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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 14.05.1908
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-05-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19080514020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1908051402
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1908051402
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-05
- Tag 1908-05-14
-
Monat
1908-05
-
Jahr
1908
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Herr Schlossermeister Hermann Pfeiffer, Harden- bergslrajze 86, begeht am 1b. Mai die Feier feines 25jährigen Geichäfteiubtläums. Aus kleinen Anfängen heraus hat sich der Jubilar durch rastlosen Fleiß empor gearbeitet, seine Schlosserei und Kunstschmiede gehört zurzeit zu den bedeutend sten Firmen dieser Branche am Platze. Neben Arbeiten für den hiesigen Handel und Industrie hat Herr Pfeiffer für den Rat der Stadt die Schlößer- und Kunsljchmiedcarbtiten auf zahlreichen Bauten auSgeführt, z. B.: Neue Börse, itzrassi-Museum, Markthalle, Kaufhaus, Schlachthof, Neues Rathaus, Alte Wage und andere. * Jubiläen. Tas Jubiläum 25 jähriger ununterbrochener Tätigkeit in einer und derselben Stelle begehen morgen der Focmermeistrr Christian Gotthelf LötzschinLeipzig-Lindenau in der Eisengießerei von Meier L Wetchelt n Leipzig-Linden au, Gießerslraße 8/10, der Markthelfer Wilhelm Krötzsch in lleipzig-Cvnnewitz in der Königl. Sachs, konz. Mineralwasseranstalt von Dr. Struve in Leipzig, Zeltzer Straße 28,, und der Obergärtner Ernst Adler in Leipzig-GohtiS im Etablissement Zoologischer Garten in Leipzig. * 13. Bölkerschlachtdenkmal-Lotterie. Am 3. Ziehungstage wurden an größeren Gewinnen gezogen: Nr. 15 636 mit 100 .M, Nr. 163 050 mit 100 .K, 88 680 mit 100 .V, Nr. 156 514 mit 500 Nr. 181827 mit 10UU Mark, Nr. 47 733 mit 300 o«, Nr. 61133 mit 100 Nr. 102 335 mit 100 ,/k, Nr. 56 686 mit 2000 Nr. 43 566 mit 100 ^k, Nr. 13 255 mit 100 Nr. 28 695 mit 1000 .V, Nr. 2S888 mit 100 Nr. 66 445 mit 200 Nr. 57 735 mit 100 Nr. 128 604 mit 200 -K, Nr. 133 548 mit 500 Nr. 194 878 mit 100 Nr. 114 210 mit 200 Nr. 177 542 mit 100 cL. (Ohne Gewähr!) Der gestern gezogene Gewinn von 3000 auf Nr. 193 309 fiel in die hiesige Kollekte von Carl Flatau. * Tie Tienstmäuner Leipzigs nahmen in einer Versammlung Stellung gegen die privaten Konkurrenzunternehmen; sie wollen zur Beseitigung vor handener Berustmißstünde zunächst eine Bereinigung der bestehenden Dienslmanns- Jnstitute anstreben und beauftragten die örtliche Leitung des Transportarbeiter verbandes, Mittel und Wege ausfindig zu machen, um die modernen Verkehrs mittel in Anwendung bringen zu können, da nur hierdurch die Lage der Dienst männer gehoben werden könne. * In selbstmörderischer Absicht hat sich heute morgen auf einer Bank des Eutritzscher Friedhofs ein etwa 22jähriaer junger Mann zwei Schüsse in die Brust beigebracht. Auf einem bei ihm Vorgefundenen Zettel war der Name Wilhelm Zils aus Knautkleeberg angegeben. Er wurde noch lebend mittels Rettungswagens ins Krankenhaus gebracht. * Absturz. Heute früh in der 9. Stunde stürzte beim Hausabputz ein in L>Anger in der Äernhardstraßc wohnhafter Maler in L.-Neustadt, Meißner Straße 35, vom Leitergerüst durch einen Fehltritt ab und er litt durch Sturz auf den Hinterkopf anscheinend eine schwere Gehirn erschütterung. Er mußte sofort in ärztliche Behandlung gebracht werden., * Aus dem Feilster gestürzt ist gestern abend gegen 9 Uhr an der Spichermtraße rin 5 jähriges Kind. Ter herbeigernfene Arzt stellte eine Gehirn- erschütterung fest. Tas Kind konnte in der elterlichen Wohnung bleiben. 44 Verschüttet. Heute morgen wurde beim Nusschachten zu einem Wohn hausneubau an der GabelSbergcr Straße in L.-Reuvnitz der Arbeiter Joies Franke, wohnhaft Volkmarsdorf, Hilvegarvstraße 14, durch einstürzende« Erdreich verschüttet. Der Bedauernswerte der hierbei einen Bruck des rechten Beines Lavontrug, wurde im Rettungswagen des SamaritervereinS nach dem Stadt- krankenhause übergeführt. * Ein Baukuotenschwindler: In einem hiesigen Bahnhofsrestaurant ließ sich ein von auswärts eingetrosfener Unbekannter eine Einhundert-Dollar- note der konföderierten Staaten von Amerika vom Jahre 1862 einwechseln und verschwand mit den 390 ./r, die er erhalten hatte. Diese Noten sind, wie sich herausstellte, längst außer Kurs gesetzt und völlig wertlos. Der Unbekannte ist 20-22 Jahre alt, von übermittlerer schlanker Gestalt, hat hageres, längliches Gesicht, blondes, gewelltes Haar, Anflug von blondem Schnurrbart, trug langen, braunen Mantel und braunen weichen Hut. * Vermttzte Personen. Vermißt wird seit dem 9. d. M. aus seiner Wohnung in der Hohenzollcrnstraße der 33 Jahre alte Schneider Paul Julius Zuske aus Schwerin und ist es nicht ausgeschlossen» daß er sich ein Leid angetan hat. Er ist von schlanker Gestalt, hat dunklen Schnurrbart, hageres gebräuntes Gesicht, trägt dunklen Gehrockanzug, duntlen karierten Winterüber zieher, schwarzen steifen Hut und Schnürschuhe. — Weiter wird vermißt seit dem 11. d. M. da-s Dienstmädchen Auguste Anna Kühne, geb. den 24. März - Trebitz, das in der Nordstruße bedienstet war. iLiNkr Notiz, zulol-e, die das Mädchen zurückgelassen hgt,.beabsichtigt eS.wegen körperlichen Leidens sich ein Leid anzutun. Tie Vernichte ist mittelgroß und schmächtig, hat blonms Haar, hageres gesundfarbiges Gesicht, trug vermutlich dunklen Rock und blaue Bluse mit Matrosenkragen. * Verhaftungen. Jestgenommcn wurde ein schon mehrfach bestrafter 23 Jahre alter Eisendreher aus Strehlen, der sich unter falschen Namen hier aufhielt und wegen Rückfallsdiebstahls von der Staatsanwaltschaft in Breslau verfolgt wurde. — In Haft genommen wurde ein 24 Jahre alter Handlungsgehilfe aus Halle, der in einem Geschäft in der inneren Stadt in Stellung war und daselbst gegen 7000 .E unterschlagen und für sich verbraucht hatte. — Ein 22. Jahre alter Arbeiter von hier wurde verhaftet, der in der Zeitzer Straße einen von Unwohlsein befallenen Mann unterstützte und nach Hause begleitete, ihm bei dieser Gelegenheit aber die Taschenuhr und einen Geldbetrag gestohlen hatte. — In einer Anzahl von Fällen mietete sich ein Unbekannter bei Familien ein und verschaffte sich Kredit unter der unwahren Angabe, er sei Oberpostassi stent und von Magdeburg hierher versetzt. Ter Betrüger wurde in einem 33 Jahre alten stellungslosen Handlungsgehilfen aus Kassel er mittelt und fcstgenommen. — Ferner wurde jene Unbekannte ermittelt und zur Verantworung gezogen, die in Geschäften größere Posten Waren bestellte und mit quittierter Rechnung an eine fingierte Adresse schicken ließ. Es ist ein 18 Jahre altes Dienstmädchen aus Reudnitz. — Zur Rechenschaft gezogen wurde eine 20 Jayre alte Arbeiterin, die in einer Fabrik in Plagwitz beschäftigt war und dort ihren Mitarbeiterinnen aus dem Garderobenraum wiederholt Kleidungsstücke gestohlen hatte» Dresden, 14. Mai. * Hofnachricht. Der König ist heute von Tarvis abaereist und wird morgen vormittag 9 Uhr auf dem Dresdner Hauptbahnhof eintrcffen. irr. Der Gauverband Sachsen im Verbände der Rabattsparvereine Deutschlands hält am kommenden Sonntag im Dresdner Gewerbehause 'einen diesjährigen Verbandstag ab. Im Mittelpunkte der Tagung itehr ein Vortrag des Herrn Landtagsabgeordneten Rechtsanwalt Jnstizrat Dr. Spieß-Pirna über die Bestrebungen zur Besteuerung der Warenhäuser und Großbetriebe im Detailhandel usw., sowie ein Vortrag des Herrn Generalsekretär H. Beythien aus Hannover über „Tos Rabattsparvereinswesen im Urteile der öffentlichen Meinung". Tie Rabattgenossenschaft Dresden wird über die bisherige Tätigkeit in Zonderrabattangelegenheiten berichten und außerdem soll noch auf An- trag des Rabattsparvereins Plauen i. V. die Frage erörtert werden, ob für den Kleinhandel Detaillistenkammern oder den Handelskammern angegliederte Kleinhandelsausschüsse vorteilhafter sind. Ferner erfolgen geschäftliche Berichterstattungen und Meinungsaustausche über ver- chiedene andere das gemeinnützige Rabattsparvereinswesen betreffende Angelegenheiten. ma. tzlrimma, 14. Mak. (Die Unsitte vieler Kinder) sich an fahrende Wagen zu hängen, hat vier gestern ein schweres Opfer gefordert. An der Schloßmühle halten sich, ohne von dem Kutscher bemerkt zu werden, drei Schulmädchen an einen mit Getreide beladenen Wagen gehangen. Dabei geriet die 11 jährige Formerstochter Elsa Schindler mit dem einen Fuß in di« Speichen des Rades unv wurde mit dem Kops und dem anderen Fuß so unglücklich zwischen Rad und Runge gequetscht, daß das Mädchen sebr schwer verletzt in das Krankenhaus gebracht werden mußte. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. lA Aue, 13. Mai. (Verhafteter Unhold.) Durch die Umsicht eine hiesigen Herrn gelang e«, am Montag in Schneeberg einen früher hier auf hältlichen Burschen festnehmen zu können, der am Tage zuvor am Flößgrabeu in der Nähe de» Genesungsheimes zwei Sittlichkeitsverbrechen an einer Frau und einem jungen Mädchen begangen hatte. Der Auer Herr war in Schnee berg von einem Menschen angesprochen worden, auf den die Beschreibung des Täters paßte, er lud ihn zu einem Glase Bier ein und benachrichtigte die Polizei, welche ihn verhaftete. Aur Sachsen» Hingebung. -II- Halte a. S., 14. Mai. (Blitzschl a a.) Im nahen Pasch- witz fuhr ein Blitzstrahl in den Stall des Gutsbesitzers Reiche und tötete 16 Schweine und 2 Kälber. ra. Erfurt, 14. Mai. (Ein schweres Bau Unglücks ereig nete sich heute vormittag bei dem Neubau der hiesigen Oberreal, schule. An dem Gerüst brach ein Brett, wodurch sechs Abeiter in die Tiefe stürzten. Drei von ihnen sind schwer, die übrigen leichter verletzt. Leipziger Lageblatr. Arrrftthpurigsverordnung zum Vereinrgesetz. Morgen, am 15. Mai, tritt das Reichscereinsgesetz in Kraft. Das amtliche „Dresdner Journal" verötfentlicht in der gestrigen Abendnummer nunmehr die Ausführungsverordnung hierzu. Sie um faßt 10 Paragraphen. In 8 1 wird der Begriff der Verwallungs- behö'rden definiert; danach ist die höhere Verwaltungsbehörde die Kreishauptmannschaft, die untere Verwaltungsbehörde die Amtshauptmannschaft oder in Städten mit Revidierter Städteordnung der Stadtrat. bzw. die besondere Sicherheits polizeibehörde (Polizeidireltioii, Polizeiamt). Letzteres würde für unsere Stadt Leipzig -ulreffen. Polizeibehörde im Sinne des Z 8 des Vereinsaesetzes (für politische Vereine und die vorgeschrie bene Einreichung von Satzungen usw.) ist die O r t s Polizeibehörde, daS ist in Städten mit Revidierter Itädteordnung der Stadtrai oder die besondere Sicherheitspolizeibehörde lPoiizeidirektion, Polizeiamt), im übrigen der Bürgermeister, Gemeindevorstand, Gutsvorsteher. Als „Beauftragte der Polizeibehörde" (überwachende Beamte) sollen in Versammlungen-soweit nicht für einzelne Polizeibehörden auf entsprechenden Antrag hin seilens des Ministeriums des Innern Aus nahmen zugelassen werden — in der Regel polizeilich eExekutiv. beamte (Gendarmen, Schutzleute) nicht verwendet werden. Den Amtshauptmannschaften ist es nachgelassen, in Städten, welche die Revi dierte Städteordnung nicht angenommen haben, den B ü r g e r m e i st e r, in Landgemeinden den Gemeindevorstand und in selbständigen i^utsbezirken den Gutsvorsteher als Ueberwachende abzuordnen, die '-'led'.'.um ihrerseits andere Gemeindeorgane oder Gemeindemitglieder mit ihrer Vertretung beauftragen dürfen. Eine solche Weiterüber - tragungdes Auftrags ist jedoch nur dann zulässig, wenn die betreffen- den Personen der Amtshauptmannschaft von vornherein angezeigt, von ihr für geeignet befunden und — falls sie nicht schon infolge ihrer amt lichen Täiic'eit nach Maßgabe der Verordnung vom 20. Februar 1879 in Pflicht stehen — von ihr in Pflicht genommen worden sind. Die Beauftragten der Polizeibehörde haben sich, falls sie nicht schon durch ihre Dienstkleidung als solche erkenntlich sind, auf V° "langen des Leiters oder Veranstalters der Versammlung durch einen von d>.r zu ständigen Polizeibehörde ausge'ertivten schriftlichen Auftrag auszuweifen. Die wichtigsten Bestimmungen der Verordnungen betreffen die An forderungen, denen zu genügen ist, wenn eine öffentliche politische Ver- lammlung nicht angemeldet wird. In 8 6 des Vereinsgesctzes Heißt es hierüber: „Einer Anzeige bedarf cs nicht für Versammlungen, die öffentlich bekanntgemacht worden sind; die Erfordernisse der Bekanntmachung bestimmt die Landeszentralbehörde." Hierzu besagt nun § 6 der sächsischen Ausführungsverordnung folgendes: Die an die Stelle der Anzeige tretende öffentliche Bekanntmachung einer öffentlichen politischen Versammlung muß folgenden Anforderun gen genügen: a) Die öffentliche Bekanntmachung muß in der Zeitung oder durch Uakat erfolgen. b) Sie muß in deutscher Sprache abgefaßt sein, die deutliche Neber- schrift tragen: „Oefscntliche politische Versammlung", sowie Zeit und Ort der Versammlung, den Namen, Wohnort und die Wc^vung des Veranstalters enthalten. v) Tie Zeitungsnummer, in welcher die Bekanntmachung erfolg muß mindestens 24 Stunden vor der Versammlung am Versammlungs orte zur Ausgabe gelangt, das Plakat in der gleichen Frist an- gebracht sein. ü) Die Zeitung muß von der zuständigen Polizeibehörde ausdrücklich zugelassen worden sein. Für jeden Ort im Bezirke der Polizeibehörde sind deshalb je nach Beürfnis mindestens zwei Zeitungen im voraus zu bestimmen, wobei in erster Linie auf deren Verbreitung in dem be treffenden Orte Rücksicht zu nehmen, eine Beschränkung auf das Amtsblatt oder eine Rücksichtnahme auf den politischen Charakter der Zeitung aber unzulässig ist. s) Das Plakat ist am Versammlungsort an der für öffentliche An kündigungen bestimmten und behördlich bekanntgemachten Stelle anzubringen. Die Bestimmung unter ä ist zunächst ohne weiteres dahin aufzu fassen, daß die Polizeibehörde in den größeren Städten, auch mehr «l-S-zw.e i^Z e i t u n g en ftir.diü Bekanntmachung, von Versairjmstlngeu julassen kann. Sodann ist aber die Bestimmung weiter dahin" aüszu- leaen, daß die Bekanntmachung der Versammlung in einer der zuge lassenen Zeitungen als genügend anzusehen ist. In den Absätzen unter », b und o ist nämlich stets nur von „Zeitung" und „Zeitungsnummern" in der Einzahl die Rede, so daß dementsprechend die Bekanntmachung m einer Zeitung ausreichend ist. Aus den weiteren Bestimmungen der Ausführungsverordnung ist her. vorzuheben, daß die Erhebung von Eintrittsgeld sowie sonstige Geldsammlungen bei öffentlichen Versammlungen unter den Be griff der öffentlichen Geldsammlung fallen und entsprechend den be stehenden Vorschriften an eine besondere behördliche Er laubnis gebunden sind. Hinsichtlich der kirchlichen und religiösen Vereine und Versammlungen, kirchlichen Pro zessionen, Wallfahrten und Bittgänge, sowie geistlichen Orden und Kongregationen bewendet es bis auf weiteres bei den bisherigen landesrechtlichcn Vorschriften. Endlich sei noch dessen ge dacht, daß die Ausführungsverordnung auf den Sprachenpara graphen keinen Bezug nimmt. Es bleibt also für Sachsen bei der Vorschrift in 8 12 des Gesetzes: „Tie Verhandlungen in öffentlichen Versammlungen sind in deutscher Sprache zu führen." Gerichtssaal. AKniglieher Landgericht. t Leipzig. 14. Mai Beleidigungsklage gegen di- „Leipziger Volkszeitung". Die Strafkammer verurteilte den Redakteur Keimling wegen Be leidigung deS sächsischen Finanzministeriums zu 75 .K G e l d st r a f e oder 15 Tagen Gefängnisstrafe und wegen Beleidigung der Mitglieder des Kriegsgerichts der ersten preußischen Gardedivision zu sechs Wochen Gefängnis. Der Urteilstenor ist auf Kosten des Angeklagten in der „Leipziger Volkszeitung" zu veröffentlichen. Neues ans aller Welt. Grauenhafter Lustmord. Gestern vormittag wurde in Lübeck die Leiche eines jungen Mädchen- aus der Trave gezogen und als die 16jährige Margarete Köhlert rekognosziert, deren Eltern in Altona- Ottensen wohnen. DaS junge Mädchen war erst im verflossenen Jahre konfirmiert worden: sie fanv dann Stellung bei dem Gütervorstehcr Wiese in Lübeck, wo sie als Kind im Hause gehalten wurde. Am 10. April abends 7»/, Uhr hatte sie eine kleine Besorgung zu machen, von der sie nicht wieder zurücklehrte. Die Vermißte war als ein ordentliches, ruhiges Mädchen bekannt, so daß gleich der Verdacht auftauchte, daß sie daS Opfer eines Verbrechens geworden sei. Alle polizeilichen Nach forschungen waren aber vergeblich, bis es jetzt nach langer Zeit gelungen ist, die Leiche des Mädchens aus der Trave zu ziehen. Die Legalsektion der Leiche hat in vollem Umfange bestätigt, daß das junge Märchen daS Opfer eines Lustmordes geworden ist. Der Unhold hat sein Opfer erst vergewaltigt, dann erdrosselt und in die Trave geworfen. Von dem Mörder fehlt bi- jetzt jede Spur. Der nach Lübeck telegraphisch be rufene unglückliche Vater erkannte die Leiche als diejenige seiner Tochter an. Zum Einsturz der Görlttzrr Mnsikhallc wird dem „L.-A." berichtet, daß nach Niederlegung der beschädigten Mauern die Trümmerstätte unverändert bi- nach der gerichtlichen Untersuchung belassen wird. Zur Besichtigung trifft der Regierungspräsident aus Liegnitz ein. Der Bres lauer Magistrat sandte ein Beileidstelegramm. Die Schwerverletzten befinden sich bereit» außer Lebensgefahr. I« Irrsinn . . . Aus Zürich wird gemeldet: In dem Städtchen Mellingen (Kanton Aargau) sprengte nachts der geisteskranke Christian Waßmer das von ihm l'kwohnte Haus teilweise in die Lust. Boin Nachbarbause stürzten ebenfalls Mallerteile ein. Hoch oben an einem zertrümmerten Fenster !ah man Waßmer, der drohte, jeden umzu bringen, der sich ihm nähere. Als der Tag anbrach, versuchte man, den Wahnsinnigen zu ergreifen. Es wurden bi nde Schüsse abgegeben, und mehrere Männer drangen nach oben, als plötzlich Waßmer wieder am Fenster erschien und sich mitten unter die aujschreiende Menge stürzte. Der Körper wurde vollständig zerschmettert. »SU «r. 133. 102. Jgyrg. Sächsischer Landtag. (Telegraphischer Vorbericht.j k. Dresdeu, 14. Mai. (Privattelegramm.) Tie Zweite Kammer beschäftigte sich heule mit den Teureren 45, 46 und 47, betreffend die Reform der Stempelsteuer, die Beamtenbesoloung und die Abänderung des Gesetzes- über die O b e r r e ch n u n g s k a m m e r. In der Debatte, die über die beiden ersten Dekrete gemeinsam erfolgte, gab Finanzminister Du. Rüger au Hand der Begründung der Dekrete in längeren Ausführungen einen Ueberblick über die Gesichtspunkte, von denen sich die Regierung bei der Ausarbeitung der Vorlage habe leiten lassen. Er wies daraus hin, daß der hohe Aufwand für die Ausbesserung der VeamtenAchälter auch besondere Deckung notwendig mache. Diese wolle die Negierung ge winnen zu einem Teile durch die E r h ö h u n g der Stempel st e ii e r , zum andern Teile aber durch veränderte Etatrsierung bei Kapitel 21 (indirekte Abgaben). NamenS der Konservativen gab Abgeordneter H ä k> n e l die Zustimmung seiner Fraktion und bar um schleunigste Erledigung der Vorlage. Abg. Schieck erklärte namens der Nationalliberalen gleichfalls, daß diele mit den Vorschlägen der Regierung einverstanden seien, während Abg. Günther (Frs) die Besoldungsvorlage scharf kritisierte und namentlich tad.'lte, daß die unteren Beamten im Vergleich zu den höheren Beamten bei der Gehaltsregelung zu schlecht wegkämen. Aus der veränderten Stempel- steuer befürchtete der Redner weiter eine große Belastung für den Ver- kehr. Die Debatte fand ein unerwartetes Ende, da den Abgeordnete Goldstein (Soz.), der zunächst auf der Rednerliste stand, rin Saale nickr anwesend war und tvährcnd seiner Abwesenheit ein Antrag auf Schluß der Debatte angenommen wurde. Die beiden Dekrete gingen dann an die Finanzdeputation im Einvernehmen mit der Gesetzgebungs deputation. An die Finanzdeputation H wurde auch na-ch kurzen Aus- führungcn des Abg. Goldstein das Dekret 47 verwürfen. Nächste Sitzung morgen mittag 1 Uhr: Etatkapitel 18, 15 und 77«, betreffend Blanfarbenwerk Oberschlema, Münze und,allgemeine Aus- gaben für den Bergbau. * Gegen das Wahlrechtökompromiß. ' Ter Arbeitsausschuß deS Liberalen Landesverbandes für das Königreich Sachsen (Freisinnige Vereinigung! unv der Vorstand des Liberalen Vereins zu^Letpzig erklärten siw gestern abend in einer gemeinschaftlichen Sitzung Mit größter Entschiedenheit gegen das von der Zwesten sächsischen Kammer befürwortete W a h l r e ch r s k o in p r o m i ß, da eS auf eine schwere politische Entre chtunq der breiten sächsischen Wählermassen hinauslause und einen Rückschritt auch gegenüber der Vorlage der sächsischen Regierung bedeute. Gerade die von dieser vor,geschlagenen freiheitlichen Bestimmungen seien in dem Kompromiß zu Fall gebracht woroen. Ter Landesverband hofft, daß Graf Hohenthal gegen über diesen volksfeindlichen Beschlüssen festbleibe und insbesondere an dem Proportionalwahlsystem festhalte, sowie die Bestim mung, welche die Ausübung deS Wahlrechts an «nen zweijährigen Wohnsitz knüpfe, ablehnen werde. Nach Schluß der Redaktion. Zur Frage eines deutsch-amerikanischen Schteds-ertchtsvertrags. L. Berlin, 14. Mai. (Privattelmramm.j Die deutsch-amerika- nischen Verhandlungen wegen Abschlusses eiueS SchiebsgerichtS- vertrazS sind nach zuverlässiger Information nicht abgebrochen, sondern werden fortgesetzt. Der Emir von Afghanistan ermordet? * Paris, 14. Mai. (Eigene Drahtmeldung.) Nach einer Depesche aus Petersburg zirkulieren dort Gerüchts der Emir von Afgha nistan, Habit Ullah, sei ermordet und sein Bruder Nasr Ullah Khan auf dem Thron von Afghanistan gesetzt wvrden. Der neue Emir bekämpfe den englischen Einfluß in Afghanistan und es ici möglich, daß, wenn sich dieser Thronwechsel bestätigt, die englische Re gierung die Besetzung eines Teils von Afghanistan verfügen werde. Telegraphenkonferenz. * Lissabon, 14. Mai. (Eigene Drahtmeldung.j Die Mitglieder der Telegrapl»«n4i»-nf«renz vereinigten sich gestern zur Hauptver sammlung.- Präsident Pereira brachte die von den Handelskammern und zahlreichen poriMiesischen Kaufleuten und Bankiers geäußerten Wünsche zur Aufrechterhaltung der dem Handel gewährten Erleichte rungen im telegraphischen Verkehr zur Sprache. Die Angelegenheit wurde einer Kommission überwiesen. Der englische Delegierte dankte namens aller Teilnehmer der Konferenz dem König und den städtischen Behörden für den ihnen bereiteten Emfang. Pereira versicherte, das Entgegenkommen des Königs gegenüber den Vertretern der Nationen drücke die Gedanken der Regierung und die Empfindungen deS Voltes aus. (Beifall.) G Prozeß Münzer. H. Berlin, 14. Mai. (Privattelegromm.) Vor der Strafkamuii.^ des Landgerichts II hatte sich heute mittag der Schriftsteller und litera rische Leiter des Verlages „Vita", Kurt Münzer, ferner der In haber des Verlages „Harmonie", Jadassohn, der Zeichner L Le ib i g und der Drucker Iminisch wegen Vergehens gegen den 8 184 zu verantworten. Es handelt sich um Kurt Münzers vier Einakter enthal tende Buch. „Verlorene LiebdaS von der Anklagebehörde für unzüchtig gehalten wird. Zu der heutigen Verhandlung war Dr. Walter Bloem als Sachverständiger erschienen. Die Angeklagten bestritten, daß das Werk unzüchtig sei. Gegen Kurt Münzer beantragte der Staatsan- walt die unglaublich hohe Strafe von 6 Monaten Gefängnis, 3 Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizei aufsicht. Gegen die übrigen Angeklagten 500 ^l Geldstrafe. Der Angeklagte Kurt Münzer wurde schließlich zu 100 Geldstrafe, die. übrigen Angeklagten wurden freigelprochen. Olga Molitor. * Karlsruhe, 14. Mai. (Eigene Drahtmelbmna.) In der heute vor mittag stastgebabten Gerichtsverhandlung erlitt Olga M o li io r einen OhnmachtSanfall, so daß die Sitzung unterbrochen wer- den mußte. letzte Handelrirachrkcht-n. Berliner Nachbörse vom 14. Mai 2 Uhr 45 Min. KrevltakNen gramsten Lombarden TtSconto Teutjche Banl Sandclsges. Iresdn. Banl Tarmsl. Banl NaNonalbank Schaaffhausen l!ommcrjbanl Lübecker Prim Heinrich 12S,— 415,25 134 60 103,75 Marsch.»Wien Baltimore Lanada Pennsylvania Miitcimeerv. Mertdionald. Gotthard Spanier -i"-o PorMfties. Chinesen Japaner iintl. Türken IYY.1L 148.60 23,— 120,50 Türken io le Tynam.-Trull Nordd. Lloyd Hamb. Parkett, vansa Tampt. <i°/a Retch-ani. E<> Anaiolter Ortentbabncn 63 — 37, SO Gr.Berl.Strab Russische Banl iEer Nüssen Wiener Bankv. Oeli.LSndervh 150,30'Laurabütte 32,25 115,80 IFe«. 131,50 240,40 462,80! Tortmunder 95,30 Bochumer 409.75 Hodenlohewk. Phtnir Gelsenkirchen Harvener Konsolidation Lurembnryer Rhein. Stahl Edison Rhombacher -W W W ' >t<erlin, 14 Mai. L Uhr 20 Min. Produktenbörse. W»«,en Mai 222,75. Juli 249.75. Teptvr. 444—. Roggen Mai 497,50. Juli 445,—> September 474.50. Ha'er Mat 464.—, S»lt 467,—. MaiS Mat ISO,—, Juli 448—. Rüböl Mai 74,70. Oktober 68 70- Sxielplair -er Leipziger Lta-ttheater. Neues Theater. Donnerstag, den 14. Mat st2K. Abonnement-»Vorstellung, 1. Serie, grün)' Klassiker, tzykiil« IV: Maria Stuart. Maria — Yrl. Anna Glenk vom Ltabnheaier in Augsburg, al» Gasi. — Freitag, den lö. Mat c>20. RoonnemenlS-Bortt., 2. Serie, rot): Letzte» Gastspiel de» Kgl. Kammersänger» Herrn Wilhelm Herold: Lärmen. Ton gvst — Herr Wtlh. Herold . Anfang 7 Uhr. Altes Theater. Tonner»lag, den 1t. Mai: Siu Walzcrtraum. — yreiiag. den 1ö. Mai 'Vorstellung sür den Preutzischen Eisenbahnverein)! weihen Miihs. Anfang «^8 Uhr. Spielplan -«»vereinigten Leipziger Scl'anspielhäuser. Leipziger LchauivielhauS. Donnerstag, den 14. Mat (37. Monlags-Abonnementi: Zum ersten Male: Tic aetdc Rachliga». — Fretlag, den 1L. Mat (37. Arettag.-Adonnement): Ttr getde «achttg«'!. Anfang 7», Uhr. Neue» Operetten-Theater. Centtal-Theater. Donnerstag den 14. Mai: Ren Ins,entert: Der vagelhluhler. — !>retlag. den st-. Mat: Der Vogethiindlcr. Anfang > Uhr. Ehesredakteur: A»ols Schicht. Verantwortliche Redakteure: Für Politik O. Schutze, die Handels,eitung L. Wittman«. lokale und sächsische Angelegenheiten W. v. Buttlar, das Feuilleton ». D. stowak, Musik <4. Segn'«, Mubeslunden und vermischte» W. Behren», Sport und Gcrichisiaal A. Hamlet». Mr dm Inseratenteil O. Brr»lch«et»er. Sömittch in Leipzig. Druck und Verlag von ». Pol, in Leipzig Di« vsrlteaenbe Nummer umfaßt 6 Seite,.
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