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täte von Tast vor. Das nun folgende Freikonzert auf dem Markte lockte die Teilnehmer dorthin und gab zugleich Ge legenheit, einen Morgenschoppen mit Wohlbehagen einzunehmen. Halb I Uhr begann das Festmahl, an dem wohl mehr teil- nahmm, al« erwartet worden war. Dasselbe wurde durch die mannigfaltigsten Tischreden gewürzt und verlief in der heitersten Stimmung. Die schier unzählbare Reihe der Toaste eröffnete Herr Bürgermeister Ficker mit dem auf Se. Mas. den König Albert, worauf Herr Schuldirektor Gerhardt den Gefühlen der Dankbarkeit gegen die Königl. Behörden beredten Ausdruck gab. Herr Redakteur Berger toastete auf den Verein, wün schend, daß die Liebe auch ferner fördernd und kräftigend in demselben walte. Prof. Wermann weihte der Stadt Wilsdruff sein Glas und Kantor Hellriegel-Dippoldiswalde feierte die Spitzen der städtischen Behörden und des Kirchenvorstandes. Diesen offiziellen Tischreden folgten Dankesworte und Toaste in so reiche« Maße, daß nicht alle angemeldeten Redner zum Worte kommen konnten. Für viele, auch für den Schreiber dieses, nahte nun die herbe Scheidestunde, doch auch diese wurde noch versüßt durch das freundliche Geleit, welches unter Vvrantritt des Musikchors der Festausschuß und manch lieber Quartierwirt den Scheidenden bis zum Bahnhofe gaben. — Noch lange werden den Teilnehmern die schönen Tage von Wilsdruff in Erinnerung bleiben; denn die Stadt Wilsdruff hat sich bei allen Teilnehmern in vortrefflicher Weise ein freundliches Andenken gesichert. H-D. — Wenn das Invalidität«- und Altersversicherungsgesetz in Kraft gesetzt sein wird, wird den Arbeitgebern und Arbeit nehmern in erster Linie die Aufgabe zufallen, für die richtige und rechtzeitige Zahlung der Beiträge zu sorgen. Bekanntlich schreibt das Gesetz vor, daß, soweit nicht durch die LandeScentralbehörde, durch das Statut der Versicherungs anstalt, oder durch statutarische Bestimmung von Gemeinden oder weiteren Kommunalverbänden etwas anderes angeordmt wird, die Zahlung der gesammten Beiträge vom Arbeitgeber erfolgen soll, der sich bei der Lohnzahlung den auf den Arbeit nehmer entfallenden Theilbetrag einbehalten darf. Und zwar muß die Zahlung so erfolgen, daß der Arbeitgeber bei jeder Lohnzahlung Marken in einem den Beiträgen entsprechenden Werthe in die Quittungskarten der Arbeitnehmer einklcbt. Die Form und das Aussehen der Marken für die einzelnen Lohn klaffen sowie der Doppelmarke für Selbstversicherung sind vom ReichSversicherungsamte bereits bestimmt. Sie werden wohl zum allergrößten Theile in der Reichsdruckerei angefertigt werden und nach Inkrafttreten des Gesetzes bei den Postanstalten käuflich sein. Es wird dann Pflicht der Arbeitgeber sein, von diesen Marken bei jeder Lohnzahlung soviel zur Hand zu haben, um die Einklebung in ordnungsmäßiger Weise bewirken zu können. Die Quittungskarten, in welche die Marken geklebt werden sollen und deren Gestaltung gleichsalls bereits, und zwar vom Bundesrath vorgeschrieben ist, haben die Arbeitnehmer zu besorgen. Die Karten sind in Preußen von den Orts- polizeibehörden auszustellen. Diese besorgen auch den Umtausch der Quittungskarten, welche bekanntlich nur Raum zur Ein- klebung von Marken für ein Beitragsjahr bieten, die Ersetzung verlorener, unbrauchbar gewordener oder zerstörter Quittungs karten durch neue. In solchen Ortspolizeibezirken, welche mehrere Gemeinden oder selbstständige Gutsbezirke umfassen, sind die Orts-Polizeibehörden befugt, die Wahrnehmung der bezeichneten Obliegenheiten für einzelne Gemeinden (Gutsbe zirke) den Vorständen der letzteren mit Genehmigung der Re gierungspräsidenten zu übertragen. Sofern für die Verwaltung der Ortspolizei besondere örtliche Bezirke (Polizeirevier :c.) eingerichtet worden sind, wie beispielsweise in Berlin, find zu den bezeichneten Handlungen auch die Vorstände dieser Bezirke insoweit verpflichtet, als ihre örtliche Zuständigkeit reicht. Bildet der Gemeindevorstand ein Kollegium, so hat er, wenn ihm die Wahrnehmung der bezeichneten Obliegenheiten übertragen ist, für dieselbe aus seiner Mitte einen Komiffar zu bestellen. Auf alle Fälle muß in jeder Gemeinde zur öffentlichen Kenntniß gebracht werden, welche Stellen zur Ausstellung, zum Umtausch und zur Erneuerung von Quittungskarten berufen sind, wo die Diensträume dieser Sillen sich befinden und welche Dienst stunden etwa festgesetzt sind. In Bayern sind die vorgedachten Funktionen den Gemeindebehörden übertragen. Auch die Mehr zahl der anderen Staaten hat bereits die für die Quittungs karten zuständigen Stellen öffentlich bekannt gegeben. Es kann darnach unter den Arbeitnehmern kein Zweifel darüber herrschen, wohin sie sich zu wenden haben. Sollte indeß doch ein Arbeit nehmer sich i« Besitze einer Quittungskarte nicht befinden, so hat der Arbeitgeber das Recht, dieselbe aus des ersteren Kosten zu besorgen. Zedenfalls haftet der Arbeitgeber für die Zahlung der Beiträge bezw. Einklcbung von Marken in die Quittungs karten. — Am Mittwoch Nachmittag 4 Uhr zog ein heftiges Gewitter über Großhennersdorf b. Herrnhut hin. Ein Blitz fuhr in die massive, volle Scheune des dortigen Kretschams, legte dieselbe in Asche und tödtete einen Zughund, den der Besitzer eines Hundefuhrwerks zum Schutze gegen den strömenden Regen unmittelbar vor Niedergang des Strahles — der Mann hatte kaum die Scheune verlassen — daselbst eingestellt hatte. Wenige Minuten später töbtete ein Blitz, der in dem zu Groß hennersdorf gehörigen Pertinenz-Orte Heuscheune niederging, 3 Fohlen der dortigen Fohlenstation, die sich aus einem von Drahtzaun umschlossenen Weiseplatze befanden. Der Blitz war am Drahte entlang gefahren, und nur dadurch ist es er klärlich, daß die in der Nähe des Drahte» aufhältlichen Thicre, die ziemlich weit von einander entfernt waren, gleichzeitig ge troffen wurden. — Meißen. Allem Anschein nach wird uns der Herbst sür die döse Sommerzeit entschädigen. Die milden, freund lichen Tage, mit denen er sich eingeführt hat, sind besonders der Entwickelung des Weines günstig gewesen, und wenn sie andauern, so ist noch ein recht trinkbarer Tropfen zu erwarten. Auch die für die Tafel und zur Mostbereitung verwendeten Trauben sind süßer, als nach einem solchen verdrießlichen Sommer verlangt werden kann. Die bisher gemachten Mostproben haben allgemein überrascht und sofort Liebhaber gefunden, so daß die am nächsten Sonntag statlfindenden Mostfeste auf viel Zuspruch rechnen dürfen. Die schönen sonnigen Herbsttage wecken auch die bereits entschlummerte Reiselust wieder, und in der Michaelis- strienwoche wurde die alte fröhliche Weinstadt Meißen nicht leer von Fremden. Die nun kommenden Mostfestsonntage werden diesen Zufluß von Besuchern verzehn- un» hundertfachen, für dir bekannten Grauen Züge stehen schon Reservelokomotiven in Bereitschaft. Jedenfalls läßt sich kein hübscherer Herbstaus flug denken, als eine „Weinreise" nach Meißen. Reichthum und Name. Roman von Mary Dobson. (Nachdruck verboten.) (2. Fortsetzung.) „Ich hatte mit Blumenthal zu sprechen!" fuhr Freiherr von Greifenberg fort. „War denn die Sache so dringend?" sagte die Baronin, während Wanda ihre Arme um die Schultern des Vaters schlang und ihm einige Worte in'« Ohr flüsterte. Sich nach seiner jüngsten Tochter umwendend, sagte er im herzlichen Tone: „Nein, nein liebes Töchterchen, das habe ich wahrlich ganz vergessen! Ich habe nur Geldangelegenheiten im Sinne und in den Gedanken gehabt." „Und uns gar nichts von *** mitgebracht?" fiel auch Freiin Theodora ein. „Nein, mein Kind, nicht das Geringste." „Das muß ich sagen," sprach jetzt die Freiherrin pikirt, „Du Haft doch gewußt, daß wir uns über den Stoff irgend einer Robe gefreut hätten, der doch in den Läden in reicher Auswahl zu haben gewesen wäre." „Du kannst das Alles nach Deinem Geschmack kaufen, liebe Frau, und auch Ihr Kinder sollt haben, was Ihr wünscht und Euer Herz begehrt, sobald ich das Geld bekomme, welches mir in Aussicht gestellt ist!" antwortete der Freiherr, zugleich mit der Hand über seinen schmerzhaften Kopf fahrend. „Siehst Du nun, daß Du Geld bekommen kannst," sagte seine Gemahlin mit leichtem Spott. „Ich wüßte wirk lich nicht, wer nicht mit dem Freiherrn von Greifenberg, der das größe und schönste Gut unseres Landes hat, bereitwillig m Geschäftsverbindung treten wollte. Wer hat Dir die er forderliche Summe zugesagt?" „Der reiche Kaufmann und Banquier Kranzler." „Der Name ist mir bekannt." „Möglich, daß Du ihn einmal in eine« Badeorte gehört." „Daher würde er mir kaum erinnerlich sein, denn Du weißt doch, daß ich auf Reisen wie in Bädern für bürgerliche Bekanntschaften unzugänglich bin!" erwiderte die Baronin mit scharfer Betonung. Unwillkürlich blickte ihr Gemahl sie mit mitleidsvollem Lächeln an, denn bei diesen Gesinnungen mußte sie den drohenden Schlag doppelt schwer empfinden. Dennoch konnte er nicht erspart bleiben, und deshalb fuhr der Freiherr fort: „Herr Banquier Kranzler hat mir 100000 Thaler angeboten ..." „100 000 Thaler!" riefen Mutter und Töchter zugleich und Erstere fügte noch hinzu: „Ich meinte, Du brauchest nicht so viel?" „Augenblicklich zwar nicht, doch ist, wie Blumenthal mir gesagt, zum Herbst eine weitere Summe gekündigt. Dabei habe ich erfahren, daß einer unserer Gläubiger, falls er nichts bekommt, Beschlag auf unsere Ernte legen will — die größte Schmach, welche mir widerfahren könnte!" „Ich bitte Dich inständig, lieber Mann, verschone mich mit solchen traurigen Einzelheiten über unsere Lage und sage mir lieber, ob Du das Geld des Herrn Kranzler angenommen hast und wann diese traurige Calamität aufhört!" „Nach Allem, was er in der letzten Zeit erduldet, reizte den Baron ihre Gleichgültigkeit gegen ihre Lage, und da er sich ohnedies ungewöhnlich leidend fühlte, sagte er in schroffem Tone: „Nein, ich habe das Geld noch nicht angenommen, da Du leicht denken kannst, daß ein so reicher Mann so viel Geld nicht ohne Bedingungen abgiebt!" „Wie? Ein Banquier könnte einem Edelmann eine Be dingung stellen?" fragte Freiin Theodora, welche nicht weniger standesstolz als ihre Mutter war. Diese hörte ihr mit beifälligem Lächeln zu, ihr Vater aber antwortete ungewöhnlich ernst: „Ja, mein Kind, das hat er gethan, und zwar eine Bedingung, wie sie mir noch nie gestellt worden ist." „Unmöglich! Also wohl gar eine Beleidigung!" rief die Freiherrin mit funkelnden Augen. „Endige doch diese Qual der Erwartung und laß uns hören, welche Bedingung Herr Kranzler für gut befunden." „Er will un« die 100000 Thaler geben, die er seiner einzigen Tochter bestimmt, wenn Arnold sich dazu versteht, diese Tochter als Gattin zu nehmen." Diese Worte hatten die gefürchtete Wirkung. Sprachlos saßen Mutter und Töchter da, bis endlich Erstere, in der die Grafentochter tief gekränkt war, heftig hervorstieß: „Habe ich recht gehört? Arnold, unser einziger Sohn — meines Vaters Enkel, der unter den ersten Töchtern des Landes wählen kann, sollte sich — nein, ich vermag es nicht einmal auszu sprechen!" „Bei Deinen Ansichten über Namen und Stand kannst Du es gewiß nicht, Mama!" sagte Baronesse Theodora. „Ich will aber Deine Worte ergänzen und sagen, daß Arnold, Baron von Greifenberg, die Tochter des Banquiers Kranzlers — es wird mir schwer, es auszusprechen — heirathen soll!" Diesen mit großem Pathos vorgetragenen Worten folgte eine kurze Pause, welche der Freiherr unterbrach, indem er in ungewöhnlich strengem Tone sprach: „Nach Allem, was ich Euch über unsere Lage mitgcthcilt, finde ich Eure Bemerkungen eben so ungereimt wie überflüssig. Zudem ist mein Brief an Arnold, dem ich die größte Eile zur Pflicht gemacht habe, schon unterwegs, da ich nicht bestimmt wußte, ob Eine von Euch an ihn geschrieben." „Du — Du hast an unseren Sohn geschrieben und ihm wohl gar den schlau ersonnenen Plan jenes Kaufmanns mit- getheilt?" fragte mit hochgerötheten Wangen Frau von Grei fenberg . „Das habe ich nicht gethan, denn erst hier soll er unsere Lage unumwunden erfahren, soll erfahren, wodurch allein noch weiteren Demüthigungen abzuhelfen ist, und ich hoffe, er wird Liebe genug zu seiner Familie haben und lebenslustig genug sein, sich in das Unvermeidliche zu fügen." „So denkst und hoffst Du?" fuhr die Baronin auf. „Ich aber werde ihn, so weit mein Einfluß reicht, zu bestimmen suchen, daß »nicht eine Bürgerliche in unsere Familie bringt, und denke er ist mein braver Sohn und ehrt auch das An denken seiner Großeltern zu sehr, um nicht —" „Ich aber hoffe, er wird Alles thun, um den Namen Greifenberg vor Schanden zu bewahren, hoffe, er wird das Seinige thun, das Gut und dies Haus uns zu erhalten, das uns sonst im Herbst kein Obdach mehr gewähre!" Kaum hatte der Freiherr diese Worte hastig hervorgestoßen, die die Gedanken ausdrücktcn, welche ihn seit mehreren Tagen unablässig beschäftigt und geängstigt hatten, als er auch mit geschloffenen Augen auf seinen Stuhl zurücksank, haltlos mit den Armen um sich fuhr und mit lallender Zunge umsonst zu reden versuchte. Seine jüngste Tochter war zuerst an seiner Seite, und ihr Haupt an seine Brust lehnend, fragte sie mit besorgter Stimme: „Papa, Papa ,was ist Dir? Sprich doch, hast Du Schmerzen? Sollen wir den Arzt holen?" „Ja, Kind," flüsterte der Baron kaum hörbar, „auch Blumenthal soll kommen!" fügte er dann noch unverständ licher hinzu. Von Namenloser Angst getrieben, eilte Baronesse Theo dora hinaus, um einen Boten nach der Stadt zu schicken, und die Freiherrin rief einige Leute herbei, ihren Gatten nach seinem zur ebenen Erde befindlichen Schlafzimmer zu tragen, wo dann Alles aufgeboten wurde, den regnungslos Daltegenden zur Besinnung zurückzubringen. Theodora hatte sich unterdeß vergeblich nach einem Kutscher umgesehen, und schon wollte sie ins Haus zurück, um den Diener zu Pferde nach W. zu senden, als zu ihrer Erleichterung der Inspektor auf den Gutshof sprengte und sie ihm mit hastigen Schritten entgegenging. Dies gewahrend, war er sogleich an ihrer Seite und stieg ab. Ihre verstörten Züge bemerkend, wollte er deshalb — es war ein älterer Mann und schon manches Jahr auf Greifenberg gewesen — eine Frage an sie richten, als sie hastig zu ihm sagte: „Herr Jaspers, Papa ist diesen Morgen schon von W. gekommen und in diesem Augen blick sehr krank geworden. Es muß sogleich Jemand zur Stadt und Doctor Melzer und Herrn Blumenthal holen, welch' Letzteren er zu sehen verlangt." „Der Papa ist krank?" fragte der Inspektor überrascht. „Ja, ja, es kann möglich sein, er hat in letzter Zeit viel Sorge und Aufregung gehabt, dazu die schnelle Reise Aber gehen Sie ins Haus, gnädiges Fräulein, ich will einen reitenden Boten vorausschicken, dem gleich der leichte Jagd wagen folgen soll, damit so schnell wie möglich Hülfe kommt. Ich selbst bin gleich beim Herrn Baron!" Damit wandte er sich den Ställen zu, um die Leute, die er erst aufsuchen mußte, fortzuscnden. Als er etwa eine Viertelstunde später an das Lager seines Gebieters trat, das Gattin und Töchter umstanden, sah er, daß er richtig geahnt und der Baron einen Schlaganfall ge habt. Er lag mit halbgeschlossenen Augen da und vermochte sich weder zu rühren noch zu sprechen, war aber offenbar nicht bewußtlos, da er wiederholte Anstrengungen zum Sprechen machte. „Was meinen Sie zu diesem Zustand meines Mannes, Jaspers?" fragte die Freiherrin mit bebender Stimme. „Ich bin der Ansicht, daß, wenn dem Herrn Baron nur zur Ader gelassen werden könnte, er Erleichterung fühlen müßte." „Wie lange kann es noch währen, bis der Arzt kommt?" „Im günstigen Falle noch anderthalb Stunden, gnädige Frau." „Und wenn es bis dahin zu spät wäre?" „Hoffen wir das Beste, gnädige Frau, und lassen Sie uns noch einige Reizmittel anwenden, die wir in unserer Haus apotheke vorräthig haben." „Der Vorschlag des Inspektors wurde ausgeführt, doch ohne besonderen Erfolg, vielmehr schien es diesem, als ob das Bewußtsein des Freiherrn immer mehr schwinde. Nach kaum anderthalb Stunden fuhr zu Aller Erleichterung in vollem Galopp ein Wagen auf den Hof, der, wie sie bald sahen, die Erwarteten brachte. Ihnen entgegengehend, sagte der Inspektor Jasper: „Sie werden gewiß schon unterrichtet sein, meine Herren, und trügt mich nicht Alles, so wird es leider schon zu spät sein." „Hat der Baron einen Schlaganfall gehabt?" fragten beide Ankömmlinge zugleich. „Ja, und seitdem hat er regnungslos-, ja fast immer be sinnungslos dagelegen!" „Hätten Sie nur gleich eine Ader geöffnet!" „Wie konnte ich die Verantwortung auf mich nehmen!" „Nun, wir werden sehen, was sich noch thun läßt." Während dieser kurzen Unterredung war das Wohnzimmer erreicht, in welchem der Anwalt und der Inspektor zurückblieben, indeß der Arzt sich in das Schlafzimmer begab. Die Freiherrin und ihre Tochter durch eine Verbeugung begrüßend untersuchte er sofort den bewußtlosen Kranken, und sich an Erstere wendend, that er den Ausspruch: „Gnädigste Frau, wir müssen einen Aderlaß versuchen. Ihr Gemahl hat einen Schlaganfall gehabt!" (Fortsetzung folgt.) Airchennachrichten aus Wilsdruff. Im Monat September: Getauft: Ernst Richard, Karl Osk. Donaths, Hand arbeiters hier, Sohn; Marie Martha, Friedr. Wilh. Schulze'« ans. Bürgers und Ziegeldeckermstrs. hier, Tochter; Max Kurt, Herm. Max Hunzigers, Fabrikarbeiters hier, Sohn; Alfred Walther, Rich. Alwin Forkes, Kürschnermeisters hier, Sohn; Erwin Wilhelm Adolf, Wilh. Adolf Krippenstapels, ans. Bürgers und Leimfabrikanten hier, Sohn; Feodor Arthur, Gust. Rob. Langes, Handarbeiters hier, Sohn; Martha, Marie, Michael Skubigs Handarbeiters hier, Tochter; außer dem zwei unshel. Töchter Martha Margarethe und Anna Martha. Getraut: Konrad Karl Malsch, Küchenchef hier, mit Marie Adelheid Engelmann hier; Oskar Emil Seidel, Bäcker in Dresden, mit Flora Hedwig Schirmer hier. Beerdigt: Albert Johannes, Ernst Albin Theodor Hientsch, Kantors hier, Sohn, 4 M. 25 Tg. alt; Paul August, Aug. Lor. Schmitz, Handarbeiters hier, Sohn, 1 M. 14 Tg. alt; Karl Gottlob Müller, Privatus hier, 79 I. 4 M. 27 Tg. alt; der ledig. Dicnstmagd Anna Marie Koch unehel. totgeb. Kind. Schlachtpscrdc ""LL" ÄS"" Deuben.