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Übersicht des Inhalts des neuen Tarifs zu erwarten, wie er endgültig gestaltet worden ist. Vaterländisches. Wilsdruff. Wir verweisen heute nochmals auf die heute, morgen und nächsten Sonntag im „Adlersaale" statt findende Ausstellung der Gewinne der Lotterie des hiesigen Frauenvereins; der niedrige Eintrittspreis von 10 Pf. ermöglicht es Jedermann, zu dem edlen Zweck, den der Frauenverein verfolgt, auch in dieser Weise ein Scherflein beizutragen. — Es wird von Neuem darauf aufmerksam gemacht, daß den Landbriefträgern auf ihren Bestellgängen außer Brief postsendungen auch Postanweisungen, Nachnahmesendungen, kleinere Packete, Sendungen mit Werthangabe im Einzelnen bis zum Werthbetrage von 150 Mark, sowie Baarbeträge zum Ankauf von Postwerthzeichen rc. und zur Bestellung von Zei tungen bei den Postanstalten übergeben werden dürfen. Die Landbriefträger sind verpflichtet, die empfangenen Sen dungen, ausschließlich der gewöhnlichen Briefe, sowie die ihnen übergebenen baaren Geldbeträge für Zeitungen, Werthzeichen rc. in ein Annahmebuch einzutragen, welches nach jedem Bestell gange der Postanstalt vorgelegt wird. Zum Einträgen der Sendungen rc. ist auch der Auflieserer befugt; es empfiehlt sich, von dieser Befugniß in jedem Falle Gebrauch zu machen. Hat der Landbriefträger die Eintragung selbst bewirkt, so muß er dem Auflieferer auf dessen Verlangen durch Vorlegung des Annahmebuchs von der stattgehabten Eintragung Ueberzeugung gewähren. Die Ertheilung des Einlieferungsschein über die von dem Landbrtefträger angenommenen Sendungen mit Werthangabe, Einschreibsendungen, Postanweisungen und Nach nahmesendungen erfolgt erst durch die Postanstalt; der Land briefträger ist verpflichtet, den Einlieferungsschein dem Auf lieferer, wenn möglich, beim nächsten Bestellgange zu über bringen. — Dresden. Se. Majestät der König wird nach den hier eingegangenen Nachrichten am Freitag, den 10. d. M., von Wien zurückkehrend, in der Königlichen Villa zu Strehlen eintreffen. — 7. Okt. Ein sehr aufgeregt am Elbufer herumirren der Gewerbtreibender wurde gestern beobachtet und von zwei eilig herbeikommenden Herren in dem Augenblicke gefaßt, als er beabsichtigte, sich von der hohen Ufermauer in's Wasser zu stürzen. Der aufgeregte Mann hatte im Spiel viel Geld ver loren, dessen er in seinen Verhältnissen schwer entrathen konnte, und wurde, da er vom Spieltisch weggeeilt war mit der aus gesprochenen Absicht, sich das Leben zu nehmen, von zwei ihm befreundeten Herren verfolgt und zurückgebracht. Die Ge winner erstatteten dem Verlustträger sein Geld zurück, obschon Letzterer selbst Veranlasser des Spiels gewesen war. Der Verlust soll sich auf 1000 M. belaufen haben. — Eine beherzigenswerthe Mahnung richtet der konser vative Verein zu Plauen i. V. anläßlich des Fortfalles des Sozialistengesetzes an seine Mitbürger. „Ein in den jüngsten Tagen gefallenes Kaiserwort", so heißt es darin, „ruft auch das deutsche Bürgerthum zur Unterstützung im Kampfe gegen den gemeinsamen Gegner auf — das deutsche Bürgerthum, d. i. die Gottesfurcht, den Geist der Vaterlandsliebe, der Pflichttreue, der Zufriedenheit. Wir folgen diesem Rufe, in dem wir uns an unsere Parteigenossen mit der Bitte wenden, in den kommenden, vielleicht schweren Tagen die konservative Fahne doppelt fest und hoch zu halten. Wenn der Eine sich seines Unglaubens rühmt und des Herrgottes spottet, wenn ein Anderer, in Gewissenlosigkeit oder Thorheit, die Unzufrie denheit für die richtige Gemüthsverfasfung des Menschen aus- giebt, wenn ein Dritter seinen Scharfsinn darin übt, an allem, waS „von oben" kommt, Hinterlist oder Unverstand zu ent decken, wenn Dreistigkeit und Skandalsucht sich breit machen werden — laßt Euch nicht beirren: Noch lebt der alte Gott, und nicht zum ersten Male ist es, daß ein Volk eine Periode des JrrthumS und der Verblendung zu überwinden hatte. Gehorsam den Geboten des himmlischen wie des irdischen Königs, Liebe zum Vaterlande, Achtung vor dem Gesetz und dem Rechte des nächsten, Mitgefühl mit dem Hilfsbedürftigen und Schwachen, neidlose Mitfreude mit dem Glücklichen, Zu friedenheit mit dem eigenen Geschicke, Treue in der Pflichter füllung, das möge uns einen, das wollen wir pflegen, das laßt uns auch unerschrocken bekennen und vertreten. Jeder, der sich hierin eins weiß mit uns, ist uns als Mitstreiter willkommen, wird in unserem Bunde gern ausgenommen!" — Daß die Sächsischen Behörden ohne das mit dem letzten September begrabene sogenannte „Sozialistengesetz" recht wohl auszukommen vermögen, wenn es gilt, den Umsturz bistrebungen dienen sollende Versammlungen zu verhindern, wurde kürzlich schon durch eine Verfügung der Königl. Amts hauptmannschaft Borna in Rötha erwiesen. Unterm 4. Oktober 1890 kommt uns nunmehr auch folgende Bekannt machung des Stadtraths zu Penig zu Gesicht: „Die für heute, Sonnabend, Abends 8 Uhr nach dem Saale des Schützen- Hauses einberufene Versammlung, in welcher der Landtagsab geordnete Stolle aus Meerane sprechen sollte, ist auf Grund von § 5 des Gesetzes, „das Vereins- und Versammlungsrecht betr.", vom 22. November 1850, verboten worden. Dabei wird darauf hingewiesen, daß nach § 33 des angezogenm Gesetzes mit Geldstrafe von 3 bis 300 M. oder mit Gefängniß von 3 Tagen bis 6 Monaten bestraft wird, wer in einer nach § 5 des mehrgedachten Gesetzes verbotenen Versammlung als Vorsteher, Leiter, Ordner oder als Redner auftritt." — Reichskanzler v. Caprivi, welcher sich augenblicklich in Süddeutschland befindet, um sich den dortigen Bundes fürsten vorzustellen, dürfte in nächster Zeit auch in Dresden «intreffen. — Unteroffiziere und Mannschaften der Landwehr zweiten Aufgebots ziehen sich noch immer militärische Strafen dadurch zu, daß sie folgende Bestimmungen des neuen Wehrgesetzes nicht überall beachten. Obgleich diese Mannschaften an Kon- trolversammlungen nicht mehr theilnehmen, sind sie doch nach wie vor streng verpflichtet, jeden Umzug aus ihrem Ort in einen andern, Veränderungen in ihrem Familienstande durch Geburt und Tod bis zum 39. Lebensjahr jedesmal dem zu ständigen Bezirksfeldwebel, bez. Bezirkskommando zu melden. — Meißen. Ein hiesiger Bäcker kaufte sich ein Schwein, fütterte es fein säuberlich und hatte die Freude, es von Tag zu Tag größer und fetter werden zu sehen. Erwartungsfroh bestellte man schon den Schlächter, um das Borstenthier vom Leben zum Tode befördern zu lassen. Als man aber am frühen Morgen mit Messer und Beil in den Stall trat, fand man anstatt des Delinquenten noch 8 herzige kleine Ferkel darin vor! Das Thier hatte während der Nacht 8 Junge zur Welt gebracht und rettete sich natürlich dadurch vor dem Henkerbeil. So etwas kann auch nur ein Meißner Gebrauchsschwein fertig bringen! (So berichtet das „M. Tgbl.") — Die Handelskammer zu Zittau hat sich für die von der Leipziger Handelskammer angeregte Festlegung des Ostersonntags, Zusammenlegung des Bußtags in allen deutschen Staaten unter Wegfall eines sächsischen Bußtags und die Aufhebung der Feier des sogenannten Hohenneu- jahrssestes erklärt. Zur Begründung der Aushebung des Hohenneujahrs wurde geltend gemacht, daß es, in eine fest reiche Zeit fallend, Störungen im Gewerbebetriebe veranlasse, welche "man in Preußen nicht kenne. — Beim Baue der Müglitzthalbahn ist wieder ein bemerkenswerther Abschnitt zu verzeichnen, da nunmehr am Donnerstag unter dem Jubel der Bevölkerung die erste Loko motive mit 6 Bauzugswagen in dem Bahnhof zu Glashütte einfuhr. Die Behörden der Stadt kamen bis zur Station Dittersdorf entgegen und bestiegen dann den Zug, bei dessen Ankunft in Glashütte die Schuljugend mit ihren Lehrern auf gestellt war. Später erfolgte eine photographische Aufnahme des Bahnhofs nebst dem Zuge, dessen schnaubendes Dampf roß aufs Herrlichste mit Kränzen und Ranken geschmückt war. — In einem Dorfe bet Frauenstein hat vor einigen Tagen ein Jagdberechtigter statt eines Hirsches eine Kuh er schossen. — Von den ungefähr 1500 Kindern, welche in Oschatz die Bürgerschulen besuchen, fehlten nach den Michaelisferien 211 wegen Krankheit und 13 wegen Krankheit in der Familie. Das Auftreten der Masern, des Scharlachs u. s. w. halten vom Besuche der Schule ab. — Beim Kartoffel-Ausnehmen wurde in einem Dorfe bei Pegau einem Knaben, der mit Auflesen der Kartoffeln beschäftigt war, mit der Gabel ein Auge ausgestochen. Die Person, welche dies Unglück unverschuldet anrichtete, war die eigene Mutter des Knaben. — Am 6. d. M. stürzte da« beinahe 4jährige Töchter chen eines auf dem Nordplatze in Leipzig wohnenden Kauf manns aus einem Fenster des erhöhten Erdgeschosses in den Hof hinaus und blieb sofort todt liegen. — In der Gastube des Gasthofs zu 'Naundorf bei Großenhain machte am Sonnabend zum Entsetzen der anwesenden Personen der Kaufmann Albert Robert August Berner einen Selbstmordversuch, indem er sich plötzlich und für Alle uner wartet mit einem Revolver eine Kugel in den Kopf schoß. An seinem Aufkommen wird gezweifelt. Bedrängte Geschäftsver hältnisse sollen den Grund zu dieser Handlung gegeben haben. Vermischtes. Vom Wachtposten erschossen. Am Abend des 1. Oktober kurz vor 11 Uhr näherte sich auf dem Wirthschaftshofe des Königl. Centralgesängnisses in Kottbus dem dortigen Militär- wachtpoften festen Schritte« ein Mann, welcher auf den lauten Anruf des Postens nicht stehen blieb. Der Posten wiederholte sein „Halt! wer da!" drei Mal. Der Fremde ließ sich in seinem Vorgehen auf den Posten nicht hindern, worauf der selbe noch vergeblich drei Mal ein Halt! folgen ließ. Der Fremde blieb auch jetzt noch im Vorwärtsschreiten, so daß schließlich der Posten seiner Instruktion gemäß feuerte. Der Schuß traf den Mann in die linke Seite der Brust, so daß er alsbald verschied. Wie der Verstorbene in jenen sicher ein- gefriedigten Hof gelangt ist, bedarf noch der Aufklärung. Die Leiche wurde durch einen höheren Polizeibeamten aufgehoben. Letzterer erkannte in derselben den Hausbesitzer und Schlosser Zesch, Taubenstraße 11 wohnhaft; derselbe soll im Laufe des Abends einem kleinen gemeinschaftlichen Schmaus im Kreise von mehreren Kollegen beigewohnt haben. Wahrscheinlich hat er des Guten zu viel genossen. Im Uebrigen war der Ver storbene ein brauchbarer Arbeiter in seinem Fach, hat auch als Soldat seiner Zeit den Feldzug gegen Frankreich mitgemacht. Der Erschossene hinterläßt Wittwe und zwei Kinder. * Mächtiger Eisberg. Der Kapitän des in Philadelphia von London angekommenen britischen Schiffes „Bush Mills" berichtet, daß er am 21. September etwa 3000 Meilen ost nordwestlich vom Kap Race an einem Eisberg vorbeisuhr, welcher 600 Fuß hoch war und drei Meilen im Umfange hatte. — Der Minister für Landwirthschaften, Domänen und Forsten erließ am 3. August 1880 an sämmtliche Königl. Regierungen und an die Finanz-Direktion zu Hannover nach stehende Bekanntmachung: Die Firma Ludwig Polborn hat der Hauptstation des forstlichen Versuchswesens einen von ihr fabricirten Raupenleim offerirt. Die Probe dieses Leims ist in einem, stark dem Winde exponirten, passenden Bestände am 13. Januar 1880, 4 bis 5 Mm. dick, auf geröthete Ringe aufgetragen, und bei den extremsten Temperatur- und Witterungsverhältnissen bis jetzt häufig untersucht worden. Der Leim hat hierbei eine, ohne Concurrenz dastehende, fast absolute Widerstandsfähigkeit gegen alle meteorologischen Ein flüsse bewahrt, so daß noch jetzt, seit länger als einem halben Jahre, die Ringe völlig fängisch erscheinen. Der Königlichen Regierung (Finanz-Direktion) empfehle ich daher, das gedachte Präparat in den durch den Kiefernspinner bedrohten Revieren zur Anwendung bringen zu lassen. In Wilsdruff käuflich zu haben beim Drogisten Paul Kletzsch. (Siehe Inserat.) Rirchenuachrichten aus Wilsdruff. 19. Sonntag nach Trinitatis Vorm. 8^ Uhr Gottesdienst. Predigt über Eph. 4, 22—28. Nachm. 1 Uhr Kindergottesdienst. 270» Mark Armenkasfengelder der Gemeinde Limbach sind den 1. Januar 1891 gegen 4 Prozent und erster Hypothek auszuleihen. Der Gemeindevorstand daselbst. Zur gütigen Beachtung. Vkeue und neumodernistrte «Kleidungsstücke werden billigst verkauft bei v«»lvH^lvL8«I»er, Schnei dermeister Meißnerstraße No. 48 im Hause des Herrn Teuscher 1. Etage. 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Dringend wird gebeten, auf Kapsel u. Etiquett der Flaschen mit Firma »vrnd. Linantl», Slvi88v» i. Sachs, zu achten, da vieles Werthlose als Arnicahaaröl angepriesen wird. Für Wilsdruff und Umgegend allein ächt bei I'unI lLI«lL8«k, Drogenhandlung. Verkauf. Junge Harzer «Kanarienhähne sind billig abzugeben. Qtu8l»v linnLv, goldner Löwe, Wilsdruff. Stuhlbauer auf Polstergestelle Stuhlpolirer, Möbelpolirer und Möbeltischler sucht sofort Ferd. Salzbrenner, Meitzner Möbelfabrik und Aunst- tifehlerei Meitzen i. S. Ein KV»NV8 Ln»i»vn^»qnvt ist am Mittwoch vor acht Tagen verloren gegangen. Um freundliche Abgabe bittet ^V»8«liLr»u H«I»8. TNäNpferdkLLZKLL (früher lisrtmann), Potschappel, Fabrikstr. 4 k. Sonntag, den 12. d. M.: Knänreken äk8 ^ug6näv6»'6in8 ^inigkeil ru kfaun^oi'f, Anfang 6 Uhr, wozu ergebenst einladet d. B,