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bestätigt. Der Krieg ist nun thatsächlich zu Ende, fast ein Jahr, nach dem die eigentlichen Feindseligkeiten eingestellt waren. Denn bereits am 31. Januar 1878 wurde das Protokoll von Adrianopel unter zeichnet, welches die Grundzüge des Friedens feststellte, am 3. März folgte der Friedensschluß von San Stefano, der 13. Juli sah die Unterzeichnung des Vertrages von Berlin. Nun fügt sich als jüngstes Datum an diese Reihe von Abmachungen der Vertrag von Constan- tinopel vom 8. Februar 1879 an. Nur den Restbestand von Streit punkten hatte dieser Vertrag aufzuarbeiten, den die grundlegenden Ab machungen von Berlin gelaßen hatten. Nichtsdestoweniger hat es weit über ein halbes Jahr gedauert, bis die Unterschriften unter das Do- cument gesetzt werden konnten und so der Friede Rechtskraft gewann. Obwohl bis heute der vollständige Text des Vertrages noch nicht vor liegt, aus dem wir erst genau ersehen können, welcher Art die Haupt schwierigkeiten waren und wie sie nun definitiv gehoben worden sind, fo ändert dies an der Sache selbst nichts und fest steht das eine, daß die beiden kriegführenden Parteien sich bis auf Weiteres nunmehr friedlich beglichen haben, und daß an den Hautergebnissen des Krieges nichts mehr zu ändern war. Denn die Russen lassen, wenn sie über die Donau zurückgegangcn sein werden, die Türkei aus der Reihe der Großstaaten gestrichen, Serbien, Montenegro, Rumänien als unab hängige Staaten zurück; das zweigeteilte Bulgarien trägt den staats rechtlichen Zustand, wie er früher in den Donaufürstenthümern herrschte, nahezu bis an die Thore von Constantinopel. Die dre: großen Mächte, deren Einfluß sich im Orient kreuzt und bekämpft, sind um eine Anzahl Etappen näher auf den gemeinsamen Gesichtspunkt Constantinopel ge rückt. Rußlaud steht an der Donau mit einem Brückenkopf in Bul garien, Oesterreich in Bosnien, bereit, sich nach Novibazar vorzuschieben. England macht Cypern zu dem Wachtposten, von dem aus es Con stantinopel zu beobachten und Kleinasien zu „beschützen" unternimmt. Die Kosten aller dieser Veränderungen hat die Türkei bezahlt. Es ist aber mit Recht hervorgehvben worden, wie es gelungen ist, trotz dieser Veränderungen jede Machtverschiebung zwischen den rivalisirendenStaaten auszuschließen. Wie regelmäßig bei Friedensschlüssen, fragt aller dings die Welt: auf wie lange'? Wie regelmäßig auch hier eine eitele und unfruchtbare Frage. Der Friede von San Stefano war Ergebniß der Machtvergleichung zwischen Rußland und der Türkei; die Verträge von Berlin und Constantinopel bilden das Ergebniß der Machtver gleichung unter den gesammten Großmächten Europa'S. So lange das Macytverhältniß nicht wesentlich verschoben sein wird, bleiben die Dinge im Orient voraussichtlich wesentlich auf dem Stande, in den sie heute versetzt sind. Wird von der einen oder der anderen Seite dieses Gleich gewicht verschoben oder wird nur stark daran gerüttelt, so wird sich der Rückstoß auch im Orient geltend machen; aber auch dann bleibt der Moment unberechenbar, wann das neue Exempel gezogen wird. DcrtlicheS und Sächsisches. Die Reichstags-Neuwahl im 10. Wahlkreise des Königreichs Sachsen an Stelle des abgetretenen 0r. Schaffrath ist nach einer Ver ordnung des Ministeriums des Innern auf den 27. d. M. festgesetzt und Amtshauptmann Schmidt in Döbeln zum Wahlcommissar ernannt worden. Die Conscrvativen wünschen den Staatsminister a. D. Frhrn. von Friesen als Candidaten auszustcllen und ist in ihrem Auftrage Landtagsabgeordneter Leuteritz nach Dresden gefahren, um Genannten zur Annahme der Candidatur zu bewegen. Ob dieselbe erfolgt, steht zur Zeit noch nicht sest. Die Liberalen werden jedenfalls einen eignen Candidaten aufstellen. Die bezüglichen Unterhandlungen schweben noch. Die diesjährigen Hebungen der Mannschaften des Beurlaubten- ftandes finden wieder in der Dauer von zwölf Tagen in deu Monaten April, Mch und Juni statt. Bei der Wahl des Zeitpunktes sollen die Interessen der am meisten betheiligten bürgerlichen Berufskreisen be sonders berücksichtigt werden. Die Train - Uebungen finden erst nach beendeten Herbst - Uebungen des Armee - Corps statt; die Sanitäts- Detachements üben zu gleicher Zeit mit den Krankenträgern des Friedens standes. In den zwölf Tagen sind die Tage des Zusammentritts und Auseinandergehens am Uebungsorte inbegriffen. Die zu diesen Uebungen eingezogenen Ofstciere und Unterofficiere haben indeß einen Tag früher einzutreffen als die übrigen Mannschaften. Die Infanterie wird in Bataillonen geübt. Ein Unglück, welches 4 Menschenleben kostete, hat sich am 9. d. Nachmittags auf dem Schacht II der Steinkohlengesellschaft Bockwa- Hohndorf-Vereinigtfcld in Hohndorf ereignet. Beim Hinablassen einer mit Zimmerholz gefüllten Tonne kettelte letztere aus dem Verschluß- Haken am Seile aus und stürzte von den Schachthüren an der Schacht- Mündung aus in den 850 m tiefen Schacht, in welchem mehrere Ar beiter mit Herstellung von Schachtzimmerung re. beschäftigt waren. Vier derselben sind sofort getödtet worden, während ein Lehrhäuer schwer verwundet wurde. In Leipzig ist ein zwei Gestock hoher Neubau an der Ecke der Brandvorwerk- und Molktestraße eingefallen. Die Mauern sind ins- gesammt nach Innen gestürzt und es ist Niemand dabei zu leiblichem Schaden gekommen. Mangelhafter Grundbau soll Veranlassung zu diesem Einstürze sein. Annaberg. Daß es mit der Wahrnhmung der Interessen der deutschen Handelswelt seit Begründung des deutschen Reiches um Vieles besser geworden, davon empfing vor kurzem ein hiesiges Haus den ent sprechenden Beweis. Solches hatte seit Jahren auf einem entlegenen Handelsplätze eine Waarenforderung, welche bei der Weigerung des Bestellers, zu zahlen, als verloren angesehen werden mußte, da Wechsel gesetze in jenem Lande nur mit enormen Kosten und meist vergeblich durchzuführen sind. Im September v. I. entnahm der Chef des hie sigen Hauses den Zeitungen eine Notiz des Reichskanzleramtes, daß auf jenem Platze ein deutscher Consularagent installirt worden sei und wandte sich in Folge dessen an solchen mit der Bitte, seine Rechte als deutscher Fabrikant zu schützen und zu versuchen, diese Waarenforderung einzuziehen. Dem energischen Wirken des deutschen Consularagcnten gelang es, nach großen Schwierigkeiten das Recht des hiesigen Haufes durchzusetzen, und vor einigen Wochen konnte dasselbe dem Reichs kanzleramt die Mittheilung machen, daß es durch den Vertreter des deutschen Reiches ohne irgend welche Spesen in den vollen Besitz seines Geldes gelangt sei. alte alte von von alte von 34 Pf. — von 40 Pf. — Elle von das Zu Von Um. 30 an. ivouoslo odor uudetkörmiFS streiken errsu^t vsräen können. Neuester und Vester Oonstruotion Elle 20 Pf. an. das ganze Meter von 44 Pf. — Elle 25 Pf. an. ^Woi88o DoH-4>r»rno8to, das ganze Meter 75 Pf. — alte Elle 43 Pf. an. IkoIktLO8ti-oilIo Inlot, das zanze Meter Kirchennachrichtell ans Wilsdruff. Am Sonntage Sexagesimä Vormittags predigt: Herr L. Or. Wahl. Nachmittags Betstunde. 1^08» Inlol, das ganze Meter von Elle 40 Pf. an. "Woi88O lXo88o1, das ganze Meter alte Elle 19 Pf. an. HxrllrloLnw^ricl, das ganze Meter alte Elle 23 Pf. an. kapert U«! Mi «It. ? 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