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Wochenblatt für für rer. stil die König!. Amtshauptmannschaft zu Meißen, das Könkgl. Gerichtsamt und den Stadtrath zu Wilsdruff. Sreununr-veißigster Jahrganz. Thaler Nähere us des cre ich g. bis großer ruff. Erscheint wöchentlich 2 Mal (Dienstag und Freitag). Abonnementspreis vierteljährlich 1 Mark. Eine einzelne Nummer kostet 10 Pf. Jnseratenannahme Montags ».Donnerstags bis Mittag 12 Uhr. Erscheint wöchentlich 2 Mal (Dienstag und Freitag). Abonnementspreis vierteljährlich I Mark. Eine einzelne Nummer kostet 10 Pf. Jnseratenannabme Montags u. Donnerstags bis Mittag 12 Uhr. Wilsdruff, Tharaudt, Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden 1879 Nr. 14 Dienstag, den 18. Februar en 26. 17. Tagesgeschichte. na». 18 «ker. l. cector. täglich tttagZ , kann ;erstr. -llschaft )fferteu f eines l über- 800 Zäßchett ). O. Sesuch L8. Artikel 5 des Prager Friedens von 1866 die Zukunft der Einwohner der nördlichen Distrikte von Schleswig erhielt, hat Mich, nachdem die "" ' ' > - "" " M mit Däuemark nn. fg. Er- . 0. Bekanntmachonq. In hier anhängigen Nachlaßsachen der Handelsfrau Henriette Kretzschmar in Blankenstein werden alle Diejenigen, welche an letztere noch Zahlungen zu leisten haben, hierdurch aufgefordert, nunmehr ungesäumt die schuldigen Beträge anher eiuzuzahlen, widrigen« falls wegen dcrsUben im Klagwcge gegen sie vorgegangen werden wird. Wilsdruff, am 12. Februar 1879. La» «Königliche Gericht»amt. vr. lianxlüU. der nördliche Lösung dieser Frage in wiederholten "Unterhandlunge nicht gelungen war, veranlaßt, mit Sr. Ma;., dem Kaiser von Qcstcr» reich uud König von Ungarn in Verhandlung über eine Abänderung jenes Artikels zu treten. Den gegenseitigen freundschaftlichen Be ziehungen beider Reiche entsprechend, ist eine Vereinbarung beider Höfe in dem gewünschten Sinne zu Stande gekommen und am 11. Januar d. I. ratifizirt worden, deren Wortlaut zur Ihrer Kenntniß mitgetheilt werden wird. — Die Hoffnung auf eine baldige Beendigung des Krieges im Orient, die Ich beim Beginn der letzten ordentlichen Session aussprach, hat sich erfüllt, und es ist den im vorigen Sommer ver sammelten Vertretern der Großmächte gelungen, sich über Anordnungen zu verständigen, von deren Durchführung der Schutz der Christen, die Sicherung der Ruhe im türkischen Reiche und die Wahrung des Friedens der Mächte Europa's zu erwarten ist. — Die durch den Berliner Vertrag bekräftigten friedlichen Beziehungen der auswärtigen Mächte zu Deutschland und untereinander zu fördern, soll auch ferner die Aufgabe sein und bleiben, in deren Dienst Ich die große Macht, welche Deutschland durch seine Einigung gewonnen hat, verwenden will, soweit sie in Meine Hand gelegt ist. Wenn Mir Gott die Erfüllung dieser Aufgabe gewährt, so will Ich mit dem dankbaren Gefühl, daß meine Regierung bisher eine reich gesegnete sei, auch auf die schweren Erfahrungen des letzten Jahres zurückblicken. Auf dem Reichstage und auf Allen, die dazu gehören, liegt's wie ein schwerer Druck, wie der Schatten künftiger Ereignisse. Der Eröffnung ist zum erstenmal kein Gottesdienst vorausgegangen, weder in der protestantischen, noch in der katholischen Kirche. Der Thronrede wohnten diesmal ungewöhnlich viele Generale im Gefolge des Kaisers bei. Die Rede, die der Kaiser verlas, war auf 21 Folioblättern in ungewöhnlich großen Lettern gedruckt, weil der Kaiser ein Augenglas verschmäht. Sie wurde von der Vesammlung schweigend vernommen, mit ehrerbietigem Schweigen, wie die „Post" sagt, mit lautlosem Schweigen, wie die „Nat.-Ztg." sagt. Zu seinem ersten Präsidenten hat der Reichstag wiederum Forckenbeck, zu seinem Vicepräsidenten Frhr. v. Stauffenberg gewählt. Die Socialdemokraten Liebknecht, Hassel mann und Fritzsche kamen unmittelbar vom Eisenbahnwagen in den Reichstag. Die Welt muß große Ereignisse erwarten; denn es haben viele neue Berichterstatter großer englischer, französischer, italienischer und holländischer Zeitungen um gute Plätze nachgesucht. Das preußische Abgeordnetenhaus hat nunmehr die Etats- berathungen auch in dritter Lesung zu Ende geführt und stellt sich für den laufenden Etat Preußens folgendes Resultat heraus: Einnahme und Ausgabe des Etats beläuft sich auf 711,500,758 Mk., wovon je doch für die Ausgabe ein Extraordinarium von 58,878,692 Mk. ein gerechnet ist. Damit die Einnahme mit der Ausgabe balancirt, ist in dessen auch eine Anleihe von 67,950,000 Mk. nöthig. Auch im Königreiche Bayern machte sich während der Budget- berathungen eine Minderung der Einnahmen bemerkbar und hat des halb der bayerische Reichsrath einer Creditaufnahme von 28 Mill. Mk.. seine Zustimmung ertheilt. Gleichzeitig wurde aber auch im bayerischen Reichsrathe ein Antrag hinsichtlich der Verminderung der Militärlast gestellt und trotz der Gegenrede des Ministerpräsidenten v. Pfretzschner, des Kriegsministers und des Generals von Fries mit 23 gegen 20 Stimmen angenommen. Ein doppeltes Unglück hat die großen Kohlenschachten zwischen Dux und Osegg und das Bad Teplitz in Böhmen betroffen. Am Nachmittag des 10. Februar brach eine große, warme Wassermasse in den Döllinger-Schacht nnd rasch auch in die benachbarten Schachte Gisela, Victoria, Fortschritt nnd Nelson ein. In dem Döllingcr-Schachl ertranken 22—26 Arbeiter, die in der Dunkelheit nicht mehr den AuS- gaug finden und flüchten konnten. Von diesen Arbeitern waren 16 verheirathet und hinterlassen 53 Kinder; 600 Arbeiter sind brvdlos geworden. Das Heilbad Teplitz ist in Folge dieser Grubenwasser- Revolution schwer bedroht und die Bestürzung ungeheuer. Beider Teplitzer Urquelle im Stadtbad ist eine Abnahme eingetreten, das Heil- Wasser derselben im Basin sinkt stündlich um 6 Centimeter und ist be reits von 104 auf 13 Centimeter gewichen. Auch der Wärmegrad hat abgenommen und das gänzliche Ausbleiben der Quelle wird befürchtet. Die Vorstellungen im Theater und alle öffentlichen Vergnügungen wurden sofort eingestellt. Der Carlsbader Strudel ist ungestört.' Das Unglück scheint sich auf die Stadtparkquelle zu beschränken, welche nach einer Nachricht nunmehr ganz versiegt sein soll, während sie nach einer Berliy. Die bei Eröffnung des Reichstages von Sr. Maj. dem Kaiser verlesene Thronrede lautet: „Geehrte Herren! Indem Ich Sie willkommen heiße, drängt es Mich, auch von dieser Stelle Meinen Dank für Gottes Gnade zu wiederholen, die Mich in Gefahr beschirmt und von schweren Leiden geheilt hat. Ich spreche zugleich Meinem Sohne, dem Kronprinzen, nochmals Meine Anerkennung seiner Führ ung der Regierungsgeschäfte auS und danke Ihnen, geehrte Herren, für die Unterstützung, welche Sie den verbündeten Regierungen ge währt haben, um im Wege des Gesetzes einer gegen die Grundlagen unseres staatlichen und Kulturlebens gerichteten Agitation Einhalt zu thun. Ich darf demnach auch für die Zukunft in gleichem Maße auf Ihre Mitwirkung rechnen, soweit die Heilung unserer sozialen Schäden sich als unvollendet erweisen sollte. Die verbündeten Regierungen be- rathen über die Mittel, welche die Gesetzgebung zu gewähren vermag, um Uebelständc, unter denen wir auf wirthschastlichem Gebiete leiden, zu heben oder zu mindern. Die Vorschläge, welche ich Meinen Bun desgenossen theils gemacht habe, theils zu machen beabsichtige, haben zunächst den Zweck, durch Beschaffung neuer Einnahmequellen sür das Reich die einzelnen Regierungen in den Stand zu setzen, daß sie auf Forterhebung derjenigen Steuern zu verzichten vermögen, welche sie und ihre LandcSvertretungcn als die am schwersten aufzubringendeu erkennen. Zugleich bin Ich der Meinung, daß unsere wirthschaftliche Thätigkeit in ihrem gesammten Umfange auf diejenige Unterstützung vollen Anspruch hat, welche die Gesetzgebung über Steuern und Zölle ihr zu gewähren vermag und in den Ländern, mit denen wir verkehren, vielleicht über das Bedürfnis; hinaus gewährt. Ich halte es für Meine Pflicht, dahin zu wirken, daß wenigstens der deutsche Markt der na tionalen Production insoweit erhalten werde, als dies mit unseren Ge- sammtinteressen verträglich ist, und daß demgemäß unsere Zollgesetz gebung den bewährten Grundsätzen wiederum näher trete, auf welchen die gedeihliche Wirksamkeit des Zollvereins fast ein halbes Jahrhundert beruht hat, und welche in unserer Handelspolitik seit dem Jahre 1865 in wesentlichen Theilen verlassen worden sind. Ich vermag nicht zu erkennen, daß thatsächliche Erfolge dieser Wendung unsere Zollpolitik zur Seite gestanden haben. Die Vorlagen der angedeuteten Richtung werden insoweit und sobald die Einigkeit der verbündeten Regierungen über dieselben stattgefunden haben wird, Ihrer Beschlußnahme unter breitet werden. Für den diesjährigen Reichshaushaltsetat, welcher ,afe ü Ihnen ungesäumt zugehen wird, haben neue Einnahmequellen noch nicht in Aussicht genommen werden können, und cs ist daher, um den Etats abschluß bis znm 1. April zu ermöglichen, die Deckung der Bcdarfs- ziffer durch Matriknlarumlagen in Ansatz zu bringen gewesen. Ich darf hoffen, daß noch während Ihrer diesjährigen Session Ihnen die Vorschläge der verbündeten Regierungen über Ersetzung der Matriku- larbeiträge durch andere Einnahmequellen zugehcn können. Als einen dringlichen Gegenstand Ihrer Verhandlungen darf ich den am 16. De- cember v. I. mit Oesterreich abgeschlossenen Handelsvertrag bezeichnen, welcher Ihrer Gcnehmigang bedarf. Die Beiträge, durch welche der zu Bonn 1874 begründete allgemeine Postverein befestigt und, im Ab schlusse seines Grundgedankens, der Gesammtheit der Verkehrsländer zugänglich gemacht ist, werden Ihnen zur Genehmigung zugehen. Ebenso wird der Gesetzentwurf gegen Verfälschung der Lebensmittel Ihrer Berathung von neuem unterbreitet werden und werden die Ent würfe zur Ergänzung der Justizgesetze Ihrer Beschlußfassung unter liegen. — Um dem Reichstag die Möglichkeit zu gewähren, die Ehre der Mitbürger, welche dem Reichstag nicht angehören, gegen die Aus schreitungen einzelner Mitglieder zu schützen und seiner eigenen Autorität —da, wo sie verkannt wird, vollen Nachdruck zu gewähren, haben die -ZA verbündeten Regierungen zu Ihrer Beschlußnahme einen Gesetzentwurf vorgelegt, durch dessen Annahme die verfassungsmäßigen Befugnisse des Reichstags, nach Art. 27. seine Disciplin selbst zn regeln, eine er weiterte gesetzliche Unterlage gewinnen würden. — Die beunruhigenden Nachrichten über den Ausbruch der Pest im Osten Europa's haben unS in die bedauerliche Nothwcudigkeit gesetzt, Vorsichtsmaßregeln zu treffen, welche dem Verkehr lästig fallen. Die jüngsten Nachrichten geben der Hoffnung Raum, daß die baldige Unterdrückung der Krank heit, wenigstens in Rußland, den energischen Vorkehrungen der kaiserlich russischen Behörden gelingen werde. Sobald sich dies bestätigt, wird der Grenzverkehr sofort wieder auf den den politischen Beziehungen beider befreundeten Länder entsprechenden nachbarlichen Fuß gesetzt werden. — Die Ungewißheit, in welcher die Schlußbestimmnng von