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„Da wurde das Fenster noch einmal dunkel, aber das Licht war ür das ausgelöscht, das habe ich deutlich gemerkt, es war nur, als ob llt und hie Thür von einem Wandschrank zwischen Fenster und Licht ge- i Jahre schoben." ückgang Auf alle Fragen kam der Bursche immer wieder mit großer rde aus Bestimmtheit daraus zurück, daß eine ausgemachte Schrankthüre, oder daselbst fo was, das in der Mitte der Stube stehende Licht verdunkelt hätte, chm be« Auch sein Vater wußte sich jetzt auf diesen Umstand zu besinnen, den Ehesten xr bei seiner ersten Zeugenaussage ganz vergessen. che und Diese Angaben waren völlig geeignet, die Vorgänge jener Nacht werver« noch räthselhafter zu machen. m wer- Eine Zeichnung des Gasthofes und Beschreibung der Zimmer einrichtungen lag bei den Akten. In dem Schlafzimmer Kreuzschmidt's indstall- befand sich kein Gegenstand, der einen solchen Schatten, wie der junge whlen- Bursche angegeben, werfen konnte. Äußer einem runden Tisch, der imstein, mitten in der Stube stand, einem Bett und zwei Brettstühlen, hatte Stuten das kleine einsenstrige Stübchen kein Mobiliar anfzuweisen. Der waren. Bärenwirth hatte für seine Person niemals dem Luxus gehuldigt. t Zucht- das bewies er durch seine höchst einfache Kleidung und die noch ein- -sonders fächere Einrichtung derjenigen Räume, die er selbst bewohnte. Denn en, ein außer diesem Schtafstübchen und einer kleinen, ebenso schlicht aus- >rf, die mödlirten Wohnstube, hatte Kreuzschmidt zu seiner eigenen Benutzung N. Am nichts zurückbehalten. g über Wie war also der zwei Mal erscheinende Schatten im Schlaf zimmer des Bärenwirthes zu erklären? — Bei der elften Durch- rsdorf suchung der Wohnung war eine Thür in der Wand, die zu irgend r Weise einem geheimen Schrank führte, nicht bemerkt worden und doch 'tig be-. mußte ein solcher unbedingt vorhanden sein, wenn die Angaben des -5 Mk jungen Menschen sich bestätigen sollten und daß sie auf Wahrheit und nicht auf einer Sinnestäuschung beruhten, daran konnte nicht ge zweifelt werden. Der Bursche beharrte mit zu großer Bestimmtheit gerade auf diesem Punkte und fein Vater, dessen Gedächtniß durch diese Aussage seines Sohnes aufgefrischt worden, bestätigte dieselben jetzt mit eben solcher Festigkeit. Kronfeld war deshalb von dem Vorhandensein eines geheimen r Klar- Wandschrankes im Schlafzimmer des Angeklagten überzeugt und er m, als wollte wenigstens den Versuch machen, ob er nicht den schlauen Bären- Augen wirth das Geheimniß ablockcn könne. Er sollte auch jetzt wieder chen — die Verschlagenheit desselben unterschätzt haben, denn derselbe merkte nernden auf der Stelle seine Absicht. Auf die Frage des Staatsanwaltes, konnten ob er vielleicht bei dem Kolikanfall in jener Nacht aus jenem Wand- . Nun schranke sich Tropfen geholt, sagte Kreuzschmidt mit seinem gewohnten hert. freundlichen Wirthslächeln: „Ich hab' gar keinen Wandschrank in r Alles Meiner Schlafstube und könnt' mir deshalb auch keine Tropfen dar ¬ aus holen." Gerade die Art, wie der Angeklagte das Vorhanden» g nicht fein eines geheimen Schrankes ableugnete, bestätigte den Staatsan- ift her- Walt in seiner Annahme von der Existenz eines solchen. Er mußte itS von freilich so geschickt angebracht sein,' daß er bisher dem prüfenden Blick ist war des Beamten entgangen war. rte sich Auch Agnes war durch die Aussagen des letzten Zeugen zu ge und demselben Schluß gekommen und sie wußte deshalb sogleich, wo hin- icht ein aus Kronfeld mit seiner Frage wollte. Das eifrige Ableugnen des Anwalt Bärenwirthes kam ihr ebenfalls verdächtig vor und mit ihren schar- was er fcn, klugen Augen hatte sie wohl ein eigenthümliches Zucken in dem rst sich derben Gesicht des Angeklagten bemerkt, als der Staatsanwalt plötz- ise, die lich jene Frage an ihn richtete. Freilich hatte er sich rasch zusammen- ldigung gerafft und mit der ihm eigenen Sicherheit seine Antwort gegeben; immer aber ihr schien es doch, als habe seitdem der bisher so unerschütter- ng auf liche Mensch seine Ruhe verloren. Obwohl jetzt wieder das Zeugen blicken- verhör seinen Fortgang genommen und manche Aussage zu seinen wrkam, Gunsten ausfiel, wenigstens den ehrlichen Charakter des Bärenwirths icgenen zu beweisen suchte, strich er doch mit seiner rauhen Hand mehrmals zsiihren über die Stirn, als sei ihm zu heiß geworden, und während er ind der früher dem Gauge der Verhandlung mit gespannter Aufmerksamkeit kräften. gefolgt war, versank er jetzt in ein gewisses Hinbrütcn und rüttelte üe den sich uur von Zeit zu Zeit wieder etwas auf. Plötzlich belebten sich feine Züge, über das derbe Gesicht glitt ein Lächeln — seine Wirthschafterin, Helene Fiebig, wurde sn den Saal geführt. Sie war vor wenigen Stunden in Begleitung einer Polizeibeamten eingetroffen und sollte jetzt sofort vernommen werden. Die Augen des Bärenwirthes begannen zu funkeln; er richtete sich in die Höhe, als könne er sich damit der Angekvmmenen sofort bemerklich machen; aber diese schlug unglücklicherweise nicht einmal die Augen auf und suchte nicht ihn im Saale zu entdecken. Nun war plötzlich seine unerschütterliche Ruhe dahin; er drehte in unge wöhnlicher Aufregung eine Hand um die andere und hätte am liebsten durch ein schwaches Geräusch der Lene ein Zeichen gegeben; und als sie noch immer den Blick auf den Boden heftete, wagte er sogar ein schwaches Hüsteln, aber auch das ging spurlos vorüber; sie behielt den Kopf tief gesenkt. Welche Veränderung war überhaupt mit ihr vorgegangen? Die wenigen Tage seit ihrer Entdeckung und ihrem Transport hatten hin gereicht, aus dem blühenden, keck und übermüthig in das Leben blickende Frauenzimmer ein blasses, tief niedergedrücktes Geschöpf zu machen, das ängstlich und zitternd der nächsten Stunde entgegen sah. Auf Kreuzschmidt übte diese Beobachtung die furchtbarste Wirk ung aus. Nun machte er sich die bittersten Vorwürfe wegen seiner Uebereilung. Die Dirne war stets so dreist und keck gewesen; erhalte gemeint, sie würde den Richtern in's Gesicht lachen und ihnen noch weit besser anfspielen als er selbst, und nun knickte sie so schändlich zusammen. Und sie hatte stets so verwegen und übermüthig gethan! Da wäre es besser gewesen, wenn er sie ruhig in ihrem Winkel ge lassen, und auf ihr Zeugniß verzichtet hätte. — Sie schien Plötzlich allen Halt verloren und ihr resolutes Wesen völlig eingebüßt zu haben. Ja, es war mit Helene Fiebig in den wenigen Tagen eine wunderliche Veränderung vorgegangen. Wer das derbe, entschlossene Frauenzimmer im Weißen Bären herumwirthschasten gesehen, der erkannte es kaum wieder. Die Bären lene war sonst stets mit einer raschen Antwort bei der Hand, ihre Zunge galt als besonders scharf und jetzt zeigte sie sich so unsicher und besängen, wie das jüngste Mädchen und schon die Beantwortung der Vorfragen kam stotternd und zaghaft heraus. (Fortsetzung folgt.) 150,000 Mark —- Bankgelder sollen in Posten von 3000 Mark —- an gegen entsprechende Sicherheit auf Landgüter auS- geliehen werden. Zinsfuß 4^"/». Näheres durch ibloLm Lot» k*ölLnct in I3l»L»»iot»o»» Prima rothe Kleesaat empfiehlt den Herren Oeconomen im Ganzen und Einzelnen billigst ^<ckotx»t» Meißen. 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