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358 2) Stadträthlichc Anzeige über die vom Tischlermeister Ebert abgegebene ablehnende Erklärung in Betreff seiner Wahl als Rathmann. Beschluß: Die anderweit vorzunehmende Wahl auf nächste Tagesordnung zu bringen. 3) Rathsresolution auf den Vorschlag der Sparcassendeputation, die Erhöhung des Zinsfußes betr. Beschluß: Dem zustimmenden Rathsbeschlusse unter der Voraussetzung beizutreten, daß die beantragte Maaßregcl sowohl auf die Crcditoren, als auf die Debitoren d«r Sparkasse, und zwar auch auf die bereits bestehenden Schuldverhaltnisse erstreckt werde. Stadtrakhliche Mitteilung das revidirtc Localstatut und die dicßsaUsige Berichterstattung betr. Beschluß: In Betracht, daß eine allgemeine Reorganisation der gesammten Gerichtsverfassung einschließlich der Verwaltung in Aussicht steht und die Bestätigung des revidirtcn Localstatuts in seinem ganzen Umfange in diesem Augenblicke kaum zu erwarten ist, im Einverständnisse mit dem Rache wenigstens die Bestätigung der nöchigsten Puncte bei der Königl. Hohen Kreisdirec- tion zu beantragen, und zwar: a) die Oeffentlichkeit der Raths- und Sladtverordneten-Sitzungen, ö) den dreijährigen Wechsel der Mitglieder des Stadlvcrordneten-Collegii, c) die Erhöhung des Bürgermeister Gehaltes. Endlich beschließt man auf Grund früherer Verhandlungen und rn/i. nach nochmaliger reiflicher Erwägung des Gegenstandes, unter Festhaltung der Bestimmungen § 9 des Localstaluts, vom künftigen Jahre an die städtischen Abgaben nach vom Grundbesitze und nach von den Gewerbtreibcnden aufbringen zu lassen. Nach Beendigung der Tagesordnung beschließt man auf Antrag des Stadtverordneten Müller und unter zu hoffendem Beitritte des Stadtralhs die für Anpflanzung von Kirschbäumen auf dem Goldbergr xe-o ao. 1849 zu verwilligende Summe schon im heurigen Herbste zu verwenden, weil erfahrungsmäßig die Anpflanzung junger Kirschbaume im Herbste vortheilhafter ist, als im Frühjahre. Hierbei will man aber auch den Rath ersuchen, er möge die Genehmigung der Straßenbau-Com mission auswirken, daß für Rechnung hiesiger Commun an der Chaussee auf dem Kronenberge wenigstens bis an die Grenze der Stadtfelder Kirschbäume angepflanzt werden können. Sitzung am 30. September 1848. 1) Wahl eines neuen Rathmanns für den ausschcidendcn Commissarius Schulze. Beschluß: Dem Stadtrathe zurück zu melden, daß der Vorstand Lehmann die auf ihn gefallene Wahl mit Hinblick auf §. 97 »uö / und i der allgemeinen Städteordnung nur auf die Dauer bis Ende I849 angenommen Hal, da er zu diesem Zeitpuncte nach 6-jähriger Dienstzeit als Stadtverordneter ausscheidet, und in Berücksichtigung seiner sonstigen Geschäfte eine Zeitlang von communlichen Ehrenämtern entbunden zu sein wünscht. 2) Bericht des Stadtverordneten Winkler über das Verzeichniß der auf Heimathsschein hier aufhält lichen Personen. Beschluß: Den Stadtralh zu ersuchen, er möge gegen Johann Gottlieb Peukert und gegen Johann Gotthelf Stockmann, weil sie ihre Kinder, wie dem Collegio bekannt ist, betteln schicken, in Gemäßheit § 16 des Heimathsgefttzes verfahren; ferner bezüglich der geschiedenen Winkler, geb. Zweiniger, darüber ob, und aus welchem Grunde dieselbe hier das Heimathsrecht habe, Auskunft ertheilen. 3) Bericht der Stadtverordneten Leonhardt und Winkler über Nachprüfung der Schulcaffenrechnung ao. 1847. Beschluß: Die noch unerledigten Monita nach 225 der allgemeinen Städteordnung cun» acfts an den Stadtrath zurückzugeben, und hierbei um den Beitritt zu dem Beschlusse zu bitten, daß bei Tauschconlracten die Comrahenten wie bei Kaufcontraclen künftig 5 Ngr. vom Hundert der Tauschsnmme zur Schulcassc zu contnbuiren haben. 4) Bericht des Stadtverordneten Leonhardt über die Bedingungsvorschlage, den Verkauf der alten Schulgrundstücke betreffend. Beschluß: Ohne weitere Discussion an die Schuldeputation zur beliebigen Benutzung bei der dießfallsigen Berathung abzugeben. / 5) Bericht des Stadtverordneten Leonhardt über die im ersten Quartale des laufenden Jahres vom Stadtrathe ausgestellten Hcimatksscheine. Beschluß: In Betreff der Auguste Biclick deren Heimathsrecht nicht anzuerkennen und den Rach hiervon mit dem Bemerken zu benachrichtigen, daß die pp. Biclick in Dresden, wo man ihrem Vater die Verehelichung gestattet hak, jedenfalls hcimaihshörig ist. Endlich nach Schluß der Tagesordnung beschließt man noch auf Antrag des Stadtverordneten Müller, den Rath um Regulirung der unrichtigen Rainung an der Schaaftrieb« von der Mittelmühle an dis an die Meißner Chaussee zu ersuchen. Nossen, am 7. Oktober 1848. Die Stadtverordneten. . Lehmann, Vorstand.