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nen ihnen ihre Ruhe. Die nicht vorwärts wollen, sie mögen zurück bleiben. Die die Hauptsache ver. kennen, sic mögen Nebensachen treiben. Wen der volle Tag blendet, mag sich verschleiern. Wer die Ehrlichkeit nicht siebt, mag sich eine Maske vorbin. den. Wer sein Ich über Alles setzt, mag das Ge meinwesen verlassen. Sie alle können uns nicht helfen, wir brauchen sie nicht; wir hören sie nicht! Mitbürger! unser Ruf, es sind nicht leere Worte. Wir glauben durch die That bewiesen zu haben, daß wir unsere Stadt lieben und nur ihr Gedeihen vor Augen haben, daß wir ihre Bürger achten und ihr Wohl zu fördern uns bestreben. Wir vertrauen Ihnen, und glauben, auch Ihr Ver trauen zu verdienen. Lassen Sie alles Mistrauen schwinden, folgen Sie unserm Rufe, schließen Sie sich warm fund aufrichtig den Reihen des Fort- schritts an und die Folgezeit wird uns rechtfertigen. Oder trauen Sie uns zu, daß wir mit Ihnen und Ihren Interessen ein leichtfertiges Spiel treiben könnten? Dann verdienen wir nicht, zu sein, wozu ms Ihr Vertrauen berufen hat; dann entlassen und verlassen Sie uns eilends. Nur die vereinte Kraft vermag Großes zu schaffen. Nun wir vereint, wollen wir erst recht wirken. Das Gute muß siegen, Wahrheit und Freiheit müssen lriumphiren, und die Gerechtigkeit oben an sitzen. Hand in Hand, das ist eine Kette, die keine Gewalt zerreißen kann. Tharaud wird, das sind wir fest überzeugt, seinen guten Namen auch in Zukunft bewähren. Tharaud, den I. Oclobcr <848. Gruner, Bürgermeister. Dormann, Vorstano der Stadtverordneten. Fritzsche, Obmann des Vaterlandsvereins. Vermischtes. Neulich kam es in Berlin vor, daß ein funaer Jude ein hübsches Cbristenmadchen liebte B e k «r n n t rn In der Zeit vom 5. zum 12. d. M. wird die Communalgarde durch Generalmarsch zusammenge- rufen werden, was vorschriftmäßig hierdurch zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird. Tharaud, den I- Octobcr 1848. Das Co m mando der Communalgarde. Gkwrhr-Verkauf. 100 Stück Bajonett-Gewehre sind im Ganzen oder auch in kleineren Partien, so wie auch Schlepp, säbel billigst zu verkaufen. Das Nähere: Wall- straße im Milchgewölbe. Ein schwarzer Hund, welcher verlo, ren gegangen war, hat sich wieder gefun- zwischen Porsdorf und Fördergers- dorf. Den Dank dafür wird sich Unterzeichneter schon zu verschaffen wissen. Glöckner in Hintergersdorf. Am vergangenen Sonntag ist auf der Straße von Meißen nach Wilsdruf ein großer grüner und da das Mädchen den Juden wieder liebte, so war nichts natürlicher, als daß sie einander zu hci> rathen wünschten. Das Stadtgericht aber markte Schwierigkeiten, die Geistlichkeit ebenfalls; da führte ihnen Gott Hymen einen Helfer in der Noth in der Gestalt eines deutsch-katholischen Predigers zu. Der traute sie denn mit folgenden Worten: „Im Namen Jesu kann ich Euch nicht krauen, weil der Bräutigam ein Jude ist; im Namen des Gesetzes kann ich es ebenfalls nicht, weil ein sol ches noch nicht vorhanden ist; so traue ich Euch denn im Namen des allmächtigen Gottes und erkläre Euren Bund für geschlossen." — In Prag sind die Unteroffiziere der Garnison auf den Gedanken gekommen, Versammlungen zu halten, eine Bittschrift zur Verbesserung ihrer Lage zu berathen und vornehmlich dahin zu wirken, daß es jedem braven Soldaten ermöglicht werde, Offizier zu werden, ohne Cadet gewesen zu sein. Sieben dieser radicalen Unteroffiziere, die so hochfahrende Pläne hatten, wurden in Arrest geschickt und den übrigen drohte man mit den strengsten Strafen. — An unserm Landtage nimmt man im Allge meinen fast gar keinen Antheil mehr, da derselbe, obgleich er sich seit langer Zeit selbst überlebt hat, noch immer in seinem alten, langweiligen Gleise fortgeht und nicht bedenkt, daß er bereits viele Tausende durch seine oft unerquicklichen Verhand lungen gekostet hat, die das Land bezahlen muß. Daß „Wahlgesetz" dürfte der letzte allgemein interessante Gegenstand sein. — Montag, am 2. October, ist die Jütcrbogk- Riesaer Zweigbahn dem öffentlichen Verkehre übergeben worden und cs gehen nun von diesem Tage an die Züge von Leipzig und Dresden direct nach Berlin. Fahrpreise von Dresden nach Berlin: I. Klasse 5z Thlr. n. Klasse 3z Thlr. m. Klasse 2z Thlr ' Ä eh u tt g e n. Tuch-Mantel'Kragen, mit Sammet besetzt, verloren gegangen. Der ehrliche Finder wird ersucht, selbi gen gegen eine Belohnung beim Gürtlermeister Räbke in Wilsdruf abzugeben. Zum Jugkndvemn, Sonntags, den 8. October d. I., im Gasthof zu Limbach, laden ergebens? ein die Vorsteher. Zum Jugrndverem, den 8- October im Lndewig'schen Gasthofe zu Kesselsdorf, laden ergebens? ein die Borste her. Einladung. Zur Einweihung des neuen Gasthauses in Hühndsrf, nächsten Sonntag, als am 8. Octo ber, wobei Tanzmusik gehalten werden soll, lade ich hierdurch ergebens? ein. Fiedler in Hühndorf. Druck von C, E. Klinkicht und Sohn in Meißen.