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Wochenblatt für Wilsdvuf, Lhavand, Rossen, Diev-ttl-h« «n- die Umgegenden. 8» Sonnabend, den 19. August t848. XO. ÄED. Werantwortlicher Redakteur und Verleger: Albert Reinhold. Vv,i Ll-fcr Zeitschrif« erscheint Mikrwochö und SvNIiadcndS -ine Stunnuer. Der Preis für den Aiertcliahrgang betragt tn Ngr., für weichen dieselbe von Ler R-da-Non in Wilsbrut, den Agenturen in Lharand, Nossen, und Siebcnlehn, sowt- der »uchdrulterei von C. E. 4tlinkicht und Sohn in Meißen v-jogcn werden kann. Auch nchmen dieselben Bekainitmachungen aller Art zur Beförderung an. Die NkdactivU. Dekan n L m a ch un g. In Gemäßheit § 4 der Verordnung vom 14. Januar l842, dir Meisterprüfungen bei den Bange- werkcn betreffend, werden diejenigen Gesellen des Maurer- und Zimmerhandwerks, wclebe zum nächsten Frühjahre das Meisterrechl bei einer derglenben Innung des Leipziger Kreisdirectionsbezirkes zu erlangen beabsichtigen, hiermit aufgefordert, längstens bis zum 30. September d. I. bei der Prüfungs-Commission zu Leipzig und zwar bei dem Vorsitzenden derselben, Stadtralh Herold, ihre diesfallsige Anmeldung mündlich oder schriftlich zu bewirken und dabei nach Vorschrift § 5 gedachter Verordnung unter Bezeichnung der Innung, bei der sie einznwerben beabsicbtigen, und genauer Angabe ihres Wohnortes, ein von dem Meister, bei dem sie das letzte Jahr über in Arbeit gestanden Haden, ausgestelltes Zeugmß über ihre praktische Brauch barkeit beizubringen. Leipzig, am 3. Juli 1848. Königlich Sächsische Kreis-Direktion, von Bröizem. Kr"a- Entgegnung auf daS Wort zur L»ersöhn»»g ia Nr. SS und s? dicscS Blattes. (Beschluß.) Aber er scheut sich auch nicht? wenn «s gilt, offen h er v o r z u t re t en und für Freiheit und Vaterland, wenn er beide wirklich für bedroht halten muß, in die Schranken zu treten. Dann kämpft er mit offenem Visir, d. h. er nennt auch seinen Namen, und gilt ihm gleich, wenn auch die Gegner, statt mit edlen Waffen zu käm pfen, zu persönlichen Angriffen, zu,,Brandmarkungen" zu greifen versuchen. Der Versöhner hat geglaubt, einen der an der Spitze stehenden Männer als einen ausgemachten Aristokraten „brandmarken" zu können. Er scheint aber ganz vergessen zu haben, daß es gar sehr verschiedene Arten der Aristokratie gicbt, z. B. eine Aristokratie der Wahl, der Geburt, des Standes, des Alters, des Besitzes, des Gcl- des, (Staatslexicon Th. / Seite 630 folg.) Was «st also ein „ausgemachter Aristokrat" ohne jede nähere Bezeichnung? Ein unbestimmtes EtwaS, sehr zweckmäßig und paffend zu allgemeinen Verdächtigungen, aber durch- au nicht genügend, um Icmandcu öffentlich zu „brandmarken." em d'f Aristokratie im guten Sinne des Wortes, «st gar nicht einmal verwerflich, „wenn sie nämlich beruht auf wahrer voin Volke selbst an erkannter Würdigkeit," vielmehr in jedem Staate nicht nur vorhanden, sondern selbst unentbehr lich, wie der Versöhner in Lem oben angeführten Werke S. 639 des Weitern Nachlesen mag. — llcbrigens hat ja der Versöhner selbst, wie be reits gezeigt wurde, eine Aristokratie, nämlich die der Intelligenz für sich und alle übrigen „berufenen Vertheidiger der Freiheit" in Anspruch genommen. Die — w a h r e oder v er m ci n t e — Würdig keit abeff (in welcher eben das Wesen der Aristo kratie im guten Sinne besteht) sich selbst zuzu- sprechen, nicht dem Urtheile des Volkes dies« zu über lassen, das, sagt der freisinnige Carl v. Nottcck a. a. O. S. 640 sehr richtig; daS i-st Uebermuth und Beleidigung. Dieses nun ist aber die charakteristische Eigen schaft der Aristocratie, wie sic nach fast all gemeiner Erfahrung in der Wirklichkeit sich darstellt. Wie kann also der Versöhner, „der ausgc- machtc Aristokrat der Intelligenz," einen seiner Mitbürger als „ausgemachten Aristo kraten" ohne jede nähere Bezeichnung hinstellen und sogar „bra nd m arken" wollen?! — — Ich überlasse cs nach dem bisher Gesagten, dem eigenen, unbefangenen Urthcilc des Laudwirths, in- wicfern die Behauptung des aristokratischen Versöh ners richtig ist, „es liege in der Natur der Sache, daß der Landmann dem Grundsätze „Ruhe um jeden