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Wochenblatt für Wils-ruf, Lharand, Ayssert, SieSenleh« ««d die Umgegende». 8. «lijlll'MWA Mittwoch, den 6. December DrüK. ^0. Verantwortlicher Redacteur und Verleger; Albert Reinhold. Don dieser ^etts^rifc --scheint Mittwochs und Sonnabends ein- Nummer. Der Preis für den Diertelfahrgang betragt IN Rgr., für weichen dieselbe von der Redactio» in Wilödrus, den Agenturen i» Tharailk, Nossen, und Slebcnlehn, sowie der Duchdrueterei ' r. Llinkicht und Sohn in Meissen bezogen werden kann. Auch nehmen dieselben Bekanntmachungen aller Art zur . . ..n Die Revaction. Aus- m 86 2 Kaiilbczirkc. — Da derselbe mit dem 64. und 65. Wahlbezirke verbun den ist zur Wahl zweier Abgeordneter in die erste Kammer, so dürste cs den Lesern d. Bl. nicht uninteressant sein zu vernehmen, auf welche Manner man dort sein Augenmerk richtet. Am 26. d. wurde in Dippoldiswalde zur De- ralhung der Landtagswahlcn eine Versammlung ge halten, bei welcher die Landgemeinden des Bezirks fast starker vertreten waren, als Dippoldiswalde selbst, wahrend sich Glashütte und Rabenau, sowie der ganze Amtsbezirk Tharand gar nicht betheiligl hatten. Bei der zuerst cingeleitetcn Besprechung über etwaige Manner des Vertrauens bcobnchtctc die große Mehrzahl eine gewisse scheue Zurückhaltung nur wcmg Redner traten mir ihren Ansichten hervor. Ueberraschend war es daher bei der hierauf vorge- nominellen Probewahl, wie doch auf einzelne Männer eine sehr bedeutende Slimmenzahl fiel. Auf 135 Stimmzetteln mit je drei Namen hatten Bürgermeister Klinger in Leipzig 66, — Dür> germcister Mauckifch in Dippoldiswalde 66, — Erbrichtcr Jungnückcl in Reinholdshain 52, — C- H. Müller in Dippoldiswalde 47, — Etaatsminister v. d. Pfordten 43, — vr. Theile in Lungwitz 39 Stimmen erhallen. Da Mauckifch und Müller vermöge ihres Census nur in die zweite Kammer wählbar sind, so dürften sie für den 64. und 65. Bezirk weniger >n Betracht kommen. — Aber Klinger, in Leipzig, der auf fünf Landtagen seine edle Gesinnung, fein klares Urtheil, seine seltene Rednergabe bewährt hat, Klinger, der Gerechtigkeit und wahre Freiheit stets so muthig und auch erfolgreich vertheidigt hat, Klinger, den Leipzig, wie verlautet, nicht wählen wird, — wahrhaftig er verdient cs, daß man in unsern drei Bezirken auf ihn Bedacht nehme. — Auch Jungnückel ist eine ehrenwcrthe Persön lichkeit mit etwas stark democratischer Färbung. Ob aber unsere Bezirke einen Minister werden wählen wollen, wie würdig auch der geistreiche v. d. Pfordten dasteht, muß wohl für zweifel- Haft gehalten werden. — l)r. Theile, nach seiner politiichen Richtung durch die vaterländische Dorf- zeitung hinlänglich bekannt, ein für alles Gute und Nützliche thätiger, sowie überaus liebenswürdiger Mann, würde einen Sitz m der ersten Kammer mit Ehren cinnehmen. Wohin die Meinungen im 6k. und 65. Bezirk sich neigen, ist in unserm Bezirk völlig unbekannt, was wir nur bedauern können, da wir auf diese Weise am Ende müssen Minderheitswahlen hervorgehen sehen. Die Zeit der Abschlicßung und Heimlichkeit ist vorüber j jetzt gilt es offne Rede aus ehrlichem Herzen. - g. TberrcinD, »rm A8. November 1848. Sehr viele Leser dieses Blattes werden gewiß des Streites zwischen Hrn. Adv. Fr. und mir herz lich müde zu werden anfangcn. Sic mögen die Versicherung hinnchmen, daß ich bei der Beschaf fenheit des letzten Fritzscheschcn „an die Leser" überschriebenen Aufsatzes gewiß mir nicht mehr die Mühe nehmen würde, noch ein Wort zu sagen, wenn ich nicht durch meine Zusage vom 16. Novbr. dazu genöthigt wäre. Ich habe meine säuimtlichcn Grabreden genau durchgesehcn und 13 gefunden, in denen eine Miß billigung wirklich ausgesprochen ist; in zweien unter Liesen aus dem Jahre 1838 so, Laß ich cS jetzt milder thun würde. (Zur Entschuldigung muß ich bemerken, daß Grund zur Mißbilligung gehäuft vorlag). In Len anderen 11 Reden ist die Miß billigung oder das Bedauern mild ausgesprochen. Ich will zum Beleg einige dieser Stellen wörtlich genau hier wiedergcben: a) „Ob er selbst einige Schuld an seinem frühen „Tod gehabt, darüber wollen wir hier an sci- „ncm Grabe nicht richten; hätte er es, seine „langen Leiden und sein früher Tod würden „doch seine Schuld in unsern Angen getilgt „und ihm unsre Thcilnahmc und unser Mit- „lcid gesichert haben." k»)„Zwar war er von menschlicher Schwachheit „nicht ganz frei, aber er war gut von Herzen, „er war mild und liebevoll gegen die Seinen, „er ging sanft und freundlich mit ihnen um, „und er sparte nicht Mühe und Anstrengung, „um für ihre Bedürfnisse sorgen zu helfen." e) „Du bist nicht ohne Fehl Les Lebens Weg