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„aber zu vieren in eener Reihe is et och nicht erlaubt." Und der Kronprinz sagte lächelnd: „Der Mann hat reckt," ließ seine beiden Töchter vorausgehen und folgte hinter diesen mit der Frau Kron prinzessin. * Ein beklagenswerther Unglücksfall wird aus Dahlem bei Berlin gemeldet: In den Strohmieten der dortigen Domäne nächtigten Grune waldarbeiter mit Erlaubniß des Oberamtmanns während der letzten Wochen; da sie sich aber Unzukömmlichkeiten zu Schulden kommen ließen, wurde ihnen untersagt, die Strohmieten fernerhin als Nacht quartier zu benutzen. Nichtsdestoweniger aber thaten sie dies, trotzdem die Wächter oft bis 2 Uhr Morgens zur Aufrechterhaltung des Ver botes daselbst patroullirten. Auch in der Nacht zum 20. d. konnten die Arbeiter erst sehr spät die Strohmiete aufgesucht haben, denn der Wächter entfernte sich erst zu einer Zeit, in der er annehmen konnte, daß nun kein Eindringling mehr nahen werde. Leider aber scheint dies doch der Fall gewesen zu sein. Aus einer bisher unermittelten Ursache entzündete sich die Strohmiete gegen Morgen und ging so rasch in Flammen auf, daß keiner der Schlafenden sich zu retten ver mochte. Man vermuthet, daß 7 Personen bei diesem Brand um's Leben gekommen seien. * Schnell geheilt. Ein Rekrut simulirte Taubheit und wurde daraufhin längere Zeit im Militärlazarcth von den Aerzten beobachtet. Schon sollte derselbe aus dem Dienst entlassen werden, als eines Tages ein vor ihm die Treppe herabschreitender Arzt wie im Selbstgespräch äußerte: „Der Aermste ist so zufrieden und hat keine Ahnung, daß er heute Morgen aus Versehen Gift einnahm." — Da schrie der an geblich Taube plötzlich auf und faßte mit beiden Händen nach dem Magen. — „Kommen Sie, Freundchen," tröstete ihn der Arzt, „und lassen Sie sich in der Kaserne schnell ein Gegengift geben." * Eine glückliche Gemeinde ist Sp rottau, die Geburtsstadt Laube's, denn ihre Bürger kennen den Begriff Kommunalsteuer nur vom Hörensagen. Die Stadt hatte, trotzdem sie 13,500 M. Schulden getilgt, bei einer Einnahme von 911,179 M. einen Ueberschuß von 69,023 M. Und das Alles ohne Kommunalsteuer! Glückliches Sprottau! * Der Druckfehler-Teufel hat jüngst wieder einem Blatte mitge spielt. In demselben hieß es nämlich, der König habe die Premier- lieutenants H. und A- zu überzärtlichen Hauptleuten (statt überzählt- gen) befördert. Ob das Teufelchen nicht manchmal den Naget auf den Kopf trifft? — Ein Zeitkind. Pfarrer : „Wenn Vater und Mutter Dich verlassen, wer nimmt sich Deiner dann an?" — Schüler: „Die Polizei." Stadtgemeinderathssttzung am 21. Mai 1885. 1. wurde beschlossen, die städtischen Rechnungen auf das Jahr 1884 zunächst 14 Tage lang in der hiesigen Rathsexpedition zur Ein sicht seiten der hiesigen Herren Stadtgemeinderathsmitglieder auszulegen und alsdann von aus dem Stadtgemeinderathskoüegium zu erwählen den Deputationen unentgeltlich zu prüfen, nach erfolgter Prüfung der Rechnungen Bericht über das Resultat in anzuberaumender Sitzung seiten der Prüfungsdeputationen zu erstatten und sich darnach über die Justifikation auszusprechen; 2. ermächtigte man die Baudeputation, die zur Pflasterung der Berggaffe benöthigten Pflastersteine aus dem Kleinschönberger und aus dem Sachsdorfer Steinbruche zu beziehen und nur in dem Falle, daß in diesen Brüchen Mangel an Pflastersteinen sein sollte, solche aus dem Pennricher Steinbruche zu entnehmen; 3. kam das Gesuch des Herrn Hotelbesitzer Otto Weißbach in Altenberg um Ertheilung von Konzession zur Schankwirthschaft inkl. Branntweinschank, Beherbergen rc. in dem von ihm in der Nähe der hiesigen Bahnhofsanlage errichtet werden sollenden Gebäude zum Vor trag und wurde darauf beschlossen, zunächst Herrn Weißbach um Ab gabe einer bestimmten Erklärung betreffs der Lage des Bauplatzes aufzufordern; 4. erstattete die Baudeputation Bericht über den Stand der Wasser» leitungsangelegenheit sowie über die mit Herrn Röhrmeister Teller hier vereinbarten Löhne und über die Höhe des von Herrn Kaufman» Gast hier für die gelieferten Röhren in Ansatz gebrachten Preises, wogegen man allenthalben Etwas nicht einzuwenden hatte; 5. soll der Brunnen am alten Friedhof in brauchbaren Zustand versetzt und eine Barriere am Aufgange nach demselben rechts ange' bracht werden; 6. überreichten die Herren Stadtverordneten Busch und Sommer die von ihnen geprüfte Schulkassenrechnung pro 1884 nebst Erinnerungen Wilsdruff, am 28. Mai 1885. Der Stadtgemeinderat h. Kicker. Kirchennachrichten aus Wilsdruff. Nächsten Sonntag zum Trinitatisfeste Vormittags predigt Herr ?. Dr. Wahl. Nachmittags findet Kindergottesdienst statt. Lgoln Kei Magdeburg. Lobr geebrter Hörr! Lio batten äie Olüte, wir vor längerer Aeit eins Lebaobtol Ibrer Xpotbeker o Lrandt's Lobveizerpillon zur krüfung und ^nvendung zu über' sonäon; iolr ündo wiob veranlasst, desbalb woinon Danlr ab»»' statten. — lob nabw Oelegenbeit, dioso kibsn bei weinorkrs» anzuvendon, da dieselbe nn ^nsoboxxungen in don Unterleib' orgavon, an klutübertüllung iw kkortaders^stew, an lläworrdsr dalzuständen und deren Dolgen btt. — Das kosultat durob ä«" Kobrauob Ibrer Lobwoizorxiben, Abends 2 Ltüok, var sobon n»^ kurzor Aoit oin auffallend günstiges und ist weine brau jeU fast ganz von ibrow langen beiden befreit, ^uob iob bin über die so rasobo ^enderung ibres leidenden Anstandes sebr erb^ und üborrasobt und babo dosbalb die so vorzügbobon Lobveiror' piben bei Lbnliobon beiden empfoblen eto. Uoobaobtung^m und ergebenst Dr. wed. Lrauer. Nan aobto genau darauf, jede Lobaoktel als Ktiquett ein veisses kreuz in rotbow Ora» und den ^awonszug biob. Lrandt's trägt. , Wein- und Speisen-Karten hält vorräthig die Druckerei dieser Blatter.