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34 9 lioncllcn Institutionen umgiebt, und -och ruhig zu sah, «ic im benachbarten Meeblenburg-Schwerin bas Staatsgrunbgesrtz vernichtet wurde. Geben wir also in Bezug auf die vcrfassungsfreundliche Politik Preußens keinen zu großen Erwartungen Raum, da mit wir nicht später uns bitter getäuscht sehen. — Italien, das gepriesene Land der Citronen und dunkelbelaubten Goldorangen, des ewig heitern Himmels und der tobenden Vulkane, diese Wiege des Pfaffcnthums und der Banditen — bietet ge genwärtig den Anblick zweier politischer Heerlager dar. In das eine, der Reaction, ist nun auch Toskana eingetrcten, und zwar mittelst eines großherzoglichen Dekrets, das die Landesverfassung vernichtet und der Freiheit der Presse den Todtcs- sioß versetzt; — in dem andern, eines besonnenen und verfassungsmäßigen Fortschritts, Sardi nien als letztes Bollwerk der Freiheit und der Menschenrechte auf der italienischen Halbinsel. Möge Sardinien das bleiben, was es eben ist! Als man in Rom unlängst den alten Jnqui- fitionspalast untersuchte, den sonst Niemand mit der Hoffnung betrat, ihn je wieder lebendig zu ver lassen, bot sich der grauenvollste Anblick dar. Ucber« all die scheußlichsten Kerker mit Marterwerkzeugen und morschen Menschengerippen in Masse, — ja, in einem der Gewölbe sogar viel schwarze, fette Erde mit Menschcnhaar von solcher Länge ver mischt, daß cs dem Haupte einer unglücklichen Frau angchört zu haben schien. Viele der mit Kohlen an die Kerkerwände geschriebenen Inschriften sollen neuern Datums gewesen sein. — Das ist der Segen des Pfaffenregimenls! So hat stets die römische Kirche den Beweis ihrer „alleinseligmachcn» den" Kraft zu führen verstanden! — Unter den Anzeigen der Kölnischen Zeitung befindet sich auch eine von John Atkinson in Lon don, welche also lautet: „Braunes Doppel- Haynau-Bier von Barklay Perkins und Comp. Siegel und Etiquetten tragen die Beweise der Echtheit und die Skizze von Haynau's Empfang in der Brauerei." — Das waren Kirmesgäste gewesen! Herkules soll sich nie satt gegessen haben, ohn- erachtct er in einem Wettstreite, der des Essens wegen angestellt war und in welchem sein Gegner einen ganzen Ochsen schmauste, überwunden wurde. — Milo von Krotoua, der in den olympischen und pythischcn Spielen sechsmal den Preis gewann, trug einst einen Ochsen ziemlich weit fort, schlug ihn dar auf mit einem Faustschlage todt und verzehrte ihn alsdann mit dem größten Appetit. — Ostidamus von Milet aß so viel, als neun Männer zu verzehren pflegen. Einst fraß er alles auf, was an der Tafel des persischen Königs Ario- barganus für die ganze Tischgesellschaft bestimmt war. — Herodot von Megara, ein Virtuos auf der Flöte und ein vortrefflicher Tänzer, verlangte zu seiner Mahlzeit 20 Pfund Fleisch, eben so viel Brod und einen halben Anker Wein. — Die Flötenspielerin Anglate verzehrte auf ein mal 12 Pfund Fleisch, 12 Pfund Brod und 16 Quart Wein und war zufrieden. — Der Kaiser Maximin, dcr,^mit aller^Hochach- tung für seine Hoheit sei es gesagt, auch ein starker und handfester Patron war, nahm täglich 40 Pfund Fleisch und einen ganzen Eimer Wein zu sich.— An Aurelian's Hofe war ein Fresser, der zu einer Mahlzeit ein wildes Schwein, einen Hammel und noch ein Ferkel brauchte. — Claudius Albinus konnte auf einmal 500 Fei gen, 100 Pfirsichen, 10 Melonen, 20 Pfund Wein trauben, 100 Schnepfen und 40 Austern verzehren.— Der lithauischc Fürst Swidrigello saß gewöhn lich 6 Stunden lang an der Tafel und hatte 130 Schüsseln. — Im Jahre 1511 wurde dem Kaiser Maximi lian ein sehr großer und dicker Nordländer vorge stellt, welcher auf einmal ein ganzes Schaf und ein Kalb roh auffraß. — Im Jahre 1765 befand sich zu Dresden ein Mann unter der Leibgarde, der bei einer Mahlzeit 20 Pfund Rindfleisch und die Hälfte eines gebrate nen Kalbes nebst noch verschiedenen Gerichten in gleicher Menge auffressen konnte, und. um die Ver dauung zu befördern, noch eine ziemliche Anzahl Steine verschluckte. — Auszug aus den ProtocoUen der Sitzungen des StadtraLhes zu Tharand. Den 13. August 1850. 1) Die Anstreichung der Fenster und Thüren, so wie das Anfertigen von 2 Fensterläden auf hiesigem Rathhause, so wie Ucbertragung dieser Arbeiten an Mstr. Frauenstein und Rälker wird beschlossen. 2) Die Deponirung der 3 proc. Staatspapiere von zusammen 300 Thlr. übernimmt Herr Rath mann Ullrich. 3) Die Freilassung des Mühlcnpachtcr Schubert von Erlangung des Bürgerrechts bis nach erfolgtem Abschluß des Pachtconiracts, so wie der Erlaß der abgeforderten Strafe von Mstr. Lommatzsch wird genehmigt. 4) Die in der Ralhseppcdition angefcrtigten Fensterrolleaux mit Stäben, so wie die in den Eppe- ditionsfenstern neu eingezogencn zwei Scheiben werden aus hiesiger Stadtcasse bezahlt. 5) Das Gesuch des Hausbesitzers Gerst und Genossen um Wegbringunq der in der Schloitzbach be findlichen Weiden kann nickst angenommen werden, da diese Eigenthum des Lchngerichtsbefltzer sind und muß dieser von ihnen darum angegangen werden. 6) Das Gesuch des Fuhrwerk» Hennig um Anstellung seiner Tochter Amalie, als Hebamme für hiesigen Ort, wird genehmigt.