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Wochenblatt für LMSdrttf, Lharatt-, Rossen, Stehenleh« und die Umgegenden. Zehnter Jahrgang. Freitag, den 23. August 1850. 34. Verantwortlicher Redacteur und Verleger: Albert Reinhold. . «o» Rif» Seltschetst «rschrinl all« Sretta«« eine Nummer. »er Preis filr den ivlerteilodraanz dekriqk w Ngr. »»mmtlichk öiöntzl. Post, «»in de« Anlandei nehmen v-ftellungen darauf an. Bekanntmachungen, «eich« Im nächsten Sluck erscheinen sollen, «erden in Wilsdruf bi« M«n»aa Abend« 7 Ubr, In Tharand bi« Montag «achmittag» S Udr. und in »offen bi« Mittwoch vormittag« ll Ubr angenommen, stach können bl« Mittwoch Mittag eingehend- Zusendungen auf Verlangen durch die Post an den Druckon befördert werden, so daß sie in der nächsten Nummer erscheinen. Wir erbitten UN« dieselben Unter den Adressen: „An die Redaction de« Wochenblattes in WilSdruf", „an die Agentur de« Wochenblattes in Thar and " und „ an die Wochenblatt«. Expedition in »offen In Meißen werden Aufträge 'rd Bestellungen in der Buchhandlung von S. E. Klinkicht und Sohn besorgt. Etwaige Beiträge, welche der Lenden» de« Blae»« uloc-cher. tolle:- stets mit grokcm Danke angenommen «erden. . Die Redaction. Aus Schleswig-Holstein berichten die Zeitungen nichts von Belang, wenig stens kein Ercigniß, das von entscheidendem Einfluß auf den Feldzug gewesen wäre. Außer einigen Vor- Postrngefechten, unter denen das bei Duvenstedt das bedeutendste war, ist es bis jetzt zu keinem weitern Treffen, geschweige zu »irrer Schlacht ge kommen. Das Gefecht bei Duvenstedt fiel für die Danen lehr ungünstig aus. Bei dem ersten Zu sammenstöße, wo die Schleswig-Holsteiner nur eine starke Iägcrabthcilnng hatten, hingegen die Dänen 13 Bataillone, zogen sich die Erstern schnell zurück. Die Dänen, welche großen Hunger haben und denken mochten, der Spaß sei nun ganz vorbei, lagerten sich ganz gemächlich, machten Feuer an und hingen du Feldkcssel darüber, um sich ein recht gutes Essen zu bereiten, zu welchem natürlich die armen Schleswiger erst das Fleisch nebst Zubehör hatten hergebcn müssen. Unterdessen hakten sich die Schles- wig-Holsteincr noch durch einige Abtheilungen ver stärkt und überfielen nun die Dänen, welche dadurch so in Verwirrung geriethen, daß sie nach kurzer Vcr- theidigung die Flucht ergreifen und Alles im Stiche lassen mußten, natürlich die Feldkcssel mit dem Essen auch, welches mittlerweile gut gekocht war und nun von den Schleswig-Holsteinern unter Scherzen ver- ichn wurde. Indessen bereiten sich die Dänen offenbar auf «inen entscheidenden Schlag vor, was aus ihren Vornahmen ersehen werden kann, indem die däni- sihen Kriegsschiffe eine Menge neue Truppen ans führen, die, wie man allgemein behauptet, aus aussen bestehen sollen, während bei Eckernförde wieder russische Schiffe dänische Kanonen landen. ^6 Deutschland betrifft, so wird von glaubhafter ^De versichert, daß.das zehnte Armeecorps bestimmt sei, Holstein zu besetzen. Dieses Armeecorps besteht aus Hannover mit 13,054 Mann, aus Braunschweig mit 2096, den beiden Mecklen burg mit 4268, Oldenburg mit 2829 und den Hansestädten mit 2190, im Ganzen also aus 28,067 Mann, da auch Holstein und Lauenburg dazu ge koren. Es frag! sich, die Bestätigung der Nachricht vc-ausgesetzt, ob- die Mobilmachung dieser Bundes- lruppcn schnell genug geschehen kann, um auf den Gang der Ereignisse entscheidenden Einfluß zu üben; ferner, ob den Herzoglhümern zugleich hinreichende Rechisg,-währschaft gegeben werden wird, daß sie die Waffen mit Vertrauen niederlcgen können. Dann müßte Schleswig-Holstein geschützt werden, und nicht blos Holstein, das nicht angegriffen ist. Unterdessen Hausen die Danen auf eine gräuliche Weise in dem armen Schleswig. Alle irgend rüstigen Männer haben sie weggcschlcppt, nicht um sie in ihr Heer einzureihcn, denn dies wagen sie nicht, sondern damit sie die schleswig-holsteinsche Armee nicht verstärken können, im Fall diese in Schleswig vordringen sollte. Dadurch sind nun aber der Felbwirthschaft die besten Kräfte entzogen worden, und es sind schon häufig Fälle vorgekom« men, daß das Getreide auf dem Felde verdorben ist, weil die Arbeitskräfte zum Einbringen desselben ge fehlt haben. Dabei sind die Contributionen unge heuer, welche dem unglücklichen Lande aufcrlegt wer den. So war cs einem kleinen Distrikt in diesen Tagen aufgegeben worden, in der kürzesten Zeit 2000 Ochsen für die Armee zu liefern. Die ärgsten Mißhandlun gen gegen Wehrlose, gegen Frauen, Greise und Kinder sind an der Tagesordnung. Alte Leute und Kinder hat man in die Keller gesperrt, aus Furcht, sie möchten Beziehungen mit dem Feind unterhalten. An 80 Bauern eines Dorfes ohnwcit Idstedt, welch«