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218 zu lassen, weiß man nickt so reckt. Daß unter solchen Umstanden die Union schleckte Gesckäfte macht, nickt nur keine Verstärkung erhält, sondern auck die nenlick ans dem Berliner Fürstencongreß anwesenden Glieder adsallen seken muß, läßt sich erklären. Dieser Abfall wird in Kurzem erfolgen von Mecklenburg - Streich, den beiden Hessen und Nassau! Oldenburg und die Hansestadte, eben so wie Baden, werden dann durch ihre Lage dazu ge- nöthigt werden, so daß nickt viel übrig bleiben dürfte. Nun, wir bedauern dieses Schicksal der Union nicht. Daß Preußen cs weder mit der deutschen Einheit, noch mit seinen andern Versprechungen ernstlich ge meint hat, das zeigt gleich § l der Unionsocrfassung, nach welchem dieselbe nickt aus ganz Deutschland, sondern blos aus den Staaten bestehen sollte, die beitreten würden; das zeigt die Verhöhnung und das Verbot der deutschen Farben in Preußen; das zeigen die Verfolgungen gegen Presse und Liberale und die Straflosigkeit der Unbilden, welche das Militair dem Bürger zufügt. Was wird nun aber aus diesem Zerwürfniß werden? Wer nicht denkt, lagt: „Nichts!" Aber Etwas muß werden und da lassen sich, wie es scheint, viele Falle denken. Entweder cs wird Krieg zwischen Oesterreich und Preußen, doch ist dies das Unwahrscheinlichste; oder Preußen gibt nach, dann tritt die alte Bundesverfassung, mit Bundestag und Zubehör, wieder in's Leben und das ist das Wahr scheinlichste; oder Oesterreich gibt nach und läßt Preußen seine Union bilden, dann zerfällt Deutsch land in ein nördliches und südliches; oder wenn dec hannöversche Bund, zu welchem bereits von Hanno ver cingeladen worden ist, zu Stande kommen sollte, gar in ein dreitheiligcs; oder endlich, man schiebt die Eintheilung abermals hinaus, weil man sich nicht einigen will, hofft ein rmcndcs Ereigniß und verlangt das Provisorium. Gedanken über die Mittel zur Ver minderung des Holz- und Feld diebstahls. (Beschluß.) Sollte nun, fragen wir, das Verderbliche des Holz- und Felddiebstahls, das wir versucht haben kurz in Erinnerung zu bringen, nickt Grund genug abgcben, um auf Mittel zu sinnen, wie diese Dieb stähle, wenn nickt auf e nmal, doch nach und nach zu vertilgen, wenigstens zu vermindern seien? Mir glauben, diese Mittel liegen in den Händen der Gemeinden, und zwar, ohne daß cs diesen große Opfer kostet. Wir gehen davon aus, daß die Holz- und Felddiebe in zwei Klassen zu theilen seien, nämlich s) in solcke, welche, obgleich fleißig und sonst dem sittlichen Verderben noch nicht verfallen, doch wegen äußerer Umstande nicht fähig sind, durch ihre Thatigkeil sich so viel auf einmal zu erübrigen, daß sie sich ihr Holz und andere Lebensbedürfnisse in einiger Quantität kaufen können. b) in solche, welche aus Neigung zur Trägheit und Schlechtigkeit den Diebstahl begehen. Bei der ersten Klasse wird es sich daher fragen: auf welche Weise die Einwohner eines Ortes, die in dieselbe gehören, in den Stand gesetzt werden können, bei khäligcm Leben sich leicht ihre Lebens bedürfnisse und vorzüglich Holz und Nahrung zu verschaffen? Was das Holz anlangt, so halten wir dafür, daß ihnen Gelegenheit gegeben werden müsse, sich dieses in kleinen Partien für weniges Geld, das sie zu der einen oder der andern Zeil des Jahres sich erübrigen, sogleich kaufen zu können. Wenn daher in jeder Gemeinde ein Kapital dazu bestimmt würde, jährlich eine Quantität Holz, wie sie nach dem Ermessen der Ortsbehörden für solche von uns genannte arme Familien, nach Ab zug dessen, was von denselben auf erlaubte Weise eingesammelt zu werden pflegt, erforderlich ist, anzu- kaufcn, damit es in den kleinsten Partien wieder an solche Familien verkauft werden könnte, so würde, unserer Ueberzeugung nach, gewiß manche derselben, die jetzt ihr Holz auf diebische Weise sich verschaffen muß, weil sic nicht fähig ist, mehre Thaler auf einmal zum Holzerkauf zu verwenden, gern davon Gebrauch machen, weil sie fühlt, daß es besser ist, auf rechtliche Weife ihn sich zu verschaffen, als durch Diebstahl. Hierzu kommt noch die sich bald erge bende Thatsache, daß sie durch Verwendung ihres Tagesverdienstes auf Holzverkauf mehr verdienen, als wenn sic den Tag zum Holzstchlcn benutzen, indem das gestohlene Holz doch den Werth nicht haben wird, wie das erkaufte. Wir glauben zwar nun nicht, daß hierdurch auf einmal der Holzdicbstahl aufhören und gleich allgemein von der Holzverkaufs - Anstalt Gebrauch gemacht werden dürfte; allein wenn von den Ge meinden treulich bei dem Darbieten zum Holzverkauf beharrt wird, so sind wir der Ansicht, baß nach und nach die Meisten, welche zeilher des Holzdieb stahls sich hingegeben haben, auf den bessern Weg werden geführt werden. Eine Belastung für die Gemeinden aber wird durch cinc solche Verkaufsanstalt nicht erwachsen, da die Zinsen des Kaufgeldes zu dem Verkaufspreise geschlagen werden könnten und sich wohl in jedem Orte einige Einwohner finden würden, die uncnt- gcldlick den Verkauf übernehmen. Würde möglicher Weise hierdurch der Holzdieb stahl vermindert werden können, so wird sich auch ein Mittel entdecken lassen, den Felddicbstählcn zu begegnen. In vielen Gemeinden finden sich gewiß einige Flächen Landes, welche bei fleißiger Behandlung zum Anbau von Fcldfrüchten sich noch benutzen ließen, die jetzt als Lehden liegen. Dem Pfluge