Volltext Seite (XML)
Wochenblatt für Wrisdruf, Tharan-, Rofseir, Siebenleh« «n- die Umgegenden. Zehnter Jahrgang. Freitag, den 2. August 1850. II. Verantwortlicher Redacteur und Verleger: Albert Reinhold. Bex Vilser Zettschrift erscheine all« Freie««« ein« Nummer. Der Preis für den Vlerkeljadr^nz deers«! 10 Nqr. SämnttNMe KSniqi. n. ««>« des Inlandes nedmen ivcstellungen darauf «n. Bekanntmachungen, welche im nächsten Kluck erscheinen sollen, werden ln Wiirdruf bis «»«tag Abend« 7 Ubr, in Tharand bi« Montag Nachmittag« LUHr, und in Nossen bl« Mittwoch vormittag« Il Ubr «nacuewmen. >«ch kinnen dl« Mittwoch Mittag eingehende Zusendungen auf verlangen durch die Pest an den Drucker! befördert werden, so hat äe in der »lchsten Nummer erscheinen. Wir erbitten uns dieselben unter den Adressen! ,,Nn die Nedaction de« Wochenblattes in Wilsdruf", ,,au die Agentur de« Wochenblattes in Tbarnnd " und „an die Wochenblatts - ikrpeditton in Nossen/'. In Meisten werden Aufträge '»« Bestellungen in der Buchbandlung von er. E. Atiuktcht und Sohn besorgt. Etwaige Beitrage, «eiche der Lendenj des Di-Itc« VErechcn, sollen stets mit grobem Dante angenommen »erden. , . Die Redaction. Zur Tagesgeschichte. Las außerordcnllichc Interesse, welches die allerneuestcn Ereignisse in Schleswig-Holstein ganz Deutschland, Europa, sa der ganzen gebilde ten Welt «inflößcn, dürfte es für Viele nicht ganz uninteressant erscheinen lassen, wenn wir jetzt noch einmal auf die Veranlassung zu dem jetzigen blutigen Kampfe zwischen Dänemark und den deut schen Herzoglhümcrn zurückgchcn und deshalb auf die Geschichte verweisen, da dieselbe wohl nicht allen Lesern d. Dl- ganz klar sein möchte. Die ältesten Bewohner Dänemarks waren Deutsche, muthvolle kühne Menschen, die sich von dem furchtbarsten aller Elemente, dem Meere, nähr ten, und die hohe Kraft ihres Geschlechts bis auf späte Zeilen bewahrten. Wir übergehen, wie billig, die früheste fabelhafte Geschichte dieses Landes, >n welcher der räthselhafte Odin eine so große Rolle spielte, und bemerken nur, daß später, als die große Römermachl ganz zu zerfallen begann, gleichzeitig mit dem Namen der Normänncr, später Nor weger, der der Dänen bekannt wurde, nachdem sich der Stamm der Normänncr in abgesonderte Staatsgruppen, eben der Norweger und Dänen, gespalten. Gorm der Alle unterwarf sich zuerst 86Z Jütland, und verband endlich 920 alle kleinen dänischen Staaten unter seinem Sccptcr. Sein Enkel Swen bezwang im Jahre 1000 einen Theil Norwegens und England. Sein Sohn Kanut oder Kund vollendete 1016 nicht nur die Erobe rung von England, sondern besiegte auch einen Theil von Schottland und unterwarf sich 10?,0 ganz Norwegen. Unter ihm stieg die Macht Dänemarks auf ihren höchsten Gipfel, denn es gehörte auch noch Schweden unter seine Herrschaft. Etaats- klughcit bewog ihn zur Annahme der christlichen Religion und zur Einführung des Christenthums in Dänemark. Wir übergehen, um nicht zu weit schweifig zu werden, die folgenden Ereignisse und bemerken nur, daß im Laufe der Zeil Dänemark einen Theil der eroberten Länder nach dem andern wieder verlor, sodaß nur Norwegen, und auch dieses nur bis zum Jahre 1814, mit ihm verbunden blieb. Im Jahre 1806 ward Holstein mit Däne mark vereinigt, trat aber 1814 in seine alten S la m in ver hä l l ii iss e zu Denlsch land zu rück. Fortan blieben die Herzogthünier, obgleich unter dänischer Krone, Theile von Deutschland, und der König von Dänemark war, als Herzog dieser Länder, Mitglied des deutschen Bundes. Oer Ahn- Herr des jetzigen dänischen Rcgentenhajises,Christiani., welcher Schleswig-yolstem erwarb, verbriefte u- A. für sich und feme Nachkommen: „daß seine neuen Untcrlhanen nicht zur Heeresfolge außer Landes verpflichtet seien, daß sie nicht außer den Fürstenthümern vor Ge richt geladen werden, sondern ihr Recht daheim, und zwar vor einheimischen, nicht aber vor dänischen Richtern finden, — daß überhaupt alle Beamten dieser Länder Einheimische sein, daß kein Krieg und keine Steuer ohne Zustimmung aller Räche und der gemeinen Mannschaft be- schlosfen, und keine andern als die in Hamburg und Lübeck geltenden Münzen eingeführl werden, — und daß,endlich die Lande Schleswig und Holstein ewig ungetrennt beisammen bleiben und beim Ausstcrben det männlichen Linie, des dä nischen Regentenhauses die künftigen Herzöge aus der männlichen Nachkom menschaft dc r d euts ch e n H e rz öge vonHol - stein Nachfolgen sollten."