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Die Die Die morgen war gestern früh Landesherr» reiche andere italienischen ohne vorhergehende Kündigung jederzeit zurückgezogen werden. Ar beiter, welche mindestens 2 Jahre in der Fabrik arbeiten, erhalten das Schulgeld für ihre Kinder aus der Fabnkkasse, denselben Bortheil können auch Wittwcn genießen. Von Hainsberg nach Kipsdorf: früh 7", Nachm. 2°, Abend« SU. Abgang der Dampfschiffe von Niederwartha nach Dresden Vorm. 7'". 11^«, 32» u. 6". Nach Meißen 7'«, 11, 3'° u. 7 Uhr. Tages - Kalender. Postfabrten nach Dresden früh 6 Uhr, Mittags 12 Uhr u. Abends 6 Uhr; nach Nossen Nachm. 4». Raths- und Standesamts-Expedition. Geöffnet von Vorm 8—12 Uhr und Nachm. ^—6 Uhr. Sparkasse ist geöffnet Dienstags und Freitags (Feiertage aus- genommen) von früh 8—12 Uhr u. 2—4 Uhr Nachm.; außer dem jeden letzten Sonntag im Monat Nachm. von 2—4 Uhr. Stadtkammerei ist geöffnet Montags, Mittwochs, Donnerstags und Sonnabends von Vorm. 8—12 Uhr u. Nachm. 2—4 Uhr. Vorschußkasse expedirt an jedem Wochentage von Vorm. 8—12 Uhr und Nachm. von 2—6 Uhr. Omnibusfahrten nach Dresden. Bote Jlschner Montags früh 7 Uhr. Abgang der Eisenbahnzüge von Tharandt (Richtung Freiberg-Chemnitz) Vorm. 6", 9'', Mitt. 12", Nachm. 3", 7^, 9" u. 11" (letzterer nur bis Freiberg.) Von Tharandt nach Dresden (Linie Reichenbach-Dresden-Görlitz) Vorm. 6», 72«, 11"', Mitt. 1»', Nachm. 3", 6", Ab. 10". Non Deutscbenbora (Richtung Leipzig) Vorm. 8", Mitt. 1", Nachm. 3-", 6", Ab. 9" (letzterer nur bis Leisnig). Von Dresden-Altstadt (Richtung Bodenbach) fr. 6, 7, Vorm. 9'" 11 (Courz.-, Mitt. 12", 2'», Nachm. 4,'", 6" u. Ab. 11". ' Von Coswig nach Leipzig via. Riesa. Vorm. 6", 10", 11«» Nachm. 2", Ab. 62^, 112», Döbeln Vorm. 7", Nachm. 12", 2" 5", 8" (letzterer nur vis Leisnig). Von Dresden-Neustadt nach Berlin via Röderau früh 3", 8" (Courz.), Nachm. 2", 5", 7" (Courz.) Von Dresden-Friedrichstadt nach Berlin Vorm. 6", 10"(Courz.), 2", 7". Von Cossebaude Vorm. 6", Nachm. 2" u. 7". Omnibuszüge der Berliner Bahn. Abfahrt von Niederwartha nach Dresden Vorm. 5", 7», 9", Mitt. 1», Nachm. 3" 6" u Abends 9". ' Auktion. Heute Freitag den 1. Mai früh Uhr sollen gegen gleich Baarzahlung auf dem Rathhaussaal« folgende Gegenstände verauktio- nirt werden: 1 wenig gebrauchter Geschirrschrank, Stühle, 1 Nähtisch, 2 Kinderbettstellen, i Wecker, 2 Stück Wandlampen, Hammer, Beil, 2000 Stück gute Cigarren und verschiedenes Andere mehr. KouiS Müller, Auktionator. «»kündigten. Das „Hotel grande Bretagne" und zahl- Gebäude hatten sich mit Flaggen in den sächsischen und Landesfarben geschmückt, und buntbewimpelte Gondeln glitten über die sammetartige grüne Seefläche dahin, auf welcher nur in der Ferne leichte Wellen i» der Sonne glitzerten. Als die Maje stäten früh in den großen Mittelsalon ihrer Wohnung eintraten, Mittheilungen zu: Bellaggio, 24. April. Ein prachtvoller Frühlings- üder den malerischen Ufern des Comersees erwacht, als Böllerschüsse den Geburtstag des geliebten sächsischen wurden dieselben durch Blumenschmuck überrascht, wie ihn in gleicher Pracht nur die warme Sonne des Südens hervorzuzaubern vermag. Namentlich hatten die Gärten des Herzogs v. Melzi ein in allen De tails äußerst kunstreich und aus den herrlichsten Kindern Floras sym metrisch zusammengestelltes Bouquet geliefert, von so riesenmäßigen Dimensionen — es mißt annähernd 5 m im Umkreise —, daß für den Transport desselben 2 Männer erforderlich waren. Um 9 Uhr begaben sich die Majestäten mit der Frau Herzogin v. Genua zur Messe und nahmen nach Beendigung derselben die Glückwünsche ihrer Umgebung entgegen. Der Telegraph hatte schon Abends zuvor und am frühesten Morgen Gratulationen von nah und fern, zumeist na türlich aus dem sächs. Vaterlande gebracht und mußte seine Thätig- keit bis in die spätesten Abendstunden fortsetzen. Nach einer am Nach mittage unternommenen Wagenpartie nach dem auf den Höhen zwischen den beiden Armen des Sees gelegenen Orte Civenna, der eine reizende Fernsicht nach Lecco bietet, erwartete die hohen Herrschaften am Abende eine Ovation der Stadt Bellaggio. Bunte Lampions schmückten den Garten des Hotels, und die zahlreichen vor demselben auf- und me- derfahrenden Gondeln; ein Musikcorps spielte italienische Weisen und die sächsische Volkshymne; endlich füllte ein Feuerwerk, dessen Raketen und Schwärmer ihre Funkenregen in den See hinabfallen ließen, die Pausen zwischen de» einzelnen Nummern der Serenade unter lebhaften Beifalle des zahlreich versammelten Publikums aus. Die Majestäteu wohnten bei der milden sommerlichen Abendluft dem schönen Schau spiele bis gegen 10 Uhr bei, in heiterster Stimmung und durch die fortwährend einlaufenden telegraphischen Grüße zugleich freudig erin nert an das liebe ferne Heimathland, in welchem Tausende und aber Tausende in angestammter Liebe und Treue ihres Landesvaters ge dachten. — Ein Dresdner Welthaus, die Firma Gehe L Co., feiert heute das frohe Fest ihres fünfzigjährigen Bestehens. Aus kleinen unbedeutenden Anfängen heraus, führte der „alte" Gehe, der durch viele gemeinnützige Arbeiten und Stiftungen sich ein dauerndes Andenken bewahrt hat, seine im Jahre 1835 gegründete Droguen- und Chemi- kalienhandlung in immer weitere Kreise: über Sachsens und Deutsch lands Grenzen hinaus hat er dem Name» Gehe in allen fünf Welt- theilen einen guten Klang verschafft. Eine nicht unwesentliche Erwei terung erfuhr das Haus Gehe im Jahre 1867 durch die Anlegung der bekannten Fabrik an der Leipzigerstraße, welche durch die Schienen- strängc, welche auf ihrem Hofe auslaufen und durch die Wasserstraße der Elbe mit allen Handelsplätzen der Welt verbunden ist. Als der Stifter dieses Welthauses vor drei Jahre» starb, übernahm Herr Dr. Luboldt, der Schwiegersohn des Verstorbenen, welcher im vergangenen Jahre zum Kommerzienrath ernannt wurde, die Firma, und dieser friert jetzt im Kreise seiner nach Hunderten zählenden Gehilfen und Arbeiter das Jubelfest seines Hauses. — Bor einigen Tagen hat sich ein Ulan der Garnison Oschatz heimlich entfernt und ist bis jetzt noch nicht hierher zurückgekehrt. Es fehlt bis heute jede Spur über den Verbleib des Soldaten. — Ein an das Wunderbare grenzender Vorfall hat sich vor Kurzem in Thalheim bei Stollberg zugetragen. Der Strumpfwirker Friedrich Wilh. Marschner daselbst, welcher auf einem Auge gänzlich erblindet war und auch auf dem anderen nur noch schlecht sehen konnte, spaltete am 16. d. Mts. beim Braumeister Nöbel Holz. Hierbei flog ihm ein Splitter in das erblindete Auge, wodurch dasselbe wieder sehend wurde. Nöbel sorgte dafür, daß schnell ein Arzt zugezogen wurde, und der Sorgfalt desselben, des Dr. Uhlig, ist es auch ge lungen, dem durch den Splitter entzündeten Auge die neu erlangte Sehkraft zu erhalten. — In Leipzig wurde ein Handarbeiter verhaftet, weil er vor "lügen Tagen seine beiden Kinder, einen 8 Jahre alten Knaben und ein Kjähriges Mädchen, auf eine unglaublich rohe Weise gemißhandelt hatte. Er hatte mit einer mit kochend heißem Kaffee gefüllten Kaffee kanne auf die Kinder losgeschlagen und dieselben nicht nur durch diese Schläge verletzt, sondern auch durch den heißen Kaffee am Kopfe, im Gesicht und am Halse verbrannt. Die Brandwunden des Knaben sind derartig, daß derselbe schwer darniederliegt. — Am Sonntag Nachmittag sind die beiden Knaben des Pferde- mcchts R. auf dem Kalkwerk Rittwitz bei Döbeln währenddes Spielens >n einen Kalkkessel gefallen und erstickt. Alle Wiederbelebungsversuche blieben erfolglos. — Schneeberg, 28. April. Am gestrigen Abend erfolgte hier während eines von Südwest herzikhenden Gewitters ein heftiger, zum Glück aber nur ein kurzer Schloßenschlag. Der angerichtete Scha den ist dahxr jedenfalls nicht so bedeutend. Die in großen Mengen Sesallenen Schloßen hatten Haselnußgröße. — In der in Kriebstein bei Waldheim gelegenen Papierfabrik bvn Kübler L Niethammer sind zur Wohlfahrt der Arbeiter sehr be achtliche und nachahmenswerthe Einrichtungen getroffen, wie den» Kommerzienrath Niethammer sowohl früher im Reichstag, als auch wt sächsischen Landtage für die Interessen der Arbeiter und für die Ebesfciung ihrer materiellen Lage energisch eingetreten ist. Was er w diesen Körperschaften erstrebt und betont hat, hat er in seiner Fabrik Praktisch durchgeführt. Es werden dort jetzt gegen 250 männliche Arbeiter und 80 Arbeiterinnen beschäftigt. Die Mehrzahl der Frauen wird z»m Sortiren der Hadern verwendet, welche Arbeit, sowie der umstand, daß dieselbe in Akkord vergeben ist, es ermöglichen, daß die Frauen auch ihre häuslichen Arbeiten verrichten können. Die Frauen brauchen erst nm 8 Uhr zur Arbeit zu kommen, können dieselbe auch «1. Uhr unterbrechen. Verheirathete Frauen verlassen die Arbeit bereits um 6 Uhr, während die Arbeitszeit für Mädchen bis r Uhr dauert. Sonnabends wird für alle Arbeiterinnen bereits um Uhr geschlossen. Für die noch nicht schulpflichtigen Kinder der Ar- peüer besteht ein Kindergarten, dessen Benutzung unentgeltlich ist und !" "Achtln sie die Vor- und Nachmittagsstunden zubringen. Während bcr Mittagszeit sind sie zu Hause. Die Arbeiterbibliothek kann auch von den Arbeiterinnen benutzt werden, ebenso haben 63 auf ein Sonn- wgsblalt abonnirt, wofür sie nur ein Drittheil des gewöhnlichen Abon- vementSbetrages zu entrichten haben. An der Fabriksparkaffe waren ."Arbeiterinnen am 1. Oktober 1884 mit einer Einlage von 5997 M. "heiligt. Die Einlagen werden mit 6 Proz. verzinst und können Vermischte». * Aus Minden, 23. April wird berichtet: Als bei einem Brande in Hahlen über einem der Häuser schon die Hellen Flammen loderten, bemerkte man erst, daß die beiden Kinder eines MietherS sich noch in der Schlafkammer befinden mußten. Ihre Rettung schien kaum mög lich. Dennoch wurde sie versucht. Der Abiturient Frederkrin, soeben von der hiesigen Realschule entlassen, umhüllte sich mit einem durch näßten Mantel, drang unter augenscheinlicher Lebensgefahr muthig vorwärts durch Qualm und Feuer bis zu den armen Kleinen und brachte sse glücklich hinaus zu den geängsteten Eltern. * Wieder ein Theaterbrand. Wie der „Figaro" meldet, ist das schöne Renaissancetheater zu Nimes in Südfrankreich am 21. April abgebrannt. Das Feuer brach um 5 Uhr Morgens aus. Die Flammen bedrohten auch die Nachbarhäuser und konnten nur mit großer Anstrengung bewältigt werden. Das Dach des Theaters ist eingestürzt und das ganze Material vernichtet. Es stehen bloS nur noch die kahlen Mauern. Die Ursache des Brandes ist bis jetzt noch unbekannt. * Ein armer Teufel kommt als Bittsteller zu einem Millionär. Da er in seiner äußeren Erscheinung nicht den Eindruck großer Dürf tigkeit macht und der Reiche seine Noth anzweifelt, ruft der Suppli kant plötzlich: „Ich fürchte, Sie wollen mich in der That abweisen. Zum Glück im Unglück trage ich etwas in der Tasche, waS Sie sich für eine Million nicht verschaffen könnten." „Und das wäre?" frägt der Krösus, in seiner Eitelkeit verletzt, stolz und neugierig. „Ein Ar- muthszeugniß!" erwiderte der Bittsteller bescheiden. * In der Gesellschaft: „Ich begreife nicht, mein Fräulein, wie Sie diesen Herrn hübsch finden können, er hat ja graue Haare." — ,,Erlauben Sie, mein Herr, graues Haar und viel ist mir lieber, als schwarzes Haar und gar keins." * Das dritte Heft von „WaS Ihr wollt", herausgegeben von Ernst Otto Hopp, Verlag von Fr. Nonnemann, Berlin, Anhaltische Straße 15, hält sich auf der Höhe der beiden ersten Hefte, ja übertrifft dieselben »och, indem es Originalartikel auS ausländischen Quellen bringt, welche sich auf die Tagesfragen beziehen, so die Er innerungen an General Gordon, so die Memoiren eines französischen Ordonnanzoffiziers. Auch den kolonialen Bestrebungen der Jetztzeit wird durch Originalartikel wie „Unter Menschenfressern", und „Zeitver treib an Bord" Rechnung getragen. Außer vielen kleineren Artikeln von abwechslungsreichem Inhalt findet sich in deni Heft eine reizende Novelle von Ernst von Wolz og en „Die Miether des Herrn Thad däus", die sich im Heimathlande Fritz Reuters abspielt und eine Reihe prächtig gezeichneter Charaktere und scherzhafter Situationen vorführt: ein wahres Kabinetstück feinsinnigen Humors! Die „sozialen Plaude reien" enthalten so mancherlei Anregendes, Nachdenkliches, Ernste» wie Heiteres, daß auf dieselben ganz besonders hingewiesen werden darf. Und dabei kostet das Heft 25 Pf.! Kirchennachrichten aus Wilsdruff. Nm Sonntage Cantate predigt Vormittag- Herr k. vr. Wahl. Nachmittags Kindergottesdienst. Kür Kille, welche auf dem Laude wohne«, kann nicht dringend genug empfohlen werden, stets eine Schachtel Apotheker R. Brandt'S Schweizerpillen in: Hause zu haben, um bei plötzlich eintre- tenden Störungen (Verstopfung, Blähungen, Blutandrang, Leber- und Gallenleiden rc.) dieses sichere und schmerzlose Haus- und Heil mittel (erhältlich ä, Schachtel M. 1 in den Apotheken) anzuwenden. Man achte genau darauf, daß jede Schachtel als Etiquett ein weiße» Kreuz in rothem Grund und den Namenszug R. Brandt'S trägt.