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einem Kasten wohlvcrschlosscn an sein Bett gestellt, nebenbei aber auch zum Schutze desselben ein gelade nes Gewehr. Trotz dieser Vorsicht war jedoch vor Kurzem der Kasten sammt Inhalt eines Morgens verschwunden, als er, von seinen Geschäften den Tag über mehr als gewöhnlich in Anspruch genom men , sich eines reckt tüchtigen Schlafes erfreut hatte. So sehr er sich auch die Augen rieb, der Schatz war sammt — Flinte fort, und Fußtapfen von bloßen Füßen zweier erwachsener Mannspersonen ließen dem Vorsichtigen keinen Zweifel, welchen unerwünschten Besuch er die Nacht über gehabt hatte. — In Königsberg ward unlängst ein Literat bestraft, weil er den lieben Gott einen „Stadt- gerichtsactuar" und einen „Sicherheitsdiener" genannt hatte. — Wem fiele hierbei nicht folgender ähnliche Fall zur Zeit des „alten Fritzen" ein. Ein Bürger wurde angcklagt, daß er den lieben Gott, den König und E. Wohllöbl. Magistrat sei ner Vaterstadt gelästert habe. Der „alte Fr,tz" kesolvirte kurz und bündig, wie folgt: „Daß der Monn Gott gelästert, ist ein Beweis, daß er ihn 375 nicht kennt; daß er mist) gelästert, vergebe ich ihm; daß er aber E. Hochedlen Rath gelästert hat, dafür soll er 2 Stunden nach Spandau." — Die „Sternwarte," ein neues Leipziger Blatt, enthält folgendes komisches Gesuch: Gesuch! Gesuch! Gesuch! Da ich mich mit meinem groben Hauswirth veruneinigt habe, und ich nach § 6 meines mit dem selben abgeschlossenen Miethcontractes das innegc- habte Logis in demselben Z u st a n d e zurückgeben muß, wie ich es vom Dermielher erhalten, so suche ich 3000 Flöhe, 5000 Wanzen, 8 Ratten und 50 Mäuse, welche ich bei meinem Einzug in dem Logis vorge funden. Die Flöhe werden in Schocken, die Wan zen in Hunderten erbeten. Bei größeren Lieferungen wünsche ich Rabatt. Sami el Hilf. Wohnhaft auf der Frankfurter Straße. V e k s n n t ni s ch u n g e n. Bekanntmachung. Die Wiedereröffnung des nächsten halbjährigen Lehrcursus an der, für theoretische Ausbildung von Mühlenzeugarbeitern, Müllern, Brunnen- und Röhrmeistern, so wie auch von solchen Bauhandwcrkcrn, welche eine etwas höhere Fachbildung als gewöhnlich sich ancignen wollen, bestimmten mechanischen Baugewerken-Schule zu Freiberg erfolgt mit dem 2. Januar 1851. Die Untcrrichlsgegcnständt, welche gleichzeitig in zwei nebeneinander bestehenden Klassen gelehrt werden, sind: deutsche Sprachlehre, Zeichnen, und zwar sowohl freies Hand- als geometrisches und Maschmen-Zcichnen, reine und angewandte Mathematik und praktische Mechanik (Maschinenkunde). Das Honorar für den ganzen Cursus beträgt in jeder dec beiden Klassen einen Thaler. Es werden daher Diejenigen, welche daran Theil zu nehmen gesonnen sind, und bczichendlich zufolge der Bestimmung in § 14 der Verordnung vom 14. Januar 1842, die Meisterprüfungen bei den Baugewcrken und die Errichtung von Prüfungsbehörden für solche betreffend, künftig zur selbstständigen Ausübung ihrer vorgedachten Gewerbe die erforderliche Befähigung erlangen wollen, hierdurch oufgefor- dert» in Zeiten und jedenfalls noch vor Ablauf dieses Jahres bei unterzeichnetem Director persönlich sich anzumeldcn- Dabei haben dieselben über ihre Confirmation, ihr zcithcriges Wohlverhalten und über erlangte genügende Fertigkeit im Lesen, Schreiben und Rechnen, so wie über die erfolgte Blatterimpfung die übli chen Zeugnisse beizubringen. Freiberg, den >6. October 1850. Der Director der mechanischen Baugewerkenschulc, Amlshauptmann, Ritter des K. S. V. O. v. Zahn. Die Frankfurter Lebens-Versichrrungs-Gesküschaft mit einem Grund-Capital von drei Millionen Gnlden, leistet Versicherungen zu äußerst billigen Prämien und übernimmt auch Capitalien auf Leibrenten, wofür sie außergewöhnlich hohe Renten gewährt. Nähere Auskunft crtheilc die unterzeichnete Agentur. Tharaud, den 30. August 1850. Emil Gruner.