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37t den 11. December d. I., früh 8 Uhr, die 1830 gebornen und sonstigen Militärpflichtigen aus obengenannten Orten mit Ausschluß der Stadt und Acadcmie Tharand, auf dem Raihhause zu Tharaud; 7) am 13. December d. I. aus den Orten: Frauenstein, Burkersdorf bei Frauenstein, Dittersbach bei Frauenstein, Nassau, Randeck, Rechenberg, Hennersdorf, Hartmannsdorf, Seyde, Reichenau, Friedersdorf, Mqeisinq, Bärenburg, Kleinbobritz>ch, Mnlda, Weigmannsdorf, Holchau, Hermsdorf, Neuwermsdorf, Schönfeld bei Frauenstein, Ammelsdorf, Altenberg, Barenfels, Georgenfeld, Hirschsprung, Kipsdorf mit Niederpöbel, Rehfeld, Zaun haus und Scktllerhau, ») die Militärpflichtigen früh 8 Uhr, d) die Dienstreservisten Nachmittags t Uhr, auf dem Rath Hause zu Frauenstein; 8) am 16. December d. I., Nachmittags 1 Uhr, haben sich die 1830 gebornen und sonstigen Militärpflichtigen aus der Stadt Sayda und den Orten: Friedebach, Ullers- und Pilsdorf und Voigtsdorf mit Wolfsgrund, sodann halb 3 Uhr die D icn strescrvi stcn von 1848 und 1849 (Erstere nämlich, sofern sie im Jahre 1849 in der Dicnst- rcscrve gelassen wurden) aus der Stadt Sayda und den Orten: Dittmannsdorf bei Sayda, Ullers- und Pilsdorf, Rcuckersdorf, Dittersbach bei Sayda, Ober-, Nieder- und Kleinneuschönberg, Friedebach, Heiders- dorf, Neuhausen, Claußnitz, Niedcrseifcnbach, Kämmerswaida, Hntha, Dörnthal, Pfaffroda, Hallbach, Schönfeld bei Pfaffroda, Oberseifenbach, Hirschberg, Deursch-Neudorf mit Catharinenbcrg, Heidelberg, Seifen, Einsiedel und Voigtsdorf mit Wolfsgrund, hierauf am folgenden Tage, den 17. December d. I., früh 8 Uhr, die 1830 gebornen und sonstigen Militärpflichtigen aus obengenannten Orten mit Ausschluß der Stadt Sayda und der Orte: Friedebach, Ullcrs- im Gasthofe „zum iu gestcllen. Kurze politische Umschau. Wenn wir den jetzigen politischen Horizont mit sammt seinem Himmelsgewölbe betrachten und die aufgethürmtcn Wolken ängstlich ansehen, so drangt sich uns unwillkürlich die Frage aut: wie wird's noch werden t DaS ist nun aber eine Frage, die, obgleich sie ganz Deutschland, ja fast ganz Europa auf dem Gesichte geschrieben steht, Niemand mit Gewißheit beantworten kann; denn die politischen Zeichendeuler und Wahrsager alle, die sich an Lösung dieses Räthsels wagen, können trotz aller Gelehr samkeit und wenn sie Alles berechnen , doch nie ein politisches Exempel ausrechnen, da die Politik und das Wetter weder Pythagoras noch Adam Riese kannten und Beides oft in die schönste Rechnung einen Strich macht. Jetzt Hal sich Folgendes zu getragen : Preußen und Oesterreich, bis an die Zahne gerüstet, unterhandeln noch immer. Oester reich will zwar die von Preußen vorgeschlagencn „freien Eonferenzen" beschicken, jedoch in Wien, wor auf einzugchen sich wieder Preußen weigert. In dessen wird man sich darüber wol noch einigen, da Preußen schon größere Zugeständnisse qcmacht hat. So scheint die schleswig-holsteinische Sache keinen Zwiespalt mehr zu veranlassen. Aus Berlin A Weisung eingetrossen, daß, wenn die schleswig-holsteinsche Armee nicht bis zum 15. Dec. entwaffnet sei, die Execution — und zwar durch uns Pilsdorf und Voigtsdorf mit Wolfsgrund, Löwen" zu Sayda österreichische Truppen — vollzogen werden soll. Die Antwort der Regierung lauter dahin, daß die Schleswig-Holsteiner bis auf den letzten Mann für ihr Recht und ihr Vaterland zu sterben wissen wür den. Die Haltung des Landes werde dies recht« fertigen. Preußen wird übrigens mit dem Durch märsche der Erecutwnslruppen verschont bleiben, aber Hannover ihn gewähren. Das österreichische Armcecorps im Norden Böhmens wird demnächst seine Standquartiere verlassen, um nach Vereinigung mit einem Theile der baierschen Truppen alsbald gegen Schleswig-Holstein vorzurückcn. Die Welt geschichte wird spater über dieses Ereigniß zu Ge richt sitzen. Was England betrifft, so hat cs durch sei nen Gesandten in Paris erklärt, falls Rußland beim Ausbruche eines ernstlichen Conflicles zwischen Preußen und Oesterreich die slavischen Provinzen Oesterreichs mit seinen Truppen besetze, es sich dar- auf beschränken werde, gegen diese Besetzung auf diplomatischem Wege zu protcstiren. Dagegen würde cs jedes Uebcrsch reiten des prcu» ßi scheu Gebiets durch russische Truppen als eine Kriegserklärung ansehen. Oer europäische Krieg wäre dann fix und fertig, denn auch Frankreich beginnt sich jetzt gewaltig zu rüsten und beabsichtigt wahrscheinlich die Aufstellung einer imposanten Truppcnmacht im Norden seines Reichs, um, wenn nölhig, sofort bei der Hand zu sein.