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i c ? i i e 1 i c i t i i k Wit, wenn er i» seiner Hcimalh, wie versichert wird, um seines Charakters, seiner Biederkeit, sei ner Tliätigkcit, seiner volkösreundlichen Handlungen Willen große Achtung und Anerkennung gesunde» hätte? Die Stande dcS Kr c i scs" R a t i b o r haben unter dein 25. September 1848 folgende Erklärung erlassen: „Der Furst Felix Lichnowskp, als Depniirlcr „nach Frankfurt a. M. gesendet, ist daselbst auf „die empörendste und niederträchtigste Weise ermor- „dct worden. Der Dahmgcschicdciw war ein Biann, „der seine außergewöhnlichen, hohen geistigen Fähig- „kciten auf das B er e i t>v i l l i g st c jedem ge- „m ein» ü lzigen llntcruc h ui c n w i d ni c l c n n d „in it der größten Thätigkcit und ni i l „eigner Aufopferung allcS Edle, Gute „und Nützliche förderte. Wir, Lie wir „diese Cigeusckaneu seines Geistes und Heraeus svrt- „tvährend zu erkennen Gelegenheit hatten, bedauern ,chahcr das unheilvolle Ereignis; auf LaL Tiefste uud „widmen seinem Gedächtnisse diese Feilen als ein „Zeichen unserer Verehrung und Liebe." Von dem ganzen Wahlbezirke Lichnowsky'ü in und nm Natibor ist am 27. September folgende Adresse an deu Reichstag in Frankfurt abgejcndet worden: „Pom hiesigen Wahlbezirke als Dcputincr zur „deutschen Nationalversammlung entsendet, hatte „Fürst Lichuowoky dort bald eine hervorragende „Stellung durch ausgezeichnete Gclstcsgaben und Thätiakeit eingenommen und bei glühender Vatcc- ^landsUebe und männlicher Unerschrockenheit zn bc- ,'hauptcn gewußt. Gegeckiber Ler offen liegenden „Tendenzen der äußersten Linken hat er ihr als rn- „stigcr Kämpfer die offene Stirn geboten und oft „siegend seine entgegengesetzte Ucbcrzeuzunz für das „Gesammtwohl LcS Vaterlandes durchgcführl :e. „Gemordet ist unser DcpuNrter, weil er kein Feig- „liug in Wort und Gesinnung war. — Wer Lie ^Schandthat vollnihrt, vermag Ler verstümmelte „Leichnam inneres Deputinen freilich nicht zn sagen; „aber Lie iutelleetnelleu Urheber der That sind un- „schwer zu erkennen. Sic klage» wir an vor ganz „Deutschland als Lie eigentlichen Mörder desselben, „den sie als einen gefährlichen, politi- „schen Gegner fürchtete»; sic, die ans der „Püngstwicsc bei Frankfurt Massen Ler nicLercn „Volksschichten ansstacheltcn, Lie Majorität LcrNa- „tionalversammlung für Hochvcrräther zn erklären „uud deu Fanatismus zur wnthendcn That trieben; „sie, die für das freie und gerechte Wort über „Hecker sich rächen wollten, weil sic fühlc» moch- „tcn, vou jcncm Urthcilc sclbst gclroffcn zu sein»-." Wie nnn, sind hierdurch Keckheit, Hohn, Ironie, Unverschämtheit, Eitelkeit bei Lichnowskh so. gewiß? Wird cs nicht sclbst meinem Gegner Leid thun müs sen, sic ihm ohnc Beweis ins Grab nachgcrnfcn zu haben? Könnte ich ihnen, sclbst wcnu sic wirklich psteckcn au LichnvivSky gehaftet hätten, was nach Angeführten doch allermindestens als höchst zweifelhaft erscheinen muß, auf der Kanzel geden ken. Häue ich dann nicht auch, uni vollständig und gerecht z» sein, dessen Erwähnung thun müsse», was vo» Seite» der Linke» zuweilen Lichnowskh gc- reizt und aufgebracht haben kann? uud würde cs recht gewesen sein, ans der Kanzel in solche Spccia- lilätcn cinzugeheM? (Beschluß folgt.) Tharaud, am 17. October 1848. Ein sehr wunder Fleck in den öffentlichen Angelegenheiten kleiner Stadtgemcindcu, und a»M unsrer Gememde, ist die Armenpflege. Die Armenordnung ist zwar gegeben, aber was hilft sic, wenn sie nicht gehandhabt wird? Ist eine Stadtgemeinde so un- glücklick, solche Arme in ihrer Mitte zu haben, welche auch noch nicht einmal Arbeit wünschen, sondern sich nur auf die Mittel andrer verlassen, so muß sic mit aller Festigkeit, wenigstens dagegen cinschrcite», daß sie nickt m andere Gemeinden betteln gehen. Es gereicht das sonst ihr sclbst zur Schande. Die Ver waltungsbehörde darf das schlechterdings nicht dul den, uud muß, geht es einmal nicht anders, die Leute förmlich hüten und sic immer, Kindern gleich, in Zucht und Ordnung halten. I<1> weiß es, daß das namentlich in kleinen Städten feine Schwierig keiten hat, allein die einschlagcndeu Rücksichten sind gewichtiger, als die Schwierigkeiten groß sind. Es ist schon wiederholt darauf aufmerksam gemacht worden, daß nur einzig und allein durch die Verei nigung der Kräfte, d. i. mit andern Worten durch Bezirksarmenhäuscr dem Uebel gesteuert werden kann und es wundert mich, daß Niemand Anstalt macht. Hier !>ibcn die Gemeinden ein offenes, weites Terrain, frei von allek Bevormundung der Regierung- Einzig und allem in Bczirksarmenhäufern können die Armen jur Arbeit und Ordnung geführt werden. Oie jetzigen Armenhäuser sind dazu sehr wenig geeignet. Ich mag kein Bild von diesen traurigen Aufenlhalt- stäkten aufrollen, aber ich denke mit Schauder und Entsetzen daran, daß dort auch Kinder aufwachscn und erzogen werden. O ihr Gemeinden! in diesem Punkte sorgt ihr schleckt für die Zukunft. Dem Manne, welchem das nickt zu Herzen geht, der hat weder den Kopf nock das Herz auf dem rechten Flecke. Ooch dieses Thema hier zu erschöpfen, dazu reicht weder Zeit noch Raum aus; nur soviel sei noch hinzugefügt: Will man bessere Zeiten, so lasst man, um von Grund aus zu heilen, sein Augen merk auf dreierlei gerichtet sein: auf die ScUMen, auf die Armenhäuser und auf die pandescultur. Bessere Vorbildung in den Scminarien, bessere Be zahlung Ler Schullehrer, und cm vernünftigeres Unrerrichtssystem. Bezirksarmcnhäufer. Strenge Eulturgesetze, wie sie uns im Könige. Sachsen ge radezu ganz fehlen. Oicse Lücken sind unverzeihlich, und das sichcrstc Zeichen einer lahmen, unfähigen Regierung der Vergangenheit. Ooch nur auf eines wollte ich schließlich noch aufmerksam machen. Wik kommt es, daß man in Tharand die Armen dcc Armenhäuser nicht mehr beschäftiget? Leute aus dtc arbeitenden Classe selbst haben darauf hiugcwiesen, daß es angemessen uud zweckmäßig sei, wenn jene Armen, die öffentliche Unterstützung beanspruchen, ver-