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Die Feier des Ver- fassungsfesteS, Montag, den 4. Leptembcr, wird durch eine Rcvcille der Communalgarde eröffnet. Um 8 Uhr hält die Schuljugend einen Gesang- umzug durch die Stadt. Um )0 Uhr wird die Communalgarde Parade haben und darauf ein Fesizug, durch erstere eröffnet und geschloffen, vom Marktplätze nach dem Bade siattstndcn, wo bei günstigem Wetter im Freien ein Festaclus stattfindet.. Um 1 Uhr versammelt man sich im Bade zu einem Festessen und am Nachmittag wird der Jugend eine Festlichkeit auf der Badewiese durch Anordnung von verschiedenen Spielen bereitet. Es erlaubt sich der Unterzeichnete zur allge meinen und zahlreichen Theilnahme an diesen öffent lichen Acten so angelegentlich als freundlich Jeder mann einzuladen. Zu en,em aqi Abend stattfindenden Ball der Communalgarde wird die Einladung von dieser noch besonders ergehen. Tharaud, den 28. August 1848. Der Stadtralh durch seineBeau ft ragten. Grnner. Donath. DU Feier -es vierten September wird nach de? von, unterzeichneten Fcstcomite ge troffenen Bestimmung vor sich gehen wie folgt: früh 5 Uhr Böllerschüsse von der Ruine herab — Reveille; früh 8 Uhr Zug der Schulkinder durch die Stadt mit Musik und Gesang — Vormittags 11 Uhr Parade der Communalgarde und Festzug, welchem sich wiederum die Schulkinder und die Tur- der, sowie nach den vom Stadtrathe ausgehenden Einladungen die Corporationen und Beamten an- schließen werden; Aufstellung des Zugs auf der Da- dewiesc - Festrede; Toaste auf den König und die Verfassung und auf den deutschen Reichsverwe- sir; dabei Salven der Communalgarde; der Zug geht fieber bis auf den Markt zurück. — Um I.UHr Festmahl im Bade, zu welchem Unter- Mchnungcn gesammelt werden: (das Couvert 12^ Vgr.;) dsi ersten drei Toaste sind offizielle; — Nach- nuttag auf dem Badeplatze Conzert, Kinderfest, Tur- mn rc. — Abends 8 Uhr Communalgardenball im Herren 6 Ngr.)— Die Bürger und Bewohner unsrer Stadt, sowie die Bewohner der Nachdgi.dzi.fer sind hierdurch freundlich ringe- laden. Tharaud, den 24. August 1848. Bormann. Fritzsche. Nrnner. Köhler. v. Dehlschlägel. Ankündigung. Am 3. und 4. Septbr. von 2 Uhr Nachmittag an, soll auf der, dicht bei Potschappel, in der Nähe des Steigers gelegenen großen Wiese ein allgemein nes Volks- und Vereinigungsfest/ ver anstaltet von den Gemeinden des Plauen- scheu Grundes, gefeiert werden. ES wird daselbst für nöthige Bewirthung, für Scheiben- und Vogelschießen, so wie für andere Volksbelustigungen ge sorgt sein, und fordern wir hiermit unsre Mitbürger von nah und fern, besonders Turn- und Gesangvereine, zur Theilnahme an diesem, gewiß fröh lich ausfallenden Feste freundlichst auf. Inhaber von Schaubuden u. s. w, welche den Platz beziehen wollen, haben sich schleunigst und spätestens bis 31. Aug. beim Gemeindevorstand Günther in Potschappel zu melden. Der Comitee. Erklärung des constitutionellen Vereins für Sachsen. Für die großen Fragen, die E. hoben Natio- nalverfammlung zu Frankfurt a. M. vorliegen, kann nur dann eine für unser großes Vaterland segens reiche Lösung erwartet werden, wenn an dem Grund sätze unerschütterlich fest gehalten wird, daß nur die Mehrheit befugt und berechtigt ist, der Nation Ge setze zu geben, wogegen die von der Minderheit aus gesprochenen Wünsche und Meinungen — welcher Parthei sie auch augehören — in keiner Weise eine Geltung zu beanspruchen vermögen. Es kann da her nur zu einer mindestens unersprießlichen, wenn nicht gefährlichen, Fortsetzung des Mcinnngskam» pfcs führen, wenn diejemge Fraktion der hohen Na tionalversammlung, deren Meinungen in der Min derheit geblieben, von gleichgesinnten Vereinen öffent lich belobt und gepriesen wird. Wenn aber derartige Kundgebungen sich das Recht anmaßcn, ihre Meinung als die in dem Volke vorherrschende darzustellen, so haben Alle, denen die Einheit unseres deutschen Vaterlandes wahrhaft am Herzen liegt, die Aufforderung darin zu finden, ih ren Widerspruch zu erheben, und die Grundsätze aufrecht zu halten, die allein geeignet sind, die Mit tel zur Erreichung dieses hohen Ziels zu gewähren. Von solchen Ansichten geleitet, hält der constitulio- nclle Verein für Sachsen sich für verpflichtet, dar über sich öffentlich ausznsprechen, daß er die aus mehreren Vereinen laut gewordenen Belobungen und Anpreisungen der sächsischen Abgeordneten, die bei den erfolgten Beschlüssen in der Minderheit sich be-