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254 Nutzung des EigcnthumS n, so weit zu beschränken, als cs das Wohl des StaatS erheische,, auf das Verbot der willkürlichen Ausrodung der Waldungen aufmerksam gemacht, worauf auch, wie mehrere wörtlich angezogenc Citatc darthnn, bereits ältere sächsische Gesetze Rücksicht genommen haben; ferner auf eine zn verhütende Walddcrastation, welche auch ohne Waldausrodung staltfindcn könne, überhaupt auf die Bewerkstelligung einer völligen Ausnutzung des Grund und BpbenS, welche in Sachsen wegen seiner starken Bevölkerung so nöthig sei. Zum Schluffe des Berichts wird wiederholt die Wichtigkeit der Sache für das Vaterland und daß deren Erledigung nach dem Angeführten nur durch gesetzliche Bestimmung erreicht werden könne, hervor- gchoben und wurde darauf vom Vereine laut Pro- tocoll nach einstimmiger Annahme des Gutachtens, ein Gesuch an den Hauptverein beschlossen, mit der Bitte, derselbe wolle sich dahin verwenden, daß ein Forstgesctz zur Rcgulirüng dieser Angelegenheit er lassen werde. Aue Notiz. Bei gesetzlich bestehender Preßfreiheit erscheint die Anonymität',polemischer Aufsätze, welche durch die Presse veröffentlicht werden, möist ein sicheres Merkmal der Feigheit oder gänzlichen Un bedeutendheit. So lange daher die «anonymen Verfasser der Angriffe gegen den neugegründeten konstitutio nellen Verein für Sachsen in No. 31. des Wils- drufer re. Wochenblattes sich nicht nennen, kann man sich zu einer Würdigung jener nicht entschlie ßen. Erst die Namen werden zeigen, ob es der Mühe wcrth, die Feder zur Widerlegung anzusetzcn. Nossen, den 19. Juli 1848. Adv. Leonhardt, Ausschußmitglied des Dresdner const. Vereins für Sachsen. Kirchen.'Nachrichten von Nossen. Getauft: Des Schuhmachcrmcistcrs Moritz.Ditt rich in Nossen Sohn, Robert August. — Des Tisch lermeisters Roßberg in Nossen Tochter, Anna Clara. Beerdigt: Des Herrn Schullehrers Schröter in Augustusberg Tochter, Mathilde Clara Selma, 19 Wochen alt, starb an Abzehrung. — Kommenden Sonntag predigt Vormittags: Hr. Sup. M. Locke. V e k s 11 11 t in - kekrmlilumelmnK. n eh u 11 g e n. Auf. dem Forsihofe zu Grillcnburg bei Tha raud sollen den 27. und 28- Juli 1848, Vormittags von 9 bis 12 Uhr uno viach» mittags von 2 Uhr an, ein Kutschwagen, verschiedenes Kutsch- und Reit zeug, Renn- und Lastschlitten, eine große Anzahl Ackergeräthschaften incl. diverse Wagen, Meubles, Wirlhschafls-, Haus- und Küchengerät!)« u. s.w. gegen sofortige Bezahlung in Courant und unter den an den Auclionstagen noch besonders bekannt zu machenden Bedingungen an den Meistbietenden versteigert werden. Kataloge über die zur Versteigerung kommen den Gegenstände — die zur Ansicht avisier bereit stehen — sind im Forsthofe zu Grillenburg, in der Craz 4' Gerlach'schen Buchhandlung zu Freiberg und in der Redaktion des Wochenblattes zu Wils- druf unentgeldlich zu haben. Grillenburg, am 18. Juli 1848. . v. G a b l e n z. Auf dem Rittergute Pesterwitz ist eine P'tthie Stroh in Schütten zu verkaufen und das Nähere Lei der Oeconomie-Dcrwaltung daselbst zu erfragen. Landwirthschaftlich . conssitutionelle Warnung. Es hat sich das Gerücht verbreitet, daß ich der Unfertiger der zwei freundschaftlichen Aufsätze gegen die landwirthschaftlich - c o n stitu t i o n cll en Vereine in No. 31 d. Bl. sein soll. Obwohl ich nun kein gestudicrlcr Advocate oder Lüddcratc sondern nur ein simpler Holzspcllcr bin, so habe ich doch auch ein bischen Ambition im Leibe und es kreppirt mir, wenn das hochgcwigte Publikum mir sollchc Arbeit zutraute. Ein bischen pfiffiger hätte ich es doch angefangt, denn wenn ich mir auch är gere, wenn mir Einer ungelegen in die Quere kommt, so thne ich ihm gewiß nicht den Gefallen und laße cs mir merken sondern freße den sauren Apfel still vergnügt in mich hinein und denke: Merkst M was? Seit ich weiß, daß jeder Staatsbürger schon in den Windeln sonvcrähn ist, wie ein Landsmann in Frank furt entdeckt hat, bin ich dafür, daß wir auch die Bauern mit, die jungen wie die Alten, für souver- hän erklären möchten. Mein Wahlspruch ist: Ruhe um jeden Preis ist schlecht, aber Krakehl um jeden Preis, Las ist erst recht schlecht. , —— ' B Lhrsch. 2—3000 Thlr. werden von einem sichern Zinsenzahlcr bis Ende August d. I. auf ein Jahr, entweder gegen Cession von Hypothe ken oder Verpfändung von Staalspapicren gegen gute Zinsen zu erborgen gesucht. Darauf re- flectirende Capitalistcn ertkeilt nähere Auskunft Adolph Kändler in Wtlsdruf. Allen meinen verehrten Freunden und Be kannten in und um Wilsdruf beeile ich mich an- durch ergcbcnst anzuzeigen, daß ich mein zeilheriges Exil verlassen und mein neues unmittelbar an der Straße gelegenes Lokal bezogen habe. Möge mir auch in dieser freundlichen Wohnung das wohl wollende Zutrauen zu Theil werden, dessen ick mich bis jetzt so unzweideutig zu erfreuen hatte. Bei der aufmerksamsten Bedienung kann ich außer einer Auswahl von verschiedenen Bäckerwaaren auch noch ein gutes Glas Wein von beliebiger Güte darbieten. Zu recht zahlreichem Zuspruch empfiehlt sich . der Weißbäckermeister Roßberg in Meißen. l i r r i Druck von L. E. Kltokichtond Sohn io Meißen.