Volltext Seite (XML)
I i r !i t Wochenblatt . für WKs-rpf, Tharaud, Roffeu, Sievenleh« «n- die Umgegenden. 8. Sonnabend, den 22. Juli 1848. ^0. 32. Verantwortlicher Redacteur und Verleger: Albert Reinhold. Bon dieser Zeitschrift erschein! Mittwochs und Sonnabends -ine Nummer. Der Preis für den Biertelsahrgang beträgt 10 Ngr., für weichen dieselbe v°n der R-dacüen in Wilsdruf, den Ag-ntu-rn in Tharaud, Nossen, und Siebcnlchn, sowie der »uchdruckerei von C. E. Klinkicht und Sohn in Meißen bezogen werden kann. Auch nehmen dieselben Bekanntmachungen aller Art zur Beförderung an. Die Redaktion. Am (KriunerungStage der vor zehn Jahren eröffneten Leipzig-Dresdner (Eisenbahn. Beim Verein in der Aubcrge der Weintraube bei Dresden, den S». Juli Was raffelt der Wagen? HE an, halt an! Hier winken die goldnen Pokale. Heut feiern den Ruhm wir der Eisenbahn Beim heitern, beim festlichen Mahle. Rings um uns sehn wir der Lehren Gold, Und CereS und Bacchus sind hier uns hold. Wie schnell auch der feurige Wagen fleugt, Von des Dampfes Kräften getrieben, > Mit der Zeit verglichen, er langsam schleicht, Wo sind zehn Jahre geblieben? Sic rauschten dahin wie des Sturmes Wehn, Und viel ist in ihnen vollbracht, geschehn. Es lag auf uns Allen das Joch der Macht, Und die Boiler umrasselten Ketten. Ein Schalttag wars, der uns frei gemacht, Er kam die Völker zu retten. Die Locomotiv er des Fortschrittes war, Auf bringt den Toast des Dankes ihm dar. Und vorwärts ging es von Land zu Land, Es wurden frei nun die Bahnen; Das Eisen blitzt in der Streiter Hand, Es entrollten sich überall Fahne», Und unter funkelndem Waffenspiel Gings vorwärts zum schönen, zum großen Aixl. Der Locomotive der Fortschritt gleicht, Wohl kann er Großes vollenden; Doch wenn von der Bahn er der Rechte weicht, Wird furchtbar das Herrliche enden. Wenn tollkühn er aus den Gleisen springt, Verderben er nur und Verheerung bringt, -Drum achte die Führer, der Trinkspruch tönt: „Es sollen die Führer hoch leben!"') Daß das Ende löhnend den Anfang krönt, Laßt nicht vor Gefahren uns beben; Ob heiter um uns, ob trübe es sei, So bleibt dem Signale Gesetz stets treu. Dem Ersten der Führer, den jüngst wir sahn Mit Dem, den so innig wir lieben; Frei macht er in Frankfurt des Reiches Bahn, Lehrt Freiheit uns achten und lieben, Giebt Jeden das Seine, der Zukunft Nacht Flieht unsrer Erkürten") vereinter Macht. Da werden wir Alle zur Nation, Zur schönen, zur leuchtenden kommen; Den Beharrlichen winket der Ehre Lohn, So wird die Fahrt uns wohl frommen, Und ehe wieder zehn Jahre vergehn, Wird der Deutsche im Glanze des Ruhmes stehn. Deutschland hoch in seines Volkes Glück,Kraft, Wohlstand und der Weisheit seiner Führer! Hoch und nochmals Hoch! Aubergc zur Weintraube in der Hoflösnitz. 0r. E. B. Dietrich. ') Ter Reichsverweser au der Seite unsers Königs. ") TaS denische Parlament. Verhandlungen der Stadtverordneten zu Wilsdruf. (Sitzung am 17. Juli 1848.) 1) Berichtigung des vorigen Protokolles vom 4. d. M-, die Beschaffung eines Communplatzes zum Excrcieren der Commurialgarde betreffend. In dieser Beziehung ist das Collegium nicht der Meinung gewesen, daß es den Communplatz, die Wiese, dem Turnrath überlassen habe, sondern daß nur von einer verwilligten Entschädigung von 6 Thlrn. die Rede gewesen und bezieht sich in dieser Hinsicht auf das Protokoll vom 9. September 1847. Unter Bezugnahme darauf glaubt das Collegium sich gegen die Beschuldigungen des Turnrathes, welche in dessen Schreiben vom 14. d. M. enthalten sind, daß nämlich die Stadtverordneten sich hätten Unwahrheiten zu Schulden kommen lassen, hinlänglich gerechtfertigt, kann übrigens dergleichen Beschuldi gungen, als dem Turnrathe in keiner Weise verantwortlich, nur mit Nichtachtung übergehen. In der Hauptsache will das Collegium den Turnern den bisherigen Platz auf der hiesigen Schleß- wicft an den zwei Tagen Mittwoch und Sonnabend jeder Woche zum Gebrauche für das heurige Jahr noch überlassen, einen fernern Beitrag zu deren Pacht aber selbst für das jetzige Jahr nicht mehr gewah ren und überläßt es denselben, an andern als den bezeichneten beiden Tagen ihr Excrcitium anderswo beliebig auszuführcn. „ 2) Die Mittheilung des Stadtraths wegen Abänderung des Lokalstatuts § 18 betreffend, sieht das