Volltext Seite (XML)
ihrem bisherigen Turnplätze verdrängen zu wollen, ja sie würden ihnen auf Ansuchen gewiß auch für das heurige Jahr den früher gewahrten Beitrag zu dem Pachtgclde ihres Platzes verwilligl haben, wenn sie nicht durch die Entstehung eines Staals-Insti tuts, der Communalgarde, sich genökhiget Zeichen hätten, die sogenannte Vogelwiese als Exercierplatz für letztere zu bezeichnen. Laut eines stadträthlichen Communicaks vom 10. Ma> 1848 nämlich wurde den Stadtverordneten mitgeiheilt, daß feiten der Commun ein Exercwr» platz für die Communalgarde zu beschaffen sei und dabei zugleich vom Stadtrathe für diesen Zweck die Vogelwiese als ausreichend in Vorschlag gebracht. Diesem Vorschläge traten die Stadtverordneten, um nicht durch Acquirirung oder Erpachtung eines andern Stück Landes der Commun wiederum einen bedeutenden Aufwand zu verursachen, bei und waren auch mit der Meinung des Sladcrachs darin ein verstanden, daß deshalb der Pacht mir dem Bürger Wmter, welcher übrigens laut seines Pachtcoutrac- tcs den Pacht an Jemand Andern weder ganz noch lheilweise abtreten darf, aufzuheben sein dürfte. In dessen Folge wurde denn auch die fragliche Wiese der Communalgarde als Platz für ihre Uebun- gen zugcwiese». Bei denselben stellte sich jedoch heraus, daß einescheils die Wiese wegen der darauf befindlichen Turnzeräthschasten für diese Exercuien unzureichend sei, anderntheils auch die Letztem selbst durch die Uebunqen der Turnjugend und deren Ungebunden heit sehr erschwert würden, was zu mehrer» Klagen der Communalgarde und dem Anträge derselben Veranlassung gab, daß den Turnern ein anderer Turnplatz zugewiesen werden möge. Demzufolge ersuchten die Stadtverordneten den Etadtrath laut Protokolles vom 4. Juli d. I., dem Turnrathe solches mitzutheilen und denselben zu veranlassen, für die Gewinnung eines anderweiten Turnplatzes besorgt zu sein, und braunen hierbei zu diesem Zwecke den freien Platz in der Nähe der Rathsmühle in Vorschlag, so wie auch seilen des Bürger Starke seine Wiese, der sogenannte Jung« fernteich, den Turnern zu gleichem Zwecke privatim vffenrt worden ist. Beide Vorschläge aber hat die Turngcmeinde unbedingt abgelehnt. Don einer Gnade feiten der Stadtverordne ten endlich kann nicht im entferntesten die Rede sein, da nach einer ihnen zugcgangenen Mittheilung des Ctadtrathes vom 17. v. M. der Turnrath selbst dem Stadtrathe eröffnet hatte, daß er die Turn übungen auf die in seiner Erklärung angegebenen beiden Tage jeder Woche beschränken wolle, woraus sich leicht abnehmen läßt, daß die Stadtverordneten durch ihre in dem Protokolle vom 17. Juli 1848 gebrauchten Worte ,, überlassen wollen^' nur ihr Emverständniß mit diesem Vorschläge haben zu erkennen geben wollen, weshalb es auch der gegen- theiligcn Belehrung über Pn'vatrechtsvcrhälcmsse weiter nicht bedurft hätte. Die Gewährung eines Beitraas der Communalgarde zu dem Pacblgelde der Turngemeinde ist Sache des Ausschußes der Erstem, da wir unuöthige Ausgaben gern vermeiden. Dieß unsere letzte unftrn Mitbürgern zur Beur- Heilung veröffentlichte Erklärung in dieser Angele genheit. Wilsdruf, den 9. August 1848. Die Stadt verord neten daselbst. O e r t l t ch e s. Auch in unserem, sowie an vielen andern Orten Sachsens war die jüngst erst ins Leben gerufen» Communalgarde zur Begehung einer Feierlichkeit, zu Ehren Sr. k. k. Hoheit des Rcichvverwescrs Erzherzog Johann von Oestreich, auf hiesigem Markt platze am 6. August d. I. versammelt worden. Mein bewährter Freund Herr Gerichtsdirector Advokat Hennig hatte es freundlichst übernommen, eine diesem Zwecke entsprechende Anrede an uns zu halten, deren Inhalt jedem ächten Deutschen nur willkommen sein konnie. Ihm dafür, von meiner Seite, den herzlichsten Dank! Nächst diesem, unserem verehrten Commandanten, Herrn Hauptmann Häntzschel der aufrichtigste Dank für die ermunternden Worte, welche er hinsichtlich unseres Instituts, an uns richtete. Euch aber, meine lieben Kameraden, meiner unterhabenden Compagnie, bin ich besonders ver pflichtet für die Bereitwilligkeit, (La ihr noch ohne Waffen wart, demohngeachtet aber dieser Feierlich keit ans meinen Wunsch gern beiwohntet) den herz lichsten Dank abzustattcn. Ihr habt inir hierdurch bewiesen, Laß ihr wür dig seid einem Institute anzugehören, welches durch unsere weise Regierung zur Aufrechthaltung Ler ge setzlichen Ordnung ins Leben gerufen worden ist. Ich rufe Euch zu, harret aus mit Geduld!!! Auch wir werden durch unsere willfährigen Commun- Vcrirctcr und durch Bemühung unseres geehrten Commandanten zu Waffen gelangen, und ihr wer de! sodann durch Wort und That beweisen, daß ihr deren würdig seid! — Wilsdruf, am 9. August 1848. Gastav Max Kämpffe, Hauptmann l. Compagnie und K. S. Leutnant d. A. Den Clgarrenmacher Herrn Gabler habe ich wegen seiner sogenannten Rüge in Nr. 37. d. Bl. bereits im Rechtswege belangt und werde das Resultat hiervon seiner Zeit in diesem Blatte veröffentlichen. Tharand, den 11. August 1848. Alexander Schreiber. Einladung. Nächsten Sonntag, als am 13. d. M., soll bei mir der gute Montag gefeiert werden, wozu ich hierdurch, um recht zahl reichen Zuspruch bittend, ergebenst einlade. Richter in Sora. Druck von E. E. Hlinticht und csohn in Meißen.