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Wochenblatt für SSM-ruf, Lharand, Nossen, Skehenlehn ««- die Umgegenden. 8. Lonnabend, den 12. Aiigvft^>i-8. IV0. 38. Verantwortlicher Nedacteur und Verleger: Albert Reinhold. Von dlcfk« gcirschrif: erscheint Mittwochs und Sonnabends «ine Rümmer. Der Preis für den Viertclfahrgang beträgt tu Kgr., für weichen dieselbe ven der R-daelion in Jüüsdrut, den Azenlnren in .Thailand, Nossen, und Siebenlehn, sowie die Nuchdruckerei von C. E. Klinkicht und Sohn in Meißen dezegen werden kann, Auch neymen dieselben Bekanntmachungen alle» Art zur V-sörd-rung an. Die Rebsetion. Mlttheilung der Verhandlungen des Stadtraths am 7. August 1648. 1) Einem Gesuch des Gasthofsöesitzer Eger um Abschrift seiner Petition an die Konigl. Amtöhaupl» Mannschaft in Slraßenangclegenheiten übernimmt der Verstand zu entsprechen. 2) Desgleichen übernimmt derselbe die Eiusenduug der Brodtaxen au Lie Konigl. Amtshauptmann- schast, wie solche laut Verordnung verlangt wird. 3) Ein Patent, die Ausweisung der Slawonischcn Drahtarbeiter betreffend, wird mitgethcilt. 4) Das Bürgerrechtsgesuch des Kaufmann Herrmann Köhler wird genehmigt und dein Collegium der Stadtverordneten mitzutheileu beschlossen. g) Ein unterm 7. August eingcgangeneö Gesuch des hiesigen VatcrlanLsvcrcins für künftige Oeffent- lichkcit der Sitzungen des Stadtraths wird künftigen Verhandlungen Vorbehalten. 6) Wegen der Heimathsangehörigkcit des unehelichen Kindes einer in Dresden lebenden Amalie Hof mann^ wird der Vorstand die Erörterungen fortsetzeu. 7) Der Vorstand trägt den Bericht an das Königl. Hohe Ministerium des Cultus und öffentlichen Unterrichts, die Tnrnerei in TharanL betreffend, zur Begutachtung vor, und übernimmt denselben zu «xpcdirm. 8) Der, aut Veranlassung des Stadtraths ergangene Bericht dcS Eommnnalgardenausschusscs, Lie Geldbedürfnissc Ler Commuualgarde zu Tharand betrefsliro, ivrrL vorgetragcu und' beschlossen, oa die Air? fordcrungcn dik bereits von den Stadtverordneten in Vorschlag gebrachte Summe doppelt in Anspruch nehmen, das Gesuch diesem Collegium unter Bevorwortung mitzutheileu. Tharand, den 8. August 1848. E. Gruner, Bürgermeister. Ein Wort zur Versöhnung. (Schluß.) Der zweite Vorwurf ist, daß die Constitutionellen nicht bestimmt erklären, ob sie die republikanischen Bestrebungen bezüglich Sachsens oder Deutschlands bekämpfen wollen. Man wittert dahinter Ackselträgcrei, und mit Recht. Denn sie wsllen sieh wahrscheinlich für mehrere Fälle eine Thür offen lassen, und, wie cs paßt, bald dahin, bald dorthin ihre Schwertstreiche führen. Also sic mögen es frei hcraus- sagen, wenn sie ehrlich sind; auch der Herr Prof. Schober lobt in seiner Erwiderung die constitutione!!« Monarchie, ober wohlweislich vermeidet er Sachsen zu nennen. Er spricht von der Majorität des Vaterlandes, und Las kann beides sein, Sachsen und Deutschland. Wollen die consti- turionellcn Vereine gegen Einführung der Republik in Sachsen kämpfen, schön! so kämpfe ich mit ihnen, so kämp fen mit ihnen die sammtlichen 27000 Mitglieder der sächs. Vaterlands-Vereine, in Folge ihrer Grundgesetze, so kämp fen erst recht mit ihnen die deutschen Vereine, und der Sieg ist unser ohne Kampf- Auch konnten sich dann die constitutioncllen Vrrinsclemente an jene ganz füglich an- schlicßen. Wollen aber die constirutionellen Vereine gegen bie Einführung einer republikanischen Regierungsform für das gcsammte Deutschland kämpfen, so läßt sich allerdings streiten. Ich Katte ein erbliches Kr se«reich für das grökte Unglück,^vas Deutschlind treffen kann und den Beschluß für La» Signal zum Kriege Deutscher gegen Deutsche. Doch davon ein ander Mal. Zctzt mögen die constit. Vereine sagen, gegen welche Republik iic kämpfen wollen, auch der Herr Prof Schober mag es sagen, denn er muß doch eine Meinung haben, und wissen was er will, wenn er zur Gründung politischer Vereine sich berufen fühlt und Pro gramme macht und abandert. Wir erwarten also von ihm auch hierüber eine bestimmte Erklärung. Bevor wir zum Schlüsse auf einige erquickliche Neben- sächclchcn eingehcn, noch die Frogc: war es wirklich noth- wendig, in Sachsen, wo schon zwei große politische Verei nigungen bestehen, noch eine dritte zu schaffen? Herr Prof. Schoder äußert sich hierüber in diplomatisch kargen Worten and Andeutungen. Er ist überhaupt geschickt in der An wendung solcher Worte, die nach etwas klingen, aber so abgenutzt sind, daß sic nicht mehr schlagen, wie z. B. in tiefer „hochwichtigen" Angelegenheit, die breitest« demokratische Grundlage, tiefinncrke lieber« zeugung, sich um unsern König scharen, wie Ei» Mann aufstehen, die Errungenschaften der Neuzeit wahren, den volksthümlichsten Einrichtungen Rechnung tragen, maaßlose Borwärw w. Herr Pcof. Schober sagt nämlich: „der constit. V. tat wenig Veranlass „sung, den Anschluß an die deutschen Vereine oder an Lie „deutsben Vateriandsvereine nachzusuchcn, da er genug „»uSdehnung erwarten darf, um selbstständig wirksam sein „zu kämen." Also sobald man genüg »Mitglieder anzu werb n Li« Hoffnung har, ist man unbekümm-rt um Gc- memstnn und Zuftmmenwukcn, vollberechtigt einen neuen