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gewartet, und der Herr von der Planitz ist immer noch so frei, gleich von vorn herein und ehe er das Gutachten der Straßcnbaucommission in den Hän den hat, ein bestimmtes, halb und halb absprcchendcs Urthcil zu fällen? Ist der Herr von der Planitz in Straßcnbausachen der Allmächtige, er, der Eine? Unsre Geduld ist zu Ende. Wenn man erst 20 Jahre wartet, dann 3 Jahre bittet, dann auch noch Geld entgegengetragen bringt, Lie Ministerialvorstände bereit steht zu helfen, und immer noch keinen entschie denen Anfang, sondern auf Anregung einiger Gaft- wirthe nur Saumsal steht, zudem ganz ohne Be scheid gelassen wird — dann bleibe geduldig, wer kann! Ich kann cs nicht. Ich wüßte nicht, daß ich in meinem Leben je ein einmal begonnenes Werk auf halbem Wege verlassen hätte. Ich gedenke es auch nimmer zu thun, wenn nicht äußerer Zwang mich abtrcibt. Was die Grillenbnrger Zweigbahn betrifft, so ist sic von der k. Straßcnbaucommission selbst in Anregung gebracht worden, und es ist zu wünschen, daß wir die Gründe dieser Ansicht erfahren. Wir sind darauf eingegangen, weil diese Bahn, welche den Verkehr im Walde vermittelt, und den Freiber gern eine bessere Straßcnverbindung nach Dippoldis walde schafft, als sie jetzt haben, auch nur ein fiscalisch unterhaltener Weg von 8 —10 Ellen Breite sein soll, und weil nach unsrer Ansicht die Freiberger Chaussee, eben weil sie Chaussee ist, immer bleiben wird, um so mehr, als jener Weg durch das Wei- seritzthal, die Serrenbach hinauf über Grillenburg nach Freiberg ein bedeutender Umweg ist. Wenn ihn auch ein oder der andere Reisende der schönen Natur wegen, oder ein oder der andere Fuhrmann des ebenen Terrains wegen, oder im Winter deshalb wählt, weil der Zeisigberg des Eises halber gefähr lich ist, der Hanptvcrkchr wird immer auf der jetzi gen Chaussee bleiben. Und er kann auch da bleiben, denn im Gebirge gicbl cs noch steilere Bcrge, welche die Post befahren muß, als der Zeiflgbcrg ist. Wollte man aber, wie cs im Werke war, wirklich die Frei berger Chaussee vom Zeisigbcrg weg und durch den Todtcichgrund eher verlegen, als bis man der ganz chausseeverwaisten Gegmd zwischen Tharaud, Dip poldiswalde und Frauenstein auch nur eine halb- chaussirte Straße schafft, die dem Staate kaum so viel kostet, als jene Verlegung, so thäte man weiter nichts, als man stürzte Len alten Sünden eine neue hinzu. Tharaud, den 14. August 1848. Fritzsche. Kirchennachrichten von Nassen. Kommenden Sonntag predigt Vormittags: Hr. Diac. Müller, Nachmittags (Erntedankpredigt) gehalten vom Hrn. Superint. IN. kockc. Die Getauften und Gestorbnen folgen nächste Mittwoch. N c U a n n t ri Bekanntmachung. Nackdem der pcnsiouirte GenSdarm und ange sessene Bürger Herr EdugcH Bitterlich aus Siebeulehn unrengefetztcn Tages als Stellvertreter des Friedens richters für die Stadt Siebeulehn verpflichtet wor den ist; als wird solches vorschriftmäßig audurch bekannt gemacht. Iustizann Nossen, am 23. August 1848. Für den Justit-Amtmanu K.H. W. A st e r, A.- Actr. Montag, den 28. August 1848, Abends 8 Uhr, Versammlung des deutschen Vatcrlands- Vercmes zu Wilsdruf. Tagesordnung: 1) Die Feier des Constitmionsfests. 2) Berarhung einer Adresse von Burgstädt, das Gcwerbwefen, den Handel, den Adel, die Pen sionen, den öffentlichen Unterricht u. s. w. betr. 3) politische Zeitereignisse. Der Obmann. Künftige Mittwoch, den 30. August d I., von Vormittags 8 Uhr an, sollen Erbtheilungshalber in dem Kändlerschen Hause auf der Freiberger Gasse in Wilsdruf verschiedene Meubles, Wäsche, Kleidungsstücke, Werkzeug, divers. Hohlglas u. s- w. um das Meisigebot und gegen gleich baare Bezahlung verauctionirt werden. Don heute an sind nochmals 300 Stück der stärksten Oberlausitzer Gänse zu verkaufen oder ins Futter zu geben bei der Frau Schönigen in Rennersdorf. Aüszulelheil. IOOO Thlr., 600 und 500 Thlr. sind gegen genügende hypothekarische Sicherheit Druck von C. E. Klinl a eh u n g e n. auszuleihcn durch den Agent Lahl in Obermeißa bei Meißen. 300 Thlr. werden zu Michaelis d. I. gegen hypothekarische Sicherheit zu erborgen gesucht durch Expd. Julius Seifert in Roßwein. Zugelaufener' Hund Ani 23. d. M. ist dem Gastgeber Schaarschuh in Roitzsch ein großer schwarzer Hund mit langer Ruche zugelaufen. Ler rechtmäßige Eigenchümer kann denselben gegen Erstattung der Futtcrkosten und Jn- scrtionsgcbührcn wiedererhalten. Zum Jugkndvemn, Sonntag, dcn 27. August d. I, im Gasthof zu Limbach, laden ergebenst ein die Vorsteher. Sonntag, dcn 27. August d. I., soll bei Unter zeichnetem Vogelschießen und Conzert gehal ten werden. Um gütigen Besuch bittet ergebenst K. G. Scharfe in Kcsselsdorf. Einladung Künftigen Sonntag, als am 27. d. M., soll bei mir der gute Montag gefeiert werden, wozu ich hierdurch ergebenst einlade. Hähnel in Klipphausen. Sonntag, den.27. und Moncag, dcn 28. August, zum Erntefest und gutem Montag in Naustadt ladet ergebenst ein C. Krönert. jt und S»hu/,n Meißen.