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242 tiges, aber auch manchmal rcchr Vernünftiges, zu weilen aber auch Aufreizendes, was einem redlichen Manne ordentlich auf s Herz fiel, da dann ost auf Dit, die uns Brod geben, gezielt wurde. Mir fiel da oft der Katechismus eines französischen Arbeiters cm, wo er sagl: Reiche und Wohlhabende muß cs unbedingt für die Arbeiter geben, und der Reich- thum ist mit einem Strome zu vergleichen, den man gehörig benutzen muß, zum Mühlentreiben, Lasten tragen, zur Schifffahrt u. s. w.; wollte aber Jeder einen kleinen Theil davon wegnehmen, so daß er austrocknen müßte, so hatten wir zwar für eine Weile was, hernach aber nichts mehr und es wäre desto schlechter. Seht, ihr Genossen, das war gewiß ein ver nünftiger Mensch, der das geschrieben Hal, und >un wir nur ehrlich und gestehen geradezu, daß das ewige Versammeln uns zu mchtö führt, ja unS manchen Groschen aus der Tasche holt. Glaubet nicht den Vorspiegelungen so manches Redners; die wollen sich nur reden hören und denken wohl gar durch unsere Vereinigung etwas zu werden, lachen uns dann aus und lassen unS stecken. Vor allen Dingen traut Denen nicht, die den Mund recht voll nehmen und goldene Berge versprechen. So klug sind wir gewiß allein, daß wir cinschen, daß Alles in den Verhältnissen liegt; ist Ruhe und Friede, wird oberwärts verdient, so geht die Arbeit und auch unterwärts wird dann verdient. Und halten wir's lieber mit unsern Meistern, wie wir's gewiß auch gern sehen, wenn's einmal, wenn wir Meister sind, unsere Gesellen mit uns halten werden. Fragt doch einmal alle die schönen Redner, warum sic denn früher, ehe Versammlungen erlaubt waren, gar nichts für uns gethan haben? Ein Arbeiter, der sich nicht mehr wie ein Schäfchen leiten lassen will, für Viele. (Spz. Tgbl.) Kirchen-Nachrichten von Siebenlehn. Geborene: 2i>) Julius 'August, des Mstr. Jo han» Gottlob Johne's, B. und Fleischhauers hier, chel. Sohn. Kirchen-Nachrichten von Nossen. Getan ft: Des Gutsbesitzers Fischer in Gruna Sohn, Ernst Theodor. — Des Gutsbesitzers Hummitzsch in Breitenbach Sohn, Friedrich Hugo. Beerdigt: Johann Gotthelf Backofen in Nossen, 55 Jahre alt, starb an Lungenschwindsucht. — Des Wcißbäckermeisters Kindts in Nossen Ehe frau, Elise Amalie, 26 Jahre alt, an den Fol gen einer Frühgeburt. Kommenden Sonntag predigt Vormittag-: Hr. Sup. M. Locke. Nachmittags beim Candidatenver ein: der Hr. Candidat des PrcdigtamtS Messer schmidt in Etzdorf. V e k S n rr t rn s ch u n g c n* Bekanntmachung. Es ist der Beschluß gefaßt worden, das der Stadt Tharand gehörige Budcngcräthe zu verkaufen und das Recht der Aufstellung desselben an den Jahrmärkten dem Käufer zu überlassen. Daher werden Alle, welche Luft und Mittel haben als Käufer aufzutretcn, eingcladcn, die Be dingungen des Verkaufs,und der künftigen Benu tzung bei Unterzeichnetem einzusehen und ihre Aner bietungen zu Protokoll zu geben. Der Kaufsabschluß soll längstens zum 16. Au gust erfolgen. Tharand, den 13. Juli 1848. Der Stadtrath. E. Gruner, Bürgermeister. Bekanntmachung. Wir finden uns veranlaßt für die Zukunft das Recht, Unterricht in weiblichen Arbeiten zu crthcilcn, von einer stadträthlichcn Bewilligung abhängig zu machen, und wird daher allen Personen, welche von jetzt an diesen Erwerbzwcig betreiben wollen, zur Pflicht gemacht, in jedem einzelnen Falle dieser Bestimmung Folge zu leisten. Tharand, den 13. Juli 1848. Der Stadtrath. Bekanntmachung. Auf Antrag der Erben und Behufs der Erb- lheilung soll künftigen 7. August 1848 das von dem Gemeindevorstand weiland Herrn Carl Gottfried Schirmer zu Somsdorf hinterlassene Halbhufengut nebst Zubehör und Inventar an Vieh, Schiff und Geschirr an den Meistbietenden in der Schirmer'- schen Gulswohnung freiwillig verkauft werden. Die sämmtlichen Grundstücke dieser Besitzung bestehen außer den erforderlichen neu erbauten Wohn- und Wirlhschaftsgebäuden in 57 Acker l42 Ll Ruthen, als in 2 Acker 4 ül Ruthen Gärten mir Obstbaumcn, 38 - 25 - Felder, 2 - 235 - Wiesen, 14-178 - Waldungen, und ist diese Gcsammtbesitzung mit Inbegriff des Inventars, jedoch ohne Berücksichtigung der Ab gaben und des Auszugs, auf 17521 Thlr. 26 Ngr. 5 Pf. ortsgerichtlich gewürdcrt worden. Alle Kauflustigen haben sich daher am obge- dachten Tage in dem von dem Gemeindevorstand Herrn Carl Gottfried Schirmer hinterlassenen Gute in Somsdorf vor Mittag zeitig sich anzugebcn, sich über ihre Zahlungsfähigkeit glaubhaft auszuweisen, ihre Gebote zu eröffnen, dann aber Mittags 12 Uhr der Versteigerung des Schirmer'schen Halbhu fenguts, vorbehältlich der Auswahl unter den Lici- tanten Seiten der Verkäufer, des Abschlusses in der Sache mit dem Meistbietenden oder sonstigen Be scheidung nach Befinden sich zu versehen. Die besonderen Vcrkaufsbcdingungen sowie eine