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aussterben, oder (wie leider nur zu häufig der Fall) iu ihrem Berufe auf bedauerliche Abwege geratheu? Der Versöhner übt zu offenbar durch dieses Gebot eine unbegrenzte Tyrannei gegen alle Staats bürger aus, welche nicht zu den berufenen Verthei- digcrn der Freiheit gehören; er macht sich einer Be vormundung aller dieser Staatsbürger schuldig, welche viel weiter geht, als das oft und mit Recht geta delte Bevormundungssustem Les früheren Gouver nements. ^r wird dadurch streng eonservativ, ja aristo- rralisch - exclusiv; denn er nimmt für die Berufenen allein und ausschließlich das Recht, das Privi- iegNlin, in Anspruch, für Förderung und Schutz der Freiheit des Volkes zu wirken, während doch gerade dieses Recht, ja diese Pflicht allen Staats bürgern in gleicher Weise zusteht und obliegt! — Findet nicht auch hierdurch aufs Neue Ler obige Grundsatz der radicalen Partei Bestätigung? llcbcrdics ist es aber auch eine — gelind ge sagt, — starke Anmaßung des Versöhners, alle Die- innigen, über deren politische Farbe und Bedeutsam- krit er ein Unheil nicht zu fällen vermag, wie z. B. die jetzt an der Spitze des const. Vereins stehenden Personen, ohne weiteres als politische Nullen, oder wohl gar als politisch Verdächtigte;» brandmarken. Nicht Jeder liebt es, „die Glocke seiner Thatcn" zu sei», nichl Jeder glaubt, schon deshalb, weil er in seinem angewiesenen Wirkungskreise seine Pflicht zu thun und nach Kräften das allgemeine Wohl zu fördern bemüht ist, eine öffentliche Anerkennung bean spruchen zu dürfen. Eben weil er nur zu deutlich sich bewußt ist, ivic weit seine eifrigsten Bestrebungen zurückbleiben hjnter dem selbstgesteckten Ziele, drängt er sich nicht auf den Markt der Oeffcntlichkcit, brü stet er sich nicht mit dem Wenigen, was er im Ver hältnisse zum großen Ganzen gethan. (Beschluß folgt.) (Eingcscndct.) In Sachen der Oefferttlichkeit ist in Nossen abermals ein bedeutender Schritt vorwärts gethan worden. Bereits früher hatten die dasigen Stadtverord neten bei Bcrathung des Entwurfes eines revidir- ten Localstatuts einstimmig beschlossen, künftig ihre Sitzungen öffentlich zu halten. Damals war Seiten der Majorität des Raths diesem Beschlusse widersprochen worden. Um so erfreulicher ist es, daß in einer vereinig ten Sitzung des Raths und der Stadtverordneten vom 1,. August d. I., vermittelst welcher sammt- liche noch über den Entwurf des revidirten Local« Muts zwischen beiden Collegien obwaltende Diffe renzen vollständig ausgeglichen worden sind, nicht nur der Rath dem Beschlusse wegen der Oeffent- lichkeit der Stadtverordneten-Sitzungen ohne Wcite- res beigetreten ist, sondern auf den Vorschlag eines keiner Mitglieder auch selbst seine Sitzungen öffcnt- lich Su halten, einstimmig beschlossen hat. Mit aufrichtiger Freude begrüßen wir diese im richtigen Verständnisse der Gegenwart gefaßten Be schlusse. Sie sind uns ein sicheres Zeichen, daß auch in Nossen ein regeres Interesse an den städtischen An gelegenheiten und deren Behandlung erwacht ist, als eS allerdings bisher der Fall gewesen zu sein fcheim. Die Erhaltung und Kräftigung dieser für das Gemeinwohl so ganz unentbehrlichen Thcilnahme aller Mitginderciuer Commun wird aber niergends si eher er und zugleich rascher, wohlfei ler und einfacher als durch den Besuch der öffentli chen Sitzungen der städtischen Collegien erreicht. Möchte die erste Schwierigkeit nach der wirk lichen Einführung öffentlicher Sitzungen die Unzuläng lichkeit des für die Zuhörer vorbchairenen Platzes in dem gewählten Locale sein. Kirchennachrichten von Wilsdruf. Getauft: Maric Bertha, Mstr. Carl Friedrich Langc's, Bürgers und Schuhmachers hier, Töchterlein. — Amalie Henriette, Johann Gotthelf Hey's, Einwohners und Lagarbeitcrs hier, Töchterlein. — Carl Traugott, Corl Traugott Tischers, Steinbrechers und Einw. in Wurgcwitz, Söhnlein. — Carl August Gröschel, außer- «hcl. Söhnlein. — Emma Auguste, Mstr. Carl Gott lieb Beniamin Fritzsch's, Bürgers und Tischlers hier, Töchterlein. — Friedrich Moritz, Mstr. Gottlieb Fried rich Harders, ans. Bürgers und Schuhmachers hier, Söhnlein. — Friedrich Ernst, Mstr. Friedrich Wil helm Eberts, ans. Bürgers und Weißbäckers hier, Söhnlein. — Emma Pauline, Mstr. Adolph Schnei ders, Bürgers und Gürtlers hier, Töchterlein. — Carl Friedrich, Carl Gottlob Christmann's, Tagarbeiters und Einw. hier, Söhnlein. — Getrauet: Ernst Friedrich Berin, Bergschmidt in Pot- schappel, mit Johanne Juliane geb. Müller von hier. Kirchennachrichten von Tharaud. Getauft: Anna Louise, Hrn. Robert Maximilian Preß lers, Professors an der Königl. Academie allhier, Töchterchen. - Marie Bertha, Carl Gottlieb Nau, mannS, ans. Bürgers und Handelsmanns hier, Töch terchen. — Marie Helene, Mstr. Carl Gottlob Göh lers, ans. Bürgers und Tischlers hier, Töchterchen. — Anna Marie, Joh. Aug. Gottlieb Lommatzsch'«, ans. Bürgers und Maurers hier, Töchterchen. — Ernst Robert, Mstr. Ernst Engelbert Fritzsche's, Bür gers und Strumpfwirkers hier, Söhnchen. Beerdigt: Ernestine Pauline, Friedrich Eduard Truhöl't, Tagarbeiters hier, Töchterchen, 6 M. alt, starb am Keuchhusten. — Leopold Alexander, Mstr. Georg Friedrich Carl Rode's, Bürgers und Schuhmachers hier, einziges Kind, 3 M., Ik! T. alt, starb an Ab zehrung. — Heinrich Moritz, Christian Gottlieb Eberts, ans. Bürgers und Lagarbciters hier, jüngstes Kind, 2 M. alt, starb am Stcckfluß. — Ida Emilie, Mstr. Hugo Adam Hommeyers, Bürgers, Sattlers und Tapeziers allhier, jüngstes Kind, 2 M, 24 T. alt, starb an Abzehrung. — Amalie Auguste, von Juliane Wilhelmine Kühn, unehel. Kind, 1 I., 20 L. alt, starb am Keuchhusten. — Selma Emilie, Mstr. Carl Julius Frahne's, Bürgers und Riemers allhier, ein ziges Kind, 7 M., 12 T. alt, starb am Krampfen. Kirchennachrichten von Nossen. Getauft: Deß Maurers Glöckner in Nossen, Sohn, Carl Moritz. — Des Gasthofsbesitzers Sachse in Gruna, Tochter, Auguste Marie. Beerdigt: Der Schönbergin in Augustusberg, Sohn, Carl Ernst, starb an Krampf 7 T. alt.