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154 gen, die für den größern Weltmarkt arbeitet. Die Fabrikunternchmcr, vo» den gewohnten HülfSqncllen des Credits verlassen nnd durch das tllnßenbleibcn neuer, ja durch die Zurücknahme bereits gemachter Waa- renbestelluttgen entniuthigt, sehen sich einer nach Lem andern genöthigt, den Kreis ihrer Thätigkeit enger und enger zu beschranken, wo nicht dieselbe sogar gänzlich einzustellen. Leider ist cs an nicht wenigen Or ten schon zu diesem Acußerstcn gekommen; schon haben eine Anzahl Maschiucnbauwerkstätte» und andere Fabrikanstaltcn, noch vor Kurzem der Schauplatz großartiger Thätigkeit und des emsigsten Betriebes, ge schlossen, ihre Arbeiter bis auf den letzten abgelohnt werden müssen. Eine Verbesserung dieser Verhältnisse läßt sich auch vou Ler nächsten Zukunft nicht erwarten; eher steht ein noch weiteres Umsichgreifen deS Uebels zn befürchten. Hierdurch ist aber der Zustand in den Fabrikgegcuden des Landes ein wahrhaft trauriger uud bedroh licher geworden. Eine ganz zahlreiche Bevölkerung, mit ihrer Existenz au Leu täglichen oder wöchentlichen Erwerb ihrer Hände gewiesen, sieht sich plötzlich der bisherigen Erwerbsguclle beraubt und Ler äußersten Noth mit allen ihren Schrecknissen gegenüber gestellt. Schon sind daher aus ihrer Mitte die dringendsten Bitten um Hülfe an das Ministerium gelaugt. Fern vou jeder Absicht ungesetzlicher Schritte, ja im Gt- gcntheile entschlossen, eher das Schlimmste zu ertragen, als von der Bahn der Ordnung uud deS Gesetzes abzuwcichen, gehen die Bitten der feiernden Fabrikarbeiter nur dahin, ihnen Gelegenheit zur Arbeit, sei es auch eine «och so anstrengende und mäßig lohnende, zn eröffnen und ihnen dadurch die Erwerbung der dringenden Lcbcusnothdurft für sich und die Ihrigen zu ermöglichen. Ein solcher Zustand kann zwar nicht vou Dauer sein und er wird es nicht. Mit der Rückkehr der Ordnung, des Vertrauens zn der Festigkeit der öffentlichen Verhältnisse wird und muß auch die prodncircnde Volksthätigkeit die gewohnten Bahnen wiederfinden, ja es laßt sich für dieselbe nicht ohne Grund nach dem jetzigen Darmcdcrlicgcn ein verjüngter und erhöhter Aufschwung hoffen. Allein in Zeiten nnd Verhältnis sen wie die jetzigen, zählen Wochen, ja Tage gleich Jahren. Es gilt daher zu helfen und augenblicklich zn helfen. Es liegt auch im höchsten Interesse der Gcsamintheit, daß dies geschehe, ehe noch aus der ma teriellen Noth moralische Uebel schlinunercr Art sich entwickeln und Wurzel fassen. Die Aufforderung da zu ist aber um so stärker, je mehr die bisherige Haltung Ler uothlcidenden Bevölkerung anch in Lieser Hinsicht die vollste Anerkennung verdient. Es wird endlich gewiß geholfen werden können, wenn Staat, Gemeinden und alle Staatsbürger, ein jeder zu seinem Theile und in seinem Bereiche, wetteifernd dazu beitragen. Was von Staatswegen durch Gewährung von Vorschüssen zu Unterstützung des gewerblichen CrcditS uud der FabrikthäUgkeit, durch Anordnung von Slraßenbautcn und Ausdehnung der Arbeiten an den Eisenbahnen zu Verschaffung vermehrter Arbeitsgelegenheit nach Maßgabe der verfügbaren Mittel augen blicklich Überhaupt gelhan werden kann, ist bereits eingclcite!. Nicht minder sind die bethciliglcn städtischen Gemeinden und die init Liesen in gleicher Lage befindlichen Gemeinden der größeren Fabrikdörscr ihrer ge setzlichen Verpflichtung, sich der ihnen angehörigen Arbeiterbcvölkcrung zunächst anzunchmen und durch Ge währung von Arbeit oder, wo diese nicht sofort zn beschaffen ist, Lurch einstweilige Lireetc Unterstützung für deren nothwendige Subsistenz zn sorgen, wohleingcdcnt und werden derselbe» auch ferner nach Kräften nach zukommen haben. Allein sowie die Möglichkeit, den an einzelnen Orten i» größerer Zahl zusammen ge häuften feiernden Fabrikarbeitern au ihren Wohnorten oder in deren unmittelbarer Nähe Beschäftigung zu- zuwciscu, dcr Natur Ler Sache nach ihre gemessenen Grenzen hat, so würde» auch die Kräfte jener Ge meinden allein selbst bei höchstcx Anspannung den Ansprüche» auf die Dauer um so weniger gewachsen sein, je mehr dieselbe» Lurch Lie Nachwchcu des vergangenen ThcurungSjahrcs bereits erschöpft und durch den auf den Gewerben überhaupt lastenden Druck noch übcrdicß geschwächt sind. So richten sich denn die Blicke der bedrängten Arbeiter ganz von selbst auf die Hülse ihrer Mitbürger auf dem platte» La»de; und diese ihnen zu vermitteln Lurch einstweilige Unterbringung einer Anzahl von Fabrikar beitern bei dcr L a u L w i r th sch a ft uud Len damit zusammenhängenden Arbeiten ist Ler nächste und hauptsächlichste Zweck gegenwärtiger Aufforderung. Wohl weiß das unterzcichuetc Ministerium, daß auch das platte Land den Druck Ler Zeit empfindet, daß manche Erwerbsquelle auch für den Landwirth und Gutsbesitzer jetzt spärlicher fließt. Eben so wenig verkennt es, daß bei weitem nicht alle Landgemeinden in Lein Falle sein werden, obiger Aufforderung zu entsprechen, schon deshalb nicht, weil sie selbst eine an Hand- und Fabrikarbcit gewiesene Bevölkerung in ihrer Mitte oder in ihrer unmittelbaren Nähe haben, Lie der Hülfe bedarf nnd mit Recht darauf Anspruch macht, bei vorhandener Arbeitsgelegenheit zunächst berücksichtigt zu werden. Endlich verhehlt cs sich kei neswegs Lie erheblichen Schwierigkeiten aller Art, Lie einer Verpflanzung städtischer oder sonst vom Fabrik- wcsen herkommender Arbeiter auf das plattc Land i» dcr Ungewohntheit dcr Bcschäftigungs- und Lcbcns- wcisc entgcgen stehen. — Allein dasselbe vertraut andrer Seits dem der sächsischen Landwirthschast inwoh- nenden, durch Lie Stürme der Zeit kann, berührte», geschweige erschütterten Kerne gesunder Lebenskraft, wie dem patriotischen und hülfreichen Sinne unserer Gutsbesitzer und Laudwirthc und ihrem schon durch die That bewiesene» ernstcn Willen, die Regierung bei ihrcni aus Erhaltung und Sicherung des öffeutlichcn Rechlszustandes gerichteten Bestrebungen energisch zn unterstützen. Es hat sich erinnern müssen, daß ihm schon öfters und noch in jüngster Zeit aus mehreren Gegenden Lcs Landes Klagen nicht über Arbeitmatt gel, sondern über Mangel an arbeitenden Händen zngckomnien sind, dem nur durch ein Hcrübcrziehcn eines