42 In Betreff der vorzunchmenden Pflasterung eines Theils der Straßen ersucht man den Stadt- rath, die Stadtverordneten zuvor von dem betreffenden Kostenanschläge in Kenntniß zu setzen. Uebrigens überlaßt man, wie schon in einer frühcrn Sitzung geschehen, dem Stadtrath die Wahl des zu pflastern den Tractes. Zum Mitglied der 'Armendeputation wird Glasermeisier Jüchtziger und zum Mitglied des Schul vorstandes Advocac Forster gewählt. Zur Abschätzung der Gewerbesteuer wählt man Schuhmachermeister Harder, Gutsbesitzer Geßner und Fleischcrmcister Bretschneider. Gegen die Aufnahme des Postillons Becker als Schlitzverwandten hat man nichts einzuwenden. Gegen die Aufnahme des Handarbeiters Johann Gottlob Ernst Riedrich aus Lotzen als Schutz, verwandten hat man gleichfalls eine Einwendung nicht zn macken. In Absicht auf die Beaufsichtigung der Communwassec ersucht man den Stadtrath, denselben eine größere Sorgfalt als bisher zu widmen. In Betreff der Beitragspflichtigkeit des hiesigen Rittergutes zu den Parochiallasten bittet man den Stadtrath um Ansknnftsertheilung. Verhandlungen der Stadtverordneten zu Tharaud. 2. (öffentl.) Sitzung am 31. Jannar 1848. Anfang der Sitzung Abends 7 Uhr. 1) Dem Amtsmusikpachter Herrn Heinrich wird auf sein Ansuchen die vom Stadtralhe vorgeschla gene Entschädigung von 15 Thlr. für Wegfall des Nenjahrsumganges für dießmal, in Erwägung der vom Bittsteller mit seinem Musikcorps im vergangenen Jahre der hiesigen Stadtgemeinde unentgeldlich geleisteten Dienste, bewilligt. 2) Der zur Beralhung mitgetheilte Beschluß des Stadtrathes die Todtenschaugebühren von den Familien einzukassiren, in welchen sich Stcrbefälle ereignen, so weit cs die Mittel der Vcrlassenschaft gestalten und zwar mit rückwirkender Kraft von Michaelis 1847 an; wurde in der anher gelangten Fassung und da solcher den Beschlüssen des Stadtrathes und der Stadt verordneten vom Februar und Marz 1844 geradezu entgegeulänft für genügend motivirt nicht erachtet und der Beitritt hierzu abgeKhnt. 3) Die hierfür erwählte Deputation erstattet Bericht über den vom Stadtrath anhergelangten Ent- Wurf eines Regulativs für Beschäftigung armer Kinder. Derselbe wird nach vorgängiger Berathung der einzelnen Paragraphen in der Hauptsache angenom men, zu einzelnen Paragraphen Redaktionsveränderungen vorgeschlagen, § 15. als überflüssig ganz in Wegfall gebracht und >m Allgemeinen bechstoffen bei Rückgabe des Entwurfs zu beantragen, es möchten im Regulative das Ve-Hältniß der Baudcputation zu den contrahirenden Theilen und die Funktionen der bei dem Institut gleichzeitig concernirendcn Armen- und Baudepu- - tatwn klarer hervorgehoben und bestimmt werden als solches im mitgetheilten Entwürfe zu finden. 4) Die Deputation zur Prüfung des Entwurfs eines neuen Sckankregulativs erstattet Bericht. Es wurden folgende Abänderungen und Zusätze beschlossen: Zu § >. vor dem Worte „Bürgerinnen" und ausnahmsweise.. Zu § 3. nach den Worten „Keiner kann das ihm ertheilte Schankbefugniß durch einen Dritten ausübcn lassen" der Zusatz „außer in momentanen persönlichen Behinderungsfällen wie durch Reisen, Krankheiten und dergl." Bei § 5. werden die von dem künftig Schankberechtigten alljährlich zur Stadtkasse zu entrichtenden Gebühren von 2 Thlr. auf 5 Thlr. an in halbjährlichen Raten zahlbar erhöht und demgemäß die im Entwürfe aufgcnommene kassatorische Elausel dahin modificirt, daß die eingetrelene Fälligkeit zweier Ter- mine den Verlust des Rechts nach sich ziehen solle. Nach den Worten „desgleichen ziehen wiederholte Vergehungen rc. gegen rc. polizeiliche Anordnungen" wird der Zusatz ausgenommen „und deren erfolgte Bestrafung." Mit diesen beschlossenen Abänderungen wird das Regulativ angenommen. 5) Der Stadtrath wird ersucht den bereits mehrfach besprochenen Straßenbau im Weißeritzthale wiederholt und nunmehr bei dem Königl. Hohen Ministerio des Innern in Anregung zu bringen. 6) Die Stadtverordneten beantragen der Stadtrath wolle Veranstaltung treffen, daß möglichst bald ein Vcrzeichniß sämmtlicher der Stadtgemeinde zugehöriger Mobilien angefertigt werde. Schluß der Sitzung ^10 Uhr Abends. Tharaud, am 3. Februar 1848. ' Bormann.