Volltext Seite (XML)
3) Ablehnender Rathsbeschluß auf den diesseitigen Antrag, die Erwerbung und Ablösung der Jagddienftgelder betreffend. Beschluß: Bei dem früheren Anträge zu verharren und die vom Stadtrathc ausgestellten Ablehnungsgründe unter Hinweisung auf die Verordnung vom 28. September 1833, ingl. tz. IV. des Localstatuts und H. 32 a. des Ablvsungsgesetzcs vom 17. März 1832 zu widerlegen. 4) Stadträrhliche Mittheilung über die Annahme der verchel. Schellhorn als Hebamme für die Stadt Nosten betr. Beschluß: Bewendet bei der Kcnntnißnahmc. 6) Mittbeilung des vom Marktmcister Leuteritz beim Nathe eingercichten Standbuchs, und Raths- bcschluß vom 17. October d. I. Beschluß: Die Leuteritzischc Arbeit als zweckmäßig anzuerkennen und in Consormität mit dem Stadtrathe die nach Höhe von 8 Thlr. 20 Ngr. —- in Ansatz gebrachte Vergütung als angemessen zu bewilligen. 6) Rathsbeschluß vom 17. October n. o. auf verschiedene in der diesseitigen letzten Sitzung be züglich des Schulhaushaltplans gestellte Anträge. Beschluß: Bei der stadträthlichcn Auskunft Beruhigung zu fassen. 7) Schreiben deS Stadtraths, die Wahl zweier Deputirter zur Revidirung der Gewerbe« und Pcrsonalsteuercatastcr betreffend. Beschluß: Dem Stadtrathe die auf die beiden Stadtverordneten Winkler und Kost gefallene Wahl anzuzeigcn. Nossen, am 21. November 1846, Die Stadtverordneten» Lehmann, Vorstand. Wie laßt sich der Brodverbrauch vermindern *) (Eingesendet.) Im Jahre 1799—1800 befürchtete man in England Tbeuerung. Man hatte nur für 6—7 Monate Vorrath ssbrig, und bis zur nächsten Ernte von 1800 waren noch 9 Monate. Die Minister und das Parlament wußten kein Mittel, um dieses ungeheure Deficit auszufüllen, bis ein Mitglied ein sehr einfaches vorschlug, das mit dem vollkommensten Erfolge gekrönt wurde. Er be wiest, daß, wenn man es dahin bringen könnte, nur altbacken Brod zu essen, der Brodverbrauch um ein Viertel vermindert und so das Deficit bis zur Ernte gedeckt würde. Durch eine Parlaments akte wurden die nöthigen Maßregeln verordnet und streng vollzogen. Das Steigen des Brod- preises ließ naw, allmählig fiel der Preis und man erreichte die Ernte, ohne das Unglück, das man fürchtere, erfahren zu haben. Es ist wohl keiner Hausfrau etwas Unbekann tes, daß trocknes Brod länger ausrcicht als neu- backnes. Warum lasten cs aber so viele Haus haltungen noch immer an ersterem ermangeln? Es ist sbon ein uraltes in Deutschland bekanntes Spruchwort: „Mühl- und Osenwaaren macht reiche Bauern arm." Kluge Hausvater und Hausmütter sind daher immer bedacht, trockncs Brod zu haben; denn das feuchte Brw sättigt weniger und reizt die Eßbegi-rdc mehr, und man kann rechnen, daß *i " ächten bei der jetzig n Brodtheucrung die geehr ten Ortededärden diesem tinikcl ihre gärige Beachtung nicht versagen. Die Bedaction. 2 Pfd. feuchtes Brod nicht zureichen, wo I Pfd. trockenes genügt. Daraus läßt sich nun leicht er achten, wie viel gespart werden könnte, wenn durchaus trocknes Brod, welches auch weit gesün der ist, genossen würde. Wie wichtig wäre dieses nicht für arme Haushaltungen; denn eben das feuchte Brod ist ihr Verderben. Die Leute essen dasselbe begierig hinein und finden keine Sättigung, besonders wenn sic einige Zeit kein Brod hatten, daher nicht selten ein Mensch ein ganzes Brod aufgezehrt. Wie ist es nun möglich, daß sie so viel verdienen, um sich Brod genug zu verschaffen? Hätten sic immer trocknes Brod, so würde dasselbe weit langer ausreichcn, als das feuchte. Die Ein richtung, immer trocknes Brod zu haben, ist auch das einzige Mittel, sowohl den Brodbcdarf zu vermindern, als auch der Noth zu steuern. Die verschiedenen Surrogate aus Kohlrüben u. s. w. sind bei weitem nicht hinreichend, und was sie cinestheils nützen, schaden sie anderntheils wieder weil mehr; denn es wird schon eine Quantität erfordert, um sie zum Brode tauglich zu machen, auch werden dadurch die Kochmittel vermindert und zu ihrer Zubereitung wird zu viel Zeit ver schwendet, da es doch durch die Erfahrung aus gemacht ist, daß warme Speisen mehr sättigen, als ka'te, daß der bloße Brodesser ein wahrer Freßsack ist, dann daß man mit gekochten Kohl rüben u. s. w. eher zwei Menschen sättigt, als aus dem daraus bereiteten Brode nur einen. Ein solches künstliches Brod wird auch nicht so bald trocken als ein natürliches Brod aus Roggen, mit einer Untermiscbung von Gerste, Hafer, Erbsen, Weizen, Dinkel u. s. w. Selbst das Kartoffel-