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Wochenblatt für Wilsdruf, Lharan-, Nossen, MeSenlehn und die Umgegenden. Zehnter Jahrgang. Freitag, den 29. März 1850. 1o Verantwortlicher Nedacteur und Verleger: Albert Reinhold. «o» diesei ZeitschrM erscheine alle ^reitane eine Nummer. Ler Peet« für den Dierttliahrgang bn-Sgi w Nqr. imk« de« Inland«« nedmen IScstellungcn daran? «IN »rkanntmachungen. welche in, Sl"^ crlchemen ^ürv. wkr. «II «>I Wl b rvf «an»«« AbcndS 7 Uhr, In Tbarand bis Montag Nachmittags 5 Udr, und in Nassen bis Mi.twa» ^ormitla^ können dis ?>lit!wcch Mittag cingedcndc Zusendungen auf Lerlangcn durch die Peil an den - rnckatt . c,er, er werden, tt d,i« .! in d«r »ilchsten Nummer erscheinen. Wir erbitten uns dieselben IN ier den Adressen: „An ^e Nedactian m Wnsvruf , ,,ai» die Agentur des Wochenblattes in Tharaud " und „an die Wochenblatts - Erpedition in Nossen . -dn -7e.?cn ncre^ 'ud Veftellungcn in der Buchhandlung von cb. <r. Kliukicht und Sohn besorgt. i.lwalgc Lciirage, welche Ler Tendenz des Blo tes »srr-L«n, sollen ssetS mit grobem Danke angenommen werden. ' D Ä h 1t ZNW GHKVDMLK» O selig, wer das Heil erwirbt, Daß er iin Frieden Gottes stirbt! D selig, wer, vom Laufe matt, Die Ruhestatt, Die drüben ist, gefunden hat! Was sorgst du, bis zum letzten Tritt? Nichts brachtest du, nichts nimmst du mit: Die Welt vergeht mit Lust und Scherz; Schau' himmelwärts! Der höher» Welt gehört dein Herz. Mil Gott bestell' dem Haus bei Zeit, l§h' dich der Tod an ToLte reiht. Sl- rufen: gestern war's au mir, g)eut' ist's an dir, c ist kein Stand, kein Bleiben hier. Vom Freudenmahl zum Wandcrstab, AuS Wieg' und Bett zu Sarg und Grab. Wann, wie und wo ist Gott bewußt: Schlag' au die Brust, Du mußt vou dannen, Mensch, du mußt! Wohl dem, der sich mit ihm vertraut Und hier schon scl'gen Frieden schaut Und ahnt das Kleinod in der Fern' Und kämpfet gern Und harrt der Zukunft in dem Herrn. Die Vortheile der Preßfreiheit. Oie Presse weckt und stärkt jedes Talent durch tue lebendige Regsamkeit, die sie im Reiche der Geister hervorruft und unterhält. Sie ist die wichtigste Vorbedingung, das wohllhärigste Hülfsnutlel für jegliches Forlschreilen in allen Ge bieten menschlicher Erkenntuiß und Wissenschaft. Eie verleiht der Wahrheit die Kraft zum Eiege über Lüge und Jrrthum und führt auf dem Wege solchen Sieges ohne Unterlaß zur Eroberung neuer Schätze im Reiche der Wahrheit. Von gleich hoher Bedeutung und Wichtigkeit erscheinen die Dorthelle der freien Presse in Hinsicht auf den Staal und dessen Verfassung. Die Grundidee der repräsentativen Verfassung ist: die Verwirklichung der Herrschaft des Gesammt« willens in allen Zweigen der Gesetzgebung und Ver waltung. Es setzt daher solche Verfassung, wenn sie mehr als ein eitel Gaukelspiel, wenn sic eine Wirklichkeit sein soll, als unerläßliche Bedingung voraus, daß sich der Inhalt solchen Gesammtwillens in unzweifelhafter Weise äußerlich erkennbar darstelle. Sie setzt mit andern Worten voraus eine wahrhaft öffentliche Regung und deren unzweifelhafte äußere Erscheinung und Erkennbarkeit. Beides ist sür immer unmöglich ohne Preßfreiheit, ohne den durch das Sprachorgan der Presse vermittelten leben digen freien Umlauf und Austausch der Gedanken, Meinungen und Wünsche der Einzelnen, aus welchen die Gesammlheit zusammengesetzt ist. Nur durch sic, die Preßfreiheit, nur durch