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Wochenblatt für Wilsdruf, Lharan-, soffen, SieSerrleh« und die Umgegenden. Zehnter Jahrgang. Freitag, den 17. Mai 1850. 20. Verantwortlicher Redacteur und Verleger: Albert Reinhold. B» dltser -«IkschxM «rs-elnt alle FreUazr ein: Nummer. Ler Preik für den SUerteljadrq-n, betrink 10 Nar. EimwMche Könia. Pc st. «Ztn d:« Inland«» nedmen Deftellungen darauf «n. »ekanntmachunaen, welche !m nächsten Sluck erscheinen sollen, werden in WNSdritt -f- Mdnta, Abends 7 Utzr, In Tdarand bi- Montag Nachmittags 5 Ubr, und in Nossen bi- Mittwoch 8oi mittags I I Ubr angenommen, auch können d>« Mittwoch Mittag eingehende Zusendungen auf Verlangen durch die Pog an den Druck«« defördcrl wcrdcn, so dai ne in der nächsten Nummer erscheinen. Wir erbitten uns dieselben w er den Adressen: ,,An die Redaction deS Wochenblattes in WUSdruf", „an die Agentur de- Wochenblattes in Tharand " und „an die Wochenblatt-- Expedition in Nossen". In Meißen werden Aufträge 'nd Bestellungen in der BuÄbandlung von C. E. KNnklcht und Sohn besorgt. Etwaig! Beiträge, welche der Tendenz des Blau«- Uforechen, tollen stets mit grobem Danke angenommen werden. co» » ' Die AedacLivn. Bekannt m a ch u n g, die diesjährigen Wollmarkte betreffend. Von dem Ministerium des Innern wird andurch bekannt gemacht, daß in diesem Jahre der Wollmarkl zu Budissi» den 10. und 11. Jun i, der Wollmarkl zu Dresden den 12. und 13. Juni, der Wollmarkt zu Leipzig den 14. und 15. Juni Statt zu finden hat. Diese Bekanntmachung haben die Rcdaciioncn der ?ocalblakler nach Mäaßgabc § 12 des Preß- gksetzes vom 18- November 1848 durcti letztere alsbald zu veröffentlichen. Dresden, den 4. Mai 1850. Ministerium des Innern. v Friesen. Demuth. Schreiben des vormaligen Gerichts director Adv. Hennig in Wilsdruf aus St. Louis am 25. Januar 1850 an seine Freunde. (Fortsetzung.) Besser als mit den Polen vertrugen sich die Deutschen mit den Franzosen, welche etwa den fünften Theil aller Passagiere ausmachten, obwol es auch mit ihnen einige Male zum Zusammenstoß kam. Wir selbst hatten vollkommene Gelegenheit, sie zu beobachten und kennen zu lernen, da alle unsere Genossen im Roof der französischen Nation ^"gehörten. Wir hatten eben so sehr unter ihrer zu dringliche,! Freundlichkeit als von ihrer beleidigen den Anmaßung zu leiden. Wir hatten indessen einige Ruhe, als ich meinem vollen Herzen einige Male tüchsjg Luft gemacht und allen Verkehr mit ihnen abgebrochen hatte. Sie gehörten keineswegs den Ungebildeteren ihres Volkes an, übertrafen aber Alles, was ich von Oberflächlichkeit, Arroganz und Unsauberkeit bis dahin an Franzosen kennen gelernt hatte. Ich kann dieses Urtheil um so rück haltloser aussprcchen, als es von einer sehr gebil deten und liebenswürdigen Dame, Pariserin von Geburt und in Deutschland vcrheirathet, vollständig bestätigt wurde. Am meisten unter ihnen gefielen eine Anzahl Communisten, welche auf der Reise zu ihrem Propheten Cabct zu Novo in Nordame rika (irre ich nicht, im Staat Indiana) waren und durch ihr Verhalten ebenso wie durch ihre gesell schaftlichen Einrichtungen Achtung und Aufmerk samkeit weckten. -— Unsere Reise gehörte im Ganzen zu den glück licheren, welche über das Weltmeer gemacht werden. Wir hatten niemals eigentlichen Sturm, obwol der Wind, vorzüglich im Anfänge mitunter so hef tig war, daß die Passagiere in dem heftig bewegten Schiffe aus den Betten und Koffer, Kisten und