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Vaterländisches. — Auf die in diesem Sommer in Nossen stattfindende Gewerbe« und Industrieausstellung sei hierdurch besonders aufmerksam gemacht. Die günstige Lage Nossens im schönen Muldenthale, in der Mille Sachsens, sowie in einer reichbevölkerten und gesegneten Gegend, be rechtigen zu der Annahme eines recht starken Besuchs derselben. Be reits sind auch zahlreiche Anmeldungen von allen Seilen eingegangen, und dürfte sich den Herren Gewerbeire>bendeu und Industriellen, denen daran liegt, ihre Produkte dem großen Publikum vor die Augen zu führen, hier eine einfache, billige und vorzügliche Gelegenhe t dazu bieten. Anmeldungen sind an das Ausstellungscomilee zu richten, welches sofort die betr. Drucksachen zusendet. — Der Pächter des Rittergutes Siebeneichen fuhr am Sonntag Nachmittag in einem Zweispänner nach Meißen. Ans dem Neumarkte hingen sich lärmend mehrere Kinder an den Wagen, welche der Kutscher mit Hilfe der Peitsche vertreiben wollte. Während er dieselbe über die Pferde nach rückwärts schwenkle, zogen diese rasch an, so daß der Kutscher vom Wagen stürzte und für einige Zeil besinnungslos liegen blieb. Das führerlose Gefährt mit dem Pächter Fellchenhauer raste nun den Neumarkt entlang bis zur „Hahnemannsecke", trat hier nul einem anderen Wagen zusammen, stürzte um und warf den Insassen mit vollster Wucht zur Erde. Da auch ein Pstrd zum Stürzen kam, blieb der stark beschädigte Wagen liegen. Beide aus dem Wagen ge schleuderte Personen hatten bedeutende äußere Kopfwunden, aber glück licherweise keinen Schädelbruch- erlitten, doch waren Anzeichen von Ge hirnerschütterung wahrnehmbar. — Der königliche Disziplinarhof zu Dresden verhandelte am Montag in zweiier Instanz in der DiSzcPttnarnnterjnchungSsache gegen den unbesoldeten Stadtrath Franz Müller m Freiberg wegen Veröffentlichung einer von ihm unter dem Titel „Eine neue Sieuer- fcala" verfaßten Schrift und bestätigte nach vierstündiger Berathung das auf Dienstentlassung lautende Erkeuutmß der k. Disziplinar kammer. — Die Kunde von einem Morde durcheilte am 9. d. in der 7. Abendstunde die Straßen Dresdens. Eine in der Seestraße Nr. 3 wohnhafte Wittwe ward das Opfer des schrecklichen Verbrechens. Die Frau erlitt drei tödtliche Stiche durch die Lunge, den Magen und am Halse. Sie hatte noch so viel Kraft, den Mörder aus ihrer Wohnung in der 4. Etage bis. m die 3. Etage zu verfolgen, doch brach sie hier bewußtlos zusammen und wurde von einem, durch die Hilferufe auf merksam gemachten Mitbewohner aufgefunden, der die Aermste nach ihrer Wohnung zurückbrachte. Der Mörder entkam vorläufig uner kannt, da jein bedaueruswerthes Opfer, ohne die Besinnung wieder erlangt zu haben, verstarb. Nur das Mordinstrument, ein großes Fleischermesser, wurde am Thatorte gefunden. Hoffentlich gelingt es den Behörden, den Verbrecher feiner verdienten Strafe zuzuführen. — Nach tz 1 der Verordnung vom 11. April 1874, die Beobach tung der geschlossenen Zeiten in polizeilicher Hinsicht betreffend, dürfen Tanzbelustigungen an öffentlichen Orten und Privatbälle, auch wenn dieselben in Privathäusern oder in Lokalen geschlossener Gesellschaften abgehalten werden, in der Zeit vom Montag nach dem Sonntag Lätare bis zu und mit dem 1. Osterfeiertage nicht abgehalten werden und können daher, da in diesem Jahre der Sonntag Lätare gegen vergangenes Jahr 8 Tage früher, und zwar auf den 15. März fällt, Tanzbelustigungen aller Art in der Zeit vor Ostern nur bis mit 15. März abgehalten werden. — In Oederan sind am Sonnabend Abend zwei an der Bahn hofstraße stehende Scheunen durch die Flammen verzehrt worden. Die selben waren voll von Heu-, Stroh- und Holzvorräthen und entwickelten eine furchtbare Hitze, welche die daneben gelegenen Häuser sehr gefähr- dete und der übrigens sehr rasch in Thäligkeit getretenen Feuerwehr nicht geringe Arbeit verursachte, da 6 Häuser in Schutz zu nehmen waren und zum Theil schon zu brennen begannen. Ueber die Ent- stehungsursache ist noch nichts ermittelt. Vermischtes. * Wie aus Klosterlausnitz geschrieben wird, ist dieser Tage der Oekonom Weiser in Lindenkreuz verhaftet worden. Derselbe, bereits zum dritten Male verheirathet, behandelte die eigene 10jährige Tochter aus einer früheren Ehe auf eine so barbarische Weise, daß die Orts behörde sich des armen Kindes zu wiederholten Malen annehmen mußte. Zu den vielen Zeugen gehörte auch die Frau des Tagelöhners Pätzold, deren Aussagen Weiser bei dem demnächstigen Termin zu fürchten hatte; am Tage vor der Verhandlung schickte Weiser der Zeugin 1 M., Kuchen und eine Schüssel mit augemachtem Quark. Die Frau hat nun von dem Kuchen und Quark gegessen, bekam aber bald heftige Schmerzen und starb bald darauf. Die gerichtliche Obduktion ergab Vergiftung. Hierauf wurde Weiser verhaftet und nach Weida ins Ge- fängniß gebracht. * Dreifacher Mord und Selbstmord. In dem Dorfe Walters dorf bei Storkow (Prov. Brandenburg) ereignete sich ein gräßlicher Mord. Der Kolonist Fiedler daselbst tödtete, wie die „Franks. Oder- Zeitung" meldet, in der Morgenstunde des 5. Februar seine Frau und seine drei Kinder, in Alter von drei und neun Jahren befindlich, und erhängte sich selbst daun auf dem Boden seines Hauses. Fiedler hatte noch versucht, die Betten in Braud zu stecken, denn dieselben waren angebrannt. Dem Mörder soll man nachsagen, daß er ein ziemlich ruhiger und arbeitsamer Mann gewesen. * Was manche fürs Anzeigen ausgeben, das sollte man gar nicht für möglich halten. In London gab's einen Pillensabrikanten, der klein anfing aber schon vom Beginne an für Anzeigen viel ausgab. In ein paar Jahren hatte er sein Geschäft herausgebracht und da gab er schon au 100,000 Mark in unserm Gelde fürs Juseriren aus. Dabei blieb's aber nicht, sein Geschäft wurde größer und größer, und damit auch die Zahl seiner Anzeigen; im Jahre 1837 hatte er be gonnen und im Jahre 1845 bekamen die Zeitungen von ihm schon 200,000 Mark, 1851 an 400,000 Mark und 1855 gar an 600,000 Mk. zu lösen. Jetzt ist der Mann todt, — er hat 20 Millionen hin terlassen, als er starb — aber seine Erben halten's noch immer mit dem Jnseriren und geben jährlich wenigstens 800,000 Mark aus. — Auch in Deutschland geben große Geschäfte viel für ihre Anzeigen aus, das konnte man so recht wieder während der letzten Weihnachts tage merken, wo die Zeitungen voll von Anzeigen waren und noch oft genug besondere Beilagen hatten. Auch bei uns sind schon viele Geschäfte nur deshalb so gut ausgekommen, weil sie flott inferirten. Freilich muß auch ihre Waare danach sein, denn ist's Schundzeug — dann geht's wohl eine Weile, aber auf die Dauer hält's nicht. Auch der kleine Meister kann mit einigen wenigen Anzeigen, die er zur schick lichen Zeit ins Blättchen rücken läßt, guten Erfolg haben. Es ist einmal nicht anders: weß Licht unterm Scheffel steht, wird nicht ge- sehen — heute stehen ihrer zu viele oben drauf. Kirchennackrichtett aus Wilsdruff Am Sonntag Estomihi predigt Vormittags Herr k. !>r. Wah'. lir'« !irtl. Es kann nicht dringend genug Allen, welche auf dem Londe wohnen, empfohlen werden, stets eine Schachtel Apotheker R. Bran)t's SchwkizerpllltN un Hause zu haben, um bei Plötzlich eintreterden Störungen (Verstopfung, Blähungen, Blutandrang, Leb« r-und Gallen leiden rc.) di'ses sichere und schmerzlose Haus- und Heilmittel (er- hättlich u Schachtel M. 1 in den Apotheken) anzuwenden. Man achte genau daraus, daß jede Schachtel als Eliquelt ein wtißes Kreuz in rothem Grund und den Namenszug R. Brandt's trägt. Zellaerstraße No. 38, empfiehlt sich zur Dachdeckung und Reparatur nn! engl., franz, und meininaenscbem Schieler. —äurodstepxtz. ^uoksoM. u. iwitirt. für Hauen I)utr;nä 1 11 1'uedsoklsn kür t'r»tien Der Bruü-Syrup des Herrn H A. W. Mayer in Brerlau. ist bei Katarrhen der Atbmurgsorgane <des Kehlkopfes, der Luftröhre und ihrer Aeste) und dem oft damit ver bundenen Rtiz- und Kitzelhnsten in diesen Theilen em gutes Linder ungsmittel, was selbst auch bei veralteten, hartnäckigen Katarrhen noch gute Dienste leistet. Aber auch Personen wie Stemmester, Bildhauer, Bäcker, Müller, Stubenmaler, Maurer und dergl. mehr, deren Ge schäfte es mit sich bringen, daß sie viele fremdartige, di > Respirations- organe nachtheilig berührende Stosse, wie feiner Staub rc., einath nen muffen, wodurch über kurz oder lang in den genannten Organen krankhafte Erscheinungen entstehen können, auch solch i werden den Mayer'schen Brust-Syrup, rechtzeitig angeweuiet, bei Beob achtung des nölhigen Regimes mit Nutzen gebrauchen. Oschatz. As<I. Vr. Osrstäsksr, prakt. Arzt und Ger. Wundarzt. Jii Wilsdruff zu haben bei den Herren Ist. Littkaussa und Lernst. Loz-vr. Die einfachsten Hausmittel sind oft von überraschen der Wirkung. Nicht nur, daß durch rechtzeitige Anwendung der selben mancher ernsten Erkrankung vorgebeugt wird, sondern es sind selbst äußerst hartnäckige Krankheiten oft durch ganz ein fache Hausmittel überraschend schnell geheilt worben. Darum dürste allen, namentlich aber kranken Personen der Hinweis auf eine kleine Schrift willkommen sein, in welcher eine Anzahl der bewährtesten und wirklich empfchlenswerthen Hausmittel zu- L sammengestellt und beschrieben sind. Diese Schrift führt den 8 Titel: „Der Krankenfreund" und wird gegen eine 10 Pfennig- I Marke bereitwilligst franko übersandt von Richters Verlags- I Anstalt in Leipzig. Ein gut gchaltcnes Jauchenfaß steht zu verkaufen No. 45 Meißnerstraße. mit Stahlwalzcn, Zahnscheiben oder Steinen für Hand- und Kraftbetrieb. isi! verschiedener Construktion, fabriciren in jeder Gröhe. Häcksel - Futtei schneid - Maschinen fabriciren als Speciaiität in vorzüglichster Construktion und Ausführung. Ver breitet in 22000 Exemplaren. 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Februar in dekorirten Mäumen des Gasthofs zu Limbach. ff. Münchner Bockwürstchen. 6. 8okarkv. Fastnachts-Dienstag LalimuM im 6a8tbof6 ru l-imdaeb. 0. Sedaris.