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Tharandt, Nassen, Zikbknlthn und die Nmgtgtndtn. Amtsblatt für die König!. Amtshauptmannschaft zu Meißen, das König!. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff. 45. Erscheint wöchentlich zweimal, Dienstags und Freitags. — Abonnemenlpreis vierteljährlich 1 Mark. Einzelne Nummern 10 Pfg. — Inserate werden A»nt«ts und Donnerstags bis Mittags 12 Uhr angenommen. Nr. 4. Dienstag, den 13. Januar 1885. Bekanntmachung. Als Standesbeamter für den StandeSamtsbezirk Grumbach ist dsr Gemeindevorstand Herr Gutsbesitzer Lruuo Odmaau daselbst verpflichtet worden. Meißen, am 7. Januar 1885. Königliche Amtshauptmannschast. v. Boffe. Hvlzversteigerung auf l'UarAnätsr i'orslrsvisi'. ' 26, 30, 45, 46, 47, 50, Oberstärke, am Mittenstärke, weiche Klötzer om 11—22 m Länge, Oberstärke, weiches Klotz am 1,5—4,5 m Länge, buchene Derbstangen v. 10—12 am fichtene 68 Rm. harte Brennknüppel, 128 - weiche - 1 Rm. harte Zacken, 348 Aeste, Stöcke 372 . 728 1332 251 7 36 156 77 31 4 1 51 und bis 15 16—22 23-29 30-36 10—12 13—15 32 150 46 5 1 1 1 3,5 und 4,5 m Länge, 61 Rm. harte Brennscheite, 74 Rm. weiche bis 15 von 16—22 . 23-29 - 30—26 - 39 - 47 - 53 welche Stämme - - von Tharandt, 3. Januar 1885. König! Forstrentamt. Schwenke. Königl. Revierverwaltung. Neumeister. TageSgeschichte. Am Donnerstag hielt der Reichstag seine erste Sitzung nach den Ferien ab. Zu einer umfangreichen Debatte kam es über das Auswanderungswesen. Abg. Lingens brachte verschiedene Wünsche vor, er empfahl Vorkehrungen gegen Schwindeleien von Agenten, Ueber- Wachung der Hamburger Kost- und Logirhäuser, der Behandlung der Auswanderer auf den Schiffen und Ermäßigung der Auswanderer- Fahrpreise auf den Bahnen. Hasenclever bedauert, daß die Auswan derung dem Lande so viele gute Kräfte entziehe und fragt, wie es mit dem Gesetz für daS Auswanderungswesen stehe. Staatssekretär von Bötticher erwidert, die Regierung halte an der Vorlage eines solchen Gesetzes fest und schenke dem Schutze der Auslvanderer die möglichste Beachtung. Auf den Schiffen habe sich die Behandlung sehr verbessert und überhaupt seien die deutschen Dampfer am besten eingerichtet. Abg. Meier-Bremen bestätigt das. Die Klagen der Aus wanderer über nicht gehaltene Versprechungen seien vielfach übertrieben. Unsere Kolonien würden der Auswanderung aber wenig nützen, denn sie seien kaum zum Ackerbau für Deutsche verwendbar. Abg. Dirichlet meint, die Auswanderung habe seil 1879 nicht ab- sondern zugenom men. Das seien die Folgen der Schutzzölle. Abg. v. Kardorff ent gegnet, nicht der Zolltarif vertreibe die Leute, sondern die Eigenart der Verhältnisse ziehe sie nach Amerika. Abg. Dirichlet hält seine Behauptung aufrecht und führt eine Reihe von Zahlen als Beweis material an. Fürst Bismarck: Der Vorredner fei im Jrrthum. Nicht der Zolltarif, sondern die Besserung der Verhältnisse erhöhe die Aus wanderung. Je besser es den Leuten gehe, desto leichter wanderten sie aus. Mit dem, was sie hier für Steuern bezahlten, könnten sie drüben ein Geschäft anfangen. Abg. Richter-Hagen: Seit 1879 feien specieü viele Tabakarbeiter ausgewandert, weil deren Industrie durch die Zollpolitik rüinirt fei. Dann kämen die Auswanderer aus dem Osten und aus Mecklenburg, wo der Aermere kaum eigenen Besitz er ringen könnte. Auch die Militärverhältnisse förderten die Auswan derung. Fürst Bismarck: Die Tabakarbciter wanderten aus, weil sie in Amerika lohnendere Beschäftigung fänden, nicht weil ihre Industrie rüinirt fei. Landleute wanderten aus, weil die Landwirthschaft zu wenig Ertrag gegeben. Aus den Jndustriegegenden, denen die Zollpo litik geholfen, wanderten wenige aus. Auch die gesteigerten Schul- und Armenlasten trieben zur Auswanderung. Richters Argumente feien also hinfällig. Es folgt eine umfangreiche Diskussion zwischen dem Reichskanzler und den freisinnige» Abg. Richter und Rickert, in welcher Fürst Bismarck seine WirthfchaftspoUtik eingehend vertheidigt, Unterstärke, 12 u. 13 na Länge, ' 11—15 na Länge, 3 Rm. weiche'Meste und während Richter und Rickert behaupten, dieselbe, namentlich auch die Getreidezölle förderten die Auswanderung. Fürst Bismarck erklärt, die Getreidezölle seien im Interesse der Landwirthschaft nöthig. Auch der Bundesrath hat in der zu Ende gegangenen Woche seine Thätigkeit wieder ausgenommen. In seiner am Mittwoch abge haltenen Sitzung beschloß er, dem Gesetzentwürfe, betreffend die Ab änderung des Artikels 32 der Reichsverfassung (Diäten) seine Zustim mung nicht zu ertheilen. Die nationalliberale Partei wird bald mit einem ausführlichen Gesetzentwürfe über die Besteuerung der Börse hervörtreten. Die Verfasser rühmen von demselben, daß er reichen Ertrag sichere, ohne das solide Geschäft, namentlich die Arbitrage, zu vernichten, wie dies durch den Wedell-Malchow'fchen Antrag geschehen würde. Der na tionalliberale Entwurf beruht auf dem Prinzip des Schlußnotenzwanges mit steigenden Staffelsätzen. Kaiser Wilhelm hat dem deutschen Volke unter der Adresse des Berliner Stadtmagistrats eine werthvolle Neujahrskundgebung überreicht. In dankbarem Tone gedenkt der Kaiser des Segens, wel chen uns das verflossene Jahr bescheert hat, des Waltens der Vorseh ung, welche ihm an seinem Lebensabend noch immer die frische Kraft zur pflichtgetreuen Ausfüllung seines hohen Amtes gewährt. Der Kaiser dankt dem ganzen deutschen Volke für die reiche Liebe, welche seiner Arbeit zur Wohlfahrt der Nation entgegengebracht ist, seiner Arbeit, welche durch die Friedenstage von Skierniewice mit dem glück lichsten Erfolge gekrönt ist. Diese bescheidenen, wahrhaft landesväter lichen Worte werden nirgends im deutschen Reiche ihren Eindruck ver fehlt haben. Seitdem die Postsparkaffenvorlage da ist, hat sich unter den deut schen Sparkassenverwaltungen eine Bewegung bemerkbar gemacht, die immer größere Dimensionen annimmt. So ist jetzt auch für die Pro vinz Sachsen, das Herzogthum Anhalt und die thüringischen Staaten die Einladung zu einem Spackassentag ergangen. Der Magistrat Magdeburgs hat sie erlassen. Die Versammlung wird am 17. Januar in Magdeburg stattfinden und sich nach der festgesetzten Tagesordnung mit dem Entwurf für das Postfparkassengefetz und mit dem allgemei nen deutschen Sparkaffenverband beschäftigen. Die deutsche Kolonialpolitik hat ihre Bluttaufe erhalten. In Kamerun hat ein Kampf deutscher Schiffsmannschaften mit Negern stattgefunden. Der mit den Schiffen „Bismarck" und „Olga" vor Kamerun befindliche Chef des westafrikanischen Geschwaders, Kontre- Aomiral Knorr, telegraphirt an die Admiralität: „Bismarck", „Olga'« einzeln und partienweise gegen sofortige Bezahlung in cassenmäßigen Münzforten und unter den vor Beginn der Auktion bekannt zu gebew den Bedingungen an die Meistbietenden versteigert werden. Nähere Auskunft ertheilt die milunterzeichnete Revierverwaltung, welche auch die Nutzholz-Auktions-Verzeichnisse unentgeltlich aus> händigen wird. Creditüberschreitungen sind unzulässig. 10 45 ! 95 harte Klötzer bis 15 - - von 16—22 - - - 23—29 - - - 30-36 - - - 37—43 hartes Klotz - 47 Im Gafthofe zur Daune in Dharandt sollen ÄSN IS. «SanRiaL L88S von Vormittags IO Uhr an nachstehende, auf den Holzschlägen in Abth. 18 (Schenkholz), 20 (Schalbrücken), 54 (Niederleithe) und 62 (Pastritzleithe), sowie in den Abth. dem Preisker'schen Ankauf aufbereitete Nutz- und Brennhölzer, als: