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Wochen Statt für Wilsdruf, M-arand, Roffm, SieSezzleh« und die Umgegenden. Zehnter Jahrgang. Freitag, den 11. October 1850. 41. Verantwortlicher Redacteur und Verleger; Albert Reinhold. ZMttst erMint alle Freltaz« -In-Nummer. Der Preis für den Dletteljadr^ng dctriqt Iv Nqr. Eämmliiche KSniqi. »oft. Ater de« Inländer nedmen Bestellungen dnraiif «n. »ckanntmnchungen. »rILe im nächsten Srvck erscheinen sollen, »erden i» Wilsdruf »« Nachmittags S Uhr, und in Rossen bis Mittwoch Vormittags U Uhr nnq-nomme^ Mittwoch Mittag eingehende Zusendungen auf Verlangen durch die Pest an den Lruckorl d,fördert werden, so da« ne in der nichsten Nummer -rich-inen. Wir erbitten uns dieselben u.tter den Adressen: „An die Redaktion des Wochenblattes in Wilsdruf", „an ^'Agentur des Wochenblattes in Tharand" und „an die Wochenblatts - Expedition in Nossen". In Meißen werden Aufträge nd Bestellungen m der Buchhandlung von C. E. Klinkicht und Soh» besorgt. Etwaige Beiträge, welche der T-ndem b-S Blatte« wr>reLen, tollen ttetv mit großem Danke angenommen werden. Die Redaction, Ueber die Lebensgefahr durch Kohlendämpfe. (Auf höhere Veranlassung zum Abdruck gebracht.) In jedem Winter kommen Betaubungüfalle, nicht selten mit tödtluhem Ausgange, vor, welche durch gehörige Vorsicht bei der Behandlung der Stuben- und Backöfen hatten verhütet werden können, Und allein dadurch herbeiqeführl werden, daß die bei dein Verglimmen der Kohlen entstehenden schädlichen Dampft sich in die bewohnten Raume verbreiten. Diese Dampfe, Kohlendunst oderKohlendämpf genannt, sind unsichtbar und meistens auch für den Geruch nicht bemerklich, aber eben deshalb um so ge fährlicher, wahrend der gewöhnliche Rauch sehr bald durch den Geruch und durch die beißende Empfindung in den Augen beinarkt wird. Der Köhicndunst oder Kohlendampf ist ein Gemenge sehr verschiedener Luftarten und entsteht, Wo Brennmaterialien unvollständig verbrennen (glimmen, schmalen), daher bei ungenügendem Luft- zuge und bei zu geringer Erhitzung der Brennstoffe. Dies geschieht l) bei Kohlenbecken, weil durch den langsamen Abzug des Rauckes und durch die über den glimmenden Kohlen sich bildende Aschcndecke der Zumtt von frischer Luft sehr behindert wird; 2) in Stuben- und Backöfen, wenn durch das Schließen der Klappen oder durch Verstopfung der Züge mit Ruß das Abziehen der schädlichen Luft verhindert, oder durch festes Schließen der Emftnerungslhüren und der Thürcn des Aschenfalles der Zutritt kalter Luft wahrend des Brennens abgehaltcn wird; 3) bei Anwendung von Brennmaterial, welches feucht ist oder zu viel Asche hin terläßt, wie nasses Holz, Abgänge von Flachs, seuchlc oder erdige Steinkohlen, wie Staubkohlen, Sand, kohlcn, Kohlengrnß und dergleichen; 4) im Ansauge des Einfeuerns oder bei neuem Aufschütten der Brennstoffe, indem in beiden Fallen letztere noch nicht die erforderliche Hisse erlangt haben. Die von innen geheizten Stubenöfen, die eine Klappe im Rauchrohre haben, sind am sorgfältigsten zu überwachen, weil die Kohlendämpfe, welche sich nach dem Schließen der Klappe noch erzeugen, Nicht abzichen können und so durch die Emseueruugs- und Aschenfallöffnung m die Stube treten. Aber auch die von außen geheizten Stubenöfen bringen Gefahr, wenn alle Ocffnuugen gut geschlos sen werden, wahrend noch Kohlen darin glimmen; die eingesperrteu Kohlendämpfe treten dann durch die Fugen des Ofens in die Stube, wie namentlich bei den sogenannten Berliner Oesen. Dasselbe findet bei den in bewohnte Räume eingebauten Backöfen statt. Man wird daher am besten sich schützen, wenn man den Abzug aus dem Ofen nach außen so lange nicht hindert, als noch etwas im Ofen glimmt; daher schließe man die Klappe im Rauchrohre gar nicht und verhüte das Zufällen deiselben. Oie Warme, die dadurch verloren gehen könnte, ist namentlich bei eisernen Oeftn nicht so beträchtlich, als man zu glauben pstegt. Da überdies ein guter Schluß der Einfeuerungs- und Aschenfallsthüren ebcn so die Wärme in der Stube erhalt, als die geschlossene Klappe bes Rauchrohres, so sorge man für ersteren und lasse letztere, die so gefährliche Klappe, ganz weg.