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Wochenblatt für Wilsdruf, Lharattd, Rosse«, Skevenleh« und die Umgegenden. Zehnter Jahrgang. Freitag, den 20. September 1850. Verantwortlicher Nedacteur und Verleger: Albert Reinhold. 38. , Bo» dieser Zeltsehrist erscheint olle Freitage eine Nummer. Der Preis für den Merteijahraan, delr-qt Iv Ngr. EämmlU.-i-c Aönt-a. PcS- »Zter des Inlandes nehme» Bestellungen darauf an. Bekanntmachungen, welche ine nächsten Sluck erscheinen sollen, werden in Wilsdruf bis ««»tag Abendd 7 Uhr, in Tharaud bis Montag Nachmittags s Uhr, und in Nossen bis Mittwoch Vormittags N Ubr angenommen, Tuch linnen bis Mittwoch Mittag eingehende Zusendungen auf Verlangen durch die Post an den Drucken bessrdert werden, so hat sie in der »ochsten Nummer erscheinen. Wir erbitten uns dieselben unter den Adressen: „An die Nedaction LeS Wochenblattes in WilSdruf", „an «<e Agentur des Wochenblattes in Tharaud " und „an die Wochenblatts - Expedition in Nossen". In Meisten werden AustrLge nd Bestellungen in der Buchhandlung von C. E. Klinkicht und Bohn besorgt. Etwaige Beitrage, welche der Tendenz dei Blatte« Ittorechen, sollen stets mit großem Danke angenommen werden. Die Nedaction. Für Schleswig-Holstein! „Schleswig-Holstein, meerumschlungen," — Sang man einst bei Bier und Wein; Werden, die da mitgesungen, Jetzt auch dcutscv durch Thaten sein? Singcnszeit ist jetzt voroei, — Nur dir Lhar muckt Schleswig frei! Wenn man Das, was bis jetzt von dem großen Deutjchland und seinen etlichen und vierzig Millio nen Bewohnern für die deutschen Brüder -im Nor den gcthan worden ist, beim rechten Lichte besieht: dann, lieber Leser, kann man sieb kaum eines be schämenden Gefühles erwehren. In der Zeit von fast cmem Vierteljahre sind erst mit vieler Mühe etwas über 200,600 Thlr. an baaren Beiträgen zusammengebracht worden, — Mithin etwa so viel, als in Paris in 24 Stunden beschafft werden würde, Wenn cs einmal gälte, eine eben so hohe Strafe für ein beliebtes Tagcsblatt zu bezahlen! — In der Thal eine ernste Mahnung an Deutschland, die für deutsche Ehre streitenden Brüder nicht im Stiche, sondern ihnen die wirksamste Hilfe angedeihen zu laffen, so lange es noch Zeit ist! Die bisher gc. leistete Hilft wird von den Herwglhümeru zwar dankend anerkannt. — aber ausreichend ist sie >M Entferntesten nicht! Und dock unterliegt cs kaum einem Zweifel, dast Schleswig-Holstein den Kampf wenigstens zum Theil mit in der Hoffnung auf die- allgemeinste und werkihätige Theilnabme des übrigen Deutschlands begonnen hat. Soll daher dieser Kamps zur Ehre Deutschlands geführt wer den und einen glücklichen Ausgang nehmen: — so must die Hilft in einem größern Maßgabe, in wei- tcrem Umfange wie zeithcr,.geleistet werden. Das deutsche Volk sollte schon die Aufforderung zur all gemeinsten Unterstützung Schleswig-Holsteins in der Handlungsweise der fremden Machte finden, die nichtachtend deutsche Ehre und übermü« thig verhöhnend das deutsche National gefühl, deutsches Recht und deutsches Eigenthum keck anzutasten wagen! Oder sind die Absichten des sogenannten „Londoner Protokolls etwa andere? — — Das Recht Holsteins auf seine Zusam- m e n g e h ö r i g k e i l mitSckle w i g istein n o ch vom alten vormärzlichen deutschen Bun de S t a g c a n e r k a n n t e s u n d fe i e r I i ch g e w a h r- tcsü Dennoch tritt der Däne mit eisernem Fuße auf den Nacken des augenblicklich besiegten schleS- wigschcn Volkes, und unaufhaltsam, weil unaus- ge halten, schreitet Dänemark zur völligen Ein verleibung des deutschen Landes in den fremden Staat. Jeder deutsch Gesinnte, oder wer sür das Recht seines Landes ein Gefühl an den Tag legt, wird in die Gefangenschaft geschleppt oder von Haus und Hof gejagt, hinausgestosten mit Weib und Kind! Aber nicht genug damit; der Däne giebt noch eine deutlichere Erklärung zu der Meinung des „Londoner Protokolls." Der König von Däne mark nämlich hat, wie" bereits früher schon in d. BI. erwähnt worden, mnerm 25. Aug. d. I. eine Verordnung erlassen, die nicht allein eine Zoll. Vereinigung zwischen Schleswig und Dänemark anbefikhlt, sondern überhaupt auch die späterhin zu erfolgende völlige Unterwerfung Schleswig-Holsteins duich'fremde Waffengewalt ausspricht, — also ganz im Sinne des „Londoner Protokolls," worauf auch jene dänische Verordnung sich zu stützen scheint. Einen solchen Hohn wagt das kleine Dänemark öffentlich dem großen Deutschland in'S Gesicht zu schleudern!! Wird dieses große Deutschland solchen Schimpf mit Gleichmuth ertragen? Wir mögen, wir wollen cs zur Zeit noch nicht glauben! — Die dänischen Söldncrkncchtc werden für ihren