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- Wochenblatt . . für WilsSruf, TharanS, Roffesr, SseSenleh« nnd Sie Umgegenden. Zehnter Jahrgang. Freitag, den 24. Mai 1850. 21. Verantwortlicher Redacteur und Verleger: Albert Reinhold. . B», dies« ZNNchUft erscheint «Ile Freita,« eine Nummer. Ler Preis für den viertel,adr^on, detri,t w N,r. TSmmr'ichk Könnn. V?»- -Min des Inlandes nehme» Bestellungen daraus an. Bekanntmachungen, welche im nächsten Sluck erscheinen sollen, werden in WilSkrur big Monta» Abends 7 Uhr, In Tharand bis Montag Nachmittags üvbr, und in Nossen bis Mittwoch vormittags II Ubr < ng. onnmn. luch linnen bli Mittwoch Mittag eingehende Zusendungen auf Werlangen durch die Post an den Lruckorr detörderl werde», so da? rr in dee »ichsten Nummer erscheinen. Wir erbitten uns dieselbenm-ler den Adressen: „An die Nedaction deS Wochenblattes in Wiisdruk". „<»» die Agentur des Wochenblattes in Tharand" und „an die Wochenblatts - Erpedition in Nossen". I» Meisten werde» Austräre nd Bestellungen in der Buchhandlung von C. G. Klmkicht und Dohn besorgt. Etwaige Beitrage, welche der Tendenz des BI,-eres ulrrechen, sollen »cts mit großem Danke angenommen werden. stM» . Die Nedaction. " Schreiben des vormaligen Gerichts- direcror Adv. Hennig in Wtlödruf aus St. Louis am 25. Januar 1850 an seine Freunde. (Beschluß.) Diese Ideen sind keineswegs in Ncu-OrleanS zur Reise gekommen, allein sie sind dort begründet worden und veranlaßten uns, so schnell als mög lich nach St. Louis, den einstigen „Centralpunkt amerikanischer Gesittung und Bildung" zu gehen, um hier unsere Forschungen an der Quelle fortzu setzen. Freitag, den 21. Deccmbcr 1849, Mittags 1 Uhr, rauschte der Steamer Hannibal an unseren Manchester heran. Wir ließen unsere Effecten hinüberladen und folgten ihnen, nachdem wir unse ren noch anwesenden Reisegefährten Lebewohl ge sagt hatten. Der Hannibal hatte wenig Cajüten- passagiere, sein Zwischendeck aber war, wie dies bei den meisten der Misstssippidampfcrn der Fall ist, eine Schmuzhöhlc, daher handelten wir mit dem ersten Clerk (so heißen in Amerika alle Beam ten, Commis, Gehilfen, Gesellen u. s. w.) um eine Cabiue der Cajüte und erhielten sie um den Preis von 8 Dollars für die Dauer der Reise nach nach St. Louis. Es war dies eine Vergünstigung, die wir den Umständen und der Gefälligkeit des Clerk zu danken hatten, denn entweder reist man im Deck, wo man 2 bis 2^- Dollar ä Person zahlt und sich selbst kocht, oder man nimmt einen Platz in der Cajüte, welcher 10 bis 16 Dollars kostet, allein die völlige Beköstigung bietet. Wir hatten noch Ucberfluß von Lebensmitteln von der Seereise her - ud konnten mithin bei dem beschriebenen Cvntracte billig und bequem leben. Ueber unsere Mississippi- reise jage ich nichts, da sie ziemlich eintönig war, auch diese Fahrten anderwärts zur Gnüge beschrie ben worden sind. Wir legten die 1200 englische Meilen betragende Strecke bis St. Louis in etwas meh-r als 8 Tagen zurück und kamen gerade vor Schluß der Flußschifffahrt hier an. Der Missis, fippi war über 50 Fuß unter seinem gewöhnlichen Wasserstande nnd bot an'vielen Stellen nur 7 Fuß Wasserhöhc, so daß unser Steamer, der 6l Fuß tief ging öfters auffuhr, was mit der erstaunlichen Menge von Baumstämmen, die er trieb, die Fahrt nicht nur erschwerte, sondern auch verzögerte. Vor Cairo, an der Einmündung des Ohio in den Mis sissippi an, führte der River auch Eiö und wir konnten von Glück sagen, nicht 24 Stunden später abgefahren zu sein, da ein heftiger Frost, welcher am 28. December sich eingestellt hatte,, den Verkehr mit einem Male ganz abbrach. Der Sprung aus dem warmen in das kalte Klima war dabei so schnell, daß wir an den letzten beiden Tagen der Reise von der Kälte sehr zu leiden batten. In der Nacht vom 29. zum 30. December legte der Han nibal an der Levee zu St. Louis an und wir be traten am nächsten Morgen bei 12 Grad Kälte die große fremde Stadt, die von dem Flusse aus von dem vorjährigen Brandunglücke her, mit ihren Ruinen thcilweise'noch einen traurigen Anblick bot. Im Friederichshause, einem deutschen „Losisting- bouse" stiegen wir ab und beschlossen hier der Dinge zu warten, die da kommen sollten. Nach weiteren 8 Tagen schon hatten wir unsere jetzige Wohnung gefunden, die wir vorläufig zu behalten gedenken. ES sei mir erlaubt, bei St. Louis etwas länger zu verweilen, da diese Stadt unser beständiger Wohnort werden zu wollen scheint, die selbe auch eine immer größere Bedeutsamkeit er langt. Man sagt, cs gebe keine Stadt in Nord amerika, welche mit solcher Schnelligkeit und in