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Hn der Landwirtschaft durch die Industrie eine fast unbegrenzte Mcuge neuer und vorzüglicher Hülfsmittel für die Produktion gebo- ü^wird, von denen man früher keinerlei Vorstellung Halle, in einer dül, in der die Wissenschaft unausgesetzt besorgt ist, der Laudwirth- Haft möglichst billige und gute Rollmaterialien zu sichern und ihr Miner wieder neue Aufklärungen über die beste Art der Methoden zu massen und in der die Kulturtechnik der Landwirtschaft auch die al- b^rvßlen natürlichen Schwierigkeiten aus dem Wege räumt, hört M hjx Meinung äußern, daß die Produktionskosten der Landwirt schaft in's Unerschwingliche gestiegen seien. Wer nur ein einziges Mal in seinem Leben die Bearbeitung beispielsweise eines Zuckerrü- benfeldes festens einer intelligenten Direktion in einer großen Wirt schaft gesehen hat, wo eine Maschine der andern folgt, wie in einer besttingerichteten Fabrik, oder wer einmal Gelegenheit gehabt hat, zu beobachten, wie viele ausgezeichnete und relativ äußerst billige Kraft- sllttermittel einer rationellen Viehhaltung geboten werden, mit Hülfe deren man Milcherträge und Masterfolge erzielt, die man noch vor 25 Jahren für ganz unmöglich gehalten haben würde, der wird kei- Augenblick zweifelhaft darüber sein, daß jene Meinung von der ^erschwinglichen Erhöhung der Produktionskosten auf irgend welchem massalen Rechenfehler beruhen muß, einem Rechenfehler, der bei un- lerein vervollkommneten Unterrichtswesen eigentlich ganz unentschuld bar ist, und noch mehr wird sich diese Ueberzeugung befestigen, wenn -Ma die Kulturen und Meliorationen in Augenschein nimmt, durch welche in neuerer Zeit z. B. Rimpau in Eunrau (im Drömling) die Müdesten Moorländereien in die fruchtbarsten Gefilde verwandelt hat. Mim die Fortschritte der Industrie, der Wissenschaft und der Tech- E nicht im Stande gewesen sein sollten, die landwirthlchaftlichen Produktionskosten gegenüber den Erträgen zu ermäßigen, so wäre 'Willch nicht zu begreifen, was diese Fortschritte, von denen man so viel spricht, noch für eine Bedeutung haben sollen." Mittel gegen den Durchfall der Schweine. Dieser entsteht häufig durch Erkältung und sauer gewordenes, nasses Fressen. Man das kranke Thier möglichst warm halten, trockene Streu legen, sowie nur gesundes, trocknes Futter geben. Außerdem bewährt sich "n Pulver aus V2 Loth Tormeuiillmurzel und Loth Kolumbowurzel Wich auf'« Futter gestreut. Vermischtes. * Das tägliche Einkommen deutscher Fürsten dürfte in der nach- Mgend gegebenen Nebeneiuanderstellung manche irrige Anschauung be rgen. Es haben von deutschen Fürsten täglich zu verzehren: der König von Bayern 11,050 M., der König von Sachsen 5560 M., °er König von Württemberg 5271 M., der Großherzog von Hessen- Emstadt 2964 M., der Gcoßherzog von Sachsen-Weimar 2301 M. kleinste hat der Fürst Reuß, ältere Linie, welcher nur 294 M. täglich zu verzehren hat. * Lesen muß man können, sagte dieser Tage ein Kaufmann in 6>chtenhainichen, dem ein Kind einen Zettel mit folgendem Ge- schrcibsel überbrachte: „Pränile kwartiche, »er einen vifer Sheiersand, 'io fügen Sese, eine Sikore, eine Sehmöl." Der Kaufmann, welcher !'»>e Kunden kennt, gab: „ein Quartierchen Brennöl, für 5 Pf. Scheuer nd, ein Stückchen Seife, eine Cigarre und eine Semmel." Selbst- "ständlich ließ, so wie die Orthographie, auch die Kalligraphie viel k wünschen übrig. . * Aus welche Extravakanzen beim geschäftigen Müssiggang die Kurgäste verfallen, das beweist auf's Ekklatanteste ein kleines Ereigniß, NIches sich im Freundschastssaale zu Karlsbad zutrug und das nun Mchweg den Gesprächsstoff bildet. Graf S. saß mit einigen Freun- gegenüber einer der reizendsten Blondinen, Freün v. B. Man w^ch von einem etwas heiklen Thema — vom Kuß! Vor Allem "'ichäftigte inan sich mit der Frage, wie viel ein Kuß werlh sei? "bOO fl.", meinte Graf Z. — „Ah, bah, 500 fl. nach Umständen," fol gte Herr v. C., — „und ich gebe für einen Kuß ein Himmelreich!" Mnzte begeistert Maler F. — „Was meinen Sie, meine Gnädige?" schüttelte lächelnd ihr blondes Köpfchen und sprach schnippisch: esch denke 1000 fl. dürfte für einen Kuß nicht zu viel sein!" Hastig whr Gras S., eine männlich schöne Erscheinung, empor. „Geben Sie ""r für 1060 fl. einen Kuß?" rief er leuchtenden Auges. — „Wenn W Veld einem wohlthäligen Zweck gewidmet wird, mit größtem Ver- Wgen!" antwortete Baronesse B. Ein ganz kurzes Besinnen — dann "Ä sich jenes süße Geräusch vernehmen, wie es nur vier auf einander preßte Lippen hervorbringen können. Des Kusses Preis wurde einige Kunden nachher seiner Bestimmung zugeführt. - * In Berlin begegnet der Rittmeister N. dem Geheimen Rath und grüßt denselben ganz freundlich mit „Guten Morgen, Herr Dieser aber erwidert barsch: „Juieu Morjen, Herr Meester!" Rittmeister, ob solchen Rückgrußes verwundert, fragt: „Wie soll Tas verstehen, Herr Rath?" Dieser aber antwortet gravitätisch: sieben Sie mich meinen „Jeheemen", und ick jede Ihnen Ihren „Ritt", "wen det Seinichte. Verstanden?" , ' Einer der gegenwärtig zur Uebung einberufenen Landweyrleute botte seinen Militärpaß mitzunehmen vergessen. Eiligst schrieb er des- nach Dietharz an seine Frau, damit sie ihm den „Paß" sofort Ochsende. Da aber der betreffende Vaterlandsvertheidiger Mitglied " dortigen Ortskapelle ist und das tiefste Streichinstrument spielt, öwubte die Ehefrau nicht anders, als daß sich ihr Ehemann noch durch -"ufiziren in Gotha Geld verdienen könne, und schickte demselben mit " nächste Gelegenheit die „Baßgeige" zu. — Ja, ja! das harte k ud das weiche 6, das sind zwei schlimme Buchstaben! * Letzter Wunsch. Ein Vater, der zwar mit vielen, aber recht WMenen Kindern, wie mau zu sagen pflegt, gesegnet war — fühlte mn Eybe nahen. Noch einmal ruft er seine Kinder zusammen und Wut ihnen seinen letzten Willen mit: „Kinder, nu duht mir den eenzigen fallen, un betragt Euch anständig bei meinem Begräbniß." . * Zu spät. Gast: „Sie, Kellner, Sie haben mir nicht richtig Abgegeben!" — Kellner: „Das hätten Sie mir gleich sagen sollen, ule ich Ihnen das Geld gab. Jetzt ist es zu spät." — Gast: „So, ?'"" knln, es hat weiter nichts zu bedeuten, ich hab' mir's diesmal 'Hon gefallen lassen, denn Sie haben mir um eine Mark zuviel gegeben." .* Die höchste Bewunderung. „Herr, Sie sind mehr, wie ein Mine, Sie sind ein Bandwurm!" — „Ein Bandwurm? Wie meinen das?" „ „Weil Sie selbst in der größten Bedrängniß nie den nops verlieren!" * Väterliche Logik. Sohn: „Aber Vater, ich bin jetzt bereits ' Jahre alt, lasse mich heute doch einmal in's Wirthshaus gehen!" Vater: „Nun, dann thue, was Du nicht lassen kannst!" — Sohn: Vater, ich habe kein Geld!" — Vater: „Dann lasse, was Du ""h> thun kannst!" d * Gebotene Vorsicht. „Sie! Nehmen Sie sich in Acht, daß drüben mit seinem Taschenmesser Ihrer Nase nicht zu Hr kommt." — „Warum denn?" — „Er ist Kupferstecher." * Die in Dresdens aristokratischen Kreisen wohlbekannte Fürstin Pauline Metternich hatte kürzlich in einer Gesellschaft einen ihrer fal schen Zähne verloren. Sie machte in ihrer gewohnten Art durchaus kein Geheimniß daraus; das ganze Zimmer wurde durchsucht, allein vergeblich. Am nächsten Tage erhielt sie ein Packet mit einem zier lichen Billete, worin der Schreiber seine Freude ausdrückte, daß er das theure Gut endlich gefunden habe und es ihr beiliegend übersende. Das Packet enthielt den Zahn eines — Ochsen. Hatte auch der Ab sender seine Galanterie unter dem Mantel der Anonymität zu verbergen gesucht, war ihre Durchlaucht doch bald im Klaren, mit wem sie es zu thun hatte. Sie entschloß sich kurz, setzte sich an ihren Schreibtisch und schrieb dem erwähnten Herrn, sie habe von jeher Beweise seiner großen Freundschaft für sie gehabt, daß er dieselbe aber so weit trei ben und sich selbst einen Zahn ausziehen lassen werde, habe sie nim mermehr geglaubü (Auszug aus der „dienen Freien Presse" vom 18. April 1885.) Glück im Unglück» Ueber eine von dem in Budapest ermordeten Emerich Gazdagh gelöste Unfall-Versicherung ist im Abendblatte des „Pesti Naplo" vom 14. dieses Folgendes zu lesen: „Die Versicherung des Emerich Gazdagh". Aus Szolnok schreibt man uns unterm 13. dieses: „Es dürfte nicht uninteressant sein zu erwähnen, daß der ermordete Gaz dagh Imre bei der Triester Allgemeinen Assecuranz-Gesell- schaft „V88iourarüoni Kansrali" sich im Juni v. I. durch deren Szolnoker Hauptagentschaft auf fl. 15.000 gegen Unfall versichern ließ. Nachdem derselbe ermordet wurde, so bezahlt die Gesellschaft im Sinne der Unfallversicherungsbedingungen an den Eigenthümer der Police die versicherte Summe von fl. 15.000, wofür jährlich blos fl. 17.70 an Prämie bezahlt wurde. Gazdagh Imre war in unserem Comitate eine bekannte Persönlichkeit. Unter dem Provisorium war er Stuhlrichter in Szolnok." Die Nachricht beruht auf Wahrheit. Emerich Gazdagh hatte, wie wir von competenter Seite erfahren, in der Agentur Szolnock der von der „donorali" ins Leben gerufenen Ersten österreichischen All gemeinen Unfall - Versicherungs - Gesellschaft (Vertreter in Wilsdruff Herr Maurermeister Moritz Hoyer) eine Einzelpolice über fl. 15.000 für den Todesfall und fl. 15,000 für den Jnvalidi- tätsfall gelöst und durch 2 Jahre fl. 18 — jährlich bezahlt. Durch ein so geringes Opfer kann man also sich selbst und die Familie gegen die ökonomischen Folgen von Unfällen sicherstellen, denen selbst der vorsichtigste Mann ausgesetzt ist. Kirchcnnuchrichten aus Wilsdruff. Am 3. Trinitatis-Sonntage Vormittags predigt Herr k. vr. Wahl. Nachmittags Kindergottesdienst. Nllt tÜAlioll kann man sinn Arnndliolis koinignllF 86IN68 Lörpsrs borboilüllron (wosn sioll da8 Brübjabr und dio värmors llahrna- rwit am bebten siZust) und lriordurolr einem lleer von Xrank- beiten vorbenAen, ^stelle durob störnnAsn im BrnallruvM- und Verdun unlieben (VMtoptunA Nagen-, Deder-und dallenleiden, Uämoriboidalbeeeliverden, Blutandrang, ^ppstitlosiglreit sto.) Imrvorgeruksn werden. Wir meinen die ^nivendung der ^xo- tbelcer U. Brandt's Lollveiserpillen orbältlioll ä Lobaolitel N. 1. — in den VpotRnksv. Nan aelite genau darauf, da88 jede Lelraebtel alg Bti^uett ein VM8868 Iirsu2 in rotlrem Oirund und den ^amons2ug U. Lrandt'8 trägt. Kcrnkieferne Röhrstämme, lange fichtne Stangen zu Leitern und Wiesebäumen sich eignend, sowie fichtne Dachspäne iste Sorte, trafen wieder ein und empfiehlt ^bnikäkrlagk Löiin. Wilhelm Kopprasch. Das SMpcrl'sche HeiWastcr benimmt auf der Stelle Schmerzen und Hitze aller Beulen und Eiterungen. Vortrefflich anzuwenden bei Bräune, M M Husten, Reißen, Kreuz- und Gelenkschmerz, verhütet wildes Fleisch und Entzündungen. Tausendfach bewährt bei er- frorenen Gliedern, bösen Fingern und Frostbeulen, bestes Magenpflaster. Eine Probe gemacht, überzeugt, daß Besserung so gleich eintritt. Echtes Kampert's Pflaster in Originaldosen mi, der Gebrauchsanweisung und nebigem Stempel a S5 und 50 Pf vorräthig in sämmtlichen Apotheken zu Wilsdruff, Dha randt, Siebenlehn und Noffen»- Möbelfabrik, Meißen. Eigene Möbeltischlerei, Tapezier-Werkstatt und Bildhauer-Atelier. Größes Lager vollständiger Ausstattungen in einfacher, wie . elegantester Ausführung nach neuestem Styl. Prompte und reelle Bedienung. Billigste Preise. — Bei ganzen Ausstattungen nach Aus wärts erfolgt Zusendung Per Möbelwagen unter Garantie. Alleinverkauf der neuesten Patent-AuSziehtifche. Silberne Medaille Riesa 1881. 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