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Die am 1. 20 10 8 7 7 2 1 werden: Fleischer Drechsler Kaufleute Sattler Schneider Stellmacher Cigarrenmach. 5 5 5 4 3 1 1 Tischler Schuhmacher Musiker Schlosser Dienstboten Gerber Uhrmacher Klempner Schreiber Schmiede Maler Riemer Holzbildhauer Buchdrucker Kontrakte, Protokolle, Schreiben an Behörden, Wechsellehre, einfache Buchführung; Gefetzeskunde u. f. w., Rechnen mit Geometrie, Gefchichte, Geographie, Naturkunde und Zeichnen). Ganz ohne Versäumnisse blieben 16 Schüler. Nach der letzten Zensurtabelle erhielten im füll. Betragen: 85 Sch. 1, 10 Sch. 2, in den Fortschritten: 17 Sch. 1, 28 Sch. 2, 46 Sch. 3, 3 Sch. 4. 3 3 3 2 2 1 1 8. Schulinventar. Febr. d. I. veranstaltete Kinderaufführung ergab Die berufliche Zugehörigkeit der Schüler möge aus folgender Zu sammenstellung ersehen — Mittheilungen über die Schulverhältniffe in Sachl^ werden immer gern gelesen, weil sie von dem steten Aufblühen de» Schulwesens in unserem Vaterlande rühmliches Zeuguiß ablegen. soeben erschienene Handbuch für die Schulstatistik in Sachsen bringt eM bedeutsame Daten über diesen Gegenstand. Wir entnehmen dara" folgende Angaben: An den höheren Lehranstalten des Landes sind M! Lehrkräfte wirkfam und die Zahl der Hörer und Schüler beläuft^ auf 19,604. Dies würde 14 Schüler auf eine Lehrkraft ergeben. Zahi sämmtlicher Lehrer an den Volksschulen beträgt 7355, es nämlich 6712 an evangelischen, 104 an römisch-katholischen und an Privatfchulen thätig. Die Schülerzahl sämmtlicher Volksschule ist mit 542,357 zu beziffern und es sind davon 508,069 evangelisch'" i 9137 römisch-katholischer und 1866 sonstiger Konfession. Fortbildung, schiller wurden 66,164 gezählt. Auf eine Lehrkraft in der VolksW, kommen 73 Schulkinder. Die Zahl sämmtlicher Schulorte im LM beträgt 1875 und 1899 Orte haben keine Schule. Von den 2N Volksschulen sind 2104 evangelisch, 38 römisch-katholisch, 16 Bett'"' und 63 Privatschnlen. Auf eine Volksschule kommen durchschmüg 244 Kinder; auf 100 Einwohner 18 Schulkinder. Die Zahl sä""^ licher emeritirter Lehrer, sowohl von den höheren Lehranstalten, g auch von den Volksschulen, betrug am 24. März 1885 578. Dg Ziffer konstatirt einen Abgang von 6,58 Proc. Was die Ressort hältnisse der Unterrichts- und Erziehungsanstalten in unserem E lande betrifft, so participiren daran sämmtliche Ministerien. Ministerien der Finanzen liegt die Oberaufsicht über diejenigen tE scheu Hochschulen ob, auf denen die ihm unterstehenden Beamtes Berg- und Forstwesen gebildet werden, und es sind dies die Bergig mie, die Bergschulen und Forstakademie. Unter der Obhut und 6g aufsicht des Kriegsministeriums stehen das Kadettenhaus, die offizier- und Garnisonfchulen, sowie die Erziehungsanstalt für tenknaben. Dem Ministerium des Innern unterstehen die Sta^g stallen für bildende Künste und Gewerbe und diejenigen, welches den für das Medizinalwesen des Landes bestehenden Instituten ". Kunden sind, ferner die mit den vom Staate unterhaltenen WE,. tigkeits-, Besserungs-, Versorg- und Strafanstalten verbundenen ! und Erziehungs-Institute, und endlich die gewerblichen, künstle^ und wissenschaftlichen Lehranstalten, namentlich die gewerblichen und Fortbildungsschulen, die landwirthschaftlichen Schulen, dieM^ schulen und die Handelslehranstalten. Lediglich dem Ministerin'" « Kultus und öffentlichen Unterrichts sind untergeordnet die Univeg " die höheren Unterrichtsanstalten und die Volksschulen, sowie dieT" lehrerbildunqsanstalt und die Direktion des Polytechnikums. — Auf Beschluß des Landesculturraths in seiner 21. Plenarst^ werden jetzt von dem Bureau derselben während der wärmeren reszeit allmonatlich Berichte aus den einzelnen Landestheilen über", Stand der Saaten zusammengestellt, die aus den MittheiÜM! einzelner tüchtiger Landwirthe in den Bezirken hervorgehen.-^ Einrichtung ist ähnlich der kürzlich in Bayern eingeführten geir"^ worden und wurde dadurch ermöglicht, daß das Königl. des Innern zu den Kosten des Unternehmens einen entsprechendes trag bewilligte. . — Die Schützengesellschaft zu Meißen begeht am 2. Pfingb" tage ihr 150jähriges Bestehen. — Die Arbeiten an der Niederwarthaer-Elbbrück" M nunmehr beendet, sodaß seit Montag der Verkehr für Fuhrwerke Art und Fußgänger wieder frei gegeben ist. Ruf zum Turnen. Im Herzen Gott, voll Muth die Brust, Voll Kraft ein jedes Glied! Zum Guten rege Lieb und Lust Im Mund ein deutsches Lied. So heißt es in einem alten Turnliede und treffender ka"" kurzen Worten die hohe körperliche und sittliche Aufgabe des wesens nicht ausgedrückl werden. Nahezu eine Viertelmillion De"^ erstreben als Mitglieder des mächtigen Verbandes der Deutsche" nerschaft in Beherzigung des unumstößlich richtigen Wahrsp^ji „Nur in einem gefunden Körper kann eine gesunde Seele wohne".^ Ausbildung und Kräftigung ihres Körpers, des Tempels der und des Geistes und viele Tausende, vorher an ihrem Zusta^^n körperlichen und geistigen Ermattung Verzweifelnde Preisen die ' nerei als Retterin und Erhalterin ihres Daseins. Nur GleichgE und körperliche Trägheit sind noch des Turnens Feinde. Laßt fahren die Gleichgiltigkeit, wenn es gilt, für den Ka"'^ Lebens den Leib gesund und stark zu machen und zu erhalte"-^'! mit Ver Trägheit und Bequemlichkeit, damit sie nicht auch das und die Sinne anstecken; hinweg mit allen politischen und vorurtheilen, denn die Turnerei beschränkt keinen in der Aus" seiner Pflichten und in seinen Gedanken. j Wie der Mensch das Wiedererwachen der Natur freudig das Herz sich dehnt und hinaus sehnt nach Wald und Feld, bei dem lebhaften Wunsche, die wundervolle Wiederkehr desFrsv^! noch recht häufig genießen zu dürfen, ein jeder vor allein die , Vollbedingung zur Erfüllung dieses Wunsches, die Pflege se'"^F^ Pers, feiner Gesundheit als seine wichtigste Lebensaufgabe betr" Und fo rufen wir euch zu: „Tretet ein in unsere Reihen, bis jetzt der Turnsache gleichgiltig oder mit falschen Begriffe" überstandet, kommt auf unsere Turnplätze, übet und stähl" Kräfte in edlem Wetteifer mit Gleichgesinnten, bleibt jung mit " gend und der sichere Lohn, der Euch winkt, ist ein gesunder und ein frisches fröhliches Herz! Und vor allem Ihr Eltern, Vormünder und Lehrmeister, Eure Kinder und Anbefohlenen zu braven Menschen erziehe"/'! vergeßt es nicht, daß die Gesundheit des Menschen höchstes Schickt Euere der Schute entwachsenen Knaben, die in den JE'/I Entwickelung der größten körperlichen Pflege bedürfen, in den abtheilungen der Turnvereine, wo sie unter strenger Zucht E^se! an Gesetz und Ordnung sich gewöhnen, wo Ihnen auf dem T""./! und im Spiel in Wald und Feld das Gefühl für Mannestuge" j/! Wahrhaftigkeit erblüht, Selbstvertrauen, Muth und Entschlösse"^/! weckt und der jugendliche Sinn erhalten bleibt, vor allem aber Fl licher Uebung die Entwickelung des Körpers mit der des Geistes! chen Schritt halten kann. Und gebt Ihr Euren Kindern und fohlenen in gewissenhafter Erfüllung Eurer erziehlichen Pflich^ /II gesunden Körper mit auf den Lebensweg, sie werden es mehr danken, als wenn Ihr sie mit Geld und Gut bei kranke" x« per und kranker Seele dem Kampfe um das Dasein preisgem- W rum: „Auf zum Turnen!" II einen Reinertrag von 175 M. Der wohllöbl. Stadtgemeinderat hatte die Güte zu dieser Summe eine dergt. im Betrage von 200 M. zu bewilligen, wofür ein Harmonium zum Preise von 375 M. angekanft wurde. Während des Schuljahres wurde das Schulinventar durch folgende Stücke bereichert: 20 St. bibl. Geschichtsbilder v. Wange mann, 6 Stück ethnogr. Bilder von Lehmann, 4 St. zool. Atlas von Leutemann, 12 St. Lesebücher 4. Teil von Wangemann, 1 Wandkarte von Sachsen, 1 Wandkarte von Südamerika, 1 dergl. v. Nordamerika, 6. Heft für Ornamenten-Zeichnen, 1 Käuzchen. Geschenkt wurden im Laufe des Jahres: 1 Münze v. Hrn. Schorn- steinfegermstr. Bräunlich, 1 Hamster v. Hrn. Stadtgutsbef. Uibrig, einige wertvolle Mineralien v. Hrn. Stadtrat Funke, einige wertvolle Gegenstände, darunter auch Mineralien a. d. höchsten Norden v. Hrn. Postsekretär Kretzschmar in Grumbach. Herzlichen Dank allen diesen edlen Gebern! Die Schülerbibliothek (405 Bände) wurde fleißig benutzt, während des Jahres wurden zu Anschaffung neuer Jugendschriften 20 Mark verausgabt. 8. Schulfeierlickkeiten. Der Geburtstag Sr. Maj. des Königs Albert wurde am 23. April durch einen Schulaktus feierlich begangen, wobei Herr Lehrer Thomas die Festrede hielt. Die einzelnen Klassen unternahmen während des Sommers mit ihren Lehrern und in Begleiturg vieler Eltern fernere und nähere Spaziergänge und zwar die 1. Knabenkl. der I. Bürgersch. nach Altenberg, 1. Mdchkl. nach Freiberg, die 2. Kl. nach Moritzburg, 3. Kl. nach Meißen, 4. Kl. nach Dresden, Kl. 5 u. 6 unternahm Aus flüge in die Nähe Wilsdruffs; 1. Kubkl. II. Brgsch. nach Moritzburg, 1. Mdchkl. nach Dresden, 2. Kl. nach Niederwartha, Kl. 3 u. 4 mach ten ebenfalls kleinere Ausflüge in die Nähe Wilsdruffs. Unter Anwefenheit von Vertretern der Behörden und Schulfreun den beging die Schule den 2. September festlich durch einen Aktus, in welchem Herr Kantor Knof die Festrede hielt. IO. Osterprüfungen. Die vom 22. bis mit 25. März abgehaltenen Osterprüfungen und die damit verbundene Ausstellung von Schülerarbeiten legten beredtes Zeugnis ab, daß im Schuljahre 1884/1885 seitens der Lehrer und Schüler treulich gearbeitet worden war, um die vorgesteckten Ziele zu erreichen und die Schule auf eine immer höhere Stufe zu bringen. Die Examinas der I. und erfreulicherweise auch die der II. Bürger schule wurden von Vertretern der Behörden, von Eltern u. Erziehern recht fleißig frequentiert, wofür der Unterzeichnete zugleich im Namen des Lehrerkollegiums den werten Besuchern herzlich dankt. Möge Gott auch im neuen Schuljahre seinen reichen Segen auf unsere Schulen legen, mögen Lehrer und Schüler im Vertrauen auf diesen Gottessegen ihre Arbeit beginnen und rüstig weiter führen. Das walte Gott! Der Direktor der ftädt. Schulen. Gerhardt. Vaterländisches — Am letzten Sonntag feierte der Missionsverein von Neukirchen und Umgegend in Tanneberg sein jährliches Fest. Es war das erste des jungen Zweigvercins. Maienluft umwehte die heranziehenden Festgenossen, und das Fest selber war wie ein Stück fröhlichen Früh lings; manch gutes Samenkorn ans Gottes Wort und christlicher Erfahrung ist ausgestreut worden und wird, so Gott will, mit der Zeit seine Frucht bringen. Die Gemeinde Tanneberg hatte ihre Kirche mit frischem Grün und bunten Blumen geschmückt, und die Kinder sangen, durch Männerstimmen verstärkt, zu Aller Freude etliche Lieder. Die Predigt hielt Pastor Kühn-Niederschöna über den Anfang des Sonntagsevangeliums „wahrlich, wahrlich, ich fage euch, so ihr den Vater etwas bitten werdet in meinem Namen, so wird er es euch geben. Bisher habt ihr nichts gebeten in meinem Namen; bittet, so werdet ihr nehmen, daß eure Freude vollkommen sei". Er sagte, „Mission ist vollkommene Freude" und führte aus, daß vollkommene Freude Freude des Reiches Gottes ist und daß sie durch das Gebet in Jesu Namen erlangt wird. Die Kirche war gefüllt, und so betrug auch die Kollekte, die an den Thüren gesammelt wurde, 58 M. Auch die Nach versammlung war zahlreich besucht; Viele fanden keinen Platz und mußten draußen stehen. Sie wurde im Saale des Gasthauses abge halten. Pastor Ficker eröffnete und schloß sie mit Gesang. Nach einer Begrüßung der Anwesenden durch Pastor Eisemann-Reinsberg, gab Pastor Ficker-Neukirchen eine Darstellung der Missionsarbeit; er begann mit der Vorbildung der Missionare in der Heimath, begleitete sie auf ihrer Reise nach Indien, schilderte Land und Leute drüben, die Greuel des Götzendienstes und die Arbeit der Missionare unter Erwachsenen und Kindern. Darnach erzählte Pastor Paul-Rothscbönberg von Ge neral Gordon; unter spannender Theilnahme hörte ihm die Versamm lung zu; denn nur selten mag es geschehen, daß ein Mann, der zu wiederholten Malen an die Spitze wichtiger kriegerischer Unternehmungen gestellt wird und dem die höchsten Ehren entgegengebracht werden, ein so demüthiges und liebreiches Herz besitzt. Pastor Kruspe-Ditt mannsdorf entwarf einzelne Züge aus dem sittlichen Elend der Heiden welt; er erwähnte auch die Trunksucht der Neger, die durch die Hab gier gewissenloser deutscher Kaufleute noch befördert wird. Im An schluß daran empfahl Pastor Ahner-Miltitz eine Petition an den Reichs kanzler zur Unterzeichnung, in welcher um ein Verbot des Branntweins in den Deutschen Kolonien gebeten wird. Diese Petition liegt bei den Pfarrämtern zur Unterzeichnung aus. Auch in dieser Versammlung gab noch Mancher etwas für die Mission, so daß im Ganzen über 67 M. eingekommen sind. Ein noch schönerer Erfolg würde es sein, wenn die Liebe zur Mission infolge dieses Festes in weitere Kreise gedrungen wäre und Alle, welche mit gefeiert haben, nun auch mit an diefem Werke arbeiteten.