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vorstellen, wohnte den von 5000 Turnern ausgeführten Freiübungen bei und verweilte 1^ Stunde auf dem Festplatze. Eine Deputation der Erfurter Turner überreichte Ihrer Majestät der Königin ein pracht volles Bouquet. Sonnabend Abend vorher fand in der höchst kunst- und geschmackvoll ausgeführten Festhalle die Begrüßung der Turner und die Uebergabe des Bundesbanners seitens Frankfurts an die Fest stadt statt. Der Montag Vormittag galt dem Wett- uud Musterriegenturnen, an dem 600 Turner theilnahmen. An allen Geräthen wurde wahr haft Großartiges ausgeführt. Mittags nach 12 Uhr hatte zwischen drein das große Bankett in der Festhalle seinen Beginn genommen und ca. 2000 Personen hatten sich dazu eingefunden; unbekümmert um Stand und Rang, Parteistellung und Heimathsland, hatten sich in bester Harmonie die Theilnehmer gruppirt, verbunden durch das gemeinsame Band der Turncrei. Den ersten der sechs offiziellen Trink sprüche brachte der Bundespräsident Dr. Georgii-Eßlingen aus. Er weihte ein Hoch dem Kaiser Wilhelm und König Albert, in welches die Festversammlung stürmisch einstimmte. An beide Majestäten, wie den Herzog von Koburg-Gotha wurden Huldigungstelegramme abge sandt. Vom König Albert traf sehr bald ein telegraphischer Gegengrutz und ein „Gut Heil" ein. — Dem als Ehrengast anwesenden Dr. Knotz aus Böhmisch.Leipa, dem berühmten Führer der Deutsch-Böhmen, war es kaum möglich, zu Worte zu kommen, so groß war der Jubel, der ihm entgegenbrauste. Nachdem es ihm endlich gelungen war, zu sprechen, gedachte er der Zeit, da Oesterreich von dem deutschen Vater lande losgelöst und auf seine eigene Kraft angewiesen worden sei. Gott habe es gewollt, die Würfel wären gefallen; und Oesterreich war es nicht vergönnt, an der Seite der deutschen Genossen einzutreten für das deutsche Reich, mit zu wirken an dem großen Werke war Oester reich versagt, aber seine Segenswünsche hätten Deutschland begleitet. „Wenn wir uns in nationaler Richtung nicht eins fühlten, so fühlten wir uns doch eins in dem geeinigten deutschen Vaterlande. Aber in der verlassenen Stellung, die wir derzeit einnehmen unter schwierigen Verhältnissen, bleibt uns, daß wir, wenn auch losgetrennt von dem einigen deutschen Vaterlande, uns fühlen als ein echter Stamm des deutschen Volkes. Wir fühlen uns deshalb als Kinder unferer gemein schaftlichen Mutter Germania. Wir fühlten, als wir die Grenze über schritten, daß wir nicht in fremde Lande, daß wir nicht als Fremde kamen, sondern zu deutschen Brüdern, welche auch uns als unverfälschte deutsche Brüder ansahen." Redner schloß mit einem von minutenlangem Jubel begleiteten Hoch auf die Stammesverwandtschast in nationalen Angelegenheiten, auf die Pflege des gemeinschaftlichen Stammesbe- wußtseins. Einen hervorragenden Glanzpunkt des Hauptfesttages, des Sonn tags, bildete das große gemeinschaftliche Vocal- und Jnstrumental-Con- cert des Elbgausängerbundes, des Julius Otto-Bundes und des stark besetzten Orchester vom Allgemeinen Musikverein in der durch etwa 500 große Fahnen reich geschmückten Festhalle. Am Dienstag Mittag traf von Sr. Maj. dem Kaiser Wilhelm die Rückantwort auf die ihm von der Festversammlung bei Gelegenheit des Banketts zugesandte Depesche ein. Dieselbe war ihm auf der Station Rofenheim während der Reise zugegangen und sofort durch den Geh. Cabinetsrath v. Wilmomsky im Auftrage Sr. Maj. des Kaisers in folgender Form beantwortet worden: ,,Se. Majestät haben sich über den Gruß der deutschen Turnerschast sehr gefreut und erwi dern denselben mit dem Wunsche, daß die Turnkunst eine Pflanzstätte für die Wehrhaftigkeit der Nation bleiben möge." Auch im Turnen ist Großartiges geleistet worden, ja, das 6. deutsche Turnfest hat deutlich gezeigt, daß die deutsche Turnerei zu hoher Blüthe gelangt ist und einen festen innigen Kitt bildet zwischen allen Deutschen, sie mögen in der Fremde weilen oder in heimischen Gauen seßhaft fein. Mag es allezeit und immerdar fo bleiben! — Wie bedeutend bei den deutschen Turnfestvorbereitungen in Dresden der Verbrauch an Decorations-Gegenständen gewesen ist, erhellt fo recht deutlich aus einer Zusammenstellung, wonach 20 Ge- werbtreibende mit ihren Gehilfen allein ca. 6000 Meter Guirlanden, 1250 Kränze und 510 Fahnen, überdies 320 Wappen, Spruchtafeln rc. verwendet haben. Für die Stadldekoralion wurden allein über 3000 Guirlanden gebraucht. — Wie bedeutend der Bierkonsum auf dem Turnfestplatz und in der Stadt Dresden selbst ist, dürfte aus der Thatsache erhellen, daß allein vom Münckiener Bürgerbräu am Sonnabend auf dem Festplotze 45 und in der Stadt 22, am Sonntag auf dem Festplatze 120 und in der Stadt 18 Hektoliter, macht in Summa 205 Hektoliter, verzapft worden sind. — In der Schloßstraße in Dresden versetzte am Montag Nachmittag ein Schlossergehilfe einem Handelsmann mit seinem Spa zierstocke einen derartigen Hieb über den Kopf, daß der Stock zersprang und der Geschlagene mit einer stark blutenden Wunde zufammcnsank. Der Thater ward zur Polizei gebracht und der Verletzte in Fürsorge genommen. — Die Kirschenernte in der Umgegend Dresdens ist dies Jahr eine außerordentlich ergiebige gewesen, und gelangten deshalb bedeu tende Mengen zum Versandt. Auf dem Güterbahnhof in Dresden- Altstadt allein wurden in der Zeit vom 24. Juni bis zum 14. Juli 20,507 Körbe Kirschen zum Versandt aufgegeben. Ein jeder Korb re- präsentirt ein Gewicht von 18 KZ. Die stärkste Aufgabe erfolgte am 10. Juli mit 1695 Körben. Kirchennachrichtkn aus Wilsdruff. Am 8. Trinitatis-Sonntage Vormittags predigt Herr Pastor und Vereinsgeistlicher Seidel aus Dresden. AltMMk UM-Versicherungs-GckllsW in Wien. Volleingezahltes Garantie-Capital: 1 Million Gulden ö. W. Policen werden in Deutscher Neichswährung ausgestellt. Zu Abschlüssen von Versicherungen einzelner Personen gegen aller Art Unfälle zu sehr niedrigen Prämien und günstigen Bedingungen und zu Ausreichung der erforderlichen Antragsformulare, fowie zu bereitwilligster Auskunftsertheilung empfehlen sich als Agenten Maurermeister in und Kaufmann LlmLI in Dsuksn bei Hainsberg. W SL Ä. «NILS» , Möbelfabrik, Meißen. Eigene Möbeltischlerei, Tapezier-Werkstatt und Bildhauer-Atelier. Größes Lager vollständiger Ausstattungen in einfacher, wU elegantester Ausführung nach neuestem Styl. 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