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Schwimme» hindern?" fragte Marh etwas frenndlicher, als hätte sie sich bereits in ihr Schicksal gefnnden. Der Wilde mochte dennoch sogleich ihre Absicht durchschauen, denn er rief lachend: „Damit Du mir mit meinem Speer einen Schlag ans den Kopf giebst. Nein, weiße Lilie, Du wirst im Canoe nichts finden, was Du gegen mich gebrauchen kannst. Ich werde alle Waffen bei mir behalten." Marh verrieth nicht dnrch das leiseste Zeichen, daß chre letzte verzweifelte Hoffnung zu Schanden geworden. „Wie Du willst," sagte sie gleichgiltig. Sie ließ noch einmal ihre Augen wie Hilfe suchend umherschweifen; wie gern halte ich ihr ein Zeichen aus meinem Versteck gegeben, aber ich wagte es nicht. Sie stieg ohne weiteres Zögern ein, und der Indianer schickte sich an, das kleine schmale Boot weiter in die Strömung hinauszutreiben. Ohne Besinnen glitt ich so geräuschlos wie möglich ebenfalls in den Fluß und suchte vor ihm das andere Ufer zu erreichen. Ich war ein guter Schwimmer, und den Häuptling mußten die mitgenommenen Waffen doch in seinen Bewegungen hindern, denn er kam nur lang sam vorwärts. Ich durfte nur von Zeit zu Zeit den Kopf ein wenig hervorstrecken und sah zu meinem Triumph, daß Schwarzfeder bald hinter mir zurückblieb. — Jetzt aber staud mir noch die härteste Auf gabe bevor; ich mußte die Stelle zu erreichen suchen, die er mit sei nem Canoe zu passiren hatte, und nun seitwärts schwimmen. Ich wagte jetzt nur noch so weit ans dem Wasser aufzutauchen, daß ich die Bewegung meines Feindes beobachten konnte. — Nun kam das kleine Boot immer näher — mir entgegen. Die Rothhaut schien sich ganz sicher zu fühlen und all' die Vor sicht vergessen zu haben, die sonst das farbige Gesindel als Feinde so gefährlich macht. — Noch eine Sekunde und der Indianer war dicht an meiner Seite. — Nun tauchte ich blitzschnell empor — mein Messer fuhr ihm in den Hals, und ein wilder Schrei drang ans feiner Kehle. Ich stieß noch einmal zu und der Häuptling ließ das Canoe los, das er noch krampfhaft festgehalten hatte. Seine Arme zuckten noch einmal, seine Blicke ruhten wie die einer sterbenden Schlange auf mir, dann sank er plötzlich in die Tiefe. Hatte ich ihn getödtet oder nur verwundet, und war sein rasches Untertauchen eine Kriegs list, so mußte ich erwarten, daß er im nächsten Augenblick wieder aus der Fluth emporkommen und mich wüthend angreifen werde. Ich hatte keine Zeit, darüber nachzugrübeln. „Heinrich!" jubelte Mary, „Du bist's, Du hast mich gerettet!" ,,Wollen's hoffen!" sagte ich kurz; aber dabei griff ich schon nach dem Canoe und trieb es mit raschen Schlägen an's andere Ufer zu rück. Meine Kräfte waren beinahe erschöpft, ich konnte nicht sprechen und hatte Mühe, mich und das Boot weiter zu bewegen. Mary schien meine Gedanken ebenfalls errathen zu haben. Sie sah scheu und ängstlich überall umher. Endlich stieß sie einen leisen Freudenschrei aus. „Da, da!" rief sie und zeigte auf einen dunklen Gegenstand, der in weiter Ferne den Fluß Hinabtrieb. Ich suchte mich aus dem Wasser soweit wie möglich zu erheben. Kein Zweifel! — es war der Indianer; — fein Federschmuck tauchte ans der Fluth empor. So hatte ihn doch mein Streich gut getroffen. Nun erst wagten wir freier aufzuathmen. (Fortsetzung folgt.) Gartenbau «Kalender für Dezember. So lange das Land offen ist, werden alle Erdarbeiten, auch Rigolen, noch Vortheilhaft vorgenommen. Spinat, Wintersalat und Rabinschen werden lose mit Fichtenreißig bedeckr und so etwas vor dem Froste geschützt. Die Komposthanfen sind öfters umznstechen und mit Jauche zu begießen, die Erdbeerstöcke, wo noch nicht geschehen, mit kurzem Dünger zu umgeben. Etwas gnte Erde bringe man recht zeitig unter Dach, um für das Umpflanze« und Säen im Frühjahr folche sofort und trocken zur Hand zu haben. Um die Blnmenzwie- belbeete gegen starke Fröste zu schützen, — leichter schadet ihnen nicht, — sind sie leicht, am besten mit Deckreißig oder einer dünnen Laub decke zu belegen; unter dickerer nisten sich leicht Mäuse ein und ver zehren oft alle Zwiebeln. Die einzige im Freien noch blühende Pflanze ist die dankbare Christblnme (Uelloborcw uigor), die voin November an den ganzen Winter hindurch ihre großen weißen, außen rofa an gehauchten Blumen entfaltet, sogar während der strengsten Kälte und unter tiefer Schneedecke. Den geernteten Samen von Blumen und Gemüfen möge man jetzr reinigen, fortiren und mit Namen und Jah reszahl bezeichnen; das letztere ist unumgänglich nöthig, da fast alle Samen eine sehr beschränkte Keimkraft haben, die meisten nur 2—3 Jahre; der Same ist dann an einem trocknen Raume aufzubewahren. Den Gemüsen im Keller gebe man, so oft es nur die Witterung am Tage erlaubt, und sei es auch nur auf kurze Zeit, frische Luft; man wird bemerken, wie sehr dadnrch das Fanten und Modern derselben verhütet oder wenigstens anfgehalten wird. Die Georginenknollen sehe man fleißig durch; sind sie mit Moder oder Schimmel überzogen, so bürste man sie behutsam ab; faule Stellen schneide man scharf ans und bestreue die Wunden mit Holzkohlenpulver. Unsere Landleute bewahren die Knollen, zuweilen im Kuhstall, meist in der Stube auf, sogar in der Nähe des Ofens, und wegen der trocknen Luft mit dem besten Erfolge. Die Zwiebeln für die Zimmerknltnr sind jetzt ans dem Keller, oder, wo die Töpfe ins Freiland eingegraben waren, aus diesem iu's Zimmer zu bringen, doch in das warme Zimmer nur: Hyazinthen, Tazetten, Tulpen, Scilla; und auch diese nur, wenn sie durch kräftiges Treiben des Keimes bewiesen haben, daß sie den Topf durchwurzclt haben: man hüte sich aber das Gleiche zn thun mit Nar- zissen, Schneeglöckchen, Krokus, Jonguillen. Diese dürfen höchstens Ende Dezember, am sichersten Anfang Januar getrieben werden, weil sonst die Blätter zu üppig wuchern und die Blüthen vertrocknen. Alle durchwurzelten Blumenzwiebeln, besonders Hyazinthen, Tazetten nnd Tulpen, werden Vortheilhaft vor dem Treiben, (dnrch vorsichtiges Klopfen an den Kops und Umstülpen) ausgetopft und, nachdem man den Topf unten mit neuer Erde versehen, wieder eingetopst, wodurch die Zwiebel unn höher zu stehen konimt. Dieses gar nicht sehr müh same Umsetzen giebt den zahlreichen zusammengedrängten Zwiebelwur zeln neues Leben und erhält anch die Zwiebeln selbst gesünder. Am besten werden dann die zn treibenden Blumenzwiebeln mit Papierdüten oder kleinen Blumentöpfen bedeckt, nm dnrch Abhaltung des Lichts die Blätter zurückzuhalten und die Entwicklung der Blinhenkeime zu för dern. Die abgeblühten Blumenstöcke können nnn znr Wintereiche aus dem warmen Zimmer in ein kaltes, aber stoßfreies gebracht werden, z. B. Fuchsien, Pelargonien, Heliotrop, Lantnnen; in den Uebcrwin- terungsräumeu halte man die Töpfe sorgsam rein, daß die Pflanzen nicht von faulenden oder modernden Theilen oder von Ungeziefer lei den, und begieße vorsichtig; die baumartig gezogenen Fuchsien bebürfen eines starken Schnittes, der Krone sowohl, wie des Wurzelballens, um das nächste Jahr eine schöne Krone zu bilden und reichlich zu blühen; auch bei allen übrigen abgeblühten Blnmenstöcken kann Man jetzt mit Vortheil unschöne Triebe beseitigen. Kamelien sind jetzt, wo ihre Blüthezeit beginnt, besonders sorgsam zu behandeln d. h. fleißig mit lauem Wasser zu bespritzen und zu gießen, möglichst^wenig vom Platze zn rücken und ja nicht der (meist zu trocknen) Wohnzimmerlnst prciszngeben, wo sie nnfehlbar die Knospen abwerfe». Andere Blü- i thenstrüncher, wie Azalee», Deutzien, Imurus tinus, l'runuS sinarmw können nun zum Treiben in's warme Zimmer gestellt werden, auch sic gieße nnd bespritze man mit lauem Wasser. Wo Düngung der Zimmerpflanzen nöthig und Vortheilhaft ist — man wird aber nur in Vegetation befindliche düngen — kann man, außer dem schon öfter , empfohlenen schwefelsauren Ammoniak, in Wasser aufgelösten Leim i oder gegvhrnes Hornspäne-Wasser, anch mit heißem Wasser aufgelösten j Ruß — letzteres aber verdünnt und nicht zu viel auf einmalI— an- ! wenden. Gute Düngkraft hat auch das Knop'fche Düngesalz und das ! von Ed. Nanmann in Bahnhof Köthen; das letztere (1 Pfd. kostet j 44 Pf.) wird am besten in Wasser aufgelöst (1 bis 2 Gramm auf l i Liter) angewendct nnd damit wöchentlich einmal gegossen. Bon jetzt i blühenden Blumenstöcken empfehlen wir zum Ankaus und nachfolgen der Zucht: I'itto8porum (gelblich weiß, sehr wohlriechend), Laßsvoria ratu8a (orange, sehr dankbarer Winterblüher), Kamelien, Azaleen, Al penveilchens, Primel, russisches Treibveilchen, Remontant-Nelken, die bebänderte Amaryllis (^. vittata); von Blattpflanzen die palmenar- tigen: Zwergpalme (Obamuai op8), Schirmpalme (Oor^plm), Sammet- Palme (I-atnnia), Dattelpalme (lllinenix), Siforthie (Laakortbia) sonst noch ^uauba, silnlollanäron, Ulsotog^no, traliu, Stuben ¬ akazie (Lauaiu lopbanta), sowie die für Luftverbesserung in ZVohn- und Schlafzimmern angeblich recht wirksamen Arten von Lmoal^ptus. Für die Zimmerzucht dieser Eucalyptus sei bemerkt, daß sie reichliches Gießen lieben, auch beseitige man alle absterbenden Blätter sonst mo dern sie leicht. Viele Jahre litt ich an Verstopfung, brauchte häufig Mittel, welche jedoch meistens Krämpfe, zu starken Durchfall und Unannehm lichkeiten verursachten. Ich habe die Brandt'fchen Schweizer pillen kennen gelernt nnd wegen ihrer vortrefflichen Wirksamkeit sollen dieselben in meinem Hause stets vorräthig gehalten werden. Beim Gebrauch derselben spürte ich keine Schmerzen nnd anderweitigeWe- schwerden, nehme ich auch nur eine Pille, so erziele ich ein ganz na türlich befriedigendes Bedürfniß. Der Appetit ist besser geworden und ich befinde mich wohl und gesund bei Gebrauch dieser Pillen. Dieses möge ähnlich Leidenden znm Zeugniß dienen. Ed. Grundschöttel, Pho tograph, Düsseldorf, Bolkerstr. 37 und Köln am Dom. Erhältlich L M. 1 in den Apotheken. Man achte beim Ankauf genau darauf, daß jede Schachtel als Etiqnctt ein weißes Kreuz in rothem Felde und den Namenszug Rich. Brandt trägt. „Illlslbounns 1881". — 1. ?nsis. — „rürivb 1883". 4—200 8tüolrs spialsnä; mit oäar ollna bixpr688ion, diaucko- liim, Moiunml, Oloolcsu, 0u8ta.gnött6i>, Üimmsl^timmen, Uart'6N8pivI ato. 2—16 Ltüolca 8pi6l6nä; karnor ^6aa88a,ir68, Oigarrsimtäucksr, Lakovaixai lläu8ohau, Lllotograpkiianlbunw, 8<!ll> oibriauga, Uanck- 8vliublca8t6ii, UrikfbWollcvarkw, L!um6nva86n, tAgarrau-ktuia, '1nbLlc8ckc>8on, ^rßvit8ti8(ßw, I0u8oßkn, UmrpsiÜ86r, 8tüIUo oto., ^!Ik8 mit IVIusik. 81618 ÜS8 bl6U68lo und Vonrügliebsts, bs- 8ond6N8 gsmgnot ru W8ibnaeht8g68otiknl<6n, kmpüalllt ^6Ü6N, Kk^n dlur ckirolctor Uo^ug Zaruntirt koktfiöit; iUu8trirto Urswlwtou 86ucl6 kruuoo. 'Zun;mPao^ nur 9imu.i,i 8^ imcl v '08 big o « H aogmoxo^ mox uo^aox^olckz uox uaozu^ uop ao^un uourmo^ 8 0M0<? uox mi ug-8uog98 aap 001 ML ( IiOt Okiulen lünl M öe? KZI. 88e^i8., KA ?p6ti88. u. X318. Osstsps. E LiL ». irs. 23 Sok - Diploms, 22 xoIUsus, silbsrno uvä bronosns LlsäaUIsn. kesU« 2n8unnn6N8l«Uunx <t«r kofipr«6»ot«. WM VvUsllckslsmsvfiunbIwLinricIUnnxru. reine HnnIHM bei mri^ixen kreisen. m« voiEenrvi«!!, 6ok«i»I-. M«i<! ^potlwksil, vslvkv ASM 8tol!^6fe!('8ok6 pabl-ikatv öchl lliigs-Mich. Ein junger, kräftiger Mensch, welcher Lust hat, Brauer zu wer den, findet Unterkommen in der Brauerei «Klipphaufe«.