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Wochenblatt Wilsdruff, Tharaud, Nossen, Siebenlehn V und die Umgegenden. -Amtsblatt ^piei' für das Königl. Gerichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath daselbst. Freitag, den l8. Decemöer 1863. AI ' Verantwortlicher Redacteur und Verleger: A. Lorenz. lll Don dieser Zeitschrift erscheint alle Freitage eine Nummer. Der Preis für den Vierteljahrgang beträgt O , i" Ngr. und ist jedesmal vorauszubezahlen. Sämmtliche König!. Postämter nehmen Bestellungen darauf an otteklk Dietzen, welche im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in Wilsdruff sowohl (in der Redaktion), als auch ? der Druckerei d. Bl. in Mcißcn bis längstens Donnerstag Vormittags 8 Uhr erbeten, Inserate nur gegen ^lortige Bezahlung besorgt, etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blattes entsprechen, mit großem Dank« "genommen, nach Befinden honortrt. Die Redaction. em lest npfie^ ls dich zebenf r. , 1865 -Pf 63. - B — , - , Oö ' Die nächste Nummer dieses Blattes erscheint schon Donnerstag, den 24. December. Anzeigen für dieselbe werden bis spätestens Mittwoch früh 8 Uhr erbeten. > Tie Redaktion. Umschau. . Der ganze deutsche Jammer wurde bisher immer Uneinigkeit zwischen den beiden Großmächten ^^schrieben: jetzt sind sie einig, aber nur, um Schleswig-Holstein den Dänen zu überliefern. Bis- und Rechberg, die sich noch vor wenig Wochen schönsten Grobheiten in ihren Depeschen sagten, Min sich vereinigt, um dem ganzen deutschen Volke M Schnippchen zu schlagen. „Wehre Dich nur und laß die Execuuonstruppen in Holstein Mücken!" sollen sie zu dem Dänen ganz heimlich §^gt haben, „nach einigen Wochen ist der Schwin- in Deutschland verraucht und Du ziehst wieder " .Holstein ein. Und wenn die Holsteiner nicht »"steil, dann werden wir sie zu Paaren treiben." a f sprechen die Großmächte, die sich immer hinge- l illt hab«.,! als unsere Beschützer, als unser Schwert. bewahre uns vor unsern Freunden, mit den finden wollen wir schon selber fertig werden. Und sagen die Kammern in Wien und Berlin? Wiener ReichSrath ist ganz still geworden, ayrscheinlich fürchtet er, nach Hause geschickt zu ' Bismark verlangt von seinen Abgeordne- ^,2 Millionen, um zu rüsten. Die Kammer dgh s<W: Erst mußt Du uns Bürgschaft geben, stef M das Geld zur Befreiung Schleswig.Hol. Dir >rwendcn willst, sonst — nicht einen Pfennig, sich wir nicht über den Weg. - Sie wollen an den König wenden, um ihm die deutsche Ehre an'S Herz zu legen. Schlimm genug, daß daS erst nöthig ist. In der sächsischen 2. Kammer wurde die Re gierung, nachdem man sich mit der bisherigen Hal tung derselben einverstanden erklärt, aufgefordert, den Herzog von Augustenburg als rechtmäßigen Herrscher Schleswig-Holsteins anzuerkennen. Mi nister v. Beust wies auf seine früheren Erklärungen hin und verlangte, daß man auf die Entscheidung des Bundestages warte. — Die sächsischen Executionstruppen sind fort, am 15. und 16. wurden sie mittels Extrazügen über Berlin an die holsteinische Grenze befördert. Sr. Majestät der König sowie der Kronprinz inspicirten dieselben noch vor dem Abmarsch. An der Grenze sollen sie noch 4 Tage warten, bis sich Dänemark erklärt hat. Nächstens sollen 5000 Oesterreicher durch Dresden märschiren. Die Sachsen werden in Altona festlich empfangen werden; weniger gern sieht man die östreichischen Uniformen an der Nord see; sie erinnern gar zu bitter an 1851. — In Sonthofen (Bayern) zog bei der Con fer iption ein 60 Jahre alter Mann für seinen Sohn und zwar eine niedere Nummer. — Wollt Ihr für Euren Sohn reclamiren? fragte der Be- amte. — Nein, sagte der Vater laut und fest: „Es gehl nach Holstein — geht mein Sohn nicht, so gehe ich!" — Mutter, fragte ein 11jähriger Knabe in Kiel, Mutter, wird der Vater dem Dänenkönig den Eid