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rgu^ >p- Wochenblatt für -E - NS'' S ' s - 0 - 0 - 0 - 1863- ;63. u>i - Pf!. IOV . ! s-O Sckf' tSPsi Wiisbruff, Tharanb, Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden. Ämt 8 blal 1 für das Köttigl. Gerichtsamt Wilsdruff und den Stadtrath dafelbst. ckreitatj, dm 27. ^ooemüer l863. 48. Verantwortlicher Redacteur und Verleger: A. Lorenz. Von dieser Zeitschrift erscheint alle Freitage eine Nummer. Der Preis für den Bierteljahrgang beträgt Ngr. und ist jedesmal vorauszubezahlen. Sämmtliche König!. Postämter nehmen Bestellungen darauf an. Anzeigen, welche im nächsten Stück erscheinen sollen, werden in Wilsdruff sowohl sin der Redaktion), als auch m der Druckerei d. Bl. in Meißen bis längstens Donnerstag Vormittags 8 Uhr erbeten, Inserate nur gegen lofortige Bezahlung besorgt, etwaige Beiträge, welche der Tendenz des Blatte« entsprechen, mit großem Dankt Angenommen, nach Befinden honorirt. Redaktion. u m sch a u. Durch den plötzlichen Tod des Königs von Dänemark ist die schleswig-holsteinische Angelegen heit, an der Deutschland schon so lange krankt, so R den Vordergrund getreten, daß Alles, sogar der beadfichtigte Kongreß in Paris verschwindet. Der >>eue König, welcher mit Deutschland gern in Krie rn gelebt, alle Streitigkeiten ausgeglichen hätte, H gezwungen worden, das VersassungSgesetz, wel ches Schleswig von Holstein losreißt und mit Dä- ^mark verbindet, zu unterschreiben. Das Volk, Soldaten, Studenten, Minister und Pöbel drohten, abzusetzen und den Prinzen Oskar von Schwe in auf den Thron zu rufen. Prinz Friedrich von Augustenburg, der rechtmäßige Erbe der Herzog« chümer, hat in einem Schreiben an sämmtliche deutsche Höfe seine Ansprüche geltend gemacht und ist bereits v°n vielen Fürsten als Herzog anerkannt, in erster °eihe von Coburg, Baden und Oldenburg. . Das Volk spricht sich überall zu Gunsten der Zutschen Brüder aus, die so lange von den Dänen ^Aißhandelt worden sind. Sammlungen werden veranstaltet und Bittschriften an die Regierungen ^richtet, um dieselben zum Handeln anzufeuern, ^u der zweiten Kammer in Dresden richtete der Mammen die Frage an das Ministerium, wie uch Sachsen zu dem Streite verhalten werde. Staats- ^ister v. Beust antwortete in längerer Rede, daß durste Entscheidung beim Bundestage liege und Sachsen den Beschlüssen desselben nicht vor- wolle. Der sächsische Gesandte am Bundes- sei aber instruirt, dahin zu wirken, daß die fch^vzthümer lange von Bundeswegen in Be« kMiib genommen würden, bis der Erbfolgestreit ^eden sei, um sie dann dem rechtmäßigen Fürsten zu übergeben. Lebhaftes Bravo folgte der Erklärung des Ministers, der noch hinzufügte, daß Lachsen, wenn es zum Handeln käme, nicht der Letzte sein werde. Wie die beiden größten Staaten Deutschlands, Oestreich und Preußen die Frage anseyen, ist noch nicht klar. Sie sind allerdings in einer schwierigem Lage, da sie das Londoner Protokoll mit unter zeichnet haben, das den rechtmäßigen Herrscher Holsteins beraubt. In Preußen find die Zeichen nicht ungünstig. Die Kriegsbereitschaft zweier Brigaden bestätigt sich und Prinz Friedrich Carl, der als ein talent voller Militär gilt, soll zum Befehlshaber bestimmt sein. Herzog Friedrichs Proclamation ist im Slaatsanzeiger veröffentlicht; im Herren haus erklärte Kronsyndicus Graf Rittberg die Lostrennung Schleswig-Holsteins von Dänemark für nothwendig. Bismark soll geäußert babcn, Preußen werde in der Sache zuerst als deutsche Macht äufneten, der König dagegen, Preußen könne keinen Krieg führen, so lange'die inneren Strei tigkeiten nicht ausgeglichen seien. Während Deutschland aber berathet, handeln die Dänen. In allen Städten Holsteins liegt dä nisches Militär; die geborenen Holsteiner sind aus den Inseln, von wo sie nicht enifliehen können. Allen Beamten ist aufgegcben worden, binnen drei Tagen dem neuen Könige den Eid der Treue zu leisten, den Geistlichen, für das Königshaus zu beten. Das Obergericht in Glückstadt hat einstim mig den Eid verweigert und wie es scheint, werden fast alle Beamte, Professoren und Advoeaten diesem Beispiele folgen. Wenn aber Deutschland nicht bald einschreitet, so kommen alle diese Männer und zahlreichen Familien an den Bettelstab, wenn