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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 29.06.1908
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-06-29
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19080629024
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1908062902
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1908062902
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-06
- Tag 1908-06-29
-
Monat
1908-06
-
Jahr
1908
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1. Beilage Montag, ÄS. Juni IE Leipziger Tageblatt Nr. 178. 102. Jahrgang. Leipziger Handelszeitung. Von -er Londoner Börse. (Von unserem Londoner Korrespondenten.! * Mit der Politik beschäftigt sich unsere Börse gar nacht mehr, obwob! sie alle Veranlassung dcym hätte. Aber in Paris und London unterläßt di« Presse jede ernste Würdigung der diplomatischen Konstel lation. Ja, man kann nicht anders sagen, als daß sie aunallia bemüht oleibt, dem gröberen Publikum die Nachrichten vovzucnthalten, aus denen cs ersehen könnte, welche Stimmung in Deutschland herrscht, und daß man in Frankreich die Notwendigkeit neuer Abmachungen über viele Fragen in Marokko, im nahen und fernen Orient, eiiiäireben be gonnen hat. Die Börse wird an diese Dinge spater dann um so über raschender erinnert werden. . , Trotz dieser Bogelstraußmethode in bezug aut die politischen Vor gänge haben wir an der Börse in den letzten Tagen eine recht ent schiedene Reaktion erlebt. Sie konnte unmöglich ausblciben. Zwenel- los war das Kursniveau im Minenmarkt und in Amerikanern zu hoch, um für ein solideres Publikum des ferneren Anziehungskraft zu besitzen. Aber darüber hinaus fehlte es dem ganzen Hausscgebaude an der soliden Unterlage. Wir leugnen nicht, daß das Publikum sich ,n ziemlichem Umfange an der Spekulation in lüdasrikanischen Goldaktien >eit langer Zeit wieder zum ersten Male beteiligt hatte. Indessen hatte es dies zum geringen Teile mit festen Käufen, zum weitaus protzten Teile mit Prämienengagements getan. Daraufhin und unter Nach hilfe der Däuser stiegen die Kurse. Sobald dieses Stadium erreicht ist, beginnt die Häirdlerschaft ihre Lieserunasverpilichtungen aus Prämien etwa zur Hälfte in fester Ware zu decken. Das bedeutet dann erst die richtige Hausse. Ein sehr grober Teil dieser Prannengeschästc des Publikums gelangte seit der Medioliquidation zur Erklärung Da vielfach schöne Gewinne auf dem Papier standen, beeilte sich das Publi kum, seine Bezugsrcchte auszuüben. Will man aber die Papiergawinne in Kossagewinne umfctzcn. so mutz man die bezogene Cste Ware ver kaufen. Und vielfach ist dies noch innerhalb der Liguidatlonsperiode geschehen, damit die Abrechnung zum Londoner Ultimo erfolgen konnte und ein angenehmes Viatikum in die Feriensaison aufgenommen wiirde. In den Liguidationstagen selbst war Paris der größte Vcrkaüfer. Das hing mit der Emission der Donetzbahnanlcihe zusamincn. Die Banken haben sich diesmal weder der Pariser Presse noch der Pariser Bowe zur Placierung Vieser 300 000 000 Frcs. betragenden Obligationen bedient. Und gleichwohl ist eine achtfache Ueberzeichnung erzielt, ein ichlagender Beweis für die Macht des konzentrierten Bankkapitals und für den zu nehmenden Niedergang der Bedeutung der europäischen Böricninstitutc. Dieses Emissionsereignis hat sich ganz in der Stille abgcfpielt. Und deshalb ist man auch der Tatsache, daß die Pariser Banken ihrer Kund- sckxift die Liquidation ihrer Engagements im Minenmarkt und die Wiederanlage in Donetzooligationen anrieten, etwas spät aus die Spur gekommen. Nun,ist es wahrscheinlich, daß dieser, Vorgang noch etwas fortdauert, und solange wird Paris auch doch in der, Lage sein, in großem Umfange aus London zu ziehen. Das muß natürlich die Dis kontpolitik der Bank von England beeinflussen. Am Diamantminen- markt war Paris ebenfalls Verkäufer. Die Hausse nach dem Abschluß der Lemoine-Affäre war zu intensiv. Sic ging daraus hervor, daß große Lieserungsprämien aus der Zeit des Kampfes zwischen Debeers und Premier zu erfüllen waren. Der Markt batte stnrmi'ch gedeckt, weil er erwartete, daß die Mincnhäuser stärker stützen würden. Das haben diese aber unterlassen. Mitglieder des Diamantsyndikats haben in den nächsten Monaten selbst noch große Posten zu liefern. Ja, manche Positionen dehnen sich bis zum Jahresschlüsse aus. So ist man denn vorläufig zu einem heftigen Vorstoß der Kontermine gelangt. Und größere Schwankungen werden an der Tagesordnung bleiben, bis sich klar übersehen läßt, wie beide Gesellschaften mit dem friedlichen Verkauf ihrer Steine nebeneinander fortkommen. Im Pankecmarkt werden allerlei Erklärungen für die Reaktion ge geben, die aber alle nicht genügend die einfache Tatsache berücksichtigen, daß weder das europäische noch das amerikanische Publikum mit den Märkten etwas zu tun haben will, solange oie Situation nicht klarer ge worden ist. Man liest setzt etwas freundlichere Situationsberichte aus der Stahl- und der Kupferindustric. Anch ist die Zahl der stillstebcnden Eisenbahnwagen zurückgcgangen. Dies freilich, weil die alljährliche Reparaturkampagnc in den Lokomotivwerkstätten der Bahnen vor der Hcrbstsaison begonnen hat nnd in Reparatur bessndliche Wagen in der Statistik nicht erscheinen. Aebnlich liegt es mit der Verbesserung in der Metallindustrie. Wenn der Stahltrust jetzt 9 Proz. Hochofen kapazität mehr im Feuer bat als Ende Mai, wenn der Kupferabruf etwas besser ist. so haben wir es mit Frühdeckungcn des Bedarfs zu tun, in dessen Befriedigung sonst teures Herbstgcld und stärkere Be anspruchung des Transportmaterials störend einzugreifcn pflegt. Es muß sich erst zeigen, ob die Besserung des Bcschäftignngsstandes über die Juli-Inventuren hinaus andauert, und vor allen Dingen, ob sie sich auf andere Industrien ausdehnt. Das wird auch erst die Situation am Kupicraktienmarkt entscheiden. Indessen gaben die Pankee- märkte der letzten Tage den Anschein, als ob die Magnaten die Reaktion ssir ausreichend hakten nnd geneigt sind, bessere Erntemel- dungen, günstiger klingende Jndirstrienachrichtcn und den Tiefstand des New Norker Taggeldes nu Juli zu einer neuen Kursheraussetzunq zu benutzen. VSrsoii- «n- HanöelswesenL vr Leipziger Börse vom 29. Jnvt. Im heutigen Verkehr kam es zwar zu etwas regeren Umsätzen, doch machte sich eine weitere Ab schwächung der Tendenz bemerkbar, nachdem schon die Vorwoche in matter Haltung geschloffen hatte. 3- und 3>/rproz. Reichsanleihe sowie 3Vrproz. Konsols gingen zu ermäßigten Kursen in großen Beträgen um, 3proz. Konsols und 4proz. Schatzanweisungen sowie 3l/zproz. Erbländer wurden zum alten Kurs gehandelt, Sachsenrente und 3»/, proz. Sachsen konnten abermals etwas anziehen. Von Stadt- anleiben stellten sich 4proz. Leipziger in einigen Appoints höher. Am Markte der Eisenbahnwerte waren Nussig-Teplitzer Aktien und Genußschcine zum alten Kurs gesucht; 3>/,proz. Aussiger Prioritäten und 4proz. Buichkronen schwächten sich weiter ab, während 4proz. Nord böhmen etwas höher waren. Der Lokalmarkt bat sich auch heut« von rcr Abschwächung in den letzten Wochen noch nicht erholt. ManSfelder Kuxe waren 5 billiger gesucht. Ueberhaupt sind, abgesehen von Leipziger Credit, die 0,35 Prozent höher gehandelt wurden, in der Mehrzahl nur noch Kursrückgänge zu verzeichnen. So verloren Sachsenbank Leipziger Hypothekenbank ssr, Chemnitzer Bankverein r/«, Leipziger Immobilien '/«, Zimmer mann r/z, Halle Zucker "/«, Piano Mölkau l'/r, Deutsche Spitzen 5 und Mittweidaer Baumwollspinner 2 Prozent. Wollkämmerei Stämme und Vorzüge wurden wieder notiert, erstere mit 6O/4, letztere mit 62»,«, Zwenkau «lamme gaben »/. Proz. nach, Vorzüge waren zum alten Kurs angeboteo. sicher waren Glauziger Zucker (-s- */,) im Hin blick auf die höhere Dividende, sowie Große Leipziger Straßenbahn l-j- Vi), bei der ein befriedigender Wochenausweis erwartet wird. Sonstige Verschiebungen von Belang sind nicht zu verzeichnen. 8 Bekanntmachung des Börsenvorstandes der Leipziger Börse. Die Notiz der zur Rückzahlung gekündigten 3sHproz. Sächsischen Staatsanleihe v 0«1867 wird am 1. Juli d. I. e i n g est e l l t. Bank- «nd Goldwese«. *— Deutsche Palästina-Bauk, Berlin. Zu dem bereits mitaeteilten Antrag auf Kapitalserhöhung schreibt die „Jrkft. Ztg. : ,/Wie wir vor einiger Zeit mitteilten, wird die Seetransportgesell- schäft ihre im Orient zu errichtenden Agenturen einer Bank über geben. Es handelt sich dabei um die Palastina-Bank. deren Aktien kapital von 1 Million Mark bereits jetzt etwa zur Hälfte im Besitz des Hohenlohe scheu Konzerns ist. Der Aufsichtsrat der Bank hat nun beschlossen, einer im Juli einzüberufenden Generalversammlung die Erhöhung des Aktienkapitals um 4 Millionen Mark auf 5 Millionen Mark vorzuschlagen. Die neuen Aktien werden dem Vernehmen nach übernommen von dem Konzern der Seetransportgesellschaft, deren Anteile bekanntlich ganz im Hohenloheschen Besitz sind, und von der Handelsvereiniaung-Akt.-Ges., ebenfalls einer Grün dung der Hohenloheschen Gruppe. Die Palastina-Bank besitzt Filialen in Jerusalem, Jaffa, Haifa und Beirut. Beabsichtigt wird nun, die Organisation über die ganze Levante und die Gebiete des Schwarzen Meeres auszudehnen. In Hambura wird, um speziell das kommerzielle Bankgeschäft zu pflegen, eine Filiale errichtet, Heren Leitung Herr Dr. Krauß, bisher Direktor, und Herr Casper, bisher Prokurist der Ham burger Filiale der Deutschen Orientbank, übernehmen. Es scheint also, daß der Hohenlohescbe Konzern sich dem Orientgeschäst in bedeutenderem Umfange zuwenden will. Wenn cs nicht noch im letzten Augenblicke ge- I lingt, eine Verständigung bieser Gruppe herbeizuführen mit den Ham- i burger Reedereien und Banken, so dürfte die Konkurrenz zwischen der Seetransportgeselljchaft und der Levanteliuie recht scharfe Formen annehmen. Die Generalversammlung der Deutschen Lovantelinie findet am 30. Juni statt." pv. Spanisch« Anleihe. Der Emissionskurs der inneren Amorti sationsanleihe von 160 Millionen Pesetas ist auf 85,76 Proz. seO""'etzt. tt. Mexikanische Werte. Die mexikanische Negierung hat den Ein lösungskurs für Deutschland der am 30. Juni 1908 fälligen Cou pons der 3proz. mexikanischen Staatsanleihe und der am gleichen Tage fälligen Coupons und verlosten Stücke der 5proz. An leihe des mexikanischen Staates Tamaulipas von 1903 und 1906 aus 2 7Vs ssir den Peso sestgestellr, zu welchem die Einlösung in Deutschland bei der Deutschen Effekten- und Wechselbank in Frank- furt a. M. vom 30. Juni bis 14. Juli d. I. statlfindet. Zum gleichen Kurse sinoet bie Einlösung der Coupons und verlosten Stücke der 6proz. Pfandbriefe desBancoJnternacionaleHypotheca rio in Mexiko vom 1.—15. Juli 1908 bei derselben Bank statt. Verg- und Hüttenwesen. 8 Kohlcnvcrsand ad Oelsnitz i. E. In der Zeit vom 21. (23.) bis mit 27. s29.) Juni 4142 l4720,5) Ladungen zu 5000 üg. «i. Aunencr Gußstahlwerk, Akt.-Ges., iu Annen i. W. Wie die Ver waltung berichtet, wird der Umsatz des Unternehmens, welcher im Vor jahre ca. 2^ Millionen Mark betrug, in dem am 30. Juni zu Ende gehenden Geschäftsjahre etwas höher erscheinen, die erzielten Resultate und die finanzielle Position der Gesellschaft lassen bereits übersehen, daß auch das Jahr 1907/08 ein ähnlich günstiges Gewinnergebnis wie das Vorjahr ausweisen wird. Die Aktionäre können daher nach hohen Abschreibungen und Rcserocstellungen auf eine Dividende von 6 Proz. rechnen. (Im Vorjahre wurden nach sechsjähriger Dividenden losigkeit 6 Proz. verteilt.! Die Gesellschaft ist trotz des im allgemeinen stilleren Geschäftsganges und des starken Wettbewerbes auf Monate hinaus gut beschäftigt. !! Gewerkschaft Biktoria bei Lüuco. Die Gewerkenverfammlung, die die üblichen Gegenstände der Tagesordnung erledigte, beschloß zu- gleich die Aufnahme einer Anleihe von 6 Mill tonen Mark gegen Verpfändung des Bergwerkscigentums. Die Kuxe ber Gewerk schaft Viktoria sind bekanntlich von dcrHarpener Bergbau- Aktiengesellschaft erworben worden, und es wurde schon früher angckündigt, daß zum Ausbau der Zeche Biktoria späterhin eventuell auch eine Anleihe ausgenommen werden solle. a. Kali-Gewerkschast „Gras Witte", Hannover. In der Gewerken versammlung wurde ohne Debatte die Liquidation der Gewerkschaft beschlossen. *— Das Eisenwerk Kraft gegen das Roheiscnsyndikat. General direktor Grau vom Eisenwerk Kraft hat dem „Bert. Tagebl." auf An frage folgende Erklärung zugehen lassen: „Ich kann mitteilen, daß das Eisenwerk Kraft an der Bildung eines deutschen Syndi kats sich als Mitglied keinesfalls beteiligen wird, da es als exponiertes Werk gegen ausländisches Roheisen zu kämpfen resp. dessen Einfuhr fcrnzuhalten hat. Wir müssen deshalb hier oben an der Wasserkante nach allen Richtungen hin Bewegungsfreiheit behalten. Man kann sich i'ür den Verkauf von Gießereiroheisen, der bei unserer Künden- zahl von ca. 500 Firmen als Kleinhandel zu betrachten ist, nicht eine bestimmte Marschroute vorschreiben lassen. Wir glauben kaum, daß die Bi.düng eines allgemeinen deutschen Roh ei s en syndikats ausführbar ist, denn die Verhältnisse liegen bei Roheisen ganz anders als bei Walzwerkprodukten I.. Alle Zeitungs berichte, daß der Fürst von Donnersmarck Gegner von Syndikats bestrebungen sei, diese zu sprengen und für sich Vorteile herouszuholen suche, sind absolut unbegründet. Der Vorstand des Eisenwerkes Kraft arbeitet absolut selbständig, und der Fürst bekümmert sich ganz und gar nicht um Vcrkaussangelcgcnheiten. Als Vorstand des Eisenwerkes Kraft habe ich lediglich die Aufgabe, die Interessen der Aktionäre und nach Möglichkeit auch die der Kündschaft zu wahren, damit unsere Kundschaft nicht nur im Inland, sondern auch im Ausland konkurrenzfähig bleibt. Falls ein Syndikat für Gießereiroheisen zustande käme, würden wir uns mit diesem eventuell über ein genügend großes Absatzgebiet verständigen, in welchem wir aber in jeder Hinsicht volle Bewegungsfreiheit haben müßten." O Hcdwigshütte Anthracit-Kohlen- und Kokrswerke in Stettin. Laut Geschäftsbericht pro 1907/08 stieg der Betriebsgewinn des Unter nehmens einschließlich des Ergehnisses der Beteiligungen von 836 009 im Geschäftsjahre 1903/07 auf 1272 469 in 1907/08. Hiervon wurden zu Abschreibungen 188 311 s140 415) .X verwendet. Der Reingewinn be trägt einschließlich eines Vortrages aus 1906/07 in Höhe von 23 147 s22 909> 807 821 s511 956) ^l. Hieraus soll eine Dividende von 16 s12) Proz. ans das um 1 Million Mark auf 4 Millionen Mark erhöhte Aktienkapital verteilt und 42886 ^X auf neue Rechnung vorgetragcn werden. Nach der Bilanz sind die Anlagen der Hedwigshütte mit 191 000 l226 500s ^l, die Preßkohlenfabrik mit 1117 796 (1119 000) ^l, das Ziegeleigrnndstück mit 215 500 (218 000! ^l, der Dampfer „Pommern" mit 449 000 (503 000s F bewertet. Debitoren schuldeten 3108 485 13 840 336! .X. Warenvorräte erscheinen mit 846 957 s489 936s .X. Von Beteiligungen werden die Anthracitwcrke Gustav Schulze G. m. b. H. in Berlin mit 700 000 .X und die syndikotsfreie Kohlenvereinigung G. m. b. H. in Mannheim mit 200 000 (199 000) Xl aufgesührt. Neu er scheint ein Darlehnskonto für dauernde Anlagen der Tochtergesellschaften in Höhe von 1388 590 .X. Disser Betrag hat, wie die Verwaltung mit- teilt, zu dauernden baulichen und maschinellen Anlagen gedient. Außer dem entfällt von den Debitoren ein Betrag von 774 476 (1130 272) .X aus Forderungen an die Tochtergesellschaften. Uebcr die Aussichten sagt die Verwaltung, daß sie so gut disponiert zu haben glaube, daß die Aktionäre auch für das neue Geschäftsjahr gute Hoffnungen hegen dürften. ü Gewerkschaft Wildberg zu Wildberg sbei Wildbergerhütte). Wie der Grnbenvorstand mitteilt, ist nach eingehender Prüfung der Gruben verhältnisse der Grube Wildberg festgestellt worden, daß einschließlich der in der letzten Zeit gemachten Aufschlüsse 18 Gewinnungspunkte vor handen sind. Der Grubenvorstand hat deshalb beschlossen, den Ge winnungsbetrieb am 1. Juli, wie bereits in Aussicht gestellt war, wieder aufzuncbmen. O-i. In den oberschlesischen Walzwerkbetrieben macht sich ein Rück gang des Feinblechgeschästs bemerkbar. Einzelne Verwaltungen sehen sich genötigt, jetzt schon die Betriebe einzuschränken und Feierschichten einzurühren. (H Gründung einer österreichischen Bohrgesellschaft. Der West- böhmiiche Bergbauverein gründet im Vereine mit der Internationalen Bohrgesellschaft in Erkelenz eine Oesterreichische Bohrgesellschaft mit einem Kapital von 1 Millionen Kronen. St-ffgeivsrb». 0. 1. I Zu der geplanten Betriebseinschränkung in der Leiben- industrie wird gemeldet, daß der Vorstand des Verbandes der Seiden- stofffabrikantcn Deutschlands in seiner Sitzung in Wiesbaden die Berechtigung der von den Großhändlern geltend gemachten Gründe durchaus anerkannt hat, daß es aber trotzdem bei einer bloßen Empfeh lung zur Einschränkung sein Bewenden haben mußte, indem eine generelle Betriebseinschrän'kung auf zu große Schwierigkeiten stoßen wiirde, zunächst Arbeiter wegen, dann aber, weil einzelne Hweige der Weberei, vorab die im Strang gefärbten Artikel, mehr daniederliegen als andere, wie denn auch die süddeutschen Reinseidenweberei unter der heutigen Ungunst der Lage mehr zu leiden hat als die niederrcheinische Fabrik. Die Ergreifung einheitlicher und kontrollierbarer Maßnahmen erscheint bedauerlicherweise zurzeit nicht möglich. — Es ist auch in der Schweiz bisher nicht zu einer einheitlichen Reduktion gekommen, indem der Bsschastigungsgrad der einzelnen Fabriken, die alle ausschließlich für das Ausland arbeiten, zurzeit ein noch zu verschiedener ist. Nichts- destoweniger haben alle Firmen den Betrieb den Umständen gemäß ein geschränkt und es sind insbesondere einige tausend Handstühle abgestellt worden. — InC 0 m 0 muß der Arbeiter wegen von einer einschneiden den und allgemeinen Einschränkung Umgang genommen werden, da di« Arbeitskräfte sonst sofort von der Baumwollindustrie ausgenommen würden. Eine Fabrikantenversammlung hat indessen den Beschluß ge faßt, jedem einzelnen Fabrikanten die Art und Weise der Reduktion an- heimzustellen. Auch in Como und Umgegend haben namentlich di« großen Etablissements schon seit längerer Zeit eine Verkürzung der Arbeitszeit erutreleu lassen. Vraugexverbx. O Berliner Weißbierbranerei (v»rm. Gericke), Berlin. In einer Aufsichtsralssitzung wurde festgestcUl, daß be, Tlnch'ührung der Ssnie- runa nur 97 Aktien ü 500 .X nicht eingereichl worden sind. Tieie Aktien wurden für kraftlos erklärt. Die Sanierung ist damit durchgeführt. Der Absatz soll entsprechend der Witterung befriedigend sein. verschiedene Gesellschaften. Lr. Unger L Hoffmann, Akt.-Ges., in Dresden. In der General- Versammlung wurde die mit 39 727 .X Verlust abschließende Jahres- rcchnung für 1907, sowie die Entlastung der Verwallungsraismuglieder einstimmig genehmigt. Ueber die Art, wie die Unierbilanz getilgt wer den soll, hat die Verwaltung vorläufig noch keine» Beichluß gefaßt. Wenn auch in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres der Umiay weiter zurückgegangcn iei, so hoffe die Verwaltung doch, durch die Ein- führung einer neuen Trvckciiplattc, über deren Güte verschiedene günstige Urteile vorliezen, bessere Resultate zu erzielen. Der Rückgang im Absatz von rund 100 000 I4M634 .X gegen 590 800 X i V.) sei lediglich auf die wenig beliebte Trockcnplattc des früheren Emulsionärs zurückzusük- ren. Tie Veruntreuungen in der Berliner Filiale sind durch ganz rasst- vierte Machinationen des dortigen Vertreters verurmchr worden. Die Verwaltung könne hierfür nicht in Anspruch genommen werden. Aus Vorschlag des Vorsitzenden wurde die Zahl der Mitglieder des Aufsichts rates von 5 aus 6 erhöht und Ferdinand Erhärt und Max Wiener, Direktoren der Rheinischen Emulsionspapierfabrik in Dresden, neu in den Aussichtsrat gewählt. sr. Siemens L Halske, Akt.-Ges., Berlin. Baudirektor Koenitzer und Bähndirektor Auer aus Bern haben sich nach Berlin begeben, um über den elektrischen Betrieb der L ö t s ch b c r g b a h n Studien zu be treiben und sich wegen des zu wählenden Systems mit der Siemens L .Halske, Akt.-Ges., in Verbindung zu setzen. *— Akkumulatoren- und Elettrizitäts-Akticiigesellschast svorm. W. A. Böse L Co.) in Berlin. Wie bekannt, hat die Verwaltung für das Jahr 1907 den Besitzern der Gewinnanteilschcine 24 .<1 ans das stück in Aussicht gestellt, doch beschloß die Generalversammlung, von der Aus schüttung des Reingewinnes abzujchen. Es ist nun die Frage entstan den, ob die Inhaber der Gewinnanteilschcine sich dies gefallen lassen müssen. Wie erinnerlich, wurde seinerzeit auf jede Aktie eine Zuzahlung von 400 .X eingcfordert. Hierfür erhielt der Aktionär einen aus den Namen lautenden, durch Indossament übertragbaren Gcwinnanteilichein unter gleichzeitiger Umwandlung seiner Aktie in eine Vorzugsaktie. Die Gewinnanteilschcine sollen ab 1. Januar 1904 aus dem Reingewinn lnach Ueberwcifung zu der Rücklage) bis 6 Proz. Dividende gleich 24 .X auf den Schein erhalten. Diese Bestimmung hat einen Besitzer von Ge- winnanteilschcinen veranlaßt, gegen die Gesellschaft Klage zu erheben, für die laut „Berl. Aktionär" in den nächsten Tagen ein Termin statk- finden wird. sr. Rheinische Metallwaren- und Maschinenfabrik, Akt.-Ges-, iu Düsseldorf. Die Gesellschaft hat auch im weiteren Verlaufe des Ge schäftsjahres in der Kriegsabteilung über Mangel an Aufträgen zu klagen, obwohl sie darauf bedacht ist, sich an allen Konkurrenzen zu be teiligen und bei allen Proben mit ihren Leistungen gut abgeschnitren har. Die Friedensabteilung war bisher gut beschäftigt, sie allein vermag aber nicht die entsprechende Rente für das ganze Kapital zu liefern, wenn die Kriegsabteilung wie in diesem Jvhre nicht genügend Aufträge herein bringt, während di« bei den ausländischen Konkurcnzen unvermeidlichen starken Ausgaben weiter luufen. Aus diesem Grunde und weil sie größere Bestellungen immer noch nicht erwarten zu können glaubt, wirü für die diesjährige Periode eine Dividende schwerlich in Aussicht zu nehmen sein. ? „Nitron", Akt.-Ges. sür Luststickstosfverwertung, Gladbeck i. W.- Innsbruck. Die in Essen abgehaltene Generalversammlung genehmigte die Regularien, setzte die Vergütung für den Aussichtsrat für das ver- slossene erste Geschäftsjahr auf 2500 .X fest, wählte die ausscheidendcn bisherigen Anssichtsratsmitglieder wieder und Fabrikbesitzer Aug. Gerstäcker neu in den Aufsichtsrat. Aus Zweckmäßigkeitsgründen wurde die Firma der Gesellschaft in: Aktiengesellschaft für Luft stick st 0 ffv e r w e r t u n 0 abgeändert, der Sitz der Gesellschaft nach Wiesbaden verlegt. Darauf wurde die Errichtung einer öster reichischen Unterabteilung als selbständige G. m. b. H. genehmigt. Die Verwaltung begründete ihren Antrag damit, daß ausländische Gesell schaften, die als solche in Oesterreich arbeiten, bei der Erwerbung von Wasserkräften mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen hätten. Man wolle den Schwierigkeiten durch die geplante Gründung aus dem Wege gehen. Beabsichtigt sei die Ausstattung des neuen Unternehmens mit einem Kapital von 300 000 Kronen. Eine Anregung aus der Versamm- lung heraus, die ganze Gesellschaft nach Oesterreich zu verlegen, wurde deswegen nicht als annehmbar bezeichnet, weil, wie schon eingangs er- wähnt, die Absicht besteht, auch in Deutschland Werke zu errichten. Es würde sich bei der Gesellschaftsvcrlegung nach Oesterreich also später die Notwendigkeit Herausstellen, wieder in Deutschland eine Gesellschaft zu gründen, was natürlich mit großen Kosten verknüpft wäre. Daraus wurde der zweckmäßigere Verwaltungsantrag gutgeheißen. Die Neu- wähl des Fabrikbesitzers Gerstäcker empfahl der Aussichtsrat im Hinblick darauf, daß der Herr selbst durch Aktienbesitz stark beteiligt sei wie über haupt, daß man mit ihr den Wünschen der österreichischen Beteiligung an der Gesellschaft, die sich auf rund des Aktienkapitals beziffere, ent- spreche. Ein Antrag eines Aktionärs, aus den Kreisen der Neubeteilig ten ein weiteres Mitglied zum Auffichtsrat hinzuzuwählen, wurde zurück gezogen, weil man zunächst den Aussichtsrat nicht zu groß gestalten und auch die Verwaltungskosten nicht zu sehr ausdehnen wolle. — Vom Vor stande wurden auf Anfrage ausführliche Mitteilungen über den Stand der Fabrikanlagen in Patsch bei Innsbruck gemacht. Man hofft, die Fabrik im September 1908 in Betrieb nehmen zu können. Die für das Unternehmen sehr wichtige Transportfrage wurde dadurch vorteilhaft gelöst, daß es gelang, einen Essenbahnanschlnß mit der Südbahn zu ver einbaren. Die Gesellschaft erwarb von der Salpetcrsäure-Jndustrie- Gesellschaft m. b. H. Gelsenkirchen-Innsbruck die ausschließliche Berech tigung zur Ausbeutung ihrer Schutzrechte in Deutschland, Oesterreich- Ungarn und der Schweiz. Ueber die Verfahren, die die Gesellschaft zur Herstellung ihrer Erzeugnisse in der neuen Fabrik und den noch zu er- bauenden Werken anwendcn wird, hielt Diplomingenieur Harrn Pau- ling-Jnnsbruck einen längeren Vortrag. Nach seinen interessanten Aus- führungen geht das Unternehmen einer recht aussichtsvollen Zukunst entgegen. Die Gesellschaft will sich mit der Verwertung des Luftstick- stosseS zu Salpeter, vor allem Salpetersäure, deren Gewinnung an und für sich weit vorteilhafter sei, befassen. Die lanajäbrigcn sorgfältigen Versuchsarbeiten hätten zu sehr erfolgreichen Ergebnissen geführt. Schon jetzt könne gesagt werden, daß die größte Schwierigkeit der Fabrikation, die in der Elektrizitätsfrage liege. für die Geiell'chast glücklich gelöst worden sei. Dabei feien die Einrichtungen im Gegensatz zu Konkurrenz betrieben denkbar einfach und ließen recht billige Gestehungskosten zu. Die Patentstreitigkeiten seien zugunsten der Gesellschaft entschieden wor- den. Nach Italien und Frankreich seien bereits Lizenzen vergeben wor- den. Wegen der Ausnutzung der Lizenz für die Schweiz schweben aus- sichtsvollc Unterhandlungen. Die ansländi'che Konkurrenz (Birkeland und Eide) sei nicht zu fürchten, weil die Gesellschaft ihr gegenüber in der Frachtenfrage bedeutend günstiger gestellt fei. II Kaisersteindrach - Aktiengesellschaft in Köln. Ter Umsatz des Jahres 1907 betrug laut Geschäftsbericht rund 8050 ( 7240! ebm. Die Gesellschaft führte eine Anzahl größerer Bauten aus, doch waren die Preise, da die Werksteinindustrie nur spärlich mit Aufträgen-versehen war, wenig gewinnbringend. Die Unkosten waren dagegen infolge deS Steigens der Löhne und infolge des außerordentlich hohen Zinsfußes höher als früher. Troßdem war das Gesamtergebnis besser als im Vor jahre. Während im Jahre 1906 der Verlust von 50 794 aus 156 727 .X gestiegen war, beträgt der G c s a m t v e r l u st 1907 nach 42 390 (69 l>36) Mark Abschreibungen nur 165 727 .X, wobei allerdings zu bcrücksickiligen ist, daß die Abschreibungen auf Steinbrüche im Betrage von 35 800 .X durch Verminderung des Erneucrungsbcstandes gedeckt sind. Das Ge- schäftscrgebnis stellte sich aus 1007 806 l97l 483! .«. Die Anlagercchnun. gen weisen seit dem Vorjahre keine erheblichen Acndcrungcn aui. Die Warenvorräte wurden mit 206 764 (240500! .X bewertet Während bei Schuldnern 473 500 (391 320! X auSstanden, hatten Gläubiger in laufen- der Rcchnung 110 925 (130 800) .X zu fordern. Die Bankschulden sind auf 643 176 (547 616! .E aestieoen und nehmen bei einem Grundkapital von 900 000 .X einen hohen Stand ein. Für das laufende Jahr hatte die Gesellschaft bereits »um 10. Jun, über 11000 oboa Aufträge und weitere namhafte Aufträge stehen rn Aussicht.
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