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Arnciudeau den ernsthast gemeinden Varschlag gemacht, um den Auf ruhr in Algier zu ersticken, die Vernichtung der Araber zu empfehlen. Paris, 3l. Juli. Die Wahlbewegung ist bereits in vollem Gange. In vielen Wahlbezirken treten den bisherigen Deputirten des linken Centrums und den gemäßigten Linken Gambettisten als Gegner gegenüber. In fast allen royalistischen und bonapartlstischen Wahl bezirken treten gleichfalls Parteigänger Gambetta's als Kandidaten auf. Gambetta selbst reist in Gesellschaft des Unterstaatssekretärs, sowie der Deputirten und Senatoren des Departements am nächsten Donnerstag nach Tours. Am Abend veranstaltet dann der Gemeinderath der Stadt ein großes Banket, bei welchem Gambetta seine große politische Rede halten wird. Petersburg, 30. Juli. Den hiesigen Zeitungsredaktionen wurde der Befehl crtheilt, über die Reise des Kaisers, seinen Aufenthaltsort, die Dauer des Aufenthalts, den Tag der Rückreise u. s. w. keinerlei Nachrichten zu bringen. Der Kaiser bleibt ungefähr 14 Tage in Mos kau; er wohnt zuerst im Kreml, dann im Schloß Petrowskipark. Die Garde hat von jedem Regiment ein Bataillon zur Absperrung der Eisenbahn von Petersburg bis Moskau stellen müssen. — Die deut sche „Petersburger Zeitung" behauptet, in den letzten zwei Wochen feien in den Dörfern des Nowgoroder Kreises über siebzig Menschen an der „sibirischen Pest" gestorben. Konstantinopel, 29. Juli. Die in dem Staatsprozesse wegen der Ermordung des Sultans Abdul Aziz Verurthcilten sind gestern mit dem Staatsschiff „Thalia" nach Hedschas abgegaugcn. Die Besserung im Befinden des Präsidenten Garfield dauert fort. Die Aerzte sind der übereinstimmenden Ansicht, daß die Kugel in der äußeren Unterteibswand, etwa 5 Zoll unterhalb und zur Rechten der Nabelgegend, gerade über der Leiste liege und daß dieselbe, da sie bisher keine Beschwerden verursacht, sich recht wohl einkapseln und aufhöre» könne, eine Ursache von Besorgnissen zu sein. Auch haben die Aerzte die zuverlässige Erwartung ausgesprochen, daß die Genesung des Präsidenten eine vollständige fein und daß keine Unfähigkeit oder permanente Schwäche Zurückbleiben werde. Die Kräfte des Präsidenten haben feit Sonnabend wieder etwas zugenommen und das Allgemein befinden desselben hat sich merklich gebessert. Vaterländisches. — Am 27. Juli ertränkte sich in einem Teiche in Burkhardts walde der 63jährige Schafknechl Koch. Körperliches Leiden und Existenzsorgen mögest die Veranlassung dazu gewesen sein. — Zu Klipphausen wurde an eben demselben Tage der in genanntem Orte wohnhafte Maurer Müller in dem Saubach ertrunken ausge- .funden. In diesem Falle soll jedoch nicht Selbstmord, sondern Ver unglückung vorlicgcn. — Weißen. In allernächster Zeit steht die offizielle Eröffnung des auf dem Schloßberge in unmittelbarer Nähe der Albrechtsburg aus Staatsmitteln neu erbauten „Burgkellers" bevor. Die innere Ausstattung des prächtig gelegenen Restaurants ist vorzüglich und ganz entsprechend dem gothischen Baustile des Gebäudes, und der an- grenzende große Konzertgarten bietet eine herrliche Aussicht auf die Stadt und deren nächste Umgebung. Meißen hat mit diesem Eta blissement einen neuen Anziehungspunkt für Fremde erhalten, und kein Besucher der Albrechtsburg wird verfehlen, im „Burgkeller" Einkehr zu halten. — Durch die von dem Bezirksverbaude der Amtshauptmannfchaft Dresden-Altstadt beabsichtigte Errichtung einer zu Korrektionszwecken bestimmten Bezirksanstalt in Saalhausen, an deren Benutzung sich - wahrscheinlich auch der Bezirksverband der Aintshauptmannschaft Dresden-Neustadt betheiligt, wird einem unabweislicheu Bedürfnisse abgeholfen, da die aus beiden Bezirken im Bezirksarmenhanse zu Pirna untergebrachten Individuen nur bis zum 1. April 1883 daselbst ver bleiben können. Von den 200 Plätzen, auf welche der Umfang der Anstalt in Saalhausen vorläufig berechnet ist, sind 120 für Korrektio- uäre und Häuslinge aus dem Bezirke der Allstädter, 80 für solche aus dem Bezirke der Neustädter Amtshauptmannfchaft bestimmt. Von den zu den erworbenen beiden Güter in Saalhausen gehörigen Feldgrund stücken soll nur ein kleinerer Theil durch die künftigen Insassen der Anstalt bewirthschaftet werden. — Dresden. Die Generalversammlung von Sachsens Militärvereinsbund fand am Sonntag in Helbigs Weißem Saale statt. Der Verein besteht gegenwärtig aus 729 Vereinen mit mehr als 72,OM Mitgliedern. Der Präsident, Herr Inspektor Tanner, ge dachte mit dankenden Worte des schönen Erfolges der Sammlung für das König-Johann-Denkmal und begründete den Nichtbeitritt des Vereins zu dem jüngst gegründeten deutschen Kriegerbund mit der Aus führung, daß der Beitritt für Sachsens Militärvereinsbund nicht er sprießlich hätte sein können. Nachdem die 25 Punkte der umfang reichen Tagesordnung erledigt, wurde Inspektor Tanner für weitere drei Jahre zum Landespräsidenten gewählt. Aus dem Zahlenwerke der vorliegenden statistischen Uebersicht sei hervorgehoben, daß die Militärvereine Sachsens am Schluffe des Jahres 1880 ein Vermögen von 629,446 M. besaßen und in diesem Jahre den ansehnlichen Be trag von 131,149 M. für Unterstützungen an hilfsbedürftige Kamera den zahlten, abgesehen noch von de» reichlichen Gaben, welche an arme Wittwen in Nothstaudsfällcn und Kinder zur Christbescheerung ver ausgabt wurden. — Im „Voigtl. Anz." liest man folgende Bekanntmachung: „Bei den letzten wegen rückständiger Steuern, Kommunanlagen und Schul gelder vorgenommenen Hilfsvollstreckungen hat sich ergeben, daß wieder holt bei einer großen Anzahl Restanten Hilfsgegenstände nicht vorge- fuuden worden sind, während dieselben fast alltäglich in de» Bierschänken anzutreffen sind, wo sie das große Wort führen und dem Kartenspiele obliegen. Um diesem ungebührlichen Treiben Einhalt zu thun, hat der Stadtrath beschlossen, die Namen dieser schlechten Steuerzahler in den Gasthöfen und Schankwirthschafte» anzuschlage» und den Gast- und Schankwirthen die Verabreichung von Getränken an dieselben zu ver bieten. Dieser Beschluß wird vor der Ausführung mit der Bemerkung zur Kenntniß gebracht, daß gegen derartige Restanten nölhigenfalls auch ß 361 Punkt 15 des Reichsstrafgesetzbuches angewendet werden wird. Markneukirchen, den 16. Juli 1881. Der Stadtrath. Schweitzer, Brgrmstr." — In Oelsnitz i. V. brannte am 27. Juli eine Scheune nie der. Der Brandstifter, ein dortiger Armenhäusling, stellte sich sofort selbst der Behörde. Er giebt an, die That verübt zu haben, um aus dem Armenhaus ins Zuchthaus zu kommen. — In Möschwitz hat dieser Tage ein kleiner Knabe großes Anglück angerichtet. Er war dem aus dem Speicher kurz zuvor ein- zrheimsten Heu mit einem Streichhölzchen zu nahe gekommen; das ganze Gebäude ward ein Raub dec Flammen. Auch der Knabe ist in den Flammen umgekommcn. — Von einer großen Feuersbrunst wird aus dem Marktflecken Redwitz geschrieben. Dort sind 28 Scheunen, welche an der Bahn hofstraße standen, in Asche gelegt worden. Den Besitzern derselben ist bas erst kürzlich eingeerntete Heu, das gegen Feuersgefahr nicht versichert war, mit verbrannt, und besonders ist der Zimmermeister des Ories, der die Zulagen zu vielen Bahnhäusern und eine» großen Holz- ur. Brettervorrath bei den Scheunen aufbewahrt hatte, arg bescheinigt wordem Der Werth dieser Vorräthe betrug nach annähenider Schä tzung gegen 22,000 M. Das Feuer kant auf mehreren Seiten zugleich aus, fodaß sicher Brandstiftung vorliegt. — In Löbau hatte jüngst ein Bauersmann einen Schluck gethan, der bald sei» letzter werden konnte. In einer Familie, bei welcher er stets, wenn er seine Produkte ablieferte, ein „Schnäpschen" bekam, langte er kürzlich, als er allein in der Stnbe war, nach einer auf dem Tische stehenden und von ihm wohl als für ihn hingestellt angesehenen Flasche, that einen Schluck, setzte sie aber schaudernd wieder hin, denn was er getrunken, war — Karbolsäure! Er hatte den große» Gift zettel auf der Flasche nicht bemerkt. Nun — der äußerst gefährliche Trunk ist glücklich verlaufen; die robuste Natur des Landmanues er trug die verbrannte Kehle und Mundhöhle. Vermischtes. * Im Kanton St. Gallen hat sich bei der Hitze ein Verein der Hemdärmeligen gebildet. Jedem Mitglied ist untersagt, im Juli und August Nock oder Weste zu tragen. * „Welches mag wohl der älteste Orden sein?" fragte in einer Gesellschaft eine Dame, deren Gatte in ihrem Besitze uicht eben glück lich zu nennen war. „Der vom Hauskreuz", erwiderte ein Witzoold. * Die Gründung eines H emdärmel-Bereins hat in der „Penny Preß" ein Amerikaner angeregt. Die Mitglieder des Vereins sollen sich verbindlich mache», an heißen Tagen ohne Nock und Weste über die Straßen zu gehe». Der Menschenfreund fordert in erster Lmie die Briefträger, Boten, Zeitungsreporter und alle städtischen Arbeiter auf, das Beispiel der Farmer und ländlichen Arbeiter uachzuahmen u. nur dann Nock u. Weste zu tragen, wenn die Hitze nicht drückend ist. * Schreckliche Entdeckung. Instrumentenmacher (sich vergnügt die Hände reibend); „So, die Baßgeige wär' fertig; — Himmel — Herrgott! — Jetzt hab ich den Leimtigel drin stehen lassen!" Kircheunachrichten aus Wilsdruff. Am 8. Sonntage nach Trin. Vormittags predigt Herr p. Ur. Wsbl Ein Transporl juugcr hoch- tragcudtr Kühe ist augckomulen und steht zum Verlaus bei Wilsberg. ") Eins der vielen Dankschreiben über den St. Gotthard. Seit längerer Zeil litt ich an Appetitlosigkeit u. heftigen Magendrücken, der «Kopf war mir immer eingenommen und fühlte ich ei» allgemeines Uebelbefinden. Nichts wollte bei mir anfchlagen. Da wurde mir der vom Apotheker Herrn Kretzschmar in Chemnitz hergestellte St. Gotthard em pfohlen. Nachdem ich diesen äußerst wohlschmeckenden Alpen kräuter-Magenbitter einige Zeit gebraucht, ist mein Leiden Vollständig Verschwunden, wofür ich Herrn Kretzschmar meinen besten Dank sage. Chemnitz, den 22. Mai 1881. KvinUarck Aeiuhoici. Der St. Gotthard ist in ganzen und halben Originatflaschen n M. 2,50 und M. 1,50 und in Probeflaschen ä 40 Psg. zu haben in Wilsdruff bei IN. LittlnuEn, iu Meißen bei K. ^ölilimpert, in Kötzschenbroda bei TU. 8tivbler, in Nossen bei ll. l?. Lossbsi-F. zur vollständigen Entfernung der Sommersprossen empf. ä Stück 60 Pfg. Apotheker Gute Magdeburger Kartoffeln L 5 Liter 45 Pfg. verkauft Wustlich, Dresdnerstraße. Lpsoialität. Umfchlagetücher von 3 Mark an. «Kinderplaids von 2 Mark an. TaschemirFichuS (sehr kleidsam) von l Mark 50 Pfg. an. Echt gewirkte Long ChäleS von 18 Marl an. Herren-Plaids von 9 Mark an. Bekanntlich größte Auswahl am Platze. AU- Preise sehr billig. "VE LS. D r es - en, Altmarkt No. II. / ll'oolnueum Kittu oicl». ) — lUNisreksekscduIe /f.ir NLscbinen - Mgsnieui-e Iinul Voruuterrwkt srei.I äufnikm-n: Liitts ^pril n.