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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 30.06.1908
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19080630012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1908063001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1908063001
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-06
- Tag 1908-06-30
-
Monat
1908-06
-
Jahr
1908
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DteuSta-, 30. Juni 1V08. Leipziger Tageblatt. Rr. 179. 102. Jahrg. ist doch die Biehfrage von allergrößter Bedeutung. — Erfreulich ist, daß die Maisernte in der Kolonie stellenweise ganz vorzüglich ausgefallen ist, wenig erfreulich dagegen, daß die Löwenplage geradezu uner träglich in einzelnen Bezirken geworden ist. — Für daS Peter Svenk- mal sind bis jetzt 1435 Rp. zusammen; die Errichtung liegt trotzdem noch in weitem Felde, da ein eigentliches Komitee nicht existiert. Bild hauer Richter in Berlin hat sich bereit erklärt, einen künstlerischen Ent wurf für das Denkmal vorzulegen. — In den nächsten Tagen erwartet man neues Geld aus Berlin. Die Münze hat 30 000 Rp. in Fünf bellerstücken ausgeprägt, 200 000 Rp. in neuen Zehnhellerstücken sollen im Laufe des Sommers Nachfolgen. Anrlcrnd. Frankreich. * Eia nener Schachzug gegen den Batiknn wird von der Regierung geplant. Paris, 29. Juni. (Telegramm.) Der bekannte, vom Vatikan gemaßregelte Bibclkritiker AbbeLoisy bewirbt sich um den Lehrstuhl der Religionsgeschichte am Collöge de France, der durch Nevilles Tod erledigt ist. Die Regierungi st geneigt, Loisyzuberufcn. Dem Professorenkörpcr des Collöge de France und der entsprechenden Abteilung des Instituts, in diesem Falle der Akademie der Inschriften, steht ein Vorschlagsrecht zu, doch braucht sich der Unterrichtsminister an den Vorschlag nicht zu halten. Türkei. * Meutereien türkischer Reservisten wegen nicht rechtzeitiger Beur laubung find in jüngster Zeit wiederholt vorgekommen. Konstantinopel, 29. Juni. (Telegramm.) In der letzten Woche fanden im dritten Korpsbereich in mehreren Garnisonen, darunter auch in Saloniki, Demonstrationen oder Meute reien von Soldaten des Jahrganges 1904 statt, die nach Ablauf der gesetzlichen dreijährigen Dienstzeit schon im März des vorigen Jahres oder nach der alten vierjährigen Dienstzeit im März dieses Jahres zur Reserve hätten überschrieben werden sollen und deren Entlassung ein bereits im vorigen Monat erlassenes Jrade des Sultans an- geordnet hat. Marokko. * Der Hase» von Tanger, der von der deutschen Firma Holzmann ausgebaut wurde, ist nun übergeben worden. Tanger, 28. Juni. (Telegramm.) Nachdem gestern der durch die Frankfurter Firma Philipp Holzmann erbaute Hafen von Tanger der marokkanischen Regierung übergeben worden war, folgten heute 5 Uhr nachmittags der deutsche Gesandte und die deutsche Kolonie der Einladung der hiesigen deutschen Unter- nehmerfirma Renschhausen zur Besichtigung der Hafenanlagcn, wobei der Gesandte in einer Ansprache das Interesse des Kaisers an dem Hafenbau hervorhob und Renschhausen den Roten Adlcrordcn 4. Klafie und zwei Ingenieuren sowie zwei Arbeitern der Firma Holzmann andere Auszeichnungen überreichte. * Die Einmischnni Frankreichs in die inneren Angelegenheiten Marokkos wird aus folgender Meldung wieder einmal deutlich ersichtlich: Tanger, 28. Juni. (Telegramm.) Nach französischen Berichten wurde der abgesetzte Gouverneur von Larrasch Buslam Mejao, der von Abdul Aziz nach Rabat gerufen wurde, doch diesem Rufe nicht folgte und nach Fez gehen wollte, auf dem fran. zö fisch en Kreuzer „Gallilee" von Larrasch nach Rabat gebracht. * Ein nener Borstotz der Franzosen gegen Muley Hasid wird jetzt bekannt. Der „Voss. Ztg." wird vorüber aus T a n g e r berichtet: „NackHem die Sultanstruppen vom Mar Chica abgezogen waren, saß Buhamara friedlich in seiner Kasbah Selnan und kümmerte sich nicht mehr um die marokkanischen Angelegenheiten, wurde auch von Marokko aus nicht weiter belästigt. Warum hat er nun plötzlich seine friedliche Residenz verlassen, um, in Verfolgung einer nie zu verwirklichenden Schimäre, auf Tazza und Fez zu marschieren? Wer die Intelligenz des Tbronwerbers kennt, wird über diesen Plötzlichen Entschluß überrascht jein. Die dagegen, die außerdem wissen, welche Einflüsse ihn halten, nachdem sie ihn geschaffen haben, ahnen sofort, um was es sich handelt, nämlich wie notwendig es ist, daß der Thronwerber in einiger Ent fernung von Fez sitze, um Mule y Hafid in Schach zu halten und durch eine Frankreich zu Diensten stehende Mahalla das E x - peditionskorpszu ersetzen, das von Casablanca aus zu schicken, d,e diplomatischen Zufälligkeiten den Franzosen nrcht gestatten, Buhamara gehört Frank reich. Er bat von Frankreichs Duldsamkeit gelebt, auch hat Frank reich seinen Einfluß auf ihn bewiesen, als cs seine verständige Neutra lität, fast sein Wohlwollen zugunsten der spanischen Bundesgenossen erwirkte, so daß diese ohne Zwischenfall das Cabo del Agna besetzen und — dort bleiben konnten. In Tazza als Feldwache Postiert, Gewehr bei Fuß, wird er eine heilsame Zurückhaltung dem Muley Hafid auferlegcn, der sonst versucht sein könnte, den alten Groll gegen Frankreich zu de wahren. Sind die Franzosen eines Tages die letzten, die Muley Hasid anerkennen, so sind sie doch die am besten placierten, um ihm einen furchtbaren Nebenbuhler Mitten in seine Hauptstadt zu Wersen. Und Muley Hasid, dem Frankreich den Thron nicht gegeben bat, wird diesem Frankreich dann trotzdem zu Willen sein, damit es ihm den Thron nicht sortnehme." So schreibt der in Tanger erscheinende französische „Courrier du Maroc", das ,,«rrkant tarribl«" der französischen Ma- rokkospekulantcn, das ost mit verblüffender Offenheit die Machen schaften und Pläne der marokkanischen Dreysus^Schwindler enthüllt. Was wirsschon oft behauptet haben, nämlich baß Buhamara etn fran zösisches Werkzeug ist, dazu bestimmt, die Macht und das Ansehen des Machsen zu schwachen, wird uns hiermit bestätigt. Es ist nur zu hoffen, daß die hasidische Bewegung stark genug ist, um über dielen un angenehmen französischen Knüppel nicht zu stolpern, sondern ihn in kürzester Zett endgültig zu be,eisigen. Persien. * Neber die Lag« in Perfien wird noch gemeldet: London, 29. Juni. (Telegramm.) Wie der -Daily Mail" ans Teheran berichtet wird, hat die Verhängung des Belagerungszustandes die Bevölkerung in einen panikartigen Zustand versetzt. Der „Times" wird gemeldet, die Lage in Persien sei weit ernster, als in den offiziellen Depeschen zugegeben werde. Der ganze Norden des Landes be finde sich in Hellem Aufruhr, und mehrere Tausende von wohl- bewafsneten Revolutionären befänden sich im Anmarsche auf Teheran. „Daily News" machen Rußland für die Vorgänge in Persien verant wortlich und behaupten, daß der Schah den Staatsstreich mit russi - schein Gelds auSgeführt habe. Großbritannien habe schweigend zu gesehen und dadurch nicht nur seinem eigenen Ansehen geschadet, sondern obendrein noch eine Großmacht irritiert, indem e» eine schwache Macht zu unterstützen suchte. Amerika. * Leber die Revolte im Norden Mexikos wird weiter gemeldet: New Nork, 29. Juni. (Telegramm.) Die mexikanische Regierung sendet, einem Telegramm aus El Paso zufolge, eiligst Truppen nach allen Gegenden, wo die R u h e g c st ö r t ist. In El Paso ankommende Reisende berichten, daß alle Brücken der nach Torreon führenden Bahnen mit Ausnahme der mexikanischen Zentraleisenbahn zerstört find. In Torreon stehen 1500 Mann bereit, da ein Angriff der Revolutionäre, die Matamoros besetzt haben sollen, erwartet wird. ' Letzt« Depeschen und F-rnspreehniel-lrngen. Die neue« Fahnen des 15. und 15. Armeekorps. ^l. Kassel, 29. Juni. (Privattelegramm.) In Gegenwart bcS .Kaiserpaares sowie zahlreicher Fürstlichkeiten findet vier am 18. August die Nagelung der neuen Fahnen der Truppenkörper des 15. und 16. Armeekorps statt. Prozeß Enlendnrg. * Berlin, 29. Juni. 'Eigene Drahtmcldung.) Wie bestimmt ver sautet, ist die Vernehmung des Angeklagten beendet. Der Fürst stellte auss entschiedenste seine Schuld in Abrede. Sein Gesundheitszustand soll nichts zu wünschen übrig lassen. Der Fürst soll sich mit großer Gewandtheit vertewigt habe». Ze» geu sind heute noch nickt vernommen worden. Morgen vormittag 11 Nhr wird die Verhandlung fortgesetzt. Einnnhmeausfall bei den badische» Bahnen. iS? Karlsruhe, 29. Juni. «Eigene Drahtmeldung.) Seit dem In. krafttreten der Personentarifreform ist bei bei badischen Staatsbahnen ein Einnahnieausfall von etwa i/h Million Mark zu konstatieren. Ein Landesverräter. ü Kiel, 29. Juni. (Privattelegramm.) Wege» dringenden Verdachts des Landesverrats wurde in der letzten Nacht der Marineoberniaat Dietrich von der ersten Matrosendivision und seine Geliebte verhaftet. Ministrrkrisis in Italien? k. Rom, 29. Juni. (Privattelegramm.) Die Stellung des Unterrichtsministers Rava gilt als erschüttert, nachdem in der heutigen Kainmersitzung sein Gesetzentwurf über eine Gehaltö- aufbesserung für die Univcrsitätsprofessorcn abgelebnt wurde. Nom, 29. Juli. (Eigene Drahtmcldung.) Das Gesetz über die Erhöhung der Profcssorcngehältcr wurde von der Deputiertcnkainlncr, nachdem es bereits angenommen worden war, in geheimer Sitzung mit 195 gegen 110 Stimmen abgelehut. Aus der französischen Depntiertcnkammer. * Paris, 29. Juni. (Eigene Trahtmeldung.) Tie Depulier- tentammer verhandelte in erster Lesung über die Vorlage, die Ver träge zwischen dem Gouverneur von Algier und der studiengescllsckcist zu Neu,za, betreffend die Konzession für eine Eisenbahn von B 5 ne zumDschebel Uenza, mit eventueller Verlängerung nach Budakra und die Verträge über verschiedene Haienanlagen im Hafen von BOne gutzuheißen. Zevaes (Soz.) mißbilligte in heftigen Ausdrücken den Plan, die Konzession für die Eisenbahn einem internationalen Svndikat zu übertragen, Hu dem bekanntlich auch Krupp gehört. Redner fügte hinzu, dasselbe Lyndikat habe die Bergwerkslonzession im Departement Menrhc und Mokel erhalten. Er protestierte gcgcn die Zerstückelung des nationalen Gebietes durch internationale Finanzgesellschaften. Vaillant (Soz.) stellte den Antrag auf Vertagung der Debatte bis nach der Interpellation über die Bergwerkskonzeision. Berichterstatter Pericr betonte, daß der Patriotismus nichts zu befürchten habe. Es handle sich darum, 200 Kilometer Eisenbahnen zu bauen ohne Kosten für den Staat. Der Bau werde von französischen Arbeitern ansaesiihrt werden. Die Leitung der Eisenbahn werde ausschließlich in franzö sischen Händen liegen. Das Unternehmen werde znm Wohlstände Al geriens beitragen. Der Vorsitzende der Kommission, Janet, unter stützte diese Forderungen. (Beifall.) Etienne erklärte, das Projekt sei lange geprüft, und warf den Sozialisten vor, daß sie, zu deren Pro gramm es gehöre, die Annäherung unter den Völkern zu fördern, sich über den internationalen Wettbewerb beunruhigien. Die französischen Interessen seien vollkommen gewahrt. Jaures erklärte, das Parla ment müsse über dieses Syndikat aufgeklärt werden, das auch die Berg werke und die Häfen Marokkos ausbeute. JaursZ beantragte daraus die Vertagung der Beratung. Finanzminister Caillaux gab die Erklärung ab, die Negierung habe dem Projekt einmütig zuaestimmt, sei aber mit der Vertagung einverstanden, damit die Anhörung des Ministers der öffentlichen Arbeiten Barthon im Parlament ermöglicht werde. Der Antrag der Sozialisten wurde mit 448 gegen 120 Stimmen angenommen. — Das Haus nahm sodann mit 489 gegen 62 Stimmen den Kredit von 100 000 Franken für die Nordlandsfahrt des Präsidenten Fa Ilie res an. Ein Abänderungsantrag Vaillant (Svz.), von der Summe 50 000 Franken zu streichen, um die Reise nach Rußland zu verhindern, wurde nach einer Erklärung Pichons abgelehnt. Darin führte Pichon aus, das Bündnis mit Rußland bleibe die Grundlage der auswärtigen Politik Frankreichs und bedrohe niemand. (Beifall.) Die Franzosen in Marokko. * Casablanca, 28. Juni. (Deutsche Kabelgranimgescllfchast.j F r an- ^ö fische Truppen, die nördlich von BuSnika operierten, sind bis Tamara im Udajagebiete, zwei Stunden von Rabat entfernt, vorge drungen. Heute früh 4 Uhr ist General d'Amade mit einem bedeutenden, alle Waffengattungen umfassenden Heer angeblich nach Azemur aus gerückt. Die Franzosen überschreiten damit im Norden und Süden das Schaujagebiot trotz entgegengesetzter diplomatischer Versicherungen, und obwohl nirgends Un ruhen vorhanden sind. Falls Azemur, wo keine Truppen weilen, von den Franzosen angegriffen wird, find Kämpfe zu befürchten, da der dortige Hasidische Kaid ein energischer Franzosenseind ist. Es ist auf- sällig, daß das am 17. Juni in Casablanca eingctroffene Transportschiff „Gironde" sich immer noch dort befindet. Man nimmt an, es Werve nach Azemur weitere Truppen und Kriegsmaterial überführen, falls Verwicklungen eintretcn, die den Franzosen nicht unerwünscht wären. Zur Lage in Persien. * Täbris, 29. Juni. «Meldung der Petersburger Telegraphenagentur.) Ter russische Generalkonsul fuhr gestern in Begleitung seines Sekretärs, seines Dragomans und 30 Kosaken durch die Stadtteile, in denen Kämpfe stattgefunden haben. Heute ist nicht geschossen worden. Die Einwohner der unruhigen Stadtbezirke hielten heute im Konsulat eine Versammlung ab, in der sie über Maßnahmen zur weiteren Beruhigung der Stadt berieten. * Petersburg, 29. Juni. (Eigene Trahtmeldung.) Nach einer Mel dung aus Urmiaist dort und in der Umgegend Nahe cingetreten. Rußlands innere Anleihe. Petersburg, 29. Juni. (Eigene Drahtmeldung.) Die Duma ver handelte beute über die Aufnahme einer inneren Anleihe von 200 Millionen Rubel und nahm den Gesetzentwurf in allen drei Lesungen an. Bulgarische Umtriebe gegen dir Serben. * Belgrad, 21. Juni. (Eigene Drahtmcldung.) Wie von türkischer Seite gemeldet wird, sind die Umtriebe bulgarischer Ver einigungen gegen die serbischen Anhänger desPa- triarchen nichts weniger als beendet. Die Frage der serbischen Schule zu Salanka im Sandschak UeSküb, die bereits einmal geregelt war, ist von neuem aufgcrollt worden. Tie türkischen Behörden haben gemäß dem Vorschläge des mazedonischen GendarmericofsizicrS. Kapitän Urban die Schließung der serbischen Schule angeordnet. Kapitän Urban ließ den Eltern der Schüler verbieten, ihre Kinder zur serbischen Schule zu schicken. Defizit der Vereinigten Staaten. * New Aork, 29. Juni. (Telegramm.) Die Bundesfinanzen schließen in dem morgen zu Ende gehenden Rechnungsjahre mit einem Defizit von rund sechzig Millionen Dollars ab, während das vorige Jahr einen Ueoerjchuß von 83 222 961 Dollars ergeben hatte. Die in ländischen Steuern und Abgaben haben einen Minderertrag von 20 Mil lionen gebracht; hauptsächlich aber ist neben den gestiegenen Ausgaben das ungünstige Ergebnis auf einen erheblichen Ausfall an Zoll einnahmen znrückznführen. Infolge der allgemeinen Depression ist die Einfuhr namentlich an hochwertigen Waren zurückacgangen. Die gesamte Mindereinnahme an Zöllen beträgt sechzig Millionen Dollars. Tie Einfuhr im New Vorkcr Hafen allein ist um 137 888 066 Dollars gegen das Vorjahr gesunken; namentlich weist der Import von Auto- möbisen und Juwelen eine starke Abnahme ans. („Berl. T.") * Wettfahrt des Kaiserlichen Jachtklubs. * Kiel, 29. Juni. (Eigene Drahtmcldung.) Bei der heutigen Wett, fahrt des Kaiserlichen Jachtklubs im Kieler Hafen er hielten in 8 - M e t c r-K l a s s e den 1. Preis „Wildente", den 2. Preis „Nixe IV", den 3. Preis .Toni VI", den 4. Preis „Mariechen"; „Dione" und „Windekind" waren nicht gestartet. In 7-Meter-Klasse er- hielten den 1. Preis „Argentina", den 2. Preis „Scottie". In 6 - Meter- Klasse erhielten den 1. Preis „Onkel Adolf", den 2. Preis „Punch", den 3. Preis „Bajazzo". In 5 - M e t e r - K l a s s c erhielt den 1. Preis (Ehrenpreis des Herrn Ingenieur Ehr. Lange) „Vivat scquens". Bei der heutigen dritten Wettfahrt der Sonderklasse erhielten den 1. Preis (Samoa-Pokal) „Hcvella", den 2. Preis ..Satana", den 3. Preis „Seehund II", den 4. Preis „Angela IV", den 5. Preis „Tilly X", den 6. Preis „H. D. E." (Hamburger Jachtklubs den 7. Preis „Tillv XI". Abermalige Fahrt mit ZepprlinS nenrm Luftschiff. * Friedrichshafen, 29. Juni. (Eigene Trahtmeldung.) Um U12 Uhr verließ der Ballon des Grafen Zeppelin die Halle und wurde von der Dampsbarkasse „Buchhorn" etwa zwei Kilometer weit in den See hinaus, gezogen. Um 12 Uhr 25 Min. erfolgte der Aufstieg. Langsam, aber sicher hob sich der Ballon bei erfrischendem Südwest, schlug zunächst die Richtung nach Konstanz ein und wandte sich dann plötzlich Romanshorn zu, wo er längs des Gestades verschiedene sehr gut gelungene Manöver ausführte. Zwischen Romanshorn und Arbon erfolgte abermals eine Wendung seewärts. — Der anfangs herrschende Sudwestwind schlug all- mählich in Nordwestwind um, so daß die Fahrt jetzt gegen den Wind ging. Um 2^. Uhr stand das Luftschiff wieder über Friedrichs- Hafen, worauf es sich Konstanz zuwandte und alsbald den Blicken der Zu schauer entschwand. Der heutige Aufstieg ist nur ein Werkstättenaufstieg mit der umgeänderten und vergrößerten Hinteren Steuerung, die sich bis jetz al» sehr günstig erwies. Die größte Höhe betrug 300 Meter. Um 31/? Nhr schwebte der Ballon noch. Am Donnerstag beginnt voraus- sichtlich die große Fahrt nach Mainz. Friedrichshafen, 29. Juni. (Eigene Drahtmeldung.) Das Luft, schiff erreichte bei seiner heutigen Fahrt eine durckschnittlicke Gesckwmdig. leit von 55,6 Kilometern (Eilzugs-Geschwindigkeit). Dir Radrennen zu München. L. München» 29. Juni. (Privattelegramm.) In dem 100-Kilo meter-Rennen um das große Goldene Rad von München siegte heute Paul Guignard (Paris) in 1 Stunde 8 Min. Sek. Zweiter wurde Oskar Schwab (New Nork), der 10s/, Runden zurückblieb. Dritte- Peter Strasser «München), der 16 Runden zurückblieb. Vierter Thaddau- Nobl (München) mit 20 Runden Rückstand. — Das 30. Kilometer- Rennen um den Ausstellungs-Preis gewann Hugo P r z y r c m b . l ^Berlin) vor Schiefer, Arens und Heiß. Ein seltsamer Prozeß. 8t. Frankfurt a. M-, 29. Juni. (Privtttclegramm.) Vor dem Ober- landeSgcricht fand heute ein Termin der Gräfin Mlynarczyk von Skorzetvski gegen den Ersten StaatSanlvalt in Limburg statt. Tic Gräfin war vor einigen Jahren auf Antrag der Familie in ein Irren haus gebracht worden, ans dein sic aber entsprang, später wurde sic in der Umgegend von Frankfurt a. M. wieder ergriffen und abermals in eine Irrenanstalt gebracht. Es gelang ihr jedoch, mit Hilfe ihrer Freunde und Anhänger wiederum zu entfliehen. Die Staatsanwaltschaft hatte gegen die Gräfin, deren Großvater ihr ein bedeutendes Vermögen hinter lassen hat, die'Entmündignngsklage cingeleitet. Gegen diese Entmündi- gungSklage beschritt die Gräfin den Rechtsweg. Das Landgericht hatte ihren Anspruch bereits abgewiescn. Heute früh stand nun der Termin vor dem Obcrlandesgertcht an. Die Gräfin war in Begleitung eines Jrrcnwärters einer Anstalt in Hon,bürg v. d. H. erschienen, wobin sic sich zurzeit zur Beobachtung ihres Geisteszustandes begeben hat. Sie machte gegen die Ausführungen der Staatsanwaltschaft bezüglick ihres Geistes zustandes verschiedene Einwendungen. Der Termin mußte deswegen von dem OberlandcSgcricht auf unbestimmte Zeit vertagt werden, weil wegen der Angaben der Gräfin eine große Anzahl Zeugen aus Posen und Schlesien vernommen werden muß. (Zu der Affäre ist noch zu bemerken, daß eS sich um eine interessante Erbschaftsangclcgenheit handelt, bei der besonders der polnische Adel und die polnische Geistlichkeit die Hand im Spiele hatten. Red.) Am Grabe der Seinen. — Mnncken, 29. Juyi. (Eigene Drahtmeldung.) Aus dem Waldsriedhof hat sich ein 50 Jahre alter Rentner am Grade seiner Angehörigen erschossen. Schwerer Unfall einer Leipzigerin. — Brüssel, 29. Juni. (Eigene Drahtmcldung.) Heute vormittag hat sich eine junge Dame aus Leipzig in einem Anfall von Neurasthenie nahe der belgischen Grenze aus dem Schnellzug Paris- Köln gestürzt und dabei schwere Verletzungen erlitten. Letzte Hari-elrnachrichten. 8 Köln, 29. Juni. «Eigene Trahtmeldung.) Die Grwrrkenversammlnng der Gewerkschaft Honigmond-Hamberg in Siegen beschloß die Einziehung einer Zubuße von 200 -/( pro Kur. Forst i. L., 29. Juni. (Eigene Drahtmcldung. > Zur Insolvenz Oldroyd L Kraese in Forst ist noch zu berichten, daß heute das Konkursverfahren eröffnet wurde. * Havre, 29. Juni, 3,15 Uhr. Wolle stetig. Juni 136, Dez. 138,15. * Havre, 29. Juni, 12 Uhr. Baumwolle schwach. Juni 70^, Dezember 63hß. * Havre. 29. Juni, 3,15 Uhr. Baumwolle schwach. Juni 70, Juli 68IH, August 67"/ft, September 65^, Oktober 64'/4, November 63, März 62)4, Mai 62. * Havre, 29. Juni, 6 Uhr. Baumwolle ruhig. Juni 69^,1 Jnli 68''^, August 67*l, September 65'/!, Oktober 64, November 62V, März 62-/«, Mai 61-/«. * London, 29. Juni, 5 Uhr. (In Pfund Sterling.» Kupfer stetig, Tagcsumsatz 1600 r, 56/5, 3 Monate 57/1/3, Maklerschlußpreis 55/5 bis 55/10, best selected 60/15, elektrolytisches 59/5. Zinn ruhig, Tages- Umsatz 500 t, Straits 125, 3 Monate 126/5, englisches lÄVIO. Blei willia, spanisches 12/7/6, englisches 12/17/6. Zink willig, gewöhnliche Marken 18/12/6. besondere Marken 19/7/6, qewalztes deutsches 23. Quecksilber unverändert. New Borker Fondsbörse am 29. Juni. (Schlußkurse.) 1- 1>c. '2 14z'h V 104'«« 1« j dculej vorder 12,75 Stramm. 6'! S,' 5.' 82^ 22b, 41", 37 102'^ 65'^ 41V ZS ivrv bbV - bi» 27,50 27 Tendern tur Weizen: Fest. 103-/ lN Phtlad. and Read-com.Dhar. do. 1. prcferred Southern Ratlw. com.LH.ir do. vreferred Southern Pacific Union Pacific coni. Share» do. vreferred SSabash prescrred Anakonda tznpprr Unit. St. Steel «Lorp.com.Sh. do. prescrrcv Nmalaamaied vopper Tendenz. Bei Eröffnung gestaltete sich das Geschäft schwerfällig, da die Nachfrage sich in engen Grenzen hielt, sowie Verkäufe für Londoner Rechnung und die schwankende Haltung der Kupferwerte verstimmten. Weiterhin trat indes eine Befestigung ein, da Deckungen, wenn auch in bescheidenem Umfange, erfolgten. Der sich hierauf geltend machenden spekulativen Kauflust kam die Erwägung zustatten, daß die dem Markte zur Auszahlung der Julizinsen entzogenen Mittel ihm später zu Anlage zwecken wieder zugesührt werden würden. Deckungen, die sich infolge von erneut in die Erscheinung tretenden StückcmangelS fortsehtcn, boten der festen Haltung eine gute Stütze. Schluß bei ruhigem Verkehr fest. Für Rechnung Londons wurden per »aldo 10 000 Aktien verkauft. Aktien. Umsatz 340 000 Stück. New -forker Produktenbörse am 29. Juni. (Schlußkurse.) heute vorder ?7V 27 IV j nom. «Mlss.,krans.a.Ter.com.Syar. Missouri Pacific IV nom. «N. A. «Lenlr. «r Hudson-Rtv. 87,25, R- A., Ontario and Western 85,70; Norf, andWestern com.Shar. SS//,/ ! heute « vorherj Wetze» Rarer Winter» tako Juni -Mi September Leiember Mat» Jun« JE September Mehl Sprtna wheat clear^ «Seiretvcfracht Pctr»len», credit balance» >n New Kort Zucker : »m, IcV ! heule « vorher, «S«id-Darieken 24 Stunden do. Zinsrate i itr letzte Dar lehen de« Tape« Wechsel a. London L.TranSI. Wechsel aus London MD. S. do. Part» Sicht d». Berlin Sicht Bilder per Unze Atck>tf.,rop.a.-.Fscoin.Td. do. vreferred Baltimore and Ohio Lanadian Pacific Shefapeake and Ohio Chicago, Mtlw. and Di. Pau« do. Terminal prcferred Tcnvcr Rio «Srande pref. Sri« Railroad com. Share« do. t. vreferred Illinois Tenlral LouiSvtlie and Nashville 461,, WViwpfrr - di« 12.87 ttifen ll Foundrn Ror. V Wern f di« 16 2S> Stahtlckirnen vaumwoUrlokolnNewDorr Juni August Januar in New Orlean» Stdmalz, Western Tteam ! Rohe L Brothers «affce, fair Rio Nr. 7 Junt l September Tendenz tür Mat»: 12.64 46b ZW 4 05 9.07 11V 11». 51kV> Northern Securit. SUarcS SS'/„ Northern Pacific 3°,, Bond« SZr» Pennsylvania 164'1 Vas lustrumsut äoi- kotullvdkstt N Es gibt gute und schlechte Seifen. Bon den guten Seifen di« beste ist nach den Erfahrungen zahlloser Hausfrauen LuhnS Salm.-Terp.-Krrnseifr. Jede Art Gewebe, ob Seide, Wolle, Leinen, Flanelle, Baumwolle, ob weiß oder farbig alles wird gleich gut nnd schön, bleibt geschont und haltbar beim Waschen mit echter Luhns Salm. - Terp. - Kernseife, kenntlich am roten Kreuzband und erhältlich in jedem gut geführten Geschäft. »»6» «hefredatteur: Adolf Schirdt. Verantwortlich- R-dalt-m-: Kür Politik O. ««iitzt, dt« Handel»,eiiuna L. rvitiinon«, lokal« und sächsische Angelcacnh-tten W. «. Bntttar, das Feuilleton «. S. Now«s, Musik S. Segnitz, Mußestunden und Vermischte» W Behrend, Sport und NcrichtZfaal I Haarfeld. Für den Inseratenteil S. »retfchneider. Sämtlich in Leipzig. Druck und Verlag von S. Pol» ta Leipzig. Zus,fristen sind nicht persönlich zu adressieren, sondern an den Verleg, di« Redokilo» »der di« «ipedtti»» zu richten. Die »uttteueube V,»««, »»futzt 2t» Seite».
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