Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 30.06.1908
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1908-06-30
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19080630012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1908063001
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1908063001
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1908
-
Monat
1908-06
- Tag 1908-06-30
-
Monat
1908-06
-
Jahr
1908
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
4. Beilage Dienstag, 3V. Juni 1908. Leipziger Tageblatt. Ar. ir». IV2. Jahrgang. Leipziger Handelszeitung. Vom londoner Geldmarkt. tVon unjercm Londoner Korrespondenten.! * Die zum Monatsschluß erwartete Befestigung des Geldmarktes ist eingetreten. Ja, man kann mit ziemlicher Sicherheit sagen, die Sätze werden auch nach dem Onartalswechsel fester bleiben, sobald erst die TaagelLanhäufu'igeii infolge der Conponauszahlunaen vorüber sind. Diese müssen natürlich während einer kurzen Frssk Geld ganz unver wendbar machen. So argumentiert der Markt. Es kann äber auch anders kommen. Lombard Street ist in ziemlichem Umfange bei der Bank borgen gegangen. Ein guter Teil des Coupons wird deshalb auf Rückzahlungen verwendet werden müssen Den Pest des Eonpons erhofft die Börse in Consols und sonstigen prima britischen Fonds an leg in zu können. Es ist aber gar nicht ausgeschlossen, das; er lieber in 'rcmden Wechseln Anlage sucht, aus denen telbst bei Garantie des Wechselkurses immer noch 114 Proz. mehr zu machen ist, als aus den heimischen Papiere«. Die fremden Tiskontsucher werden sich mit Eifer auf den Londoner Gelomarkt stürzen, sobald der Coupon heraus ist. Es ist in den letzten Wochen schon «ehr viel deuisches Finanzpapier hier angeboten worden. Dabei macht Lombard Street aber eine recht interessante Unterscheidung. Man nimmt praktisch nur solches ^deut- chcs Finanzpapier, das ein französisches Indossament trägt. Selbst 'ehr große deutsche Banken können ihre Wechsel nicht zu kuranten Bedingungen placieren, wenn sie ohne dieses Giro anzukommen suchen. Ebensowenig lind die preußischen Schatzscheine in nennenswertem Um- 'ange hier zu placieren gewesen, obwohl die Berliner Offerten recht kulant waren. Die wiederholten Hinweise der „Times" haben ihren Eindruck nicht verfehlt. Man gibt selbst in sonst durchaus neutralen Kreisen der englischen Bankwelt den Rücksichten des politischen Anta gonismus mehr und mehr Raum, man diskriminiert zuungunsten Deutschlands, wo immer angängig. Man hat aber damit doch nicht verhindern können, daß, wie die meisten fremden, so auch die deutschen Kredite hier stark angcwachscn sind. Und die Tatsache, das; Frank reichs Finanz letzt doch wieder Neigung zeigt, seinen Kredit nir Deutsch, land zu verpfänden, nimmt der Demonstration ihren eigentlichen Sinn. Es bleibt nnr die rein banktechnische Ueberlegung zurück, daß man durch Frankreichs Zwi'chentreten eine bessere Möglichkeit erhält, im Herbste ohne Störung Gold zu ziehen, falls man nicht prolongieren will, wäh rend Deutschland sein Gold braucht. Einstweilen besteht der Nachteil der großen, aus der Basis des billigen Leihgcldes dem Auslände hier er öffneten Kredite in der schwachen .Haltung der kontinentalen Wechsel kurse. Unter anderem läßt auch der Fall der italienischen Wechselkurse aut Paris erwarten, daß Frankreich von London für Italien Gold nehmen wird. Hält dieser Zustand noch kurze Zeit an, so muß der Wunich der Bank von England, eine größere Goldreserve anzu'ainincln, NI diesem Jahre vereitelt werden. Der Londoner Goldbestand beträgt setzt 39,4 Millionen Pfund Sterling. Das ist freilich fast 4 Millionen höher als zur gleichen Zeit des Vorjahres. Aber es ist nur 0.4 Mil lionen über dem Niveau von 1905, einem ähnlichen Stagnativnsjahr wie dem heurigen: und damals war der Diskont der Bank von Eng- land 21- Pro.z., nachdem er eine Woche vorher noch 9 Proz. betragen hatte. Man argumentiert in Lombard Street gern dahin, daß der Bank von England da? Gold des französischen Zentralinstituts sa eventuell zur Verfügung stehe. Allerdings liegen jetzt 126,1 Millionen Pfund Sterling Gold in der Bangue de France. Aber diese Zis'cr wird viel mißdeutet. Am 28. Juni 1906 waren 117L Millionen Golo in der Bangue. Das ist eine Differenz von rund 8 Millionen. Am 28. Juni 1906 war aber der Silberbestand des französischen Zentralinstituts 42.7 gegen 36L Millionen und sein Notenumlauf nur 181,7 im Vergleich mit gegenwärtigen 187,7 Millionen! Allerdings sind beute die Privat depositen um 2,1 Millionen Pfund Sterling niedriger. Die Bank non Frankreich braucht also, um auf das Niveau von 1906 zu kommen, beute eigentlich noch 2 Millionen Pfund Sterling Gold, wenn man die ganze Sachlage unter dem Goldgesichtspunkt betrachten will. Ebenso macht man sich leicht irrige Vorstellungen über die amerikanische Situation. Die Vereinigten New Yorker Banken haben heute 51,l Millionen Pfund Sterling Depositen mehr als 1906. Aber auch die Darlehen sind noch 36.5 Millionen Pfund Sterling höher! Das aus Depositen verfügbare Geld ist also zurzeit nur etwa 14'/- Millionen Iröher! Nun ist freilich auch der Speciebestand 24,6 Millionen Pfund Sterling stänker. Das macht zusammen ein Plus von 39,1 Millionen Pfund Sterling. Nun erwartet man zu Anfang August die En: -ahme von westlichen Depositen in Höhe von mindestens 10 Millionen Pstind Sterling. Dazu dürsten noch Goldexportc größeren Umfangs kommen. Das Plus reduziert sich al'o aus etwas über 25 Millionen Pfund Ster ling zu Anfang des August. Dabei ist heute die Notenzirkulation noch ' Millionen Pfund Sterling höher, und 1906 war das Boounahr! Angesichts dieser Situation, angesichts der großen hiesigen Kredite, angesichts der schwachen Haltung der kontinentalen Wechselkurse läßt 'ich begreifen, baß vorläufig in der Bank keine Neigung zu einer weiteren Diskontcrmäßigung vorliegt. Bank- und Geldwesen. *' Landwirtschaftliche Creditbank. Frankfurt a. M. Die 4proz Pfandbriefe der Bank gingen gestern nm 4'/: Proz. auf 88 Prvz. zurück: angeblich soll bei dem Institut neuer Geldbedarf vorliegen. Berg- und Hüttenwesen. *— Der Schwindel mit Obligationen der Steinkohlcngewcrkschaft Marianne. Vor gar nicht langer Zeil haben wir Anlaß genommen, das Publikum vor de: Annahme der Obligationen der Gewerkschait Marianne lgothaischcn Rechts!) zu warnen. Heute liegt uns wieder ein Beispiel dafür vor, in welch unverantwortlicher Weise versucht wird, das Publikum mit den Obligationen der böhmischen Steinkohlengewerk- 'chast Marianne hcreinzulcgen. Dabei scheint die Bankfirma Grüns- 'cld Co., 01. m. b. H„ in Berlin mit einem Herrn .Hermann Bohnert in Frankfurt a. M-, der sich auf seinen Briefbogen als „Rcalitäteubesitzer" bezeichnet, Hand in Hand zu arbeiten. Nach einer der .Frkf. Ztg." vorliegenden Korrespondenz versuchte Vohn.'rt aus dem Jnserateiiwegc Gelegenheit zum Absatz der Obligationen dadurch nufzustöborn, datz er anlündigte, er lause Objekte gegen Zahlung von 4Z/,»raz. Obligationen. Als auf Grund dieser Inserate ein Geschäft ihm angetragcn wurde, erstarre er, rs bandele sich um Obligationen der Gewerkschaft Marianne. Er wolle die Lbligaiionen lur voll in Zahlung geben, und nannte als Referenz die erwähnte Dankfirma Gruns- keld L To. in Berlin. In einem Schreiben der Firma Grünsfeld L Co vom vorigen Jahre wird behaupiet, datz der Firma ein Verkauf von Mariannc-Obligationen zu 87, Prnz. bekannt geworden sei. Dem Brief der Firma ist nun eine angebliche Ans lunlt der Auskunftei Bürgel beigelegl, die vom Juli 1807 datiert tjt und in scr es u. a. heißt, datz ein rentabter Abbau des Bergwerks möglich sei. Ta ist es Venn von Interesse, gegenüber dieser abschriftlich von der G. m. b. H. Grünsfeld L Co. versandten angeblichen Auskunft der Auskunftei Bürgel vom Jahre 1887 eine Auskunft der Geschäftsstelle des Kartells der Auskunfteien Bürgel m Dresden oom 3. Juni 1808 zu lesen, wo es heitzt, datz das jetzige Anwesen der Gewerkschaft Ma rianne früher einem gewissen Breslauer gehörte, der cs an die Gewerkschaft ver- kaufte. Die Rentabilität des Unternehmens lasse viel zu wünschen übrig. Der Grunv scheine einesteils darin zu liegen, datz die Mittel kehr bescheidene sind, andern- teils sei die Leitung nicht fachmännisch. Der Förderung stellten sich, da Wasser vorhanden sei, Schwierigkeiten entgegen. Das Unternehmen habe keine Zukunft, werde nicht rentieren und habe auch bisher noch nie einen Nutzen getragen. Die Erdächte seien schon wiederholt zum Verkauf auSgebvten wor- d:u, doch ohne Erfolg Wie unter diesen Umständen die Firma Grünsfeld L Co. sich aus eine sehr detaillierte und günstig lautende Auskunft desselben AuskunftS- lurcouS berufen kann, ist völlig unverständlich. Wir haben kürzlich auSgcfüljrr, datz die Obligationen der Gewerkschaft Marianne unter den gegenwärtigen Verhält nissen als Nonvaleurs zu betrachten sind. Es kann daher nur wiederholt dringend abgcratcn werden, derartige Obligationen käuflich oder im Umtausch zu erwerben. pvv. „Atlas". Unter dieser Firma hat sich unter Mitwirkung der Mctallsirma Beer, Sontbeimer L Co. und des ihr nahestehenden „Tellus" in Frankfurt a. M. em neues Unternehmen gebildet. Die Ge sellschaft, Vie mit einem Grundkapital von einer Million Francs aus gestattet wird, will sich namentlich mit der Erwerbung von Berg- Werkskonzessionen im Departement Constantine, wo sich Eisen erzlager uni» PhoSphalgruben befinden, und in anderen Gegenden Algeriens und Tunesiens befassen. Für die Dauer von 10 Jahren ist die Frankfurter Firma mit dem Ein. und Verkauf von Erzen betraut. -v- Gewerkschaft Deutschland. Hannover. In der gestrigen Gc- werkenvcrsammluna, in der alle Vorlagen ohne Debatten genehmigt wuroen, wurde über die neuesten Aufschlüsse mitgeteilt, daß auf der 1.50-ni Sohle in der Richtung auf das Bohrloch von Justenberg II die Fortsetzung des Hartsalzlagers in einer Mächtigkeit von 12 m und mit einem Gehalt von über 16 Proz. reinem Kali angctroffen sei. Dec Ausschluß gebe der Gewerkschaft die Sicherheit, allen Anforderungen, dir das Stzndikat stellen könne, gerecht zu werden. * Phönix, Aktiengesellschaft für vergbau nnd Hüttenbetrieb, TntS- burg - Ruhrort. Der Rückgang des Aktienkurses au ver gestrigen Berliner Börse würbe mit der Absicht der Verwaltung motiviert, ein neues Block- Walzwerk in Hörde zu errichten, was sich nicht ohne Beschaffung neuer Mittel Vurchfübrcn lassen dürfte. Ob das Bauprogramm ver Gesellschaft die Ausgabe neuer Aktien nölig machen wird, darüber ließ üch bisher noch nichts Bestimmtes in Erfahrung bringen. Braugewerbe. 8 Dampsbrauerei Zwenkau, Aktiengesellschaft, Zwenkau. Im Ver- folg unserer Notiz in Nr. 171 des Leipziger Tageblattes haben wir uns an die Direktion der Gesellschaft mit der Fraac gewandt, welche Be stimmungen im Statut über die N a ch z a k l u n g s p s! i ch t aus die Vorzugsaktien getrosten sind. Wie bekannt, wird die Nachzah lung bei verschiedenen Ge'cllichafken verschieden gehandhabt. Bei der Zwenkauer Gesellschaft, deren Vorzugsaktien im Jahre 1906/07 zum erstenmal leer ansgingcn, da die Gesellschaft zum Zwecke der inneren Konsolidierung große Abschreibungen vorgcnommen Kat, wird mit dem am 30. September ablausenden Geschäftsjahr die Frage akut, ob aus dem voraussichtlich besseren Erträgnis für 1907/08 die Nachzahlung aus den bereits abgetrenntcn Dividendenschein nir 1906/07 geleistet oder ob diese Nachzahlung mit der Dividende auf die Vorzugsaktien für 1907/08 kumuliert werden soll. Die Direktion teilt uns nunmehr mit, daß die Statuten der Gesellschast eine besondere Erklärung zu dieser Frage nicht geben. Nach ihrer Ansicht werde die etwa zur Verteilung gelangende Dividende dem bereits abgetrennten Tioidcndcmchein für 1906/07 in erster Linie zugute kommen. Was unsere von gutinsor- mierter und der Gesellschaft nahestehender Seite stammenden Angabe« über den Verlauf der verflossenen 9 Monate des neuen Geschäftsjahres detristt, so bestreitet die Direktion deren Richtigkeit ebensowenig, wie sic dieselben bestätigt: sie ersucht uns lediglich, sestzuslcllen, daß der Aus- sichtsrac und der Vorstand der Gesellschaft unserer Notiz in Nr. 174 sernstehen. Es bleibt zu hosten, daß die Wendung zum Besseren, die Vas Unternehmen unter der Leitung des neuen Direktors Holzhäuser zu nehmen beginnt, auch vvn Dauer ist. Verschiedene Gesellschaften. v Die Leipziger Terrain-Geiellichait in Leipzig gibt unter den Al'-zeiaen der vorliegenden Nummer ihre vom 1. Juli ab geilenden ZinS- verändernngen für Einzahlungen auf RcchnungSbücher bekannt. 8r. Berliner Hotel-Gesellschasten. Ans Berlin wird uns geschrieben: Die Berliner Hotel-Gesellschaften haben im allgemeinen kein gutes Jahr hinter sich. Einmal waren es Gründe allgemeiner Natur, vor allem die Abschwächung ver gesamten wirtschaftlichen Konjni ktur, die ihre Gewinne nicht unerheblich beeinträchtigten; außerdem aber haben die zahlreichen Ncugründunzen von Hotels in Berlin die Erträgnisse ver einzelnen Unternehmungen geschmälert. Bis vor etwa Jahresfrist herrschte in der ReichShauplstaöt geradezu eine Hotclmisere, eS bestand ein entschiedener Mangel an großen, erstklassigen Hotels. Wie es aber häufig in ähn lichen Fällen geschieht, machte der bestehende Mangel sehr bald einem Ucberslussc Platz, da verschiedene Gesellschaften und Privatunternehmer inzwischen große Hotelbauten ausgeführk hatten. Unerfreulich im höchsten Grade war es für all diese Gründer, daß sie mir ihren Bauten unversehens in die Zeil der höchsten Geldsätze sowie der höchsten Materialpreise und Arbeitslöhne hineingekommcn waren, was sich bei Ausstellung der Bilanzen unangenehm fühlbar machte. Seil etwa einem halben Jahre sind nun die meisten dieser großen Hotelneubautcn fertig- gestellt, und die gegenseitige scharfe Konkurrenz tritt in den Gewinn ergebnissen bereits recht unlieb'am hervor. Selbst die lukrativste unter den hiesigen Hotclgcscllichasten, die H o t e l b e t r i e b s-A k t. - G e s., in deren Besitz sich das „Hotel Bri st o l" und das „Zentral» Hole l" befinden, hatte unter diesen Verhältnissen zu leiden, und ver- teilt, wie bekannt, für oaS verflossene Geschäftsjahr nur 15 Proz. Dividende gegen 20 Proz. im Vorjahre. Die S a v o y - H o t c l - A k t.- Ges., die in früheren Jahren bis zu 16 Proz. Dividende ausschüttete, konnte für 1907 nur eine solche von t'I Proz. zur Verteilung bringen. Tas Aktienkapital dieser Gesellschaft befindet sich übrigens, wie bekannt, gegenwärtig im Besitz der A d m i r a l s g a r t e n b a d - A k t .-G e s. Von dem neuerrichteten „Hotel Fürsten Hof", das zu den größten Berlins gehört, läßt sich die Rentabilität nicht genau bestimmen, da cS nicht eine Gesellschaft für sich bildet, sondern sich im Besitze der A >' chin- g c r - A k t i e n - G c s c l 1 s ch a s t in Berlin befindet, die allerdings in ihrem Geschäftsbericht betont, daß cs sich befriedigend entwickle. Ein besonderes Interesse beanspruchen die zum ehemaligen Eberbach-Konzern gehörigen Hoteluntcrnehmungcn; sowohl die K a i s e r h o f-G e s c li sch a f t als die M o n o P o l - H o t c l - A k t. - G c s. sind bekanntlich im letzten Jahre durch die finanziellen Transaktionen Eberbachs schwer gc- schädigt worden. Abgesehen davon, war aber auch der Betrieb seihst beim Monopol-Hvtel nicht gewinnbringend, während über die Renta bilität des Kaiserhofs ein abschließendes Urteil noch nicht zu fällen ist und cs sich erst zeigen muß, ob die Gesellschaft nach der vorgenommenen finanziellen Rekonstruktion mit befriedigendem Resultat arbeiten wird. Die Periode der großen Hotelneubautcn ist übrigens noch nicht abge schlossen. Gegenwärtig befindet sich nämlich auch das „Esplanade- Ho t c l" im Bau, das die Deutsche Hotel-Aktien-Gescllschast in Hamburg errichtet und dem die Hamburg-Amerikanische Paketfahrt-Aktien-Ges. nabestebt, die übrigens auch in lösen Beziehungen, wenn auch nicht finan- zieller Natur, zum Kaiserhof steht. Die schon jetzt viel beklagte Konkur renz aus dem Gebiete des Hotelwesens nimmt also immer mehr zu, und eS läßt sich zurzeit kein Urteil darüber gewinnen, ob sich die enormen, in den zahlreichen Neubauten angelegten Beträge, die sich aus viele Millionen Mark belaufen, in den nächsten Jahren angemessen verzinsen werden. Ein Haupterfordernis hierfür wäre eine durchgreifende Besse- rung der allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnisse, die auf den Hotel- betrieb von größtem Einfluß sind. *.* Chemische Fabrik Buckau in Magdeburg. Nach dem Prospekt betreffend die Zulassung von I Million Mark neuen Aktien zur Ber liner Börse ist der Geschäftsmann im lausenden Jahre befriedigend Die Fabrik beschä'tiflt zurzeit in Staßfurt ca. 450 und in Ammendorf ca. 330 Arbeiter, während in Buckau der Betrieb ruht nnd die Grund- stücke als Bauplätze verkamt werden sollen. Für 1907 wurden 12 Proz. lw. i. V.s Dividende verteilt. 8 S. Wallach L Co., Aktiengesellschast, in Mülhausen i. E. In der am 20. Juli stattfindenden außerordentlichen Generalversammlung soll über Auflösung der Gesellschaft Beschluß gefaßt werden. 8 Nntrrelsässifche Papierfabrik. Aktiengesellschaft, Schweighausen. Auf Ver Tagesordnung Ver am 27. Juli zu Straßburg stattsinvcnden außer ordentlichen Generalversammlung stehen folgende Punkte: Erhöhung des Aktienkapitals um 3M 100 durch Ausgabe von Jnhabervorzugsaktien zu 1000 und entsprechende Aenderung des Statuts. Begebung der Aktien: Gewährung von Vorzugsrechten an 3M der bisherigen Aktien gegen Zuzahlung und Verwendung dieser letzteren. Dinglerschc Maschinenfabrik, Aktiengesellschast. in Zweibrücken. Der Aussichtsrat beschloß, vvn dem Bruttogewinn des Jahres 1907/08 von 663 414 s405 204I .K zu Abschreibungen 323 284 1172 288s .E zu ver- wenden und von dem sodann sich ergebenden Reingewinn von 340129 1232 9161 .E 15 648 111080s .kl dem Reservefonds zu überweisen, zu Tan- tiemen und Gratifikationen 66 553 126 6761 .E zu verwenden, 224 000 1168 000s .tl als Dividende von 8 16s Proz. zu verteilen, der Ar- beiterunterstützungskasse 5000 los .L, dem Beamtenpensionsfonds 50M 10> Mark zu überweisen und den Rest mit 23 928 127 159s .il vorzutragen. Der Geiamtumschlag im Jahre 1907/08' betrug 5,40 >3,71 Millionen Mark. Die Gesellschaft trat mit einem Auftragsbestand von 2,865 13,7) Millionen Mark in das neue Geschäftsjahr ein. pW. Eoitttllentale Gesellschaft für elektrische Unternehmungen, Nürnberg. Der Aussichtsrat schlägt eine Dividende von 4 13'Proz. auf Vie Vorzugsaktien vor. (Die 878 Stammaktien gehen wieder leer aus.) Ter Reingewinn beträgt nach Rückstellung von 255 855(264 574).^ für Erneuerung und Kapitalbilduug für Unternehmungen in eigener Verwaltung und Zuweisung von 65 883 (62 400).an den gesetzlichen Reservefonds l 346 832 (4 321494).zk Aus neue Rechnung werden 101 952 (95045) vorgetragrn. Lrantporttveje». ' Berliner elektrische Straßenbahnen. Aktiengesellschast, in Berlin. Aus dem Reingewinn von 308 936 .< gelangen 5 Proz. iwic i. V.) Dividende zur Verteilung. (Fast das gesamte Aktienkapital der Gesellschaft befinöct sich bekanntlich im Belitz der Stadt Berlin.I II. Keine Verstaatlichung der Hamburg-Amenka-Linie und des Norddeutschen Lloyd. Eine Berliner Korrespondenz meldete dieser Tage, eS sei beabsichtigt, den Gedanken an eine Verstaatlichung der beiden größten deutschen SchistakrtSgesellschasten zu propagandieren und der Regierung und dem Reichstage sympathisch zu machen. Neber die große Tragweite dieses Projekts brauche wohl niemand aufgeklärt zu werden, und auch nicht darüber, wie wenig vorteilhaft die Rcalisic- rung dieses Gedankens wäre. Diese Meldung ist, wie wir an unter- richtete: Hamburger Seite erfahren, vollständig unzutreffend und von Anfang bis zum Ende ersiindcn. In Hamburger Kreisen wird schon seit Jahren behauptet, daß der Gedanke einer Verstaatlichung der beiden großen Gescllichasten eine Lieblingsidec des Kaisers sei. In verschie denen Tischgesprächen 'oll der Kai'er die beiden Generaldirektoren Ballin und Tr. Wiegand für diese Idee einznnehincn versucht haben, die aber von den Gesellschaften als sehr problcmati'ch angesehen worden ist. Von allen anderen Gründen abgesehen, würde gegenwärtig allein 'chon die finanzielle Lage des Deutschen Reiches c-Z verbieten, diesem Plane näherzutreten. der Hunderte von Millionen erfordern würbe. vetri«v»ar»»u»e»t«. Große Leipziger Straßenbahn. Vom 22. bis W. Juni 111910 <1, seit 1. Januar 3041 683 12 931 498s .»1. Warschau-Wiener Eisenbahn. Mai 1779 271 >1 838 973) Rbl., seit 1. Januar 9 062 436 19 092 759s Rbl. Verbände. " Tas Kohlenshttvikat wird nach dem „Lok.-Anz." die Preise fürderhin nicht mehr sür ein ganzes Jahr, sondern nach dem Muster des Stahlwrrks- v/rbandeS semester- oder guartalsweise festsetzeu. Durch eine derartige Maßnahme würden die Nachteile der bisherigen Preisfestsetzung auSgeschaltet. Sahlrrngseinftellrrngen ufw n. Au« Sachsen. Nome ! Wohnort uns Stand I> E. I. Pieysch, Tischlermeister Polschäppcl 2) O. E. Lieving, Buchbinder/ »ictfter (Nachlaß» Frobburg -k> Oito Dreisel, Backer Groitzsch 4) A. W. verw. Zellmer ged. Wei- ncrl, Inh. eines Wäschegeschäfts linier rcr Firma Engen Fcllmer Dresden 3) Enoch Nilssou, Lohnwcbereibef. Glauchau E>ot'.I. Gi.. Pru>. > k H sittlng^ ^tst. Vers. Denn ' Döhlen ' —iSSS-sÄ/7 107 6/S N M M M Dresden 26 6 17/7 31/7 31/7 Glauchau 26,6 28/7 217 11,8 Konkursverwalter! zu t> Kaufmann Hermann Kühnschcrf ln Kleinburgk (B. A. Grotzburgk»; zu 2- Lokalrtchter Mar Mühler >n Frobburg; zu 3) Naufmann August Bern- Yard Duphorn tir Groitzsch; zu 4- Rechtsanwalt Dr. Truekmüller in Dresden; zu 5) Rechts- anwalt Büscher tn Glauchau. >? Znm Konkurs der Sächsischen Bankgeielljchast Onellmalz L Co. in Tresden-Leipzig. Aus der in Dresden abgehaltencn Gläubigcrvcr» sainmluna sei noch folgendes nachgetragen: Bei Eröffnung der Versamm. lung machte der Vorsitzende davon Mitteilung, daß eine Abstimmung darüber, ob eine Abichlagsverteilung zu erfolgen habe, nicht stattsinden könne, weil ein Antrag des Konkursverwalters nicht vorliegc. Letzterer erstattete Bericht über den Konkurs, bei welchem ungefähr 873 000 Forderungen angemeldet und bisher über 233 000 .E Aktiven eingezogen seien, lieber die Gründe, weshalb er keine Abschlagsverteilung beantrage, erklärte der Verwalter, keine Auskunft erteilen zu wollen, bemerkte aber, daß er sich in UePereinstimmung mit dem Gläu- bigerausschuß befinde. Es läßt sich hiernach nicht ersehen, ob die'e Gründe die nämlichen sind, die ein Mitqlied des GläubigerausschusscS in der Leipziger Versammlung vom 12. Mai d. I. angegeben hat..— Da 8 149 der Konkursordnung keine zwingende Vorschrift enthält, son- dern nur besagt: eS solle, so osi hinreichend bare Masse vorhanden sei, eine Verteilung an die Konkursgläubiger erfolgen, so dürste noch einige Zeil vergehen, bis die letzteren einmal Geld erhalten. is Zur Insolvenz der Briefnmschlagfabrik Heidenau, G. m. b. H., ei'ahren wir, daß die Firma liguidiert wird. Zum Liquidator ist der Kaufmann H. Ankersmit in Dresden-Strehlen bestellt. I». u « Sen» A « i ch e. Aame l Wohnort und Stand HanS RcfSlund, Kaujmann Oster'.ügum Hiwo Sritzcr, Kaufm., in Firma Modehaus Hugo Spitzer Berlin David Oettinger, Kaufmann Horstermark W Klohr. Wctnyändler (Nachlaß) Sharlottenbrg Alerander Coniker, Kaufmann (Sollub Wtlh. Pautmann, Kautm, Jnh.j d. Fa. paulmann L Heers Linden Gebr. Ho'mann, G. in. v. H. Köln M. Trödel geb. Lach, Kautm.-FiauOÜerodc N. Holzbaucr, Broieier'.eigwarco nnd Malkarontiabrikanl Pfaffenhosen Karl Pücklsr, Kaufmann Polanowty Arthur Kunz, Kaufmann Saalfeld Amtsgericht lErökf. Anm-'i.B,,. Pru> ! nung Ahl, § Berf. Tcrm. Apcnrade 25/6 Berlin 26/6 Buer «. W. 26/b Tharlottenbrg 23/6 Gollud 24/6 Hannover 26/6 Köln, Rhein 23 6 Osterode 25 6 Pfaffenhof., I. 26/6 Pirschen 25/6 Saalfelv, S. 26/6 18^7 25/7 25 7 I» dem Konkurse »er Berliner Blnien. und Jnponfabrik Jacob van Aals« in Berlin soll eine AbschlagSverleilung von 37 526 Mastebestand auf 312 721 vorrechtslose Forderungim erfolgen. pcv. Zum Konkurs der Truq-Kalker BolkSdank. In der Gläubigerversammlung wurde bekanntgegeben, dast bet der Buchführung große Unregelmäßigkeiten vor gekommen find. Die Bilanz, sowie die Gewinn- und Berlustrechnung dem 31. De. zcmber 1006 sollen teils verschleiert, teils direkt gefälscht sein. Gegen den Borstand und Aufsichtsrat ist beim Kölner Landgericht Klage eingereicht. ** Tie bei der Insolvenz des Bankhanses Gedr. Klops« in München engagierten Deutschen Benzin- und Oel'werke, Aktiengesellschaft, in Regensburg erlassen folgende Erklärung: „In einer am 21. d. M. abgeholteuen Sitzung des Auf sintoratcs wurde seitens des Vorstandes berichtet, datz dis Gesellschaft durch Tratten bei der Bankcommauditc Gebr. Klopfer mit 798 9M beteiligt ist. Der groherc Teil dieses Betrages sei zur Bezahlung einer im Juni fälligen Schiffsladung nah, Ware bereitgestellt gewesen, während 200 000 .lk zur Einlösung eines Wechsels gleichen Betrages am 24. Juni dienen sollten. Da der Status der Bantcommandits Gelr. Klopfer noch nicht erhältlich, IStzt sich die Höbe des Verlustes der Gesellschaft bei genannter Bankfirma noch nicht berechnen. Indes erscheint auch ßci ungünstigster Benrteiinng vieles Engagements eine Schädigung der Gläubiger als aul-geschlossen. Der Betrieb der Fabriken wird fortgesetzt/' Tarifwesen. * Niederschtensch-Sochiischer Steinkohlenverkeljr Mit Gültigkeit dorn 1 AlUi wird die Station Weiisig Bübian der Königlich Sächsischen Staatsbahnen in den Toris ausgenommen. Ucbcr die Höhe der Irachtlätze geben die beteiligten Dienststskkcn AuSinnst. *— I» den Sächüsch-Südmritdeutscheit Gtitcrverkebr. Darifheste 1—4, wsrocn am 1. Jn!i die Verkehrsjlcllen Langenbernsdorf uird Wkißig.^hlan einbezogon. Die de' Frachtbcrechnung zugrunde zu legenden Entfernungen werden ermittelt: für Langenbernsdorf durch Anstoß von 3 lcm an die Entkernungen für De.chwolframsbors oder von K lcm an die Entfernungen kür Verdau — die niedrigsten Gesam cnt» keirungcii sind maßgebend —; für Weitzig-Bühlau durch Anstotz von 15 lcm an di« Eittfernungen für Türrröhrsdorf. Warenmärkte. wolle. ' Antwerpen, 29. Jnnt, 12 Ubr 37 Mw. tPrivattelegramm von Kurtb, Wenbmann L T o.) Laplata-Zug Dove v. Juli 4,65 Käufer, November 4 52', d». Tendenz: Behauptet. Umsatz: 75<XX> Kilo. 1 Bradford. 29. Juni. Walte ruhig. Dcndenz zugunsten der Verkäufer. » t!it»«rv»ol, 29. Juni. 12 Uhr 45 Mtn. Baumwolle. Umsatz 4909 B., davon für Spekulation und Erport 2M B. Amerikaner willig, 5 Punkte niedr . «egvpicr rubti. unverändert, Brastltancr 9 Punkte niedriger, Madras und Dtnmvelln 1/!6 nicdrigcr. Lieferungen ruhig. Henle vorher Juni S.A) 588 Juni-Jult 5 87 August-September.... 6,Z6 5,44 ' vivervool, 29. Juni. Baumwolle davon für Spetulalton nnd Etzport '299 B. beute vorher Juni Juni-Jult . . . Zult-AuguN. . . August.September Septemver-Oktodor Oktober-November Oktober.November Dezember-Januar. heute l vorder lLchlutz.) Ruhig. Umsatz 49M Balle Mtddl. good ordtn. Lie'erungen kaum stetig Novemder-Dezcmbkr. Dezemder-Januar. . Zanuar-Fevruar . . Februar-Mär» . . . März-Ppril .... April-Mat .... ' Piverpool. 2!«. Juni. AegypNfch» Banmwall«. Fnllh good fair brown Juli 7.16 ä. ' tirrmen, 29. Juni. Baumwolle. Upland middl.'»so 58 3. Willig.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)