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welchen die Dokumente werthlos sind, kann dem Verlierer den Verlust seiner Stellung ersparen und wird gebeten, die Papiere gegen 100 Mark Belohnung bei Schwenn, Manteuffelstr. 13, 4 Treppen, abzugeben. — Von der Straße weg gestohlen wurden nicht weniger als vier Wagen und Pferde, zwei Schlächterwagen mit Fleischlad ungen, ein Mohrscher Margarincwagen und eine Equipage mit einem braunen Wallach. In allen Fällen wurden Fuhrwerk und Gespann wieder ermittelt, die Equipage in Pankow, die anderen in Berlin, nur in einem Falle auch der Thäter, den man beim Verkauf des gestohlenen Fleisches abfaßle. — „GuteNacht, schöne Welt!" Der Weichen steller T. aus der Stralauer Allee hatte 10 Kinder im Alter von 26 bis 1'/« Jahren. Der zweitältcste Sohn war der 25jährige Georg, ein Malergeselle, der bei einem Meister in der Bergmannstraße in Arbeit stand. Der junge Mann ging zur gewohnten Zeit von Hause weg und kehrte Abends um 8'/^ Uhr zurück. Nach dem Abend brot saß er betrübt da. Gezen 9^ Uhr ging er mit dem Gruße: „Gute Nacht, schöne Welt!" in sein Schlaf zimmer. Niemand dachte sich dabei etwas; eine halbe Stunde später ab.r fand Frau T. ihren Sohn als Leiche am Bellpfosten hängen. Erst nachträglich erfuhr man,! daß er nicht im Geschäft gewesen war; die Veranlassung! zum Selbstmord kennt man aber nicht. Im Garnisonlazareth zu Tsingtau starb infolge Unglücksfalls der Feuerwerker Priwonitz vom Kreuzer „Geyer". Die Pariser Polizei hält die weitere Verfolgung der Humberts für aussichtslos. Die Astaire gelangt wahrscheinlich schon im Januar zur Fällung des Contu- mazurtheiles vor Gericht. Aus dem Reichstag. Die Vertreter der Mehr heitsparteien haben, wie der „Tägl. Rundsch." mitgetheilt wird, der leitenden Stelle, d. h. dem Reichskanzler Grafen Bülow, die feste Versicherung zugehen lassen, sie würden Alles daran setzen, um den Kampf um den Zolltarif, vor allen Dingen aber um die Aufrechterhaltung der Ordnung im Reichstage, sowie deren möglichste Sicherung für die Zukunft durchzusühren. Auch das Präsidium soll ver sprochen haben, seinen Posten unter keinen Umständen auf- zugebev, sondern auszuharren, möge auch kommen, was da wolle. Diese Zusicherungen sollen den sehr ernsten Zweck gehabt haben, zu verhindern, daß gewisse Erwäg ungen, die sich auf durchgreifende Aenderungeu richten, festere Gestalt annehmcu. Zur Ausschließung des Abg. Singer aus der gestrigen Neichstagssitzung sei im Einzelnen noch Folgendes mitgetheilt: Die Ausschließung erfolgte aus Grund der erst im Februar 1895 aufgenommenen Be stimmung der Geschäftsordnung zu § 60: Im Falle gröb licher Verletzung der Ordnung kann das Mitglied vom Präsidenten von der Sitzung ausgeschlossen werden. Leistet dasselbe der Aufforderung des Präsidenten keine Folge, so kann die Sitzung auf bestimmte Zeit ausgesetzt, oder ganz aufgehoben werden. Das ausgeschlossene Mitglied ist berechtigt, spätestens am folgenden Tage schriftlich Ein spruch zu erheben, auf den der Reichstag, jedoch nicht vor dem darauffolgenden Tage, ohne Diskussion darüber ent scheidet, ob die Ausweisung berechtigt war. Der Abg. Singer ist der erste Abgeordnete, gegen den auf Grund vorstehender Bestimmung die Ausschließung verhängt worden ist. Den Vorgang selbst beschreibt die „Post" folgender maßen: Lärmende Rufe ertönten aus Hunderten von Kehlen. Alles war aufgesprungen. Man gestckulirte. Alles hing jedoch gespannt an den Vorgängen in der linken Mitte, wo die Sozialdemokraten der Treppe zudrängten, auf der, bleich vor Erregung, Singer stand; zuerst immerfort hin aufredend zum Präsidenten, später ihn höhnisch musternd, indem er langsam ein, zwei Stufen hinabschritt, als be sänne er sich, ob es nicht besser sei, auf den Platz zurück- zukehrcn. Als aber seine Genossen wieder und wieder lärmend andrängten, faßte er Posto und blieb trotzig stehen. Der Zorn und die Aufregung über das Gcschehniß, so fchreibt die „Post", war überall zu bemerken. Mehrfach hörte man die Vermuthung, das Ganze sei nur inscenirt, um für die am Abend desselben Tages abzuhaltenden 27 sozialdemokratischen Versammlungen Material zu schaffen. Einzelne Herren erklärten unumwunden, auf noch Ernsteres gefaßt gewesen zu sein, sie hätten sich in ihrem Innern schon bereit gemacht, zum Schutze älterer Herren sofort einzugreifen. Natürlich kam auch das Heitere zum Aus- druck. So sagte ein Hüne, er sei bereit, wenn'S Ernst würde, den Beweis zu liefern, daß die seiner „Uever- zeuguugskraft" Anheimfallenden nicht mit geistigen Waffen geschlagen seien. Am meisten hörte man die Frage „was nun?" Worauf die Anwort lautete: Es ist schon gesorgt, daß es anders wird. — Abg. Bebel hat gegen den ihm vom Vicepräsidenten Grafen Stolberg am Mittwoch er- thciltcn Ordnungsruf Protest beim Plenum eingelegt. Das Haus wird am heutigen Freitag ohne Diskussion darüber entscheiden, ob der Ordnungsruf rechtmäßig er- theilt worden ist. Abg. Bebel war zur Ordnung gerufen worden, weil er Aeußerungen des Staatssekretärs Grafen Posadowsky als unpassend bezeichnet hatte. Es ist das erste Mal seit Bestehen des deutschen Reichstags, daß sich ein Abgeordneter über den Ordnungsruf eines Präsidenten beschwert hat. Es ist jetzt leider, oder sagen wir Gott sei Dank manches zum ersten Male passirt, was hoffentlich im deutschen Reichstage niemals wiederkehren wird. Airchennachrichten. Wilsdruff. Am 2. Advent. Vorm. 9 Uhr Prcdigtgottesdienst (Text: Matth. 3. 1—10.) Nachm. 1 Uhr Christenlehre mit der konfirmirten weib lichen Jugend. 2 Uhr Taufgottesdienst. Mittwoch, den 10. Dezember. Vorm. 9 Uhr Beichte und heiliges Abendmahl. Grumbach. Am 2. Advent. Vorm. 9 Uhr Predigtgottesdienst. Nachm. 2 Uhr Taufgottesdienst. Aeffelsdors. Ain 2. Advent. Vorm. '/z9 Uhr Beichte Hilfsgeistlicher Handmann; 9 Uhr Prcdigtgottesdienst Pfarrer Oic rb. Leßmüller. Nachm. 1 Uhr Missionsstunde insbesondere für die Kon firmanden. 2 Uhr Taufgottesdienst Hilfsgeistlicher Handmann. Sora Am 2. Advent. Vorm. '/s9 Uhr Beichte (Anmeldungen zuvor erbeten.) 9 Uhr Previgtgottesdienst (Luk. 3, 15—17.) Nachm. V-2 Uhr 2. Adventsgottesvienst(Jerem. 31, 31—34.) Burkhardtswalde. Am 2. Advent. Vorm ^stUhrPrcdigtgottesdienst (Tex!:Maith. 3,1-10) Ms. Lonnings okkLN von Vorm, i/zt l bis Abends '/zd Ukr. ?kotoArLrpkie-KJKurri8, Poesie- unä l'a^ebücker, ?08tkLrten-^1bum8, ?koto§rapkie-^Lkmen, Qe83NAdücker, Lockdücker, Oontodücker, LeckooriAs- rrrsppen, Visitenkarten- nnä Lriektaseken, OiAarren-Ttnis, Lckreidmappen, ?orternonnaies, Oarnen-Iaselren, 8ckreid?euA6> IVlArcken- unct Lilcter- Lücker, Lafetten in einlacker u. kockfeiner k'üIIunA «MM«— kort Tßrmgski« empfiehlt zur ttki-bst- unll Winl6!--8ai8on sein reichhaltiges Lager selbstgesertigter Pelzwaaren als. Herren-Geh- u. Reise-Pelze, Damenpelz-Mäntel, Jackets, Capes u. Hauspelze, Muffe in größter Auswahl für Damen und Kinder, Pelzbarctts, sowie Colliers für Damen in nur neuesten Formen, Futzsäcke, Futzkörbe, Pelzteppiche, Pelz kragen und -Boas, wwie Pelzmützen für Herren und Knaben, Winter-Handschuhe in Pelz, Krimmer und Wolle. KutzeRn in Eilten 1>O Mützen iu reichster Auswahl. dauerhaftes Fabrikat, zu billigsten Preisen. 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