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Keformalionskrodchen in bekannter guter Qualität empfiehlt <D. I i 2 tüchtige Tischlergesellen werde'n gesucht. Lrust 8vüui>6rt, Tischlermstr. am alten Friedhof. Wochenmarkt zu Wilsdruff, am 27. Oktober. Eine Kanne Butter kostete 2 Mark 60 Pf. bis 2 Mark 70 Pf. Ferkel wurden eingebracht 200 Stück und verkauft ü Paar 1b Mark - Pf. bis 24 Mark - Pf, Futtermehle empfehlen zum billigsten Preis Schützenhaus Tharandt lieber etwas beschleunigen." * In Ilmenau sind am 23. Abends im nördlichen dichtgebau testen Theile 22 gefüllte Scheunen nebst einigen Ställen ein Raub der Flammen geworden. Versichert soll nur der geringe Theil ge wesen sein. * Noch ein Wahlkuriosum. Schwiegervater und Schwieger sohn gehören verschiedenen politischen Parteien an, ersterer ist konser vativ, letzterer liberal. Beide suchen noch am Tage vor der Wahl auf einander eiuzuwirken und gerathen dabei so an einander, daß sie im Hellen Zorn von einander scheiden. Doch über Nacht siegt die bessere Regung; jeder beschließt nachzugeben und am Wahltage wählt der Schwiegervater liberal, der Schwiegersohn konservativ. Vergnügt eilt der Letztere zu Ersterem, um ihm mitzutheilen, was er gethan' Jeder berichtet dem andern, wie er gewählt — erstarrt stehen beide einen Augenblick, um dann in ein schallendes Gelächter auszubrechen. Vermischtes. * Seltene Ehrlichkeit. Vor einiger Zeit erhielten die Direktoren der Bank von England einen anonymen Brief, der ihnen anzeigte, daß die Person, die ihn geschrieben, sie an dem Tag und der Stunde, die sie selbst angeben würden, in dem Zimmer treffen wollte, welches die Werthobjekte der Bank enthielt und das man so uneinnehmbar hielt wie Gibraltar. Zuerst achtete man nicht auf den geheimuißvollen Brief schreiber; aber als die Briefe sich wiederholten, willigten einige Direk toren ein, zu antworten und die Einladung zur Begegnung in dieser Schatzkammer anzunehmen. Zur festgesetzten Stunde in der Nacht traten sie in dieses abgelegene Zimmer ein und bemerkten mit großer Bestürzung einen als Arbeiter gekleideten Mann mit einer Laterne in der Hand vor ihnen stehen. Das Räthsel mar bald gelöst; der Fremde zeigte auf den Fußboden, in welchem sich ein Loch befand, groß genug, um einen Mann durchzulaffen. „Dieses Loch, meine Herren," sagte er, „steht mit einem Abzugskanal in Verbindung; ich habe denselben früher ausgebesiert und dabei entdeckt, daß es sehr leicht sein müßte, auf diese Weise in das Zimmer einzudringen, das man für so wohl verwahrt hielt." Die Direktoren nahmen alle möglichen Vorsichtsmaßregeln, um die Wiederholung solches Besuches zu verhindern, und gaben dem Manne der sie davon benachrigticht, 1000 Pfund Sterl. Belohnung. Glück licherweise war es ein ehrlicher Mann gewesen, sonst hätte er sein Ge heimniß sehr theuer an Leute verkaufen können, welche von Raub und Diebstahl leben. * Leiden eines Statistikers. Mit welchen Schwierigkeiten oft die Statistiker zu kämpfen haben, zeigt folgender komische Vorfall. Ein Kreisarzt wollte eine statistische Tabelle über die Sterblichkeit aufstellen und wandte sich deshalb an alle Ortsvorsteher seines Bezirks mit der Bitte, sie sollten ihm doch gefälligst mittheilen, wie viele Personen wohl jährlich in ihrer Gemeinde sterben möchten. Ein Ortsvorstand, welcher die Sache mißverstand, schrieb kurz zurück: „In unserer Ge meinde mag niemand sterben." Der Arzt fragte hierauf zum zweiten Male an, wieviel denn durchschnittlich im Jahre sterben könnten, und erhielt alsbald die Antwort: „Hierorts können alle sterben." Noch einmal setzte der Doktor an und bat, ihm mitzutheilen, wie viele Per sonen etwa in einem Jahre in jener Gemeinde sterben dürften. Hier auf kam als Antwort der Bescheid:' „Sterben darf hier, wer will nnd muß, denn der unterfertigte Ortsvorsteher kann es niemandem verbieten." Der Arzt strich nunmehr diese Gemeinde aus feiner statistischen Tabelle. * Wie ein französisches Blatt sich eine chirurgische Operation im Jahre 2000 denkt. Patient: Doktor, ich komme, Sie wegen eines Unwohlseins zu konsultiren. — Welche Art von Unwohlsein? — Ich empfinde einen heftigen Schmerz in der rechten Seite. — Sitzt es hier? — Ja, auch darüber und darunter. — Das ist zu unbestimmt. Husten Sie? — Mitunter. — Ist die Verdauung regelmäßig? — Sie läßt zu wünschen. — Vielleicht ist der Sitz des Uebels in der Leber zu suchen, wenn nicht in der Lunge noch anderswo . . . Ueb- rigens ist es ganz überflüssig, unsere Zeit mit Suchen zu verlieren. Wir werden gleich sehen. Legen Sie sich nieder, damit ich Sie öffne! — Damit Sie mich öffnen? — Natürlich. Wie soll ich mich sonst unterrichten? Etwa mittelst Auskultirens oder Perkutirens, wie die armen Tropfe des vorigen Jahrhundert? Mit leiblichen Augen muß ich mich überzeugen! Also an's Werk, strecken Sie sich aus. Wir be ginnen mit der Leber. — Aber Doktor ... — Sie werden nicht das Geringste auszustehen haben, Sie werden, Dank unserem neuen Verfahren, welches den Schmerz unempfindlich machi, den Gang der Operation genau zu verfolgen im Stande sein. Also Achtung! Eins, zwei — da haben wir Ihre Leber. Wie Sie sehen, hat sie keinen Fehler, wir bringen sie also wieder an Ort und Stelle. Weiter! Eins, zwei — da ist der rechte Lungenflügel, auch an ihm vermag ich nichts Ver dächtiges wahrzunehmen. Befördern wir also noch die Niere an das Tageslicht — eins, zwei. Ein Prachtexemplar von einer Niere, auch darüber können Sie beruhigt sein. Mein Herr, ich kann Ihnen die Versicherung geben, daß keines von Ihren Organen einen Fehler hat. Ihre Schmerzen beruhen daher auf einer vorübergehenden Ursache. Jetzt machen wir die Geschichte wieder zu. Aber Doktor, wie soll das zusammenhalten? — Ganz einfach so: Wir verbinden die beiden Seiten mit dieser neuerfunden Composition, der man den Namen „Menschenkitt gegeben hat. Eins, zwei, drei! Stehen Sie auf und wandeln! Der Patient erhebt sich, bringt seine Toilette in Ordnung und begiebt sich Wohlgemuth zum Mittagstisch' Ausgeschnitten. Erster Commis: „In meines Vetters Ge schäft in Paris werden täglich so viel Briefe geschrieben, daß 49 Haus knechte nur nnt Wasserpumpen beschäftigt sind, um die Oblaten anzu feuchten." — Zweiter Commis: Das ist noch gar nichts. Bei meinem Onkel in Berlin ist das Jeschäft so jroß, daß der Buchhalter in seinem Hauptbuche vom „Soll" ins „Haben" per Droschke fahren muß." Kirchennachrichten aus Wilsdruff. Zum Reformationsfeste predigt Vorm. Herr k. vr. WaUI. Nach dem 2. Einlauten Beichte und nach der Predigt Communion Nach dem Gottesdienste wird eine Collekte für den Gustav- Adolph-Verein gesammelt werden. Kirchenmusik am Reformationsfeste. „So nimm denn meine Hände" pp. von Silcher. Gesang. VGXSL8 in Nordamerika. Beschreibung und Karte des Staates Texas ist frei zu beziehen durch HuäolpU t'uleli, Admiralitätstr. 38, Hamburg. Fäden der Wahnsinn spinnt. Jenes schöne Mädchen dort," und er wies auf die Andere, die vorhin so übermüthig gelacht hatte, „ist weit glücklicher. Für sie ist ihre Geistesnacht eine Wohlthat, sie verschlei ert ihr freundlich die Vergangenheit, an der sie sonst sicher zu Grunde gehen müßte." „Was hat sie gethan?" „O, das ist eine traurige Geschichte," erwiderte der Doktor, und wenn Sie es wünschen, werde ich sie Ihnen nachher erzählen; aber wollen Sie sich nicht das interessante Mädchen näher ansehen?" Der Doktor hatte Recht. Die zweite Irrsinnige war eine fesselnde Erscheinung. Hoch und schlank gewachsen wie eine Tanne, mochte sie etwa 24 Jahre zählen, obwohl sie noch jünger aussah, alle ihre Be wegungen waren rasch und lebhaft, aber dennoch graziös. Das feine, sanft geröthete Antlitz leuchtete vor Geist und Leben und in den Grüb chen ihrer Wangen schien der Schalk zu stecken. Trotzdem mußte durch die Fröhlichkeit, die auf ihrem lachenden Kinderantlitz thronte, ein Riß gegangen sein; denn ein tiefes schneidendes Weh prägte sich zugleich darin aus und um die Lippen zuckte es zuweilen schmerzlich und bitter; das verschwand jedoch rasch wieder wie flüchtige Wolkenschatten, und dann lachte sie von Neuem übermüthig auf, bis das eigenthümliche Lachen wieder mit einer schrillen Dissonanz schloß. „Fragen Sie nur Fräulein Roth, was ihre Heiterkeit erregt?" flüsterte mir der Doktor zu und ich that es. Sie sah mich mit ihren Hellen, großen Augen verwundert an, dann brach sie wieder in ihr ge wohntes Lachen aus und sagte mit einer Stimme, die viel Wohllaut hatte: „O, es war nur ein Scherz!" Auf meine weiteren Fragen wiederholte sie nur: „O, es war nur ein Scherz!" und sie stimmte von Neuem ihr sonderbares Lachen an. „Nicht wahr, ein Scherz ist erlaubt?" wandte sie sich plötzlich zu mir und ihre Blicke irrten jetzt doch unruhig, mit dem Ausdruck einer gewissen Angst, über mich hin weg. Ohne meine Antwort abzuwarten, wanderte sie hastig durch den Saal und bald klang ihr Lachen übermüthig, bald herzzerreißend. (Fortsetzung folgt.) * Roms Bevölkerung. Die Zahl der Bevölkerung der Stadt Rom beläuft sich gegenwärtig nach Angabe der „JtaUe" auf 300 467 Seelen, wovon 134 156 in Rom und 166 311 außerhalb geboren sind. Die Zahl der Familien beträgt 53 235. Unverheirathet sind 105 144 männlichen und 70171 weiblichen Geschlechts. Die Zahl der Häuser ist 7523, worunter 378 unbewohnt. Mehr als ein Drittheil der Be völkerung kann weder lesen, noch schreiben, nämlich 59 707 Männer und 58 284 Frauen. * Eine aufrichtig trauernde Wittwe. Unlängst bemerkte der Auf seher eines Kirchhofes in Preßburg, daß eine gut gekleidete Frau ein frisch aufgeworfenes Grab mit guter Erde bestreute und nut Gras famen besäete. Der Aufseher frug die Frau nach dem Grunde ihres Thuns und erhielt zur Antwort, daß in dem Grabe ihr vor einigen Wochen verstorbener Gatte ruhe, worauf er ihr versicherte, es sei nicht nöthig, Gras zu säen, denn der Grabhügel werde später schon von selbst grün werden. Die betrübte Wittwe erwiderte: „Das glaube ich fchon, aber mein Seliger nahm mir das Versprechen ab, nicht eher wieder zu heirathen, als bis Gras über seinen Hügel gewachsen sei, und dieses Wort will ich auck.Mcht brechen ; aber da ich gerade einen günstigen Antrag erhalten habe, möchte ich doch das Graswachsen Lohnender Verdienst j ß wird soliden Personen durch Uebernahme einer leicht ausübbaren I I Agentur geboten. — Offerten sind 8nb 7505 franco unter I » Angabe der gegenwärtigen Beschäftigung, zu richten an die An- » 8 noncen-Expeditivn von ^ckolk 8t6invr in Hamburg. Kalk Offerte. Der Vorrath an ganz reinem Gasklarkalk, vorzüglich für Feld und Bau, soll, um den Platz zu räumen, billigst verkauft werden. Auch täglich frischen Stückkalk empfehlen Kaliwerk Braunsdorff HAris«! LL <Doinp. s, hat mir große 2. Dienste geleistet, schon alle Hoffnung aufgegeben hatte, sondern auch viele Bekannte verdanken der Befolgung seiner Rathschläge die Wiedererlangung der Gesundheit rc." — So schreibt ein glücklich Geheilter über das reich illustrirte Buch: „vr. Airy's Heil methode." In diesem vorzüglichen, 544 Seiten starken Werke werden die Krankheiten nicht nur beschrieben, sondem auch gleichzeitig solche Heilmittel angegeben, welche sich thatsächlich bewährt 'Wen, so daß der Kranke vor unnützen Ausgaben be wahrt bleibt. Kein Leidender sollte versäumen, sich dies schon in 135. Ausl, erschienene Buch anzuschasfen. Das selbe wird auf Wunsch gegen Einsendung von Mk. 1.20 franco von Richter's Verlags-Anstalt in Leipzig versandt. Gut ausgelkseue SpeisekartuMu verkauft den Centner zu 3 Mark UMIlF-llokmunv.