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W s ch 7 > 7' 7, t i für für Nr. 32 1883. Freitag, den 2V. April Erscheint wöchentlich 8 Mal (Dienstag und Freitag. Abonnementspreis vierteljährlich 1 Mark. Eine einzelne Nummer kostet 10 Pf. Jnseratenannahme Montags u. Donnerstags bis Mittag 12 Uhr. Erscheint wöchentlich 2 Mal Dienstag und Freitag.) Abonnementspreis vierteljährlich 1 Mark. Eine einzelne Stummer kostet 10 Pf. Znseratenannahme Montags u. Donnerstags bis Mittag 12 Uhr. Wilsdruff, Tharandt, Nossen, Siebenlehn und die Umgegenden sür die König!. AmtShauptmannschast zu Meißen, das Königl. Amtsgericht und den Stadtrath zu Wilsdruff. Dreiundvierzigster Jahrgang. Bekanntmachung, die Prüfung der Blitzableitungen betr. Mit Bezugnahme auf die Bekanntmachung vom 11. Marz 1880 werden die Gebäudebesitzer im hiesigen Bezirke auf die Prüfung ihrer Blitzableitungen mit dem Bemerken aufmerksam gemacht, daß diese Prüfungen von den Mechanikern Lommatzsch in Meißen und Kalt ofen in Cölln sowie von dem Uhren- und Telegraphenfabrikanten Rentzsch und dem Schlossermeister und Großuhrmacher Fischer in Meißen ausgeführt werden. Meißen, am 13. April 1883. Königliche AmtShauptmannschast. v. Bosse. Zur Theilnahme an Zem zur Feier des Geburtstages 8t. UlMliii IÜ 8 ÜSINK8 Abends 7 llhr, im Hotel zum weißen Adler hier stattfindenden Festessen laden mit der Bemerkung, daß Liste zur Zeichnung in dem gedachten Hotel ausliegt, ergebenst ein. Wilsdruff, den 16. April 1883. vr. QanAloLk, Kieker, Amtsrichter. Bürgermeister. Bekanntmachung. Zu dem nächsten Montag den L3 April vormittags 10 Uhr im Schulsaale, als am Geburtstage S. Maj. unfers allverehrten Königs Albert stattfindenden Schulaktus werden die hiesigen Behörden, die Eltern und Erzieher der Kinder, sowie alle Freunde der Schule hierdurch freundlichst eingeladen. Der Direktor der städtischen Schulen. Gerhardt. , o * ul 6 Deklamationen: a. ,,»Königs Geburtstag" Zwiegespräch zwischen Saxonia und Germania. b. Am Geburtstage des «Königs Albert. e. An das Waterland. 1 . Gesang: „Water kröne du" u s. w 2 Gebet 3. Gesang: „Den «König segne Gott". 4. Festrede (Herr Lehrer Weise.) 5. Gesang: „Nach der Liebe schöner Sitte 7. Schlutzgesang: „Heut singen wir". 8. Schlutzgebet. Bekanntmachung. Nachdem das Ergebniß der Einschätzung des steuerpflichtigen Einkommens in unterzeichneten Orten den Betheiligten bekannt gemacht worden ist, so werden in Gemäßheit der in H 46 des Einkommensteuergesetzes vom 2. Juli 1878 enthaltenen Bestimmungen alle Personen, welche am hiesigen Orte ihre Beitragspflicht zu erfüllen haben, denen aber die in Gemäßheit dieser Bestimmungen erlassene Zuschrift nicht hat behändigt werden können, hiermit aufgefordert, wegen Mittheilung des Einschätzungsergebnisses sich bei den betreffenden Gemeindevor ständen anzumelden. Blankenstein, Helbigsdorf, Limbach, Birkenhain, Alttanneberg und Neukirchen, den 20. April 1883. Die Gemeinderäthe das. Tagesgeschichte. Unser Königshaus hat einen herben, längst befürchteten Ver lust erlitten: die Nichte unseres Königs, die Erzherzogin Marie An toinette von Toskana, Kaiser!. Königl. Hoheit, ist am Donnerstag in Cannes, wo sie Heilung von ihrem Brustleiden suchte, sanft entschlafen. Die Erzherzogin, Tochter des Großherzogs Ferdinand VI. aus dessen erster Ehe mit der Prinzessin Anna von Sachsen, war am 10. Jan. 1858 geboren, hat also ein Alter von mehr als 25 Jahren erreicht. Wie derholt und gern weilte die junge, durch Vorzüge des Geistes und Herzens ausgezeichnete Prinzessin, am Hofe ihres Großvaters, des Königs Johann, und später an dem ihres Oheims, des Königs Albert. Für gewöhnlich lebte sie bei ihrem Vater auf dessen böhmischer Be sitzung Schlackenwerth oder in Salzburg; vor mehreren Jahren wurde sie zur Aedtissin des adeligen Theresianischen Damenstiftes auf dem Hradschm in Prag ernannt. Ein Brustleiden zwang sie, das milde Klima des Südens aufzusuchen. Vergebens aber hat sie dort Ret tung gehofft. Die Prinzessin hat sich auch als Dichterin versucht; ihre Dichtungen zeichnen sich durch Zartheit und Innigkeit des Gefühls aus. Die Trauernachricht von ihrem Ableben traf unseren König bei den Vorbereitungen zu den Hochzeitsfeierlichkeiten in München. In Prag wohnten, dem „Dr. I." zufolge, in der Kirche des Damenstifts auf dem Hradschm sämmtliche Stiftsdamen einer stillen Messe für die verblichene Aebtissin Erzherzogin Marie Antoinette bei. In der näch sten Woche wird daselbst ein feierliches Requiem stattfinden. Die Unterdechantin, Fürstin Auersperg, und mehrere Stiftsdamen werden sich zum Leichenbegängniß nach Wien begeben. Der Großherzog von Mecklenburg-Schwerin, welcher Anfang voriger Woche erkrankte, ist Sonntag, Vormittag halb elf Uhr verschieden. (Der verstorbene Großherzog war ein Neffe unseres Kaisers und hat ein Alter von 60 Jahren erreicht. In der preußischen Armee bekleidete er die Würde eines General-Obersten von der Infanterie und im deut schen Reichsherre die eines General-Inspekteurs der zweiten Armee- Inspektion. Friedrich Franz II. war außerdem kaiserlich russischer General-Feldmarschall und Chef mehrerer deutscher Regimenter, je eines russischen und österreichischen Regiments. Der Großherzog war dreimal verheirathet und hinterläßt neun Kinder. Der Erbgroßherzog Paul folgt ihm in der Regierung.) Berlin, 17. April. Die Presse beschäftigt sich in ausgedehntem Maße mit der kaiserlichen Botschaft, und es kommt dabei allmählich die vernünftige Anschauung auf, daß es nicht angängig sein kann, die selbe in einer Adresse an den Kaiser zu beantworten. Eine Adresse würde nur Zweck haben, wenn sie eine große Majorität des Reichs tags hinter sich hätte, wovon aber bei unseren Parteiverhältnissen im Reichstage nicht die Rede sein kann, einerlei ob die Adresse Genehmig ung oder Versagung der allerhöchsten Wünsche bedeutete. Im gegen wärtigen Falle aber würden die konservativen Parteien, wenn sie eine s Majorität zusammen brächten, eine Adresse doch nicht beantragen, da die Beantwortung durch die That hier viel näher liegt, als ein Er guß in Worten und das Hauptorgan der Fortschrittspartei dementirt seinerseits heute, daß die letztere oder Mitglieder derselben einen An trag auf Erlaß einer Adresse an die Sezessionisten gerichtet hätten. Es scheint sonach, als ob der unglückliche Gedanke einer Adresse von einigen unbefugten Organen ausgegangen ist, und daß parlamentarische Personen überhaupt nicht hinter demselben gesteckt haben. Berlin, 16. April. Bei dem Abbruch des ehemaligen Stadt theaters stürzte heute Abend eine Mauer ein, wodurch 7 Arbeiter ver-